AW: wahrnehmung und meinung
Es hängt davon ab, wie man "wissenschaftsfähig" definiert; eine Abschlussarbeit - heutzutage Bachelor- früher Diplomarbeit - soll nur nachweisen, dass man wissenschaftliche Methoden anwenden, bis zu einem gewissen Grad wissenschaftliche Erkenntnisse deuten und Gesetzmäßigkeiten erkennen kann, eine eigenständige wissenschaftliche Leistung (i.S.v. neuer Erkenntnis) ist nicht gefordert. Anders bei Doktorarbeiten, bei denen diese zwingend gefordert ist.
Wie gesagt, mE besteht der Knackpunkt darin, dass man sozusagen erwartet, die Studierenden würden sich selbst dürstend nach Wissenschaftsbefähigung intensiv mit den Grundlagen wissenschaftlicher Arbeit, Erkenntnistheorie und sich daraus ergebenden Fragen beschäftigen, da entsprechende Inhalte eben nicht zwingend vorgeschrieben werden.
Da aber, zumindest in den Ingenieurswissenschaften ansonsten so gut wie alles vorgeschrieben wurde, sich daraus eine entsprechende Semesterstundenzahl ergab, kam mE diese Selbstaneignung regelmäßig zu kurz. Dass man sich trotzdem, nicht zuletzt aufgrund des Formalrahmens, der sozusagen die halbe Miete darstellt, erfolgreich an einer Abschlussarbeit versuchen kann, steht dem nicht entgegen.
Die Auswirkungen sind mE auch heutzutage in den Forumsdiskussionen erkennbar, in denen munter von "Beweisen" gesprochen wird, regelmäßig Verletzungen irgendwelcher Naturgesetzte konstatiert werden - aber auf Nachfrage weder die Naturgesetze noch die Verletzungen benannt werden können - eigenständige Beschäftigung mit den Grundlagen sensorischer Testung unterbleibt.
Eigentlich sollte doch gerade die wissenschaftliche Grundausbildung dazu befähigen, zu erkennen, das man Defizite in einem anderen Fachbereich hat, und diese mittels des wissenschaftlichen Werkzeugkastens zumindest zu verkleinern.
Vielleicht habe ich da etwas verpasst, aber dieses pauschale Absprechen habe ich bislang nicht gelesen....
Zitat von Unregistriert
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Wie gesagt, mE besteht der Knackpunkt darin, dass man sozusagen erwartet, die Studierenden würden sich selbst dürstend nach Wissenschaftsbefähigung intensiv mit den Grundlagen wissenschaftlicher Arbeit, Erkenntnistheorie und sich daraus ergebenden Fragen beschäftigen, da entsprechende Inhalte eben nicht zwingend vorgeschrieben werden.
Da aber, zumindest in den Ingenieurswissenschaften ansonsten so gut wie alles vorgeschrieben wurde, sich daraus eine entsprechende Semesterstundenzahl ergab, kam mE diese Selbstaneignung regelmäßig zu kurz. Dass man sich trotzdem, nicht zuletzt aufgrund des Formalrahmens, der sozusagen die halbe Miete darstellt, erfolgreich an einer Abschlussarbeit versuchen kann, steht dem nicht entgegen.
Die Auswirkungen sind mE auch heutzutage in den Forumsdiskussionen erkennbar, in denen munter von "Beweisen" gesprochen wird, regelmäßig Verletzungen irgendwelcher Naturgesetzte konstatiert werden - aber auf Nachfrage weder die Naturgesetze noch die Verletzungen benannt werden können - eigenständige Beschäftigung mit den Grundlagen sensorischer Testung unterbleibt.
Eigentlich sollte doch gerade die wissenschaftliche Grundausbildung dazu befähigen, zu erkennen, das man Defizite in einem anderen Fachbereich hat, und diese mittels des wissenschaftlichen Werkzeugkastens zumindest zu verkleinern.
<snip> Das generelle Absprechen der Wissenschaftlichkeit für das Ingenieurswissenschaftsstudienfach Elektrotechnik durch einen Philosophen ist ganz einfach anmaßend, und wer auf dem hohen Roß sitzt, kann tief fallen. Autsch!
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