Teil 1 der Aussage ist "rezeptionsseitig" richtig, jedenfalls bis auf die Cochlea (die ist wieder ein "Mehrweger")*, und sagt gleichzeitig aus, daß es prinzipiell nicht darauf ankommt, unbedingt einen Treiber zu haben.

Teil 2 ist für mich schlicht falsch, weil die Wiedergabe eben nicht "halbwegs brauchbar ist" bei gut gemachten aktiven Mehrwegern, im Gegenteil, sie ist auf viel höherem Niveau, als (in der realen Welt) mit einem Breitbänder zu bekommen. Wie das passiert, ist egal, so lange das Ergebnis stimmt, zumal wir nicht in einer idealen Welt leben. Nach solcher "Logik" könnte man sonst noch steilere Thesen aufstellen, bspw. daß digital nix taugt, weil man erst das Signal "zerhacken" und dann kompliziert zusammenfügen muß (was ja auch tlw. in gewissen Glaubenskongregationen behauptet wurde und wird).

Sorry, daß ist für mich das typische "weil mir das gefällt, ist das zwingend besser". Es kann und darf gefallen, nicht weniger, aber auch nicht mehr.

*) https://www.kenhub.com/de/library/an...ea-horschnecke

Das ist doch heute überall so, fast egal worum es geht. Objektivität ist etwas, das dem Menschen mehr oder weniger fremd ist.

Ja, diese Unobjektivität ist sozusagen "erlaubt", so lange sie eine subjektive Sache ist und bleibt. Aber gerade im HiFi-Bereich sind die menschlichen Schwächen sehr ausgeprägt, das stelle ich immer wieder fest.

Sorry für's

Das ist 0% off topic würde ich sagen

Der Mensch ist an sich nicht "objektiv geboren" - aber zumindest teilweise kann er sich selbst beibringen, subjektive Empfindungen zu relativieren. Bei mir war das "aha-Erlebnis" der hier irgendwo beschriebene Vergleich (vor Dekaden), wo ich die komprimierte und unkomprimierte Version verglichen habe und die Komprimierte besser fand, obwohl "voreingenommen in die falsche Richtung" (Schalterpositionen verwechselt). Das nahm mir die (verbreitete) Illusion, alles zu hören...

Um ein aktuelleres Beispiel zu nennen: Ich habe (und behalte) einen Kopfhörer, der "mit Pauken und Trompeten" durchgefallen ist im ASR-Meßtest (BD T1 Mk2). Ich behalte ihn wegen a) des Komforts und b) weil ich seine "Sünden" nur höre im direkten Vergleich mit den Neumann Monitoren, und bis auf wenige Aufnahmen stören sie nicht wirklich. Es ist gut, die eigenen Einschränkungen zu kennen, spart Geld und Aufwand.

ich bin objektiv
subjektiv ...


das recht nehm ich mir heraus als blüte meines geschlechts ... wer sonst.

Du auch?

LG
Bernd

Nachdem jetzt lange genug unter dem Thema "Neues aus der HiFi-Welt" alte Weisheiten diskutiert wurden, versuche ich es mit zwei neuen Nachrichten:

Wilfried Ehrenholz, Gründer von Dynaudio, hatte sich vor nicht allzulanger Zeit von seiner Firma verabschiedet und wollte wohl nur noch Opa sein - das scheint ihn aber nicht wirklich ausgefüllt zu haben, denn jetzt ist er Mitinhaber des dänischen Lautsprecherherstellers Peak Consult und will die Welt wieder mit erstklassigen Lautsprechern beglücken.

Ich wünsche ihm viel Erfolg. Wir haben in den 1990'ern sehr gern mit seiner Firma zusammengearbeitet auch wenn uns die fast schon religiöse Selbstdarstellung der Marke Dynaudio ein wenig befremdlich vorkam - die Produkte waren auf jeden Fall grosse Klasse.

Joachim Pfeiffer, einer der bekanntesten Namen aus diversen deutschen HiFi-Publikationen versucht es noch einmal mit einer eigenen Zeitschrift
"Joachim Pfeiffer's HiFi Sound & Music".
Das erste Heft ist soeben erschienen und weil eine ReVox A 700 das Titelblatt ziert, habe ich es mir natürlich sofort gekauft (ich würde jede Publikation kaufen deren Titelblatt eine ordentliche Bandmaschine ziert - auch Oma's Strick- und Häkelsonderheft zum 70sten Thronjubiläum von Queen Lisbeth).
Zum Inhalt selbst will ich nicht viel schreiben (die obige Information habe ich daraus), sondern auf zwei Punkte aufmerksam machen:
Auf Seite 64 sind "Unsere Leitlinien" angeführt und da findet sich als drittletzer Leitsatz "Wir gehen auf kritische Distanz zu überteuerten Komponenten und Accessoires".
Auf den Seiten 58 - 62 wird ein Accessoire mit Namen "Stromtank" (by Wolfgang Meletzky - ja das ist der mbl-Gründer) wohlwollend besprochen - Kostenpunkt 41.900,- (einundvierzigtausendneunhundert) Euro.

Wer noch weiteren Spass haben will - das Heft kostet nur 5,90 Euro und ist vermutlich in allen Bahnhofsläden verfügbar.

LG
E.M.

.....und wie passt das zusammen? Oder missverstehe ich da was?

Hi-Fi-Realsatire

Hier so ähnlich... https://www.audiosciencereview.com/f...testing.31432/

entzückend ...

Wie rf schreibt - Realsatire.
Vermutlich kommt es aber auch auf den Standpunkt an. Könnte mir schon vorstellen, dass einer mit 'ner Anlage für 'ne halbe Million €/$, der in einer Waldhütte in der Einöde lebt und mit ständigen Stromproblemen konfontiert wird, so was kauft und dem bringt so'n Teil natürlich die Erleuchtung - klar doch.

LG
E.M.

So ein Szenario ist denkbar.

An dessen Stelle würde ich dann trotzdem ein "online true-sinus UPS" kaufen, für 5-10% des Preises, ja ich bin ein Posener Geizkragen

Gehört nicht zu jeder ordentlichen Photovoltaikanlage ein vernünftiges Regelwerk zur phasengenauen Wechselspannungserzeugung dazu? Sowas wie ein Stromtank sollte also mittlerweile deutlich billiger verfügbar sein. Aber stellen wir fest, der Hype um die Reinheit der Spannungsversorgung für HIFI-Geäte bleibt am Leben. Dabei gibt es für den Industriebereich reichlich Equipment um für "sauberen" Strom zu sorgen, für Server, für Meßtechnik, für die Wissenschaft..... Nun ja, Joachim Pfeiffer muss ja auch leben, ein Hochglanzmagazin ist immer auch Werbeträger (eigentlich der Hauptgrund seiner Existenz). Bei fast jeder langen Reise (immer per Bahn) besorge ich mir auch vergleichbare Magazine, schöne Bilder, einige wenige Informationen, Kurzweil für langes Sitzen, ohne sich konzentrieren zu müssen .
Joachim Pfeiffer kennen viele von uns ja noch von der AUDIO.

https://stromtank.com/wp-content/upl..._2018_big1.pdf

Bilder sagen mehr als 1000 Worte...

mbl war schon immer teuer, und Accessoire sowieso...

Nun ja, wenn ich der Meinung wäre, sowas unbedingt zu brauchen, würde ich auf sowas zurückgreifen, was wir bei der Arbeit in unseren Serverschränken haben und diese etwas anpassen für HIFI-Verhältnisse:



Gut, optisch zu einer McIntosh-HighEnd-Kette passt der Stromtank natürlich besser. Hätte ich sowas, wäre der fünfstellige Betrag für eine derartige "USV" auch schon egal.

Ich hatte seinerzeit ein solches Gerät von PS-Audio. Warum ? Erstens war bei mir ums Eck eine große Tischlerei mit allerlei Maschinen angesiedelt, die dem veralteten Ortsnetz schwer zu schaffen machte. Oft war Betrieb bis in die Nacht hinein. Das konnte man an der Hausbeleuchtung deutlich sehen. Es kam zu Schieflasten mit hörbarem Trafobrumm meiner Bryston Verstärker mit fetten Ringkernen und zeitweise hörbare Störgeräusche. Wenn dann hin und wieder mein SONY-Röhren-TV mit Unterspannung ausfiel war es ganz arg. Der PSA Spannungskonstanthalter machte diesbezüglich einen sehr guten Job. Abgesehen davon war klanglich keine Verschlimmbesserung wahrnehmbar. Trotz wiederholter Beschwerden bei meinem Stromanbieter tat sich lange Zeit nichts bis dann in der Nähe ein größerer Wohnkomplex entstand der eine Erneuerung der Ortsumspanner erzwang. Außerdem existiert die Tischlerei nicht mehr. Somit wurde auch der PSA Konstanthalter überflüssig. Zur reinen ''Klangverbesserung'' würde ich so ein Gerät nicht kaufen. Das Geld ist zur Verbesserung der Raumakustik weit besser angelegt. ....

LG, dB