Ich sehe das in etwa so wie bei modernen Pkw, ja, der Vergleich hinkt meistens. Mit meinem Golf VI, 105PS (77kW) bin ich hineichend motorisch für das norddeutsche Flachland ausgerüstet. Was sollte ich hier mit einem 450PS-Prosche oder noch stärkeren Tesla S? Und trotzdem hat jeder zweite Pkw hier mehr als 100PS.
FÜr vernünftige Wohnungslautstärke reichen 20Wrms pro Kanal völlig aus. Und dennoch muss es der Bolide mit mehr als 500W pro Kanal sein? 90% aller HIFI-Hörer hören über 16kHz nichts mehr, wahrscheinlich 100% derer, die HighEnd ihr eigen nennen. Trotzdem muss es HiRes sein? "Aber ich höre es doch!" Tja, sein Wille ist sein Himmelreich.
Und dabei ist es doch so einfach: wer ein Hobby hat sollte sich bei Erfahrenen informieren, die möglichst auch das Equipment haben. Man hört also zuerst den AKG K701/702, gibt es ja für etwas mehr als 100 Euro, an einem einfachen DAC/KH-Amp (für bestenfalls 200 Euro) und vergleicht bei einem "alten Hasen" z.B. mit einem Focal Utopia an einem SPL Phonitor XE. Ist der Unterschied wirklich so fundamental erkenntlich, dass sich die 5000 Euro Preisunterschied lohnen? Wenn man das Geld hat, und auch nur minimale Zweifel vorherrschen, dass das 300 Euro Geraffel nicht reichen, tja, dann muss des Seelenheils wegen halt das 5000 Euro Set her. Wer aber meint, er müsse sich die Butter vom Brot sparen, um sich das leisten zu können, der hat allerdings ganz andere Probleme. Da hilft kein Forum und kein ehrlicher HIFI-Verkäufer mehr.

Das stimmt, ist aber gefühlt selten(er) geworden, weil der Hype nicht mehr so stark ist.
Nach wie vor ist aber das Bessere des Guten Feind.
Nach dem Krankenkassenprinzip "notwendig und ausreichend" hätte für jeden ein Streamer (oder Smart TV) plus ein Paar Aktivboxen reichen müssen, "komischerweise" haben fast alle mehr als das. Der Mensch ist ein Wohlstandsvieh, "Basis" reicht den Wenigsten, auch wissend, daß alles Andere irgendwie in den Bereich "diminishing returns" gehört (Profis ausgenommen).

Genauso reicht ein Smart Fortwo, um nach A nach B zu kommen, latent steif, latent taub, aber man kommt an...
Ja ich weiß, Autovergleiche hinken, noch mehr als Hi-Fi Vergleiche.

Man könnte auch aufs Auto verichten und mit den Öffis fahren, sofern man nicht komplett in der Einöde wohnt!

Aber um den Autovergleich nochmal zu bemühen, wenn man sich ein bissl umschaut gibts immer wieder leistbares Leistungsstarkes das Spaß macht. Am Ende der Fahnenstange gibts halt die absolute Luxusklasse, quasi Bentley mit Ledersitze und die Farbe der Nähte auf die Augen der Partnerin abgestimmt oder so. Die armen reichen Leute müssen ihr Geld ja auch irgendwie loswerden und am Ende hängen da genug Jobs dran. Insofern gilt wie in allen Lebensbereichen, man muss halt Prioriäten setzen. In Japan gibts Freaks, die stecken alles in ihre Anlagen, stellen riesige Boxen in 30m² Appartments und kaufen sich so gut wie nichts anderes, manche legen sich sogar ihre eigene Stromversorung ins Haus.
Als HiFi-Fan hat mann es heute auch nicht leicht, früher gabs Verstärker, Boxen, Vinyl, CD & Kasettendeck, heute mit dem Einzug der Digitaltechnik wird alles kreuz und quer kombiniert und man hat wirklich die Qual der Wahl. Alleine schon die Entscheidung "was genau" ist ein andauernder Prozess da man iregendwie immer nach was besserem strebt.

Mark, ist alles richtig was du schreibst, aber gerade das Unwissen, teils die Dummheit und die Unvernunft sind die Faktoren, die die Wirtschaft brummen lassen. Gerade bei HiFi wird das immer wieder ganz deutlich. Würde Jeder so machen wie es sinnvoll wäre (vor allem auch im Hinblick auf die Raumakustik und die Umstände darin), hätten die Meisten eine Anlage um ein paar hundert Euro, weil das völlig reicht.

Eben, da darf es doch schon ein bisschen mehr sein. Aber es muss ja nicht gleich der Bentley sein.

Gruß

RD

Wäre ich (wieder) Großstadtbewohner, würde es wohl so werden, obwohl "aus objektiven Gründen" Einschränkungen bestehen, je nach Stadt größer oder kleiner. /OT.
Ja und nein. Wie gesagt, TV+Aktivboxen, fertig ist die Anlage, früher(tm) viel komplizierter und teurer.
Wenn man mehr / "Besseres" will, dann allerdings...

Ab welchem Niveau es nur noch anders statt besser wird, das muß jeder selber wissen.
Ich bin an dem Punkt angelangt, daß mir das Vorhandene so lange reicht, bis es ausfällt (oder ich).
Ev. Ersatzkäufe würde ich dann mehr nach Features / Qualitätsanmutung, als nach noch höheren Parametern tätigen, wohl wissend, daß diese höheren Parameter jenseits meines Hör-Horizonts liegen.

An dem Punkt ist die Frage berechtigt, wozu ich den "Markt" dann verfolge. Gute Frage. Wahrscheinlich aus Gewohnheit

Irgendwo habe ich gelesen, der DAC kann auch als VV Ersatz dienen

sind dann 1000.- EUR nicht gut angelegt..?!

Welchen meinst Du jetzt, den RME? Wenn ja, "eierlegende Wollmilchsau" auf hohem Niveau.
DAC/Preamp mit DSP Features + KHV in Einem, alles fernbedienbar.

"DAC mit VV-Ersatz" gibt's um den Bruchteil des Preises, der oben zitierte Topping E50 wäre so einer. Klanglich kann da kein Unterschied mehr sein, aber die Zusatzfeatures, und für mich, last not least, der Service im Havarie-Fall.

dachte an den RME...

weil mein Pre hat auch gekostet...

Irgendwo in den Tiefen dieses Forums habe ich, glaube ich, schon einen Beitrag über ihn geschrieben, finde ihn aber nicht mehr, deshalb, aktualisiert auf ein Neues:

Vincent KHV-200 ein Kopfhörer-Verstärker (und Mini-Vorstufe) der seine Käufer erstaunen lässt.
https://www.vincent-tac.de/produkte-...e/khv-200.html

Letztes Jahr hatte ich einen der ersten ausgelieferten KHV-200 erhalten und sowohl mit meinem beyerdynamic DT-800 Studio getestet, als auch als Vorstufe mit einer Vincent SP-332 Endstufe eingehend geprüft. Das Gerätchen hat mich sehr positiv überrascht.
Später kamen dann auch überragend gute Test's.
Auf Weihnachten habe ich ein erstes Gerät an einen Endkunden verkauft und diese Woche dann beim Käufer nachgefragt, wie er denn mit dem Gerät zufrieden sei (das mache ich grundsätzlich nach jedem Verkauf). Der Kunde war voll des Lobes und erzählte mir ausführlich, wie er mit Hilfe des Vincent KHV-200 aus mehreren edlen Kopfhörern sein Idealgerät gefunden hätte. Der KHV-200 sei einer seiner besten HiFi-Käufe schlechthin.
Heute meldete sich ein weiterer Kunde (Händler), der das Gerätchen an seiner privaten Anlage als Vorstufe ausprobiert und sein Kommentar ist: "Zu dem Preis gehört sowas verboten" - seine eigentliche Vorstufe kostet 2,5x soviel und der KHV-200 gefällt ihm eindeutig besser.

Langer Beitrag kurzer Sinn: Leute, wenn Ihr Nutzer höherwertiger KH seid, solltet Ihr dieses Gerät einmal ausprobieren - es sind vom Vertrieb gerade alle Rückstände ausgeliefert worden, so dass die Dinger bei den Vincent Händlern Eurer Wahl verfügbar sein müssten*.
Für alle, die mit zwei Eingängen klarkommen und mit Aktivboxen hören, ist das auch allererste Wahl - echt jetzt.

*Anfragen bei mir sind zwecklos, denn, wie schon wiederholt mitgeteilt, für das Forum stehe ich als Händler nicht zur Verfügung .
Der Preis ist zum 1.1.22 im Rahmen der allgemeinen "Preisanpassung" auf 1.149,- Euro gestiegen.

LG
E.M.

Der Vincent KHV-200 ist übrigens eine Frank Blöhbaum Entwicklung und wird beim Vertrieb in Deutschland erst mit Blöhbaums Spezialbauteilen und den Röhren bestückt/endmontiert.

Oh ja, der Vincent KHV200 gefällt mir. Verrückt, ich weiß. Er kostet in etwa so viel wie mein RME, ist aber grundsätzlich völlig ander aufgebaut. Bei der verlinktem Produktvorstellung ist auch ein Bild vom Innenaufbau sichtbar. Als Ingenieur und Techniker begeistern mich solche Bilder und lassen mir auch etwas über die Produktionsphilosophie des Herstellers vermuten. Und was ich sehe gefällt mir. Dass aber als Verstärkerelemente antiquierte Röhren verwendet werden, ist vielleicht etwas befremdlich. Ich mag es trotzdem. Und wenn es gut gemacht ist und der k2 deutlich unter -80dB liegt (nur sehr schwer bei Röhren realisierbar), hätte ich sicher meinen Spaß mit dem Teil. Und ich mutmaße, ich würde klanglich keinen Unterschied zu meinem RME hören.
Wer die speziellen Einstellmöglichkeiten des RME nicht braucht, hat mit dem Vincent sicher viel Freude.

Hallo Mark,
der Herr Blöhbaum macht's nur mit Röhren und da das, was er macht ganz ausserordentlich gut funktioniert, sollte nichts dagegen sprechen.

LG
E.M.

Das hatte ich hier bereits im Prinzip vorgeschlagen: https://www.hififorum.at/node/650403...716#post650716
Also derzeit €2,47 plus €1,12 Versand. Dazu eine leere Pfefferminzdose aus Blech, zwei 9V Akkus/Batterien mit Clipse, Schalter und Buchsen z.B. von Lemosa für Symmetrische Anschlüsse, wenn es klein und Qualität sein darf.

Ist ja schön, aber für "Otto Normalo" leider keine Option, der würde sich da gar nicht "heranwagen".
Die Welt da draußen, außerhalb "unserer" Blase, will Fertigware.
Aber auch die muß nicht teuer sein, je nach Anwendung mit oder ohne DAC, Preamp, usw.
https://www.audiosciencereview.com/f...one-amp.27361/
https://www.audiosciencereview.com/f...one-amp.27148/