Zitat von FrankG
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aber da muss ich ein wenig widersprechen.
Ich rede jetzt mal von "gewöhnlichen" Tiefton, Tiefmittelton, Mittelton, ... Chassis
mit "Konusmembran" im weitesten Sinne, also nicht von Hochtönern, nicht
von Folien LS verschiedener Bauart ...
In der Regel sind Membran und Schwingspule nicht "am Stück" gefertigt
(es gibt wenige Ausnahmen).
Der Wärmeübergang zwischen dem Schwingspulenträger und der Membran ist
daher "sehr erschwert" u.a. durch den Materialübergang und die Klebefuge.
Die Verklebung zwischen Schwingspule und Membran ist in der Regel eine
Schwachstelle, wenn die Schwingspule überhitzt:
Wird die Klebefuge z.B. "weich", dann wird sich die Schwingspule i.d.R. verkanten
und verliert ihre Zentrierung, das Chassis ist dann "kaputt".
Edit: Ja ich weiß, es gibt im Detail noch andere Varianten des "thermischen Todes"
für ein Chassis.
Die Schwingspule zu kühlen wird jedoch eher über
- hinreichend großen Schwingspulenkörper (aus geeignetem Material)
- Belüftung der Schwingspule (hinterlüftete Zentrierspinne, Polkernbohrung, ...)
zu erreichen sein.
Bei der Wahl des Membranmaterials - z.B. eines Tief-/Mitteltöners - sollten
tatsächlich die akustisch-/mechanischen Eigenschaften im Vordergrund stehen.
Die "klassischen" dabei sind
- Masse (pro Volumen, pro Fläche)
- Steifigkeit
- Eigendämpfung
Edit: Da gibt es viel Raum für Meinungen und Materialkombinationen:
Dämpfend beschichtetes Papier z.B. ist dabei übrigens bis heute äußerst konkurrenzfähig,
wenn der Hersteller "weiß wie's geht".
Dies war nicht "konfrontativ" gemeint, Grüße Oliver
PS:
Zur Temperaturabhängigkeit von Leitermaterialien:
Das ist grundsätzlich richtig, zeigt aber, dass eine Schwingspule im "vernünftigen Betrieb"
niemals so heiß werden sollte (um 100 Grad ist "viel zu viel" m.E.).
Da wird es evt. verschiedene Auffassungen zw. "HiFi", "Monitor" und "PA" Gemeinde geben ...
Aber ich sehe das so: Was anfängt "zu duften", das ist bereits zu heiß geworden ...

PPS:
Die "echten" Grenzen im Lautsprecherbau werden im Tiefton durch das zur Verfügung
stehende (möglichst unverzerrte) "Verschiebevolumen" (Membranfläche X Hub) erreicht.
Dort hat man es mit - m.E. wirklich interessanten - Grenzen zu tun was Kosten und Baugröße
anbelangt.
Lautsprecherkonstrukteure können leider nicht in gleicher Form in die "elektromechanische Trickiste"
greifen, wie man es bei der Langspielplatte mittels RIAA Entzerrung tut:
"Wir senken einfach bei der Aufzeichung die Amplidude im Tiefton ab und entzerren das bei der Wiedergabe."
Der Lautsprecher interagiert mit dem Hörer und muss ein "passendes" Schallfeld
erzeugen, d.h. er muss "physisch erfahrbar/messbar liefern".
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