Ankündigung

Einklappen
Keine Ankündigung bisher.

Energiewende, alternative Energie, technische und ökonomische Diskussion

Einklappen
X
 
  • Filter
  • Zeit
  • Anzeigen
Alles löschen
neue Beiträge

    Energiewende, alternative Energie, technische und ökonomische Diskussion

    Hallo,

    dieser Thread soll die technische und ökonomische Seite der Strom und Energieversorgung in Europa und insbesondere in Deutschland und Österreich beleuchten.
    Hier soll davon ausgegangen werden, dass das selbsternannte Klimaziel der EU erreicht werden soll, welche Gefahren das birgt, welche Maßnahmen dazu notwendig sind. Das hat insbesondere auch einen Bezug zum BlackOut Thread, an dem ich nicht teilnehmen darf. Um das hier zu verhindern, schließe ich vorsorglich den User ruedi01 und den Gast joachim aus dem Thread aus.

    Mit Energieversorgung ist im Übrigen nicht nur das Stromnetz gemeint, sondern ebenso die Wärmeversorgung für Industrie und Haushalt.

    Es gibt natürlich auch einen Bezug zum eigentlichen Forumthema, denn auch HiFi Anlagen brauchen Strom.

    #2
    Dass Kohlekraftwerke nicht unbedingt ein Garant für eine unterbrechungsfreie Stromversorgung sind, hat man neulich in China erlebt. Die dortigen Stromabschaltungen werden mit CO2 Einsparung erklärt. Das glauben auch nur stramme Parteisoldaten. In Wahrheit ist der Kohlepreis momentan sehr hoch und China hat ein Problem mit Australien, dem Versorger mit normalerweise billiger Kohle. Selbst ein Riesenland wie China ist auf Import angewiesen, und der kann auch ausbleiben oder sich verknappen. Ein weiterer Grund, warum die Erzeugung mit lokalen "erneuerbaren" Ressourcen eine gute Idee ist.

    Kommentar


      #3
      Was eminent ist seit der Schritt für Schritt Umstellung auf erneuerbare Energien ist die "Explosion" der Redispatch Maßnahmen der Bundesnetzagentur. Das kann einerseits als Schwäche des Netzes und der Energieversorgung ausgelegt werden. Ich bin da nicht so sicher. Rein technisch ist es logisch, dass je mehr volatile Energie ins Netz gespeist wird, um so mehr Regelmechanismen müssen ergriffen werden. Die Energieerzeugung mit grundlastfähigen Kraftwerken ist gut planbar, die von Wind und Solar nicht. Dementsprechend ist es eine technische Notwendigkeit, die energieerzeugenden (und auch verbrauchenden) Anlagen entsprechend der gerade zur Verfügung stehenden "erneuerbaren" Energie anzupassen, um davon soviel wie möglich zu nutzen.

      Die Frage ist, wo ist die Grenze erreicht? Logischerweise kann eine sichere Energieversorgung nicht ausschließlich mit volatiler Energie gelingen. Es sind also Speichermöglichkeiten in sehr großem Maßstab notwendig, um dieses Problem anzugehen. Das reicht aber nicht, denn um die Versorgungslücke, die Atom und Kohle hinterlassen, zu schließen, müsste ein Vielfaches der jetzt installierten alternativen Energien installiert sein. Und dann reden wir nur über den Ist-Zustand der Stromerzeugung. Hinzukommt ein künftig elektrifizierter Verkehr und Wärmeerzeugung für Industrie und Haushalte. Die dazu notwendige Energie ist nochmal CO2 neutral zu erzeugen, wenn die Klimaziele der EU erreicht werden sollen.

      Mir ist derzeit nicht klar, wie das erreicht werden soll. Schon gar nicht in nationalen Alleingängen. Zumindest was E-Gas anbelangt werden wir m.E. weiterhin auf Import aus "Sonnen- und Windländern" angewiesen sein, aber nicht, um Autos damit zu befüllen, sondern um Gaskraftwerke und Heizungen zu speisen. Dazu müsste es aber erst mal eine nennenswerte Erzeugung von E-Gas geben.

      Kommentar


        #4
        Interessant, wenn auch weit weg vom Kernthema HIFI. Aber zuerstmal klären, warum überhaupt Energiewende. Für die Leugner der Klimakrise, in die wir uns zunehmend reinmanövrieren, ist die Energiewende Irrsinn und macht Energie viel zu teuer. Besonders für die Sozialschwachen (plötzlich entdecken die konservativen Bürgerlichen die "Unterschicht", grandios) wären ja betroffen. Tja, Leute, dann müsst ihr die halt mehr unterstützen und etwas mehr aus eurer Komfortzone raus (und ich sehe gerade vor meinem geistigen Auge, wie da Einige von Küchenstuhl fallen ).
        Und nein, ihr Österreicher, die ihr schon jetzt einen Großteil des Stromes aus Wasserkraftwerken bezieht. Ihr seit mitnichten raus aus der Diskussion. Denn was wird passieren, wenn die meisten Großgletscher nicht mehr das Wasser liefern, das die Generatoren antreiben, weil die globale Erwärmung die Gletscher vernichtet und große Gesteinslavinen, die aufgrund der Permafrostbefreiung der oberen Berggipfel die Speicherbecken zuschütten?
        Ich sehe hier im Norden Deutschland jeden Tag unsere großen Windgeneratoren, teils über 20km gut sichtbar, ist halt relativ platt hier. Aber sie erzeugen Strom. Leider wollen viele Süddeutschen diesen Strom nicht, sie verhindern die "Stromautobahnen", also die Höchstspannungsleitungen, die nötig wären. Tja, dann bekommt ihr, wenn es die politische Konstellation zulässt, ggf. wieder Kernkraftwerke. Jetzt aber nicht bei uns, Brunsbüttel, Brockdorf und Co, nein, in euren Gärten, Oberfranken, Rheinland, Baden, die Eifel, die Pfalz, Sachsen, Thüringen..... Ist das genehm? Oder doch lieber Kohle? Es lohnt ja nur Braunkohle, also noch paar Quadratkilometer oberirdisch platt machen, um fossile Kohlelager aus der Prähistorie zu CO2 zu machen? Oder was haben wir noch? Ach ja, Gas und Öl. Wie wär's mit Fracking in euren Gärten, nein, nicht in meinem, in euren. Also bei denen, die Öl und Gas aus eigenen Quellen wollen. Denn wir wollen uns ja nicht weiterhin von Saudiarabien, Russland, Persien und dem Iraq abhängig machen, oder?
        Ach nee, da geht ja noch was: wir lassen uns einfach vom Atomstrom Frankreichs bedienen. Deren Kraftwerke stehen ja weit weg.... ach nee, zum Teil ja direkt am Rhein, in Sichtweite vom Schwarzwald.
        Jetzt hab ich's: einfach weniger verbrauchen. Wir fahren alle Fahrrad, Transporte per Lastenrad, bei Dunkelheit wird geschlafen und statt HIFI-Anlage wird wieder selbst gesungen.....
        Alles sinnloses Gequatsche, gell? Wir machen weiter wie bisher, ändern nix und nach uns die Sintflut. Okay, wäre 'ne Lösung für uns Alte hier. Aber irgendwie werde ich den Eindruck nicht los, dass uns bevor wir ins Gras beißen, die Nachfolgegenerationen noch heftig in den Allerwertesten treten. Mit welchem Recht? Ich denke, dass ist denen dann egal.

        Das ist die Ausgangslage. Da es schon den Thread mit dem Blackout gibt: wie wär's mit autarker Stromerzeugung auf euren Grundstücken? Photovoltaik, Wasserkraftwerk, Geothermik, Windkraftanlage..... Kostet viel Geld? Rechnet sich nicht (wir sterben vor Break even vorher)? Also doch "nach uns die Sintflut, sollen die Kids sich selbst drum kümmern....".
        best regards

        Mark von der Waterkant

        Kommentar


          #5
          Bitte beim Thema bleiben, es geht nicht um das politische Thema Energiewende, sondern um das technische und ökonomische Thema. Wie kann es gelingen, welche Folgen hat es, was ist dazu notwendig? Danke!

          Kommentar


            #6
            Thema Ökonomie: https://www.mckinsey.de/news/presse/...ausforderungen

            Zitat:
            Der Weg zur Klimaneutralität 2045 konfrontiert Politik, Wirtschaft und Gesellschaft mit der "tiefgreifendsten und komplexesten Transformation unserer Zeit". Verläuft diese optimal, könnten in Summe eine sozial ausgewogene Bewältigung des Klimawandels, ein positiver "Business Case" für Deutschland und ein Sprung in ein neues technologisches Zeitalter gelingen.

            Kommentar


              #7
              ein produkt, das auf dem markt erfolgreich sein soll, also sich ökonomisch durchsetzt, muss mehr können als vernünftig sein.
              produkte zum zwecke der energiewende müssen also sexy sein. sobald sie neid erregen und den habenwollen reflex auslösen, ist auch das zugrunde liegende problem gelöst.
              kann deine heizung schon mit beimischung von wasserstoff? ja? geil ...
              dein gelber sack bleibt weitgehend leer? wie bequem ...
              du machst dir einen teil deines stroms selbst? will ich auch ...
              ....
              den anfang sieht man ja schon, wer sagt, dass das radikal von heute auf morgen gehen muss.
              HAT MAN NICHT MEHR, MACHT MAN JETZT BESSER.
              und wer zurückbleibt, ist ein dolm. und dolme bleiben bei der vermehrung außen vor. unbewusste nachricht für den dolm, du bist ein restlficker.
              und die industrie fangen wir mit dem schlapfen über die kosten. bingo.
              Zuletzt geändert von longueval; 29.09.2021, 10:18.
              ALSregel: besser man kann mehr, als man macht, als man macht mehr, als man kann. (brecht)

              Kommentar


                #8
                Die politischen Weichen bei uns sind eh schon gestellt. Und sie werden demnächst weiter in Richtung Ökologie statt Ökonomie gestellt, gewöhnen wir uns dran. Und es wird uns allen viel Geld kosten. Die Frühen bekommen die meisten Förderungen, auf geht's
                Eine wichtige Forderung, dass Gebäude deutlich weniger Energie "verbraten" sollen, kommt auch von politischer Seite. Das muss massiv verstärkt werden. Und fast jedes Dach kann Photovoltaik tragen, man muss es nur richtig machen. Z.Zt. kommt z.B. von der Feuerwehr öfter, dass bei Bränden Scheunen mit Photovoltaik einfach nur kontrolliert abgebrannt werden können, weil die Schutzabschaltung nicht automatisiert oder erreichbar ist. Beim Löschen einen elektrischen Schlag zu bekommen, ist auch nicht zielführend.
                Was auch zu enormen Energieersparnissen führen kann, wäre eine ökologisch ausgerichtete Stadtplanung. Deutlich weniger Pendlerverkehr, deutlich ökologisch effizientere Warentransporte, deutlich besser Stadtklimatisierung.......
                best regards

                Mark von der Waterkant

                Kommentar


                  #9
                  Zitat von Observer Beitrag anzeigen
                  Und es wird uns allen viel Geld kosten.
                  Ohne Frage. Aber was kostet es uns, nichts zu tun? Die Gestehungskosten volatiler erneuerbarer Energien sind heute schon i.d.R. niedriger als die konventioneller Energien. Dieser Vergleich ist aber nicht ganz fair, denn wir vergleichen volatile Energie mit planbarer Energie.

                  Kommentar


                    #10
                    es gibt keinen gegensatz ökologie vs ökonomie. ökonomie ist auch, wenn ich ökologische lösungen entwickle, erzeuge, anbiete, gebrauche und kaufe.
                    wer das nicht macht, den bestraft der markt über kosten und umsatzschwund. so wirds kommen.
                    vorher wirds übergangslösungen geben, also eine mischkulanz, war schon immer so.
                    oder ist der himmel über der ruhr noch immer schwarz? eben.
                    sehnt sich noch wer danach?
                    Zuletzt geändert von longueval; 29.09.2021, 10:28.
                    ALSregel: besser man kann mehr, als man macht, als man macht mehr, als man kann. (brecht)

                    Kommentar


                      #11
                      Zitat von longueval Beitrag anzeigen
                      es gibt keinen gegensatz ökologie vs ökonomie.
                      Zumindest nicht, wenn man die Rahmenbedingungen entsprechend absteckt. Ich bin jedoch der Meinung, dass es weltweit nur über den Preis gehen wird. Und damit meine ich den Preis für versorgungssichere Energie. Für volatile Energie gibt es heute schon einen Vorteil für erneuerbare Energien (erst Recht in klimatisch begünstigten Regionen), was noch fehlt, sind kostengünstige Speichertechnologien. Kommen die dazu, gibt es keinen Grund mehr, auf etwas anderes zu setzen. Davon sind wir aber noch ein Stücken entfernt.

                      Kommentar


                        #12
                        ich habe den verdacht, das speichermedium wird wasserstoff werden
                        und der in verschiedenen beimengungen
                        ich denke da zuerst an anwendungen in der industrie und in der folge als beimengung zum erdgas in den jetzt ja schon vorhandenen leitungen, weniger im verkehr, wegen der technischen probleme der kleinportionierten speicherung (wenn, dann viel später).
                        stichwort ammoniak
                        https://www.process.vogel.de/besser-...ung-a-1026322/
                        (Bild: DLR/ThomasErnsting) Erfahren Sie mehr über die Schlüsseltechnologie der Wasserstoff-Revolution und welche Technologien es gibt. Bis 2040 soll sich die Gesamtkapazität der weltweit installierten Wasserstoff-Elektrolyse-Anlagen um den Faktor 1000 erhöhen.

                        ich halte den für das speichermedium der zukunft.
                        ich denke da auch nicht an mitteleuropa als herstellungsort aber es gibt ja welthandel und ammoniak kann man transportieren. und was brauch ich zur herstellung? sonne, wind, wasser (gerne auch meerwasser) und transportschiffe, die auch gleich mit wasserstoff angetrieben werden.
                        also frisch ans werk.
                        ich bin schon auf der suche nach diesbezüglichen aktien von anlagebauern. man will ja dabei sein und die letzten beißen die hunde.
                        Zuletzt geändert von longueval; 29.09.2021, 11:18.
                        ALSregel: besser man kann mehr, als man macht, als man macht mehr, als man kann. (brecht)

                        Kommentar


                          #13
                          Ja, manchmal sind Lösungen so naheliegend, dass man sie mangels hinreichender Fokusierung übersieht. Man will Wasserstoff einfach speichern, ohne Hochdruckbehälter zu nutzen. Wäre doch toll, wenn es ein preiswertes, überall verfügbares Mittel dafür gäbe. Z.B. Stickstoff....wo bekommen wir den bloß her? Und damit dann NH3 erzeugen um dieses dann in Brennstoffzellen zu verstromen..... Also, ich wüsste jetzt, wo man viel Stickstoff her bekäme. Aber die Lobbiisten der anderen Energieträger haben wohl eine Lösung gefunden, die anderen, die das wissen, zum Schweigen zu bringen.....
                          best regards

                          Mark von der Waterkant

                          Kommentar


                            #14
                            Die Erzeugung von E-Gas und Nebenerzeugnissen ist sicherlich eine interessante Perspektive, insbesondere wenn es um den Transport von Energieträgern geht. Eine weitere stationäre Lösung besteht m.E. in fortschrittlicher Akkutechnologie. Die fast instantane Verfügbarkeit macht sie zur Stabilisierung des Stromnetzes sehr interessant.

                            Kommentar


                              #15
                              Zitat von longueval Beitrag anzeigen

                              ich habe den verdacht, das speichermedium wird wasserstoff werden

                              ich bin schon auf der suche nach diesbezüglichen aktien von anlagebauern.

                              da bist Du mir wieder einmal überlegen...

                              für sowas bin ich zu einfach gestrickt...

                              traurig irgendwie...



                              ich hätte lieber einen Bagger...


                              Kommentar

                              Lädt...
                              X
                              👍