AW: Erinnerungen an die Wirklichkeit bzgl. HiFi-Voodoo
Hallo Mike,
ich empfinde Deine Beiträge als sehr geistreich und erfrischend, möchte daher nur eine (relativ ;)) kleine Anmerkung machen:
Du sagst, dieses Szenario erzeuge Konsens. Das ist vom emotionalen Effekt her sicher richtig.
Jedoch kann es ein "Scheinkonsens" sein und der unterliegt in gleicher Weise den Wahrscheinlichkeiten des Auftretens, wie andere aufgelistete Fälle auch.
Es fehlt u.a. in o.g. Szenario
Unterschied_gemessen("Du") UND Unterschied_gehört("Ich")
der Nachweis, daß der gemessene Unterschied auch für den gehörten Unterschied kausal ist.
Zwei Menschen können sich über etwas einig sein, aber trotzdem keinerlei Beweis für einen (streng kausalen oder "mitverursachenden") Zusammenhang haben [1].
Um also zur Aussage "der gemessene Unterschied verursacht den gehörten" zu kommen, muss zunächst eine zweifelsfreie Korrelation festgestellt werden, z.B. durch häufige Wiederholung des Experiments mit geeigneten Variablenbelegungen.
Die Korrelation beweist natürlich allein auch nicht die (alleinige) Kausalität, aber wir wollen nicht kleinlich sein:
Mit experimentell erhärteten Korrelationen von "Messgrößen" zu "gehörten Unterschieden" - wie in der Ermittlung von Wahrnehmungsschwellen üblich - wäre man schon weiter als mit dem z.T wirklich unsachlichen Ideenwust, der in diesem Thread geschaffen wird.
______________
[1] Das ist übrigens der Grund, warum Idioten sich schneller über etwas einigen können und sehr schnell sehr hohe - oftmals destruktive - gemeinsame Kräfte mobilisieren können:
Jede - auch zufällig - wahrgenommene Koinzidenz innerhalb ihrer begrenzten Erfahrungswelt und ihres begrenzten Wissens ist ihnen genug, um daraus einen kausalen Zusammenhang anzunehmen und sich darin auch untereinander schnell einig zu sein.
Dazu ein einfaches Beispiel:
- Fremde sind im Dorf angekommen und das Neugeborene der Bäurin ist gerade gestorben ...
(Wir wissen, wie diese Geschichte weitergehen kann ...)
Zum drüber nachdenken:
Da reflektiertere Menschen größere Zeitspannen benötigen, um eine Situation zu analysieren (denn sie verfügen in der Regel über größere Aufmerksamkeitsspannen und eine höhere > "Gegenwartsdauer") und sich über individuelle Einschätzungen untereinander zu einigen, haben sie gegenüber Idioten zumindest einen latenten evolutionären Nachteil. Wie könnte man diesen effektiv ausgleichen ?
Hallo Mike,
ich empfinde Deine Beiträge als sehr geistreich und erfrischend, möchte daher nur eine (relativ ;)) kleine Anmerkung machen:
Zitat von Mike
Jedoch kann es ein "Scheinkonsens" sein und der unterliegt in gleicher Weise den Wahrscheinlichkeiten des Auftretens, wie andere aufgelistete Fälle auch.
Es fehlt u.a. in o.g. Szenario
Unterschied_gemessen("Du") UND Unterschied_gehört("Ich")
der Nachweis, daß der gemessene Unterschied auch für den gehörten Unterschied kausal ist.
Zwei Menschen können sich über etwas einig sein, aber trotzdem keinerlei Beweis für einen (streng kausalen oder "mitverursachenden") Zusammenhang haben [1].
Um also zur Aussage "der gemessene Unterschied verursacht den gehörten" zu kommen, muss zunächst eine zweifelsfreie Korrelation festgestellt werden, z.B. durch häufige Wiederholung des Experiments mit geeigneten Variablenbelegungen.
Die Korrelation beweist natürlich allein auch nicht die (alleinige) Kausalität, aber wir wollen nicht kleinlich sein:
Mit experimentell erhärteten Korrelationen von "Messgrößen" zu "gehörten Unterschieden" - wie in der Ermittlung von Wahrnehmungsschwellen üblich - wäre man schon weiter als mit dem z.T wirklich unsachlichen Ideenwust, der in diesem Thread geschaffen wird.
______________
[1] Das ist übrigens der Grund, warum Idioten sich schneller über etwas einigen können und sehr schnell sehr hohe - oftmals destruktive - gemeinsame Kräfte mobilisieren können:
Jede - auch zufällig - wahrgenommene Koinzidenz innerhalb ihrer begrenzten Erfahrungswelt und ihres begrenzten Wissens ist ihnen genug, um daraus einen kausalen Zusammenhang anzunehmen und sich darin auch untereinander schnell einig zu sein.
Dazu ein einfaches Beispiel:
- Fremde sind im Dorf angekommen und das Neugeborene der Bäurin ist gerade gestorben ...
(Wir wissen, wie diese Geschichte weitergehen kann ...)
Zum drüber nachdenken:
Da reflektiertere Menschen größere Zeitspannen benötigen, um eine Situation zu analysieren (denn sie verfügen in der Regel über größere Aufmerksamkeitsspannen und eine höhere > "Gegenwartsdauer") und sich über individuelle Einschätzungen untereinander zu einigen, haben sie gegenüber Idioten zumindest einen latenten evolutionären Nachteil. Wie könnte man diesen effektiv ausgleichen ?
Kommentar