Ein generelles Autobahnlimit von 130 oder 120 hätte auf die Motorleistung der Autos vermutlich keine Auswirkung. Die wenigsten Autos werden auf den Autobahnen wirklich voll ausgereizt. Wer mit Tacho 140 (also knapp echte oder noch tolerierte130) mal eine zeitlang unterwegs sein will, wird u.A. zwei Dinge feststellen:
Zum einen wird er nicht ständig überholt und zum anderen ist schon dieser Wunsch (also möglichst lange gleichmässig 130 zu fahren) fast kaum zu verwirklichen.
Meine Prognose geht auch dahin, dass das Tempolimit auf die Zahl der Verkehrsopfer kaum eine Auswirkung haben wird - wer wirklich schnell fahren will, macht das auch bei Tempolimit, also die Zahl der echten Raser wird sich kaum verringern, genauso wie sich die Zahl der zu schnell Fahrenden in Baustellen nicht verändert, egal welches Begrenzungsschild da nun aufgestellt wird.
Motorleistung wird viel mehr auf Landstrassen gefragt, beim Überholen oder auch beim "Räubern" auf einsamen Strassen in Mittelgebirgen.
Und schliesslich ist Motorleistung ein prestigesteigerndes Attribut, ganz unabhängig davon, ob sie gebraucht und eingesetzt wird.

Was vermutlich eines Tages kommt, ist die automatische Sperre über die Bordelektronik - das Auto wird nur noch bis zur erkannten, erlaubten Geschwindigkeit beschleunigen und dann abregeln.

Trotzdem gibt es weltweit gesehen noch genug Märkte, wo starke und superstarke Autos gefragt sind und so wird es sie auch weiterhin geben.

LG
E.M.

Ich vermute, dass das stark von der Art der Bestrafung und der Kontrolldichte abhängt.

Die Unfall-Ursache Nummer Eins im Straßenverkehr sind meines Erachtens die Schleicher!
Und zwar deswegen, weil diese durch die reduzierte Geschwindigkeit die dahinter auflaufenden Fahrer derart ärgern, dass diese früher oder später überholen werden. Je nach Situation kommt es daher zu brenzeligen Überholvorgängen, die mit einer gewissen Gefahr im Zusammenhang stehen. Somit kann bein einem guten Teil der Unfälle mit überhöhter Geschwindigkeit davon ausgegangen werden, dass wenn der "Schleicher" normal schnell gefahren wäre, es zu keinem Unfall gekommen wäre, da nicht überholt hätte werden müssen.

Das halte ich für gut, sollte es schon längst geben.

Dann brauchst deinen Porsche aber nicht mehr aus der Garage holen ;-)
Eine automatische Geschwindigkeitsbegrenzung auf die "erlaubte" Geschwindigkeit ist ein gewaltiges Sicherheitsrisiko. Wenn du einen LKW auf einer Landstraße überholst und dieser mit 85km/h fährt und du mit max. 100km/h vorbeifahren kannst, ist ein Überholen nicht mehr möglich. Ausserdem wenn du gerade neben dem LKW fährst und siehst, dass wer auf deiner Seite daherkommt, steigst du aufs Gas und es tut sich nichts, weil abgeriegelt und ... Crash!

Auf der Autobahn ist das Überholen nun wirklich kein Problem, auf der Landstraße dagegen kann es zu einem Abenteuer werden.

Gruß

RD

Dann könnte man z.B. einen Notfallkickdown einrichten, der nur max. 3x im Monat benutzbar ist, um sich aus einer Gefahrsituation zu befreien.
Für Motorräder sollte man ein automatisches Begrenzen der Höchstgeschwindigkeit, angepasst an die zulässige, aber nicht einführen, die kippen sonst reihenweise in Kurven um.

Alternativ zu 3x im Monat auch unendlich und für jeden Befreiungsschlag werden 10€ vom Konto abgebucht. Wer das Geld nicht hat, darf auch Sozialstunden leisten, z.B. in der Notaufnahme.

Sind die Autos erst einmal (fast) alle vernetzt, wird es solche Überholsituationen gar nicht mehr geben, denn entweder wird der Überholvorgang gar nicht freigegeben (das System hat die sich dann einstellende Gefahrensituation erkannt und entsprechend von vornherein verhindert) oder aber der Entgegenkommer wird automatisch abgebremst (oder auch beide).

Dass Schleicher für Überholunfalle hauptsächlich verantwortlich sind, kann ich zwar emotional nachvollziehen aber das lässt sich mit keiner Unfallstatistik nachweisen. Wenn ich mich recht entsinne, passieren die meisten Unfälle in Ortschaften und danach auf zweispurigen Landstrassen. So gesehen sind die Autobahnen schon lange die sichersten Strassen. Durch die spektakulären Unfälle bei Geisterfahrten oder Massenkarambolagen oder privaten Rennen scheint das nur anders zu sein.

LG
E.M.

Schöne neue Welt
Ist mir zu gefährlich, ich vertraue der Zuverlässigkeit derartiger rollender Computer nicht.
Kann mir jetzt schon gut vorstellen, wie dann ständig alle in einen 30Km/h Notbetrieb gehen.

Walter schrieb:

Naja, mit 15kM/h (also ca. so schnell wie ein normaler Mensch laufen kann) ist man bald an einem LKW vorbei. Aber zugegeben, man muss sich dann noch besser als bisher überlegen wie und wann man überholt.

Höchstgeschwindigkeit für Lkw auf Bundesstraßen und Landstraßen in De:

3,5 bis 7,5 t: 80 km/h
mehr als 7,5 t: 60 km/h

Mit 100Km/h sollte man also problemlos überholen können.

zu #23356, Gut, dann hat man komplett die Kontrolle an Big Brother abgegeben, fragt sich wie sinnvoll autofahren dann überhaupt noch ist, wenn derart in eigene Entscheidungsgewalt und Privatautonomie eingegriffen wird. Mit eigenverantwortlichem Führen eines Kraftfahrzeugs hätte das Ganze dann nichts mehr zutun und man könnte eigentlich gleich den "Robot" fahren lassen. Nach Hause telefonieren die Dinger ja eh schon, ich sag nur Stichwort Tesla(Datenkrake), da machts dann auch nichts mehr aus, wenn entsprechende Meldungen gleich noch an die Versicherung und an Ordnungsbehörden im Falle von Fehlverhalten oder noch schlimmer "versuchtem! Fehlverhalten", gemacht werden. Der Bußgeldbescheid käme dann vermutlich via Email direkt aufs Auto. Bei ärgeren Vergehen führe die Karre dann vielleicht wie von Geisterhand rechts ran und schaltet ab. Je nach dem was Sache ist oder wie schwerwiegend, verriegelt das Teil eventuell die Türen oder die Sicherheitsgurte lassen sich nicht mehr lösen, bis die Ordnungshüter da sind und einen in Empfang nehmen. - Reizende Vorstellung, ja ich kann den ganzen "modernen" Mist weiterspinnen der sich durch die ach so tolle Vernetzung eines schönen Tages ergeben könnte. - Sicher so muß es nicht kommen, aber so kann es kommen und die Wahrscheinlichkeit für derartige Szenarien ist gar nicht mal so gering. Die Tendenz ist eindeutig , eigentlich läuft alles auf zunehmenden Kontroll-und Überwachungswahn hinaus, weil die techischen Möglichkeiten eben dafür da sind. Das lässt mein Vertrauen in zukünftige Entwicklungen nicht gerade steigen, die Vergangenheit hat gezeigt, das Technik auch immer als Macht-und Gängelungsinstrument missbraucht werden kann und auch wurde. Gruß, Joachim

zu #23363, Ich fasse es nicht, sagt dir eigentlich der Name George Orwell auch nur irgendwas? Es ist doch so, fängt man erstmal mit dem ganzen Zeugs an, dem Fahrer unter dem fadenscheinigen Feigenblättchen des Sicherheitsgedanken Entscheidungen abzunehmen, Assistenzsysteme sind definitv der Anfang davon, öffnet man die Büchse der Pandora. Das heißt sie ist schon offen, von da ab ist auch der Weg nicht mehr weit zu: "Du kommst hier nicht rein" oder "ich transportiere dich nicht, weil dein Fingerabdruck nicht erkannt wurde, beim dritten Fehlversuch erfolgt eine Meldung an Ordnungsbehörden" oder "du mußt zuerst einen Alkoholtest machen" oder, oder, oder, sucht euch was aus. - Ne, Leute, es ist abzusehen wohin das alles laufen könnte. Man muß schon mit Blindheit geschlagen sein oder einen starken Glauben haben um das nicht zu erkennen. Gruß, Joachim

60km/h für eine 32- oder 40-Tonner auf der Landstraße? Das ist wohl eher ein Scherz. Hier bei uns donnern die genauso mit über 80km/h dahin.

Dieses Beispiel könnte so weitergehen: Nach zwei, drei km begegnen sich die beiden dann und jeder der beiden Fahrer sagt zu seinen Kids, die im Fond auf den eingebauten Tablets die neueste Version von A KT ET spielen, "Schaut Kinder dieser Familie wurde vom lieben iGOD das Leben gerettet".

LG
E.M.