AW: AVM Jubiläumsserie zum 30.
@schauki
Diese Sophisterei verstehst offenbar nur Du. Es gibt nur das Entweder-Oder: Entweder es liegt am Kabel oder es liegt nicht am Kabel. Warum bringt man wohl ein schlecht klingendes Kabel zurück und behält es nicht? Weil die Kausalität eben eindeutig ist.
Darum geht in diesem Fall schlicht nicht. Man hat sich für die engere Auswahl ja schon ein halbes Dutzend Kabel z.B. ausgesucht, die sämtlich die anderen wesentlichen Kriterien, die bei einer Kaufentscheidung eine Rolle spielen und einem wichtig sind, erfüllen. Und dann gibt den Ausschlag für die Kaufentscheidung nichts Anderes als der Klang.
@Peter
Das ist schlicht die Unterschiebung eines dogmatischen Sinnes, wo keiner ist. Wenn jemand sagt: "Ich heirate morgen, weil ich keinen Zweifel daran habe, dass dies die richtige Frau für mich ist." - dann behauptest Du entsprechend, dies sei ein dogmatischer Satz. Denn - er ließe sich ja äquivalent umformen in die Aussage: "Männer wissen aus Erfahrung immer, was für sie die richtigen Frauen sind." Genauso falsch wie diese Umformung ist es nun, meiner Aussage: "Nach dem Test verschiedener Kabel steht für mich eindeutig und zweifelsfrei fest, welches von ihnen gut und welches weniger gut bzw. schlecht klingt" irgendeinen dogmatischen Sinn zu unterschieben.
Freudsche Fehlleistung? Ich rede von Dogmatik und nicht Demagogie.
Das ist ein argumentatives Selbsttor. Die Herstellung eines Konsenses braucht schlicht Dein Kriterium "kontrollierter Bedingungen" im technischen Sinne nicht. Was nur zeigt, warum Deine Meinung sich außerhalb des Konsenses bewegt. Der Konsens besteht zwischen Menschen, die Vertrauen in ihre Erfahrungen und deshalb gelernt haben, ihre Erfahrungen zuverlässig zu beurteilen, also genau wissen, wann eine Situation eindeutig oder weniger eindeutig ist. Wer dieses Vertrauen nicht hat, hat auch nicht diese Kompetenz, ist entsprechend nicht konsensfähig und sucht entsprechend nach solchen überflüssigen Krücken wie "kontrollierte Bedingungen" im Sinne von Tests. Punkt.
Das ist der Witz schlechthin - und das beste Portrait für das übliche Treiben hier: Kompetenzanmaßung als "Realismus" zu verkaufen.
Im Alltäg gilt zum Glück immer noch: Man muss die eigene Kompetenz durch eigene Leistung unter Beweis stellen. Wer meint, dies umgehen zu können, indem er nur auf die Inkompetenz des Restes der Welt verweist, der hat einfach schlechte Karten, wenn es um Glaubwürdigkeit geht.
Und dieses Argument ist einfach doof. Denn im technischen Bereich ist es schlicht die Regel, dass die Fachkundigen etwas herstellen und auch verkaufen. Das gilt sogar für die Naturwissenschaft in der Forschung. Viele Forschungsprojekte an Hochschulen werden heute von der Industrie bezahlt. Die Wissenschaftler, die an solchen Projekten arbeiten, sind also für Dich nicht Ernst zu nehmen und ihre Ergebnisse nichts wert, weil von Interessen gesteuert?
Falsch, denn der Techniker baut für den Hörer ein Ding zum Hören. Da legt die Zweckmäßigkeit eindeutig fest: Wer hier etwas "beweisen" muß, nämlich die Zweckmäßigkeit des Hörens, ist wenn dann immer nur der Techniker.
Und zweitens ist Deine Sprache verräterisch. Du redest im Stile eines Dogmatikers von "der" gültigen Technik und "der" gültigen" Logik? Wer ist denn diese Logik und Technik - wo hast Du sie getroffen? Liegst Du mit Ihnen etwa intim im Bett? Ein gewisser Gotthold Ephraim Lessing hat mal gesagt, dass die Behauptung, die Wahrheit zu besitzen, verdächtig ist. Der wirklich fachkompetente Physiker wird nie sagen, dass er "die" Physik kennt. Genauso wenig kennt der Logiker "die" Logik, der Dichter "die" Dichtung und der Philosoph "die" Philosophie. Das ist nämlich eine Sprache, die nur Dogmatiker sprechen.
Sich auf das sophistische Spiel mit Seinsmodalitäten nicht einzulassen (was so alles "möglich" ist), ist keine Überwertung. Ich halte mich schlicht an das Gegebene meiner Erfahrung. Daran liegt keinerlei Wertung. Es ist nur der krankhafte Skeptizismus, der da überall nach Wertungen und Überbewertungen sucht und sie dann willkürlich dem Anderen andichtet.
Wenn mir eine Nahrung Bauchschmerzen bereitet, dann zählen schlicht keine Argumente, die irgend etwas erklären wollen der Art, dass ich keine Bauchschmerzen habe. Darauf zu beharren, dass ich Bauchschmerzen habe, hat mit Dogmatismus nicht das Allergeringste zu tun, sondern nur damit, dass man aus dogmatischen Annahmen keine Erfahrungen wegdisputieren kann. Das Eigenrecht der Erfahrung gegen eine szientistische oder technizistische Ideologie geltend zu machen, ist kein Dogmatismus, genauso wenig wie es Dogmatismus ist, in einer Gesellschaft, welche die Rechte von Frauen diskriminiert, für Emanzipation zu streiten.
Sehr schön, Atmos! Darum geht dann letztlich der Streit in der Anthropologie zwischen Kulturalisten und Deterministen, wie die Anteile verteilt sind der Konstanten und der Variablen. Bezeichnend arbeitet die Hirnphysiologie ja gerne mit konstruktivistischen Modellen. Dann wird letztlich sogar die Unterscheidung subjektiv-objektiv kassiert, denn es gibt schlicht keine objektiv vorhandene Realität mehr, die "abgebildet" wird.
Keine Laienvorstellungen, Oliver. Du arbeitest hier schlicht sophistend mit einer Verschiebung der Betrachtungshinsicht - die unzulässig ist. Bei der Feststellung von allgemeinen anthropologischen Konstitutionsbedingungen als Konstanten hält man sich üblicher Weise an den Normalfall des gesunden Erwachsenen, also nicht Kinder, Kranke oder alte Menschen, die irgendwelche Ausfallerscheinungen haben. Denn wenn man definieren will, was die Sprachfähigkeit des Menschen ausmacht, orientiert man sich schließlich auch daran, wie Sprachkompetenz sich im Normalfall äußert und nicht am Fall von Sprachstörungen.
Schöne Grüße
Holger
Zitat von schauki
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Diese Sophisterei verstehst offenbar nur Du. Es gibt nur das Entweder-Oder: Entweder es liegt am Kabel oder es liegt nicht am Kabel. Warum bringt man wohl ein schlecht klingendes Kabel zurück und behält es nicht? Weil die Kausalität eben eindeutig ist.
Zitat von schauki
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Zitat von P.Krips
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Das ist schlicht die Unterschiebung eines dogmatischen Sinnes, wo keiner ist. Wenn jemand sagt: "Ich heirate morgen, weil ich keinen Zweifel daran habe, dass dies die richtige Frau für mich ist." - dann behauptest Du entsprechend, dies sei ein dogmatischer Satz. Denn - er ließe sich ja äquivalent umformen in die Aussage: "Männer wissen aus Erfahrung immer, was für sie die richtigen Frauen sind." Genauso falsch wie diese Umformung ist es nun, meiner Aussage: "Nach dem Test verschiedener Kabel steht für mich eindeutig und zweifelsfrei fest, welches von ihnen gut und welches weniger gut bzw. schlecht klingt" irgendeinen dogmatischen Sinn zu unterschieben.
Zitat von P.Krips
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Zitat von P.Krips
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Zitat von P.Krips
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Zitat von P.Krips
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Und dieses Argument ist einfach doof. Denn im technischen Bereich ist es schlicht die Regel, dass die Fachkundigen etwas herstellen und auch verkaufen. Das gilt sogar für die Naturwissenschaft in der Forschung. Viele Forschungsprojekte an Hochschulen werden heute von der Industrie bezahlt. Die Wissenschaftler, die an solchen Projekten arbeiten, sind also für Dich nicht Ernst zu nehmen und ihre Ergebnisse nichts wert, weil von Interessen gesteuert?
Zitat von P.Krips
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Und zweitens ist Deine Sprache verräterisch. Du redest im Stile eines Dogmatikers von "der" gültigen Technik und "der" gültigen" Logik? Wer ist denn diese Logik und Technik - wo hast Du sie getroffen? Liegst Du mit Ihnen etwa intim im Bett? Ein gewisser Gotthold Ephraim Lessing hat mal gesagt, dass die Behauptung, die Wahrheit zu besitzen, verdächtig ist. Der wirklich fachkompetente Physiker wird nie sagen, dass er "die" Physik kennt. Genauso wenig kennt der Logiker "die" Logik, der Dichter "die" Dichtung und der Philosoph "die" Philosophie. Das ist nämlich eine Sprache, die nur Dogmatiker sprechen.
Zitat von P.Krips
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Wenn mir eine Nahrung Bauchschmerzen bereitet, dann zählen schlicht keine Argumente, die irgend etwas erklären wollen der Art, dass ich keine Bauchschmerzen habe. Darauf zu beharren, dass ich Bauchschmerzen habe, hat mit Dogmatismus nicht das Allergeringste zu tun, sondern nur damit, dass man aus dogmatischen Annahmen keine Erfahrungen wegdisputieren kann. Das Eigenrecht der Erfahrung gegen eine szientistische oder technizistische Ideologie geltend zu machen, ist kein Dogmatismus, genauso wenig wie es Dogmatismus ist, in einer Gesellschaft, welche die Rechte von Frauen diskriminiert, für Emanzipation zu streiten.
Zitat von Atmos
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Zitat von dipol-audio
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Schöne Grüße
Holger
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