Seit 8 Jahren vier Monaten und einen Tag bin ich in diesem Forum angemeldet. Das ist eine lange Zeit für mich. Zumal ich in keinem Forum sonderlich lange aktiv war. Hier poste ich oft, wenn auch unregelmäßig, mitunter mit langen "passiven" Phasen. Ich weiß von meinen Freunden, dass ich manchmal quer schieße, quer denke, quer liege und öfters wohl dann und wann für "verquert" gehalten werde. Das macht mich aus, das bin ich, wenn auch nur zum Teil. Sicherlich aber zu keinem kleinen.
Weil ich schon so lange in diesem Forum aktiv bin, mag es den einen oder anderen interessieren, was mich bewegt, mich von vielem (allem?) zu trennen. Eigentlich ist die Antwort einfach, dennoch ist sie schwierig zu vermitteln. Eine Reihe von Todesfällen in meinem Umfeld, dem nahen und dem ferneren, hat meine Perspektive auf das, was das Leben für mich ausmacht, das, was es für mich bedeutet, das, was für mich den SINN ergibt, verändert. Zunächst war der Prozess langsam, schleichend - wie auf leisen Katzenpfoten. Dann wurde er lauter, kam näher. Urplötzlich, wie der berühmte Blitz aus heiterem Himmel, erwischte es mich. Oder war es ER? Der Tod? Gott? Beide? Wahrscheinlich sind beide nur zwei Seiten ein und der selben Medaille: Brahman und Shiva.
Vor etwas mehr als 10 Jahren verstarb meine Schwiegermutter, die ich sehr geliebt habe. Wir telefonierten, sie aus dem Krankenhaus, ich von zu Hause aus. Ich freute mich, als sie sagte, sie komme nach Hause. Mein Mann und ich wollten auf sie warten und etwas Gutes zum Essen kochen. Doch der Tod schlug zu - wie obiger Blitz.
Dann, vor ca. vier Jahren verstarb mein Stiefvater. Er fiel im Alter von 66 Jahren ohne große Vorwarnung ins Koma, aus dem er nicht wieder erwachen sollte. Ein Jahr vorher verstarb sein Bruder, mein Onkel, an Leberkrebs. Es war ein langsames Sterben. Mein Großmutter verstarb zwischen meinem Onkel und meinem Stiefvater. Gut, mit über 90 Jahren ist das keine Tragödie.
Vor ca. drei Jahren war dann mein geliebter Schwiegervater "an der Reihe". Er tat sich unglaublich schwer mit dem Loslassen: Bis zum Schluss nuckelte aus einer Schnabeltasse am Rotwein und trank alkoholfreies Bier. "Hauptsache Leeeeben!", wie er sagte. Nein, so wie er will ich nicht "verenden"! Sein Sterben war für mich Abschreckung: Entsetzlich und widerlich zugleich! Wenn es Zeit ist, zu gehen, dann will ich gehen, einfach loslassen. In dem "Sandsturm" des Lebens gibt es keinen Halt: Alles ist in Bewegung, in Veränderung. Nichts bietet Halt, nichts ist sicher, nichts ist fest oder greifbar.
Im letzten oder vorletzten Jahr - den Überblick habe ich schon lange verloren - verstarb die Mutter meiner Stiefmutter. Ebenfalls an Krebs, wie mein Onkel und mein Schwiegervater. Auch sie war über 80 und somit "an der Reihe", in der natürlichen Generationenfolge. Auch kein Drama für mich, sondern absehbar.
Ein Schock war es, als im letzten Jahr - November oder Dezember - ein ehemaliger Arbeitskollege verstarb. Verdammt, er war erst 52! Nur sechs Jahre älter als ich! Vor ein paar Monaten gab ich einen Workshop. Einer der Teilnehmer wirkte abwesend, also fragte ich ihn nach dem Grund: Sein Vater sei verstorben, war die Antwort. Er hat seine Familie ins Auto "eingeladen" und zu einem neu eröffneten Restaurant gefahren. Dort warteten sie vor der Eingangstür. Als sein bester Freund kam, um mit allen gemeinsam ins Lokal zu gehen, verdrehte er "aus heiterem Himmel" die Augen und verstarb. Mit 47 Jahren! Nur ein Jahr älter als ich!
Was bringen "Dinge"? Sie machen das Leben bequem, zweifelsohne. Sie lenken ab. Vor allem lenken sie ab vor der Zerbrechlichkeit der eigenen Person, dem eigenen Körper. Je mehr Dinge, desto mehr "Unsterblichkeit"? Nein, dem würde Steve Jobs wohl nicht zustimmen. Geld, Macht, Luxus - nichts befreit vor dem Tod. Es gibt keinen "Ablass", es gibt kein "Du kommst aus dem Gefängnis - pardon! - dem Tod frei". Der kalte Hauch umweht stets den Nacken. Und stets dann fröstelt es mich, wenn ich mich am sichersten wähne.
Sicherheit? Versicherung? Müll! Augenwischerei! Das Leben ist vor allem eines: Endlich! Das habe ich erkannt, in all der Deutlichkeit, die notwendig ist, die Augen schließlich zu öffnen, den Blick zu heben und dem knöchernem Blick des Sensenmannes stand zu halten. Klingt irgendwie "pathetisch!, oder? Ist es aber nicht. Es ist die Realität, die Wirklichkeit hinter all den Wirklichkeiten, hinter denen ich mich zu verstecken versuchte. Es ist die letzte Schicht der Zwiebel und hinter der ist nichts. Kein Kern, kein Gehäuse, kein Halt.
Nochmals: Was bringen mir Dinge? Seit kurzem ist die Antwort so simpel, wie sie nur sein kann: Nichts.
Doch es endet nicht im Nihilismus - im Gegenteil: Das Ende der Dinge ist der Anfang des eigenen Seins. So einfach ist es. Dort wo das Andere endet, beginne ich. Dort ist das Sein, MEIN Sein. Das tut gut, das beruhigt, das stimmt mich friedlich, frei, froh. Endlich der Sinn, der sich aus der Endlichkeit ergibt. Der Sinn, der sich aus dem Loslassen ergibt. Der Sinn, der sich aus der reinen, einfachen Existenz ergibt. Ich BIN! Das ist alles, mehr gibt es nicht...
Weil ich schon so lange in diesem Forum aktiv bin, mag es den einen oder anderen interessieren, was mich bewegt, mich von vielem (allem?) zu trennen. Eigentlich ist die Antwort einfach, dennoch ist sie schwierig zu vermitteln. Eine Reihe von Todesfällen in meinem Umfeld, dem nahen und dem ferneren, hat meine Perspektive auf das, was das Leben für mich ausmacht, das, was es für mich bedeutet, das, was für mich den SINN ergibt, verändert. Zunächst war der Prozess langsam, schleichend - wie auf leisen Katzenpfoten. Dann wurde er lauter, kam näher. Urplötzlich, wie der berühmte Blitz aus heiterem Himmel, erwischte es mich. Oder war es ER? Der Tod? Gott? Beide? Wahrscheinlich sind beide nur zwei Seiten ein und der selben Medaille: Brahman und Shiva.
Vor etwas mehr als 10 Jahren verstarb meine Schwiegermutter, die ich sehr geliebt habe. Wir telefonierten, sie aus dem Krankenhaus, ich von zu Hause aus. Ich freute mich, als sie sagte, sie komme nach Hause. Mein Mann und ich wollten auf sie warten und etwas Gutes zum Essen kochen. Doch der Tod schlug zu - wie obiger Blitz.
Dann, vor ca. vier Jahren verstarb mein Stiefvater. Er fiel im Alter von 66 Jahren ohne große Vorwarnung ins Koma, aus dem er nicht wieder erwachen sollte. Ein Jahr vorher verstarb sein Bruder, mein Onkel, an Leberkrebs. Es war ein langsames Sterben. Mein Großmutter verstarb zwischen meinem Onkel und meinem Stiefvater. Gut, mit über 90 Jahren ist das keine Tragödie.
Vor ca. drei Jahren war dann mein geliebter Schwiegervater "an der Reihe". Er tat sich unglaublich schwer mit dem Loslassen: Bis zum Schluss nuckelte aus einer Schnabeltasse am Rotwein und trank alkoholfreies Bier. "Hauptsache Leeeeben!", wie er sagte. Nein, so wie er will ich nicht "verenden"! Sein Sterben war für mich Abschreckung: Entsetzlich und widerlich zugleich! Wenn es Zeit ist, zu gehen, dann will ich gehen, einfach loslassen. In dem "Sandsturm" des Lebens gibt es keinen Halt: Alles ist in Bewegung, in Veränderung. Nichts bietet Halt, nichts ist sicher, nichts ist fest oder greifbar.
Im letzten oder vorletzten Jahr - den Überblick habe ich schon lange verloren - verstarb die Mutter meiner Stiefmutter. Ebenfalls an Krebs, wie mein Onkel und mein Schwiegervater. Auch sie war über 80 und somit "an der Reihe", in der natürlichen Generationenfolge. Auch kein Drama für mich, sondern absehbar.
Ein Schock war es, als im letzten Jahr - November oder Dezember - ein ehemaliger Arbeitskollege verstarb. Verdammt, er war erst 52! Nur sechs Jahre älter als ich! Vor ein paar Monaten gab ich einen Workshop. Einer der Teilnehmer wirkte abwesend, also fragte ich ihn nach dem Grund: Sein Vater sei verstorben, war die Antwort. Er hat seine Familie ins Auto "eingeladen" und zu einem neu eröffneten Restaurant gefahren. Dort warteten sie vor der Eingangstür. Als sein bester Freund kam, um mit allen gemeinsam ins Lokal zu gehen, verdrehte er "aus heiterem Himmel" die Augen und verstarb. Mit 47 Jahren! Nur ein Jahr älter als ich!
Was bringen "Dinge"? Sie machen das Leben bequem, zweifelsohne. Sie lenken ab. Vor allem lenken sie ab vor der Zerbrechlichkeit der eigenen Person, dem eigenen Körper. Je mehr Dinge, desto mehr "Unsterblichkeit"? Nein, dem würde Steve Jobs wohl nicht zustimmen. Geld, Macht, Luxus - nichts befreit vor dem Tod. Es gibt keinen "Ablass", es gibt kein "Du kommst aus dem Gefängnis - pardon! - dem Tod frei". Der kalte Hauch umweht stets den Nacken. Und stets dann fröstelt es mich, wenn ich mich am sichersten wähne.
Sicherheit? Versicherung? Müll! Augenwischerei! Das Leben ist vor allem eines: Endlich! Das habe ich erkannt, in all der Deutlichkeit, die notwendig ist, die Augen schließlich zu öffnen, den Blick zu heben und dem knöchernem Blick des Sensenmannes stand zu halten. Klingt irgendwie "pathetisch!, oder? Ist es aber nicht. Es ist die Realität, die Wirklichkeit hinter all den Wirklichkeiten, hinter denen ich mich zu verstecken versuchte. Es ist die letzte Schicht der Zwiebel und hinter der ist nichts. Kein Kern, kein Gehäuse, kein Halt.
Nochmals: Was bringen mir Dinge? Seit kurzem ist die Antwort so simpel, wie sie nur sein kann: Nichts.
Doch es endet nicht im Nihilismus - im Gegenteil: Das Ende der Dinge ist der Anfang des eigenen Seins. So einfach ist es. Dort wo das Andere endet, beginne ich. Dort ist das Sein, MEIN Sein. Das tut gut, das beruhigt, das stimmt mich friedlich, frei, froh. Endlich der Sinn, der sich aus der Endlichkeit ergibt. Der Sinn, der sich aus dem Loslassen ergibt. Der Sinn, der sich aus der reinen, einfachen Existenz ergibt. Ich BIN! Das ist alles, mehr gibt es nicht...
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