AW: Streitlust und Streitfrust im Internet
Dort steht auch das hier, Beitrag von Super Öhrchen:
Aber egal, wer nicht will, der braucht natürlich nicht. Aber direkte Ablehnung ohne zu probieren macht auch nicht schlauer.
bin dann hier auch durch, wünschte mir aber noch ein paar Erklärungen warum Ausprobieren keinen Sinn macht. Jedes dussliges Kabel, jedes Holzfüßchen wird diskutiert und ausprobiert nur der Umbau eines Routers ist von vorne herein VOODOO. Fast wie in einem anderen deutschen Forum. Dort klingen Verstärker nicht, Dacs sind eh alle gleich, CD-Player klingen auch nicht, Kabel sowieso nicht usw.usw. Natürlich klingen auch Router nicht, echt lustig wie so manches bewertet wird.
"Empfindungen" (besser hätte er gesagt: Wahrnehmungen) muss man in der Tat nicht erklären können, aber Wahrnehmung ist nicht gleich Wahrnehmung. Nicht jede flüchtige Empfindung ist schon deshalb glaubwürdig, nur weil sie Empfindung ist. Wenn das Kriterium der Reproduzierbarkeit nicht gegeben ist, dann ist sie nicht objektivierbar.
Im Verstärker-Thread ist von mir ist dazu das zu lesen:
Die Meinung ist hier, dass Wahrnehmungen nur objektivierbar seien, wenn sie ein messtechnisches Korrelat hätten, was sie "erklärt". So geht man in gewissen technischen Bereichen auch zweifellos sinnvoll vor, um Erkenntnisse zu gewinnen. Aber verallgemeinert ist das eben falsch. Und eine Hörwahrnehmung muss auch nicht blindgetestet sein, um objektivierbar zu sein. Wenn dem so wäre, könnte so manche Naturwissenschaft ihren Laden zu machen. Der Biologe z.B. wertet Laute, Vogelstimmen usw. aus und macht keinen einzigen Blindtest, der seine Wahrnehmungsfähigkeit überprüft. Ist deshalb, was er da auswertet, nur subjektives Erlebnis? Das Argument, dass man blindtesten könnte, zieht hier nicht, weil man es faktisch nie tut und getan hat. Der Blindtest gehört nicht zur methodischen Ermittlung solcher biologischen Daten. Dafür gibt es auch einen Grund. Nicht die Messung und der Blindtest garantiert hier die Objektivität, sondern die Reproduzierbarkeit der Wahrnehmung. Wahrnehmungen und Erlebnisse sind deshalb auch nicht irrational und subjektiv willkürlich, weil und wenn sie reproduzierbar sind. Genauso funktioniert der Alltag. Wenn ich sage: Ich weiß, warum ich meinen Billig-CD-Player in der Regel nicht höre wegen bestimmter klanglicher Eigenschaften, dann bezieht sich das auf eine reproduzierbare Wahrnehmung. D.h. ich selber kann sie reproduzieren und Andere, die mithören, können das auch. Dann gibt es weder die Notwendigkeit, da nach einem messtechnischen Korrelat zu suchen, noch für einen Blindtest genauso wenig wie beim Biologen, der Vogelstimmen auswertet seinen Kopf verkabeln muss oder jede einzelne Hörwahrnehmung durch Blindtest überprüfen müsste. Blindtests werden deshalb benutzt, wenn die Reproduzierbarkeit keine Verallgemeinerung zulässt, d.h. ein bestimmter Kreis von Subjekten eine Wahrnehmung reproduziert und ein anderer nicht. Das ist auch legitim für die Wissenschaft. Nur für den Alltag sieht es anders aus. Diejenigen, die solche Wahrnehmungen mühelos reproduzieren können, brauchen sich nicht darum zu kümmern für ihre Entscheidung, dass andere solche Wahrnehmungen nicht haben und auch nicht reproduzieren können und der Wissenschaftler ein Methodenproblem der Verallgemeinerung hat. Die individuelle Reproduzierbarkeit reicht für das Alltagsverständnis und die Alltagsorientierung aus. Wer das nicht einsehen will aus einem szientistischen Weltbild heraus, der muss sich vorhalten lassen, dass er unkritisch die Grenzen von Wissenschaft und Lebenswelt verwischt. Und dann von "aussterbender Rasse" zu reden, die solche Gedankengänge hat, ist einfach ignorant. Es gibt in der Wissenschaft seit etwa 70 Jahren diese Frage des Verhältnisses von Wissenschaft und Lebenswelt. Das hat Auswirkungen bis hinein in die Didaktik des Physikunterrichts. Also ein bisschen die szienistischen Scheuklappen ablegen und sehen, was auf der Welt wirklich passiert.
Schöne Grüße
Holger
Zitat von hifi_angel
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Aber egal, wer nicht will, der braucht natürlich nicht. Aber direkte Ablehnung ohne zu probieren macht auch nicht schlauer.
bin dann hier auch durch, wünschte mir aber noch ein paar Erklärungen warum Ausprobieren keinen Sinn macht. Jedes dussliges Kabel, jedes Holzfüßchen wird diskutiert und ausprobiert nur der Umbau eines Routers ist von vorne herein VOODOO. Fast wie in einem anderen deutschen Forum. Dort klingen Verstärker nicht, Dacs sind eh alle gleich, CD-Player klingen auch nicht, Kabel sowieso nicht usw.usw. Natürlich klingen auch Router nicht, echt lustig wie so manches bewertet wird.
"Empfindungen" (besser hätte er gesagt: Wahrnehmungen) muss man in der Tat nicht erklären können, aber Wahrnehmung ist nicht gleich Wahrnehmung. Nicht jede flüchtige Empfindung ist schon deshalb glaubwürdig, nur weil sie Empfindung ist. Wenn das Kriterium der Reproduzierbarkeit nicht gegeben ist, dann ist sie nicht objektivierbar.
Im Verstärker-Thread ist von mir ist dazu das zu lesen:
Die Meinung ist hier, dass Wahrnehmungen nur objektivierbar seien, wenn sie ein messtechnisches Korrelat hätten, was sie "erklärt". So geht man in gewissen technischen Bereichen auch zweifellos sinnvoll vor, um Erkenntnisse zu gewinnen. Aber verallgemeinert ist das eben falsch. Und eine Hörwahrnehmung muss auch nicht blindgetestet sein, um objektivierbar zu sein. Wenn dem so wäre, könnte so manche Naturwissenschaft ihren Laden zu machen. Der Biologe z.B. wertet Laute, Vogelstimmen usw. aus und macht keinen einzigen Blindtest, der seine Wahrnehmungsfähigkeit überprüft. Ist deshalb, was er da auswertet, nur subjektives Erlebnis? Das Argument, dass man blindtesten könnte, zieht hier nicht, weil man es faktisch nie tut und getan hat. Der Blindtest gehört nicht zur methodischen Ermittlung solcher biologischen Daten. Dafür gibt es auch einen Grund. Nicht die Messung und der Blindtest garantiert hier die Objektivität, sondern die Reproduzierbarkeit der Wahrnehmung. Wahrnehmungen und Erlebnisse sind deshalb auch nicht irrational und subjektiv willkürlich, weil und wenn sie reproduzierbar sind. Genauso funktioniert der Alltag. Wenn ich sage: Ich weiß, warum ich meinen Billig-CD-Player in der Regel nicht höre wegen bestimmter klanglicher Eigenschaften, dann bezieht sich das auf eine reproduzierbare Wahrnehmung. D.h. ich selber kann sie reproduzieren und Andere, die mithören, können das auch. Dann gibt es weder die Notwendigkeit, da nach einem messtechnischen Korrelat zu suchen, noch für einen Blindtest genauso wenig wie beim Biologen, der Vogelstimmen auswertet seinen Kopf verkabeln muss oder jede einzelne Hörwahrnehmung durch Blindtest überprüfen müsste. Blindtests werden deshalb benutzt, wenn die Reproduzierbarkeit keine Verallgemeinerung zulässt, d.h. ein bestimmter Kreis von Subjekten eine Wahrnehmung reproduziert und ein anderer nicht. Das ist auch legitim für die Wissenschaft. Nur für den Alltag sieht es anders aus. Diejenigen, die solche Wahrnehmungen mühelos reproduzieren können, brauchen sich nicht darum zu kümmern für ihre Entscheidung, dass andere solche Wahrnehmungen nicht haben und auch nicht reproduzieren können und der Wissenschaftler ein Methodenproblem der Verallgemeinerung hat. Die individuelle Reproduzierbarkeit reicht für das Alltagsverständnis und die Alltagsorientierung aus. Wer das nicht einsehen will aus einem szientistischen Weltbild heraus, der muss sich vorhalten lassen, dass er unkritisch die Grenzen von Wissenschaft und Lebenswelt verwischt. Und dann von "aussterbender Rasse" zu reden, die solche Gedankengänge hat, ist einfach ignorant. Es gibt in der Wissenschaft seit etwa 70 Jahren diese Frage des Verhältnisses von Wissenschaft und Lebenswelt. Das hat Auswirkungen bis hinein in die Didaktik des Physikunterrichts. Also ein bisschen die szienistischen Scheuklappen ablegen und sehen, was auf der Welt wirklich passiert.
Schöne Grüße
Holger
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