Hiermit möchte ich eine Diskussion eröffnen über die technischen Voraussetzungen zur Wiedergabe von Schallplatten. Welche Anforderungen müssen erfüllt sein, was soll/darf sowas kosten, welche Technologien sind/waren gut und wann wurde es erschwinglich sich einen guten Dreher zulegen zu können?
Ich habe dazu mittlerweile eine mehr als 45 Jahre lange eigene Erfahrung. Mein erster war der hier:
https://www.radiomuseum.org/r/telefu...108v108_2.html :E
Und heute habe ich den Technics SL-1210 M5G mit Ortofon MC Rondo red. Viel besser geht nicht.
Das kann ich sagen, da zwischen diesen beiden Modellen rund ein Dutzend anderer Dreher liegen, die ich entweder mal besessen habe oder noch besitze.
Was muss ein guter Plattenspieler also können?
Da wäre zunächst mal das Laufwerk. Das hat eigentlich nur die Aufgabe, die Platte mit der exakten Sollgeschwindigkeit zu drehen. Dabei sollen vor allem die kurzfristigen und variablen Abweichungen von der Solldrehzahl (Gleichlaufschwankungen) möglichst gering bleiben. Dann sollten möglichst wenige Störkomponenten vom Antrieb und Tellerlager auf den Teller und den Tonarm und damit die Abtastnadel übertragen werden, damit das sog. Rumpeln möglichst unterhalb der Hörschwelle des Signals (Ruhesignal) der Platte liegt. Weiter sollten möglichst geringe externe Einflüsse (Mikrofonie, Tritt-/Körperschall) auf die Wiedergabe einwirken können und wenn das alles noch möglichst lange gut funktioniert war's das eigentlich schon. Mehr ist da m.E. nicht. Eigentlich ganz einfache Forderungen, die aber nur mit einem gewissen Mindestaufwand an Konstruktion und Verarbeitungsqualität erfüllt werden können.
Dann wäre da der Tonarm, den man m.E. nur in Verbindung mit dem Tonabnehmer betrachten kann, denn diese beiden Komponenten bilden immer eine Einheit und die muss zusammenpassen. Da es sich um ein Masse Federsystem handelt müssen Tonarmmasse (Gewicht) und Nadelnachgiebigkeit des Tonabnehmers zusammenpassen, sonst kommt es unweigerlich zu tonalen Fehlern. Allerdings sind die Toleranzen hier recht großzügig bemessen.
Wo es schon eher zu Problemen kommen kann, ist die Sache mit der Abmessung und auch dem Gewicht der Tonabnehmer, leider ist in dieser Hinsicht nichts exakt genormt. Ist die TA Höhe zu groß oder zu klein kann die Nadel nicht richtig (senkrecht) in der Rille laufen. Abhilfe schaffen hier höhenverstellbare Tonarme. Ist der TA zu leicht oder zu schwer kann der Arm ihn ggf. nicht exakt ausbalancieren.
Was die klanglichen Qualitäten betrifft, da gibt es natürlich diverse Einflussfaktoren. Aber nach meiner Erfahrung ist nichts so entscheidend wie der Tonabnehmer (sieht man mal von der Platte selber ab!). Ich würde sagen deutlich über 50 Prozent, eher 70 Prozent der Klangqualität wird durch den TA bestimmt. Und hier macht vor allem der Nadelschliff die Sache gut oder eben auch nicht. Der Generator selber spielt eine untergeordnete Rolle. Nicht nur die Art des Nadelschliffs (rund, elliptisch, irgendwelche Sonderformen) auch die exakte Ausführung des Schliffs ist von entscheidender Bedeutung. Elliptische Nadeln sind idR. klar besser als runde. Aber eine mieserabel geschliffene elliptische Nadel macht keinen Stich gegen eine sehr gut geschliffene Rundnadel. Erstaunlicher Weise spielt auch die Fassung des Steins nach meiner Erfahrung eine Rolle. Ein massiver (nackter) Stein ist meist besser als ein gebondeter (gefasster Diamant). Leider aber auch deutlich teurer.
Was m.E. klanglich kaum oder gar keine Rolle spielt, betrachtet man die klanglichen Qualitäten der Plattenwiedergabe sind die Kabel (so lange sie technisch passen!). Erstaunlicher Weise macht auch der Phonovorverstärker wenig gut oder kaputt. Auch hier muss man natürlich voraussetzen, dass er technisch zum TA passen muss. Stichworte: Kapazität, Induktivität, Verstärkungsfaktor.
...das wären in etwa die persönlichen Beobachtungen und Erfahrungen, die ich zum Thema betragen kann. In verkürzter Ausführung und natürlich rein subjektiv.
Ich möchte hier zunächst einmal nichts schreiben über die Faktoren bei der Aufstellung des Plattenspielers, über die Sorgfalt bei der Justage von TA und Tonarm, über die Sorgfalt bei der Säuberung der Platten und dem allgemeinen Umgang mit ihnen.... Das kann sich im Laufe der Diskussion ja noch entwickeln. Auch möchte ich hier nicht diskutieren über die anderen Komponenten wie Verstärker, Lautsprecher und Raumakustik, das setzte ich mal als gegeben voraus und es ist auch eine andere Baustelle.
Hier soll auch nicht diskutiert oder gar ideologisch um die Frage gestritten werden was denn nun klanglich besser oder natürlicher sei, analog oder digital. Denn diese Frage ist für mich vollinhaltlich und absolut abschließend geklärt.
Was ich ganz bestimmt nicht möchte ist sinnloses Gelaber das mit dem Thema nichts zu tun hat wie z.B. ellenlange philosophische Betrachtungen. Ich mag auch keine indoktrinären Tatsachenbehauptungen, die nur dem einen Ziel dienen dem Anderen die Erfahrungskompetenz abzusprechen.
Sollten sich Diskussionteilnehmer nicht an diese Vorgaben halten, werde ich sie abmahnen und bei Wiederholung von diesem Gesprächsfaden ausschließen.
...in diesem Sinne. Dann schreibt mal was dazu. Natürlich nur wenn das Thema interessiert.:M
Gruß
RD
Ich habe dazu mittlerweile eine mehr als 45 Jahre lange eigene Erfahrung. Mein erster war der hier:
https://www.radiomuseum.org/r/telefu...108v108_2.html :E
Und heute habe ich den Technics SL-1210 M5G mit Ortofon MC Rondo red. Viel besser geht nicht.
Das kann ich sagen, da zwischen diesen beiden Modellen rund ein Dutzend anderer Dreher liegen, die ich entweder mal besessen habe oder noch besitze.
Was muss ein guter Plattenspieler also können?
Da wäre zunächst mal das Laufwerk. Das hat eigentlich nur die Aufgabe, die Platte mit der exakten Sollgeschwindigkeit zu drehen. Dabei sollen vor allem die kurzfristigen und variablen Abweichungen von der Solldrehzahl (Gleichlaufschwankungen) möglichst gering bleiben. Dann sollten möglichst wenige Störkomponenten vom Antrieb und Tellerlager auf den Teller und den Tonarm und damit die Abtastnadel übertragen werden, damit das sog. Rumpeln möglichst unterhalb der Hörschwelle des Signals (Ruhesignal) der Platte liegt. Weiter sollten möglichst geringe externe Einflüsse (Mikrofonie, Tritt-/Körperschall) auf die Wiedergabe einwirken können und wenn das alles noch möglichst lange gut funktioniert war's das eigentlich schon. Mehr ist da m.E. nicht. Eigentlich ganz einfache Forderungen, die aber nur mit einem gewissen Mindestaufwand an Konstruktion und Verarbeitungsqualität erfüllt werden können.
Dann wäre da der Tonarm, den man m.E. nur in Verbindung mit dem Tonabnehmer betrachten kann, denn diese beiden Komponenten bilden immer eine Einheit und die muss zusammenpassen. Da es sich um ein Masse Federsystem handelt müssen Tonarmmasse (Gewicht) und Nadelnachgiebigkeit des Tonabnehmers zusammenpassen, sonst kommt es unweigerlich zu tonalen Fehlern. Allerdings sind die Toleranzen hier recht großzügig bemessen.
Wo es schon eher zu Problemen kommen kann, ist die Sache mit der Abmessung und auch dem Gewicht der Tonabnehmer, leider ist in dieser Hinsicht nichts exakt genormt. Ist die TA Höhe zu groß oder zu klein kann die Nadel nicht richtig (senkrecht) in der Rille laufen. Abhilfe schaffen hier höhenverstellbare Tonarme. Ist der TA zu leicht oder zu schwer kann der Arm ihn ggf. nicht exakt ausbalancieren.
Was die klanglichen Qualitäten betrifft, da gibt es natürlich diverse Einflussfaktoren. Aber nach meiner Erfahrung ist nichts so entscheidend wie der Tonabnehmer (sieht man mal von der Platte selber ab!). Ich würde sagen deutlich über 50 Prozent, eher 70 Prozent der Klangqualität wird durch den TA bestimmt. Und hier macht vor allem der Nadelschliff die Sache gut oder eben auch nicht. Der Generator selber spielt eine untergeordnete Rolle. Nicht nur die Art des Nadelschliffs (rund, elliptisch, irgendwelche Sonderformen) auch die exakte Ausführung des Schliffs ist von entscheidender Bedeutung. Elliptische Nadeln sind idR. klar besser als runde. Aber eine mieserabel geschliffene elliptische Nadel macht keinen Stich gegen eine sehr gut geschliffene Rundnadel. Erstaunlicher Weise spielt auch die Fassung des Steins nach meiner Erfahrung eine Rolle. Ein massiver (nackter) Stein ist meist besser als ein gebondeter (gefasster Diamant). Leider aber auch deutlich teurer.
Was m.E. klanglich kaum oder gar keine Rolle spielt, betrachtet man die klanglichen Qualitäten der Plattenwiedergabe sind die Kabel (so lange sie technisch passen!). Erstaunlicher Weise macht auch der Phonovorverstärker wenig gut oder kaputt. Auch hier muss man natürlich voraussetzen, dass er technisch zum TA passen muss. Stichworte: Kapazität, Induktivität, Verstärkungsfaktor.
...das wären in etwa die persönlichen Beobachtungen und Erfahrungen, die ich zum Thema betragen kann. In verkürzter Ausführung und natürlich rein subjektiv.
Ich möchte hier zunächst einmal nichts schreiben über die Faktoren bei der Aufstellung des Plattenspielers, über die Sorgfalt bei der Justage von TA und Tonarm, über die Sorgfalt bei der Säuberung der Platten und dem allgemeinen Umgang mit ihnen.... Das kann sich im Laufe der Diskussion ja noch entwickeln. Auch möchte ich hier nicht diskutieren über die anderen Komponenten wie Verstärker, Lautsprecher und Raumakustik, das setzte ich mal als gegeben voraus und es ist auch eine andere Baustelle.
Hier soll auch nicht diskutiert oder gar ideologisch um die Frage gestritten werden was denn nun klanglich besser oder natürlicher sei, analog oder digital. Denn diese Frage ist für mich vollinhaltlich und absolut abschließend geklärt.
Was ich ganz bestimmt nicht möchte ist sinnloses Gelaber das mit dem Thema nichts zu tun hat wie z.B. ellenlange philosophische Betrachtungen. Ich mag auch keine indoktrinären Tatsachenbehauptungen, die nur dem einen Ziel dienen dem Anderen die Erfahrungskompetenz abzusprechen.
Sollten sich Diskussionteilnehmer nicht an diese Vorgaben halten, werde ich sie abmahnen und bei Wiederholung von diesem Gesprächsfaden ausschließen.
...in diesem Sinne. Dann schreibt mal was dazu. Natürlich nur wenn das Thema interessiert.:M
Gruß
RD
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