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Was mich an "HiFi" so sehr stört

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  • David
    antwortet
    Ich weiß es nicht definitiv, aber ich bin mir ziemlich sicher, dass ich mit meinem Geschäft deshalb so erfolgreich war, weil ich "anders " agiert habe als branchenüblich. Wie anders, das erkennt man, wenn man sich in meine HP einliest.
    Hätte ich damals alles so gemacht wie meine Mitbewerber und wäre ich mit denen "mitgeschwommen", hätte ich froh sein müssen, mich zumindest über Wasser halten zu können.

    Heute würde ich es grundsätzlich wieder so machen, aber zusätzlich würde ich sehr viele Dinge anbieten, die mit "üblichem HiFi" nichts zu tun haben. Und das wäre genau das, was hier im Forum empfohlen wird, wie (Stereo-) Verstärker mit Einmessautomatik, Aktivlautsprecher mit eingebautem DSP zur LS-Raumanpassung oder Geräte von Antimode oder für Leute die sich damit beschäftigen wollen, externe DSPs, dazu Messmikrofone usw.....denn die Sinnhaftigkeit von all' dem ist gut erklärbar und sogar von mehr oder weniger technischen Laien nachvollziehbar.

    Ich kann mir nicht vorstellen, dass man heute noch mit üblichem HiFi großartigen Erfolg haben kann, alleine schon wegen der Preise im Internet. Man kann sich nur davon abgrenzen, mit Wissen mit Können und mit Eigenständigkeit, die die Kunden auch bereit sind zu bezahlen.
    Zuletzt geändert von David; 24.09.2022, 20:02.

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  • Palisanderwolf
    antwortet
    Zitat von JoachimA Beitrag anzeigen

    Soweit d´accord, stimmt schon.



    Naja David, ganz so einfach ist das nicht, man muß schon wissen was man tut und vor Allem was man da letztlich misst. Hier kann man auch ohne Mühe viel Mist messen, die Gefahr besteht jedenfalls. Das dürfte auch so Manchen abschrecken oder eben nur der Gedanke wenigstens bei seinem Hobby weitgehend auf komplizierte Dinge verzichten zu können und sei der Klang noch so schlecht aber trotzdem irgendwie gewohnt. Es ist nicht jeder so ein Erbsenzähler und will bei jedem etwas anderen Pieps nachsehen ob die Frequenzkurven oder sonst was noch stimmen nur weil der Tisch oder Sessel jetzt verschoben wurde.

    Gruß,
    Joachim
    Naja,
    aber man könnte/darf eigentlich von einem Händler, der sich Fachberater nennt, auch erwarten, daß der das für seine Klientel, wenn sie nicht selbst nachmessen kann, mit Sachkenntnis erledigt und ihm zumindest klaren Wein darüber einschenkt, was beim jeweiligen Kunden mit welchem Kosteneinsatz realistisch zu erreichen ist. Ich bezweifle, daß sein Umsatz, nein, besser seine Einnahme, sinken würde.
    Es tummeln sich halt immer noch viele sehr beredte „Halbwissende“- auch Händler, die sich eigentlich nur auf Marketing verstehen und diese einträglichen Mythen ganz bewusst befeuern - in der audiophilen Szene herum, um den Leuten das zu erzählen, woran sie auf Grund von Artikeln in Hochglanz- „Fachzeitschriften“ möglicherweise sogar selbst glauben.
    Fast schon ein halbes Jahrhundert lang lief das Geschäft mit den Mythen offenbar ganz gut und es kommt auch heute noch vor , daß derartig „sorgfältig betreute“ Audiophile nur eine Zeit lang zufrieden gestellt werden, um dann in die Aufrüstungs- und Tuning -Spirale eingeschleust zu werden.

    Eigentlich kann uns/mir das ja egal sein, aber wenn schon Jemand hier im Forum, wo es nicht nur um Meinungen sondern auch um echten Wissensaustausch geht, mitliest oder gar nachfragt, um sich kundig(er) zu machen, dann sollte auch gewährleistet sein, daß ihm niemand dazu rät, sein Geld in „des Kaisers neue Kleider“ zu investieren.
    Dazu gehört - bei aller Meinungsfreiheit - auch, daß es erlaubt sein muß, höflich aber deutlich und unmissverständlich darauf hinweisen zu dürfen, wenn von Jemandem - und sei es auf Grund seiner persönlichen jahrelangen aber nie technisch „objektiv“ verifizierten subjektiven Hörerfahrung - technisch und physikalisch unhaltbarer Bullshit geäussert wird.

    LG
    Bernd

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  • FrankG
    antwortet
    Zitat von JoachimA Beitrag anzeigen

    Es ist nicht jeder so ein Erbsenzähler und will bei jedem etwas anderen Pieps nachsehen ob die Frequenzkurven oder sonst was noch stimmen nur weil der Tisch oder Sessel jetzt verschoben wurde.

    Gruß,
    Joachim
    Aber darum geht es doch.
    Erstmal eine Aufstellung zu finden wo die Möblierung erst mal möglichst wenig stört.
    Ich möglichst viel vom LS höre und möglichst wenig vom Raum.

    Hier hilft dir die Mess Technik das etwas zu optimieren.
    Es geht auch nicht um die Frequenzkurven, sondern den LS erstmal so zu hören wie der Hersteller das gedacht hat.

    Und wenn das was da raus kommt gar nicht passt.
    Dann einfach etwas anpassen.
    Und wenn du ab und zu mal eine echte Musik Veranstaltung besuchst.
    Sollte das auffallen das das bei dir völlig daneben liegt.

    Ist mir vor kurzem mit Leihwagen passiert.
    Beides Klein Transporter.
    Im Mercedes Sprinter unter aller Sau.
    In einem Citroen richtig gut.
    Da hat mir der 80s 80s über DAB gut gefallen.
    Und ich habe das bei der Autobahnfahrt gerne etwas lauter gedreht.
    Da ist nur billigtes Zeug drin, aber in dem einem Auto viel besser eingestellt.
    Oder an günstigeren Stellen eingebaut.

    Gruß Frank
    Zuletzt geändert von FrankG; 24.09.2022, 18:49.

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  • David
    antwortet
    Joachim, wenn man immer unter gleichen Umständen am Hörplatz misst und nur das Hördreieck verschiebt, misst man keinen Mist.

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  • JoachimA
    antwortet
    Zitat von David Beitrag anzeigen
    Zuerst einmal muss die Basis so gut wie möglich optimiert werden und was dann noch an Unzulänglichkeiten und Problemen übrig bleibt, dass kann man versuchen, mit Hilfsmitteln auf ein erträgliches Maß zu bringen.

    In die Audiosprache übersetzt: ein akustisch schlechter Raum ist und bleibt schlecht, so lange man nichts dagegen macht. Auch ein DSP kann dabei keine Wunder wirken. Kann oder will man an der Raumakustik nichts ändern, hilft am besten ein kleines Hördreieck.
    Soweit d´accord, stimmt schon.

    Bei all' diesen Dingen hilft die Messtechnik enorm! Wer sie nicht nützt, ist selbst Schuld und wird nie auf ein optimales Ergebnis kommen.
    Naja David, ganz so einfach ist das nicht, man muß schon wissen was man tut und vor Allem was man da letztlich misst. Hier kann man auch ohne Mühe viel Mist messen, die Gefahr besteht jedenfalls. Das dürfte auch so Manchen abschrecken oder eben nur der Gedanke wenigstens bei seinem Hobby weitgehend auf komplizierte Dinge verzichten zu können und sei der Klang noch so schlecht aber trotzdem irgendwie gewohnt. Es ist nicht jeder so ein Erbsenzähler und will bei jedem etwas anderen Pieps nachsehen ob die Frequenzkurven oder sonst was noch stimmen nur weil der Tisch oder Sessel jetzt verschoben wurde.

    Gruß,
    Joachim

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  • Observer
    antwortet
    Mir unverständlich, dass es immer wieder einige Audiophile dazu veranlasst, aggressiv auf die "einzuschlagen", die bezweifeln, dass teure analoge Geräte besser klingen/arbeiten, als moderne Digitalgeräte. Nutzer der modernen Geräte werden von den Audiophilen viel öfter deskriminiert und für dumm oder holzohrig bezeichnet, als umgekehrt.
    Ist doch toll, wenn man Platz für die Revox PR99 oder dicke Verstärkerboliden hat. Und wenn man sich an der Haptik/Optik erfreut, phantastisch, nur zu. Habe mir selbst vor einiger Zeit wieder eine Uher Report 4400 für wenig Geld besorgt. Eigentlich völlig sinnlos, da technisch vollkommen überholt. Aber ist halt vintage und erinnert mich an meine Zeit als Spezialist für Bandmaschinen und anderen analogen Schätzchen. Das haben wir doch hier schon so oft erörtert.
    Aber bitte, die Mythen, dass sich nur analog vernünftig Musik erfahren läßt, und das mit der Arroganz der (vermeintlichen) Überlegenheit vorgetrage, geht mir sowas von auf den Senkel....

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  • Palisanderwolf
    antwortet
    Zitat von Observer Beitrag anzeigen
    Um den Thread mal wieder etwas aufzumischen:

    Vinyl klingt immer besser! Denn es ist analog! Und Analog ist immer besser als Digital!… oder so ähnlich.#Ultralativ #Vinyl00:00 - Einleitung00:54 - Die Wied...


    Zum Glück hat dieses Forum keine Protagonisten mehr, die in diesem Video angesprochen wurden, gell?

    Wer weiss? Vielleicht aber doch? Warum auch nicht?

    Jedoch:

    Genau darüber, daß „audiophile Mythen“ nichts anderes als Solche sind, unterhalten wir uns ja hier im Forum laufend und ohne den Spass und die Emotion am/im Hobby zu verlieren.

    Im Gegenteil, in diesem Bewusstsein, möglichst losgelöst von falschen Mythen und ohne all zu viele überspitzte Erwartungen, beginnt man erst „richtig“ die wiedergegebene Musik an sich zu geniessen, statt permanent die eigene „Anlage zu durchhören".

    Eine gesunde Distanz zur eigenen Verführbarkeit hält mich selbst aber nicht davon ab, gleichzeitig Freude an guter Verarbeitung und technisch einwandfreier Machart zu empfinden.

    Am „analogen“ Vinyl stört mich nicht, daß es (auf der LP) digitale Daten gespeichert „haben könnte“ - das begann ja definitiv für mich schon mit dem Neujahrskonzert, Boskowski , DECCA, Recorded at Grosser Musikvereinsaal, Vienna (Austria) on January 1st, 1979 - sondern die oft vernachlässigte Qualitätskontrolle und schlampige Endproduktion, was zur Folge hat, daß ich mir von guten Aufnahmen schon mal bis zu drei Datenträger gekauft habe , um endlich ein optimal ungetrübtes Hörerlebnis verifizieren zu können.

    Dagegen habe ich am Wiedergabegerät, einem schönen Technics SL-1210GR (mit einem TA VM750SH und einem Trigon Vanguard II als Phono-Preamp) überhaupt nichts auszusetzen, obwohl meine gesamte Hörsituation (und zum Glück auch immer noch meine erneut getesteten Ohren) mir durchaus erlauben würden, mich hier als sogenanntes „Goldohr“ zu gerieren.

    Die Kommentare zum Video finde ich aber auch lesenswert.

    LG
    Bernd

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  • joerg67
    antwortet
    Observer

    Vielen Dank für den Link. Sehr interessant.

    Dass es ein subjektives Hobby ist, haben wir hier ja schon mehrfach geschrieben.

    Ich persönlich bin sogar dankbar seit ich mir keinen Kopf mehr über Verstärkerklang mache. Ich kaufe aber trotzdem auch teure Geräte.
    Aber unter einem anderen Aspekt. Anschlußmöglichkeiten gehören dazu, aber auch ob mir das Gerät optisch gefällt.

    Aber, ist doch wieder interessant, wie da auch bei der LP für den Absatz getrickst wird.

    VG

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  • Gast
    Ein Gast antwortete
    Zitat von Observer Beitrag anzeigen
    Um den Thread mal wieder etwas aufzumischen:

    Vinyl klingt immer besser! Denn es ist analog! Und Analog ist immer besser als Digital!… oder so ähnlich.#Ultralativ #Vinyl00:00 - Einleitung00:54 - Die Wied...


    Zum Glück hat dieses Forum keine Protagonisten mehr, die in diesem Video angesprochen wurden, gell?
    Warum glaubt man hier, man müsse Feindbilder haben?

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  • Observer
    antwortet
    Um den Thread mal wieder etwas aufzumischen:

    Vinyl klingt immer besser! Denn es ist analog! Und Analog ist immer besser als Digital!… oder so ähnlich.#Ultralativ #Vinyl00:00 - Einleitung00:54 - Die Wied...


    Zum Glück hat dieses Forum keine Protagonisten mehr, die in diesem Video angesprochen wurden, gell?

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  • Gast
    Ein Gast antwortete
    Hallo Holger!

    Ja, auch ich (obwohl mein Baujahr noch nach Davids liegt) kenne aus alten Zeiten „trial ans error“, was Aufstellung der LS angeht, das ging manchmal über Tage, reine Millimeterarbeit. Und man hat mit allerlei Gebrauchsgegenständen aus dem Wohnzimmer versucht, frühe Reflektionen zu vermeiden bzw. zu verringern. Das war HIFI, und man hatte Spaß daran. Und man kam sogar zu brauchbaren Ergebnissen. Daß man es natürlich nie so hinbekommt, wie es der Tontechniker hört, war einem aber klar, oder besser: sollte es sein. Und auch heute bin ich von der Jagd (seit Jahren schon) nach dem letzten Klangfitzelchen abgekommen. Einmal Raum (den Raum selbst und die Aufstellung) optimiert und alles Andere verkommt zur Makulatur. Hören tue ich ganz entspannt auf meinen Hauptlautsprechern, ohne Einmessung (bzw. ohne DSP), sogar mastern läuft darüber. Nur abmischen geht über eingemessene Nahfelds, dafür habe ich zwei Hörplätze im Raum. Und wenn man sich mal die Mühe macht, mal umzuschalten, dann kann man auf den jeweiligen Hörplätzen erkennen, wie nah beisammen Aufnahmen klingen können, wenn der Raum „getunt“ ist. Das kann kein Käbelchen, Unterstellfüsschen oder Rack. Es ist eine Frage des Anspruchs.

    Aber wie du schon schriebst, manchen ist nach Geschmack die ein oder andere Aufnahme zu „dünn“ (obwohl sie es ist). Ich will nur das hören, was auf der Konserve drauf ist, ein Eingreifen würde komponentenmässig nicht gehen (isch ´abe gar keine Klangregler), das ginge nur über meinen Laptop, wenn ich meinen DAC damit speise. Aber ich lasse es so, wie es ist.

    Ansonsten bin ich seit Jahren nur noch Genießer! Und das mehr als zufrieden.

    Gruss
    Bernd
    Zuletzt geändert von David; 23.09.2022, 07:40.

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  • David
    antwortet
    Holger, ich habe hier schon mehrmals geschrieben, das ich kein nachtragender Mensch bin, noch dazu, wenn es um nichts wirklich Gravierendes geht. Soweit also alles OK.

    Ich erinnere mich an Beiträge von Dir, wo Du selbst sagst, dass es selbstverständlich "soundende" Verstärker gibt.
    Ja, aber nur unter ganz bestimmten Umständen, die es fast nie gibt. Und natürlich bei Röhrenverstärkern. Aber doch nicht bei Massenprodukte von bekannten Herstellern an üblichen Lautsprechern. Was glaubst du, wie so etwas bei Messtests bewertet werden würde? Verstärker die nicht linear verstärken, so etwas ist praktisch undenkbar. Aber genug von diesem leidigen Thema!

    Deswegen darf eine Anlage durchaus ein bisschen "sounden", wenn uns das die Freude am Musikhören vermittelt.
    Auch das habe ich hier schon mehrmals geschrieben. Wenn die Wiedergabe gesoundet besser gefällt, dann gibt es daran für mich nichts zu kritisieren. Mache ich auch, aber genau wissend was ich machen muss, damit es für mich und meine Musikrichtung passt, ausgehend von neutraler Einstellung, die ich quasi auf Knopfdruck jederzeit wieder abrufen kann. Zufällig passt (für mich) genau diese Einstellung für moderne Aufnahmen.

    Noch nie habe ich gesagt, dass man (möglichst) neutral hören muss. Ich kritisiere nur die Behauptung, dass etwas richtig und neutral klingt, wenn man in Wirklichkeit keine Ahnung davon hat, ob es (messtechnisch) zatsächlich so ist. Das passiert aber laufend in den HiFi-Kreisen. Unendlich viele Behauptungen, aber fast alles davon ist falsch und zwar beweisbar falsch! Das stört mich an HiFi.
    Zuletzt geändert von David; 23.09.2022, 07:39.

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  • Gast
    Ein Gast antwortete
    Lieber David,

    ich bin eigentlich kein Freund von "Endgültigkeiten". Endgültig im Leben ist nur der Tod. Wenn sich im Leben und zwischen Menschen etwas zum Positiven ändert, bin ich auch bereit, Entscheidungen zu überdenken und zu ändern. Ich war überrascht, dass sich hier plötzlich der Ton geändert hat hin zu einem toleranteren Miteinander - und mein Name wurde erwähnt. Deshalb habe ich mich entschieden, den Beitrag zu schreiben, den Du freigeschaltet hast. Ich war nun lange genug in diesem Forum und möchte eigentlich nicht, dass irgendwie ein ungutes Gefühl zurückbleibt - weder bei mir, noch bei Dir oder irgendeinem anderen Beteiligten. Ich dachte, mit meinem Beitrag könnte ich etwas dazu beitragen, dass hier ein angenehmer Umgangston herrscht. Nun fällst Du leider wieder in Dein vorheriges Muster zurück. Ich habe erst einmal doch gar nichts über "Verstärkerklang" geschrieben. Mein Gedanke war lediglich - anknüpfend an das "Grau" von Observer - dass man die Grenze zwischen "neutral klingend" und "soundend" nicht so eindeutig und absolut festlegen kann - lediglich eine Tendenz feststellen kann in die eine oder andere Richtung. Mein Beispiel dafür waren Verstärker wie die von Marantz oder (ich kenne sie allerdings nicht) vielleicht auch Vincent, die in eine "sanft soundende" Richtung gehen, trotzdem aber insgesamt eine "neutrale" Tendenz behalten. Ich erinnere mich an Beiträge von Dir, wo Du selbst sagst, dass es selbstverständlich "soundende" Verstärker gibt. Wieso hast Du mit dem, was ich schreibe, ein Problem? Das verstehe ich nicht. Ich wollte damit auch die Frage des Threads beantworten, was mich an "Hifi" stört. Mein Punkt war, dass etwas nur wahrnehmen (ein unangenehmes Geräusch wie den Zahnarztbohrer) oder ein ästhetisches Erlebnis haben doch zwei verschiedene Dinge geht. Beim ästhetischen Erlebnis geht es nicht nur darum, etwas "objektiv" und so "richtig" wie möglich wahrnehmen zu können, sondern es gibt immer auch eine emotionale Beteiligung, dass wir Freude an dem empfinden, was wir wahrnehmen, also mit Lust und Vergnügen gerne hören, was wir hören. Das geht über die "Richtigkeit" der Hifi-Wiedergabe hinaus. Den Zahnarztbohrer wollen wir gar nicht hören, er nervt einfach nur. Da gibt es nichts, was wir genießen wollen und können im ästhetischen Sinne. Deswegen darf eine Anlage durchaus ein bisschen "sounden", wenn uns das die Freude am Musikhören vermittelt. Das kann sie auch, ohne dass sie im schlechten Sinne "soundet", also etwas zukleistert und die klanglichen Härten vollständig eliminiert.

    Und grundsätzlich: Zensur ist kein Zeichen von Stärke, sondern eher von Schwäche. Es sollte eigentlich unter vernünftig denkenden Menschen keine Tabuthemen geben, sondern über alles geredet werden können. Nicht auf das, was gesagt wird, kommt es an, sondern wie es gesagt wird.

    Ich hoffe, dass hier kannst Du freischalten!

    Schöne Grüße
    Holger

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  • David
    antwortet
    An Holger:
    Sieh' mal selbst, was du mir am 8. September geschrieben hast. In Kurzform, du willst mit den HiF-Foren (im Besonderen mit meinem) nichts mehr zu tun haben. Und jetzt schreibst du hier wieder ellenlange Beiträge.

    Da du für mich ein Gast-User bist wie jeder andere auch, bleibt mir nichts Anderes übrig, als deine Gast-Beiträge - wenn sie aus meiner Sicht in Ordnung sind (also vor allem wenn sie HiFi-voodoofrei sind) - freizuschalten.

    Dein langer Beitrag von gestern ist bis kurz vor Schluss soweit OK, ich könnte/müsste ihn freischalten. Aber im letzten Absatz schreibst du schon wieder über "Verstärkerklang", den es deiner Meinung nach in einer Größenordnung gibt, die ganz eindeutig ist und den Jeder sofort erkennen müsste. Und so einen "Unsinn" will ich in meinem Forum nicht mehr stehen haben! Punkt.

    Glaube du daran (verblindet und mit Pegelausgleich könntest du gut gemachte Verstärker mit tadellosen Messdaten garantiert nicht voneinander unterscheiden, das haben schon Hunderte Andere vor meinen Augen versucht und sind daran gescheitert), aber lasse und hier damit verschont.

    Wenn du damit einverstanden bist dass ich nur diesen Teil rausnehme, dann schalte ich deinen Beitrag frei, sonst nicht. Oder schicke du ihn mir nochmals, ohne diesen paar Sätzen, dann hast du es gemacht und nicht ich.

    Du entscheidest.
    Zuletzt geändert von David; 22.09.2022, 08:39.

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  • Gast
    Ein Gast antwortete
    Zitat von Observer Beitrag anzeigen
    Ihr lest, der Mark zeigt Tendenzen, die man eher bei Holger vermutet... und umgekehrt. Erstaunlich, gell?

    Ja, so gut wie nichts ist nur schwarz oder weiß. Eigentlich ist alles nur mehr oder weniger grau, so auch Persönlichkeiten. Ausnahmen bestätigen die Regel .
    Das ist doch sehr erfreulich, oder?

    Zitat von Klaus Beitrag anzeigen
    Das sehe ich auch so, wobei nicht jede Krankheit heilbar ist. Und bei manchen Krankheiten geht es dem Patienten mit einer Behandlung der Symptome deutlich besser. Es kommt allerdings immer auf die Krankheit und den Patienten an. Aber zum Glück war Dein Raum in Münster nie schlimm krank, insofern musste man ihn auch nie mit sehr starken Medikamenten behandeln.
    Genauso witzig kommentiert, lieber Klaus, wie ich es ausgedrückt habe!

    Zitat von Klaus Beitrag anzeigen
    Dann haben wir noch die von Dir bevorzugte Musik und ich muss gestehen, dass ich bei Klaviermusik öfter nachträglich den Bass anhebe, weil mir das sonst eingemessen zu schlank klingt, insbesondere auch bei "ABM".
    Der Steinway-Flügel ist im Bass eher schlank. Dazu kommt noch die Aufnahmetechnik der DGG in den 70igern und 80igern. Sie haben den Flügel generell etwas entfernt eingefangen mit schlankem Klang. Heute sind auch bei der DGG die Klavier-Aufnahmen präsenter und fülliger.

    Zitat von Klaus Beitrag anzeigen
    Kann bei mir aber auch einfach nur die Gewohnheit sein, weil ich die Musik früher ohne Raumanpassung gehört habe und somit der Bass zu stark war und so hat sich die Musik dann bei mir eingeprägt.
    So sind wir Menschen - Gewohnheitstiere! Lustig in dieser Beziehung: Als wir mit meinem Sohn zuletzt "Topanga" auf meiner Anlage in Münster Probe gehört haben, wo ihm die Bässe so wichtig sind, wollte ich ihm demonstrieren, dass der Bass doch "eigentlich" deutlich schlanker ist, als er ihn so lieb gewonnen hat und habe die Einmesselektronik des Yamahas eingeschaltet, welche die Bassanhebung raus nimmt. Das wollte er aber gar nicht hören! In seinem kleinen Kinderzimmer damals hat er die Aufnahme nämlich mit seinen sehr bassgewaltigen JBL Ti5000 gehört, die zudem noch nebeneinander direkt an der Wand standen. So liebt er halt die Aufnahme!

    Zitat von Klaus Beitrag anzeigen
    Aber egal wie alles ist, wenn Du den Klang in der neuen Wohnung ebenso gut hinbekommst wie in Münster, dann ist alles ok.
    Wir hatten ja bei Dir in Münster auch einen Sweep 20Hz bis 20kHz durchlaufen lassen und der hat keine großen Auffälligkeiten ans Gehör gebracht. Egal, was die Messtechnik zeigen würde, Du hörst ja nur mit den Ohren und nicht mit Messgeräten.
    Ich bin mal gespannt und hoffe, ich werde positiv (und nicht negativ) überrascht. Die Akustik ist jedenfalls wohl ganz anders - Steinplatten statt Parkett, Klinker statt Rigips. Allerdings gibt es reichlich Bücherregale und einen großen Teppich.

    Zitat von Klaus Beitrag anzeigen
    Nur falls Probleme aufkommen sollten, dann kann man mit Messgeräten leicher herausfinden, woran der Patient genau krankt und ihn besser behandeln.
    Dann wirst Du als Onkel Doktor angefragt, einen Hausbesuch zu machen - mit der Verlockung eines schönen Urlaubstags am See und meinem gutem Essen.....

    Zitat von Palisanderwolf Beitrag anzeigen
    Ein mehr technisch orientierter Mensch ist aber sich dessen nicht nur bewußt, sondern wird seine Kenntnisse einsetzen, um nicht all zu sehr bei dem, was er sich von seiner Anlage und Hörsituation erwartet, dem Zufall und der Selbsttäuschung, die ja eigentlich bei Stereo /Raumklang immer mit dazu gehört, ausgeliefert zu sein. Dabei geben ihm Messverfahren stützende Hilfe. Er „kalkuliert“ und „steuert“ quasi sein Hörerlebnis mit „Technik“ und dem zugehörigen Wissen gezielt an.
    Hat er sein Ziel erreicht (wie zum Beispiel kürzlich David , unser Perfektionist, mit einem neuen Projekt) , wird er sich (stolz und zufrieden das Erreichte geniessend) zurücklehnen und, wenn überhaupt, nur ganz selten, von Zweifeln geplagt sein. Mag sein, daß sich ihm noch eine neue Idee eröffnet, mag sein daß er noch etwas ganz Neues ausprobieren will, er kann immer auf dem Erreichten ganz rational aufbauen.
    Danke für Deine freundliche Antwort, lieber Bernd. Das kann ich alles sehr gut nachvollziehen. Nur glaube ich, dass das Glück und das Glücksgefühl des Menschen nicht nur eine rationale Kopfsache ist, sondern eine sehr emotionale Angelegenheit. Ihr liebt halt die Technik und die rationale Erklärung genauso subjektiv und emotional wie der Liebhaber von schönen Geräten sich an seinen Hörerlebnissen erfreut. Jeder Mensch hängt an dem, was er liebt. Wie sagte Observer so schön - es glibt eigentlich nicht Schwarz und Weiß, sondern nur grau.

    Zitat von Palisanderwolf Beitrag anzeigen
    Der ganze letzte Absatz , so schön er sich liest, zeigt aber deutlich auf, wie sehr Du Dich nicht bewegt hast. Du hast zwar das Vokabular nutzen gelernt aber versuchst immer noch, Deinen subjektiven „HiFi-Glauben“, vielleicht etwas unterschwelliger und auch geschickter unter die Leute zu tragen.
    Damit mußt Du anscheinend leben….
    Ich weiß nicht, welches "Baujahr" Du bist. Meine Sozialisation in Sachen Hifi datiert von Ende der 70iger Anfang der 80iger Jahre. Es ist heute kaum noch vorstellbar, aber so war das damals: Es gab noch keine Computer (meine Texte schrieb ich noch auf einer altmodischen Schreibmaschine), keine Digitaltechnik und kein Internet. Es lag in dieser Zeit völlig außerhalb der Vorstellbarkeit, dass man seine Wohnzimmerakustik technisch mit digitaler Einmesselektronik optimieren könnte. So ein Vorgehen war Tonstudios vorbehalten. Es ist eine Revolution, dass sich heute jeder normale Mensch für bescheidenes Geld komplizierteste Messtrechnik und das dazugehörige Wissen nach Hause holen kann und also im Grunde sowas ist wie ein Tontechniker. Weil die Digitaltechnik heute allgegenwärtig und längst ein allgemein verfügbarer Konsumartikel ist, vergisst man leicht, dass dies alles gar nicht selbstverständlich ist. So etwas verändert natürlich das Denken über Hifi radikal - und daraus erklären sich dann auch die unterschiedlichen Sichtweisen. Damals hat man entsprechend ganz andere Strategien und Fähigkeiten entwickelt, um den Klang der Anlage zu verbessern. Wie könnte es auch anders sein: Die Geräte und das Gehör waren viel wichtiger und man hat nach dem Trail and Error-Prinzip und nicht planmäßig gearbeitet. Ich bin froh, dass ich beides nutzen kann - die altmodische Hörkultur und die moderne Messtechnik und so das Beste aus beiden Welten für mich zur Verfügung steht. Ich möchte halt nicht das Eine oder das Andere, sondern beides zugleich haben. Also auch wieder Grau und nicht Schwarz und Weiß!

    Zitat von Palisanderwolf Beitrag anzeigen
    Technik-lastige „Goldohren“ in diesem Forum wirst Du aber mit Deinen "freundlichen Worten" nicht verführen können, auch wenn sie die in Deinem Text ansonsten durchaus erkennbare ehrliche Freude am Musik-Geniessen gerne mit Dir teilen.
    Technik-lastige Goldohren ist gut! Die Musik sollte uns wirklich allen am wichtigsten sein. Man freut sich darüber, wenn man das Gefühl hat, die Anlage vermittelt einem, dass die Musiker wie lebendig vor einem stehen. Was mich an Hifi stört? Das Hifi-Ideal sollte man wirklich hoch und in Ehren halten - aber "Objektivität" bei der Audio-Wiedergabe ist letztlich eine Illusion. Auch hier gibt es nämlich Grau und nicht Schwarz-Weiß. Ich mag überhaupt keine "soundenden" Anlagen. Man kann hier aber letztlich nur Tendenzen bestimmen, aber keine absoluten Aussagen machen. Wissen wir, für welche Lautsprecher der Tontechniker die Aufnahmen abgemischt hat? Es gibt verschiedene Remasterings usw. usw. Welche ist näher am Original? Das bleibt letztlich unentscheidbar. Und vor allem: Musikhören ist etwas anderes als das Geräusch einer Alarmsirene oder eines Zahnarztborers zu registireren und ertragen zu müssen. Wir hören Musik und eine Musikanlage, nicht, weil wir das hören müssen, sondern das lustvoll auch hören wollen, weil das für uns ein Genuss ist, wir das als "schön" empfinden. Sonst hätten wir keine Lust, überhaupt zu hören. Wir bewerten deshalb auch die vermeintlich neutralste Wiedergabe nie neutral, sondern immer emotional.

    Schöne Grüße
    Holger



    Zuletzt geändert von David; 22.09.2022, 09:30.

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