AW: Mythologie und Archäologie
Was für ein Arzt? - Im Moment habe ich keinen, geht mir bloss los mit diesen Schnupfendoktoren. Verpassen einem ein paar Globuli und fragen eine sofort obs jetzt besser geht? - Nö mir gehts Gottsei Dank gut und Krankenhäuser sehe ich auch am liebsten von aussen oder gar nicht, alles Metzger:D
Da unterscheiden wir uns wohl gravierend. Ich brauche kein besonderes Fachwissen ausser meinem gesunden Menschenverstand, einer gewissen Seherfahrung, Vorstellungsvermögen und technischem Verständnis, das ist ausser einem wachen Verstand auch schon alles.
Die sogenannten Fachleute flössen mir nicht unbedingt besonderen Respekt ein. In der Vergangenheit haben die schon oft daneben gelegen. Übrigens könnte ich mich auch Fachmann für Bildbearbeitung nennen, denn schließlich habe ich den Beruf ja erlernt, bilde mir aber nicht besonders viel darauf ein, das unterscheidet uns wohl. Ich zucke nicht gleich vor Ehrfurcht zusammen, wenn mir ein promovierter Irgendwas die Welt erklären will, die kochen auch nur mit Wasser und wenn jemand meint das sei respektlos, dann ist es das eben, ich habe kein besonderes Problem damit.
Doch man kann, denn 150 Jahre Forschung könnten am Ende komplett für die Tonne sein, wenn von falschen Voraussetzungen ausgegangen wurde oder von vornherein falsche Schlüsse gezogen worden sind. Damit sind dann alle weiteren Erkenntnisse, die auf diesen unrichtigen Annahmen fussen u. U. ebenso falsch. Ist doch eigentlich logisch, oder?
Nehmen wir mal ein ganz einfaches Beispiel, die Atlanten von Tula Mexico. Da stehen 4,70 Meter hohe Steinkolosse auf einer Plattform die Krieger darstellen:
Die offizielle Erklärung der konservativen Fachwelt lautet in etwa so: Das was die Figuren auf dem Kopf haben soll ein Hut darstellen, das seltsam geformte Behältnis vor der Brust ein Brustpanzer oder Schmetterlingssymbol sein und das was die Hand umgreift ein Zeremonialschlüssel oder ähnlich groteske Erklärungen.
Aber niemand von den Fachleuten scheint es besonders zu irritieren, das z. B. die Fussbekleidung modernen Stiefeln oder Moonboots ähnelt, der Brustpanzer einem Sauerstoffaggregat verteufelt ähnlich sieht, der Zeremonialschlüssel eher einem modernen Waffenhalfter gleicht und last but not least der Hut doch mehr wie ein Helm aussieht. Ausserdem scheinen die ominösen Krieger in einer Art "Anzug" mit Stulpen und Gürtel zu stecken samt praktischer Taschen oder Aufhängungsmöglichkeiten für Werkzeuge und sonstigem.
Nein, das alles bringt das Gebäude natürlich nicht ins Wanken, da werden weiter die absurdesten Theorien über Fruchbarkeits-, Regen-, Jaguar- oder sonstigen Zermonialkulten zusammengesponnen getreu der scheinbar nicht umzubringenden Tradition in der Archäologie. Denn schließlich bewegt man sich ja auf vermeintlich solidem Unterbau an jahrzehnte langer Forschung und hat sich gegenseitig in den Ansichten manifestiert und bestätigt, das kann ja unmöglich falsch sein . - Man kann das natürlich alles glauben, was einem die Fachleute an mühsam erarbeiter Essenz in blumiger Whitehall Prosa erzählen und ob des geballten Fachwissens ehrfüchtig staunen, glaubwürdiger ist es angesichts der in Stein gehauenen unübersehbaren Fakten (ja man muss schon blind sein) für meine Begriffe dennoch nicht.
Gruss,
Joachim
Zitat von Micha L
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Um substanziell mitreden zu können, muß man Fachwissen besitzen - besonders wenn man Bisheriges infrage stellt.
Die sogenannten Fachleute flössen mir nicht unbedingt besonderen Respekt ein. In der Vergangenheit haben die schon oft daneben gelegen. Übrigens könnte ich mich auch Fachmann für Bildbearbeitung nennen, denn schließlich habe ich den Beruf ja erlernt, bilde mir aber nicht besonders viel darauf ein, das unterscheidet uns wohl. Ich zucke nicht gleich vor Ehrfurcht zusammen, wenn mir ein promovierter Irgendwas die Welt erklären will, die kochen auch nur mit Wasser und wenn jemand meint das sei respektlos, dann ist es das eben, ich habe kein besonderes Problem damit.
Wissenschaftliches Vorgehen hat nichts mit "abstrusem Hineindeuteln" zu tun. Über 150 Jahre Forschung kann man damit nicht abtun.
Nehmen wir mal ein ganz einfaches Beispiel, die Atlanten von Tula Mexico. Da stehen 4,70 Meter hohe Steinkolosse auf einer Plattform die Krieger darstellen:
Die offizielle Erklärung der konservativen Fachwelt lautet in etwa so: Das was die Figuren auf dem Kopf haben soll ein Hut darstellen, das seltsam geformte Behältnis vor der Brust ein Brustpanzer oder Schmetterlingssymbol sein und das was die Hand umgreift ein Zeremonialschlüssel oder ähnlich groteske Erklärungen.
Aber niemand von den Fachleuten scheint es besonders zu irritieren, das z. B. die Fussbekleidung modernen Stiefeln oder Moonboots ähnelt, der Brustpanzer einem Sauerstoffaggregat verteufelt ähnlich sieht, der Zeremonialschlüssel eher einem modernen Waffenhalfter gleicht und last but not least der Hut doch mehr wie ein Helm aussieht. Ausserdem scheinen die ominösen Krieger in einer Art "Anzug" mit Stulpen und Gürtel zu stecken samt praktischer Taschen oder Aufhängungsmöglichkeiten für Werkzeuge und sonstigem.
Nein, das alles bringt das Gebäude natürlich nicht ins Wanken, da werden weiter die absurdesten Theorien über Fruchbarkeits-, Regen-, Jaguar- oder sonstigen Zermonialkulten zusammengesponnen getreu der scheinbar nicht umzubringenden Tradition in der Archäologie. Denn schließlich bewegt man sich ja auf vermeintlich solidem Unterbau an jahrzehnte langer Forschung und hat sich gegenseitig in den Ansichten manifestiert und bestätigt, das kann ja unmöglich falsch sein . - Man kann das natürlich alles glauben, was einem die Fachleute an mühsam erarbeiter Essenz in blumiger Whitehall Prosa erzählen und ob des geballten Fachwissens ehrfüchtig staunen, glaubwürdiger ist es angesichts der in Stein gehauenen unübersehbaren Fakten (ja man muss schon blind sein) für meine Begriffe dennoch nicht.
Gruss,
Joachim
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