Der Jazz ist die bedeutendste Musik des 20. Jahrhunderts. So einfach und so wahr ist das. Obwohl er nur selten in seiner Geschichte die populäre Musik seiner Zeit war, hat er die Grundlage gelegt für die gesamte Popmusik. Und dies wirkt bis heute. Ohne den Jazz wäre Techno eine andere Musik.
Andererseits ist der Jazz nach seiner Entstehung, seiner Entwicklung und Geschichte, und seinen musikalischen Grundlagen eine sehr komplexe Musik. Will man ihn beschreiben, kommt man ohne Gegensätze nicht aus, sie sind wohl dieser Musik eigentümlich. Viele der bedeutendsten Autoren und Kritiker fühlten sich berufen, eine Definition des Jazz zu geben, die oft mehr über den Autor und seine Welt aussagt als über den Jazz. Vor allem den lexikographischen Definitionen sollte der Jazzfreund keinesfalls trauen, sind sie doch oft dilettantisch gemacht und von Fachleuten, die der Erlebniswelt des Jazz eher fern stehen.
Eine der möglichen "Definitionen" (wenn dieser Begriff überhaupt auf eine solche emotionspralle Lebensäußerung wie den Jazz angewendet werden kann) wurde vor Jahren von dem deutschen Jazzkritiker Joachim-Ernst Berendt erarbeitet, die eine ganze Reihe von Gesichtspunkten berücksichtigt und auf voraus-
gehenden Ansätzen amerikanischer Fachleute fußt (hier etwas verkürzt wiedergegeben):
Jazz ist eine in den USA aus der Begegnung der Schwarzen mit der europäischen Musik entstandene Musizierweise. Der Jazz ist, im Unterschied zur abendländisch-europäischen Musik durch die folgenden drei Grundelemente charakterisiert:
1. durch ein besonderes Verhältnis zur Zeit, das mit dem Begriff "swing" gekennzeichnet wird (im Deutschen kleingeschrieben, um den Unterschied zum Jazzstil "Swing" der 30er Jahre deutlich zu machen).
2. durch eine Spontaneität und Vitalität des musikalischen Ausdrucks, bei der die Improvisation eine Rolle spielt.
3. durch eine Tonbildung bzw. Phrasierungsweise, in der sich die Individualität des einzelnen Musikers zu erkennen gibt.
Diese drei Grundelemente schaffen ein neuartiges Spannungsverhältnis in der Musik, durch das Intensität in ganz anderer Weise als in der Musik der übrigen Welt, besonders in der europäischen, auf- und wieder abgebaut wird. Die verschiedenen Stile und Entwicklungsstadien, die die Jazzmusik seit ihrer Entstehung seit der Wende zum 20. Jahrhundert durchlaufen hat, werden hauptsächlich dadurch gekennzeichnet, daß den drei Grundelementen der Jazzmäßigkeit jeweils verschiedene Bedeutung zukommt und das Verhältnis zwischen ihnen sich verschoben hat.
Natürlich bleibt auch diese Definition unvollständig. Die Frage in der Überschrift zu diesem Artikel meint dann auch und vor allem: Was ist ist Jazz für die, die ihn erleben. Insofern muß sich jeder seine Antwort selbst suchen und sie vor allem in der Musik selbst finden. Das heißt vor allem: hören und erleben, die großen Jazzmusiker in ihren Konzerten und bei Live-Auftritten in den Clubs; die, die nicht mehr ereichbar sind, auf ihren Platten und in ihren Filmen und Videos. Erst durch die Hörerfahrung und das unmittelbare Erlebnis mit dem wirklichen Jazzkünstler kann eine solche Definition, wie sie oben gegeben wurde, mit Leben erfüllt werden, so daß der Jazzfreund schließlich sagen kann: Jetzt weiß ich, was Jazz ist .
Andererseits ist der Jazz nach seiner Entstehung, seiner Entwicklung und Geschichte, und seinen musikalischen Grundlagen eine sehr komplexe Musik. Will man ihn beschreiben, kommt man ohne Gegensätze nicht aus, sie sind wohl dieser Musik eigentümlich. Viele der bedeutendsten Autoren und Kritiker fühlten sich berufen, eine Definition des Jazz zu geben, die oft mehr über den Autor und seine Welt aussagt als über den Jazz. Vor allem den lexikographischen Definitionen sollte der Jazzfreund keinesfalls trauen, sind sie doch oft dilettantisch gemacht und von Fachleuten, die der Erlebniswelt des Jazz eher fern stehen.
Eine der möglichen "Definitionen" (wenn dieser Begriff überhaupt auf eine solche emotionspralle Lebensäußerung wie den Jazz angewendet werden kann) wurde vor Jahren von dem deutschen Jazzkritiker Joachim-Ernst Berendt erarbeitet, die eine ganze Reihe von Gesichtspunkten berücksichtigt und auf voraus-
gehenden Ansätzen amerikanischer Fachleute fußt (hier etwas verkürzt wiedergegeben):
Jazz ist eine in den USA aus der Begegnung der Schwarzen mit der europäischen Musik entstandene Musizierweise. Der Jazz ist, im Unterschied zur abendländisch-europäischen Musik durch die folgenden drei Grundelemente charakterisiert:
1. durch ein besonderes Verhältnis zur Zeit, das mit dem Begriff "swing" gekennzeichnet wird (im Deutschen kleingeschrieben, um den Unterschied zum Jazzstil "Swing" der 30er Jahre deutlich zu machen).
2. durch eine Spontaneität und Vitalität des musikalischen Ausdrucks, bei der die Improvisation eine Rolle spielt.
3. durch eine Tonbildung bzw. Phrasierungsweise, in der sich die Individualität des einzelnen Musikers zu erkennen gibt.
Diese drei Grundelemente schaffen ein neuartiges Spannungsverhältnis in der Musik, durch das Intensität in ganz anderer Weise als in der Musik der übrigen Welt, besonders in der europäischen, auf- und wieder abgebaut wird. Die verschiedenen Stile und Entwicklungsstadien, die die Jazzmusik seit ihrer Entstehung seit der Wende zum 20. Jahrhundert durchlaufen hat, werden hauptsächlich dadurch gekennzeichnet, daß den drei Grundelementen der Jazzmäßigkeit jeweils verschiedene Bedeutung zukommt und das Verhältnis zwischen ihnen sich verschoben hat.
Natürlich bleibt auch diese Definition unvollständig. Die Frage in der Überschrift zu diesem Artikel meint dann auch und vor allem: Was ist ist Jazz für die, die ihn erleben. Insofern muß sich jeder seine Antwort selbst suchen und sie vor allem in der Musik selbst finden. Das heißt vor allem: hören und erleben, die großen Jazzmusiker in ihren Konzerten und bei Live-Auftritten in den Clubs; die, die nicht mehr ereichbar sind, auf ihren Platten und in ihren Filmen und Videos. Erst durch die Hörerfahrung und das unmittelbare Erlebnis mit dem wirklichen Jazzkünstler kann eine solche Definition, wie sie oben gegeben wurde, mit Leben erfüllt werden, so daß der Jazzfreund schließlich sagen kann: Jetzt weiß ich, was Jazz ist .
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