AW: Der Neubau meiner Anlage
Unsere Maisonette-Wohnung gibt ein wirklich schönes Wohngefühl. In dieser Offenheit spürt man sich nicht eingesperrt in Zimmer-Käfigen. Und vor allem die offene Wohnküche hat den Vorteil, dass man, wenn man Besuch hat, sich beim Kochen nicht von den Gästen entfernen muss. Allerdings hat so eine offene Wohnung auch einen Nachteil, wenn es ums Musikhören geht. Wenn meine Ehefrau oben arbeitet, kann ich unten nicht Musik hören. Ich möchte aber wenn ich von der Arbeit komme regelmäßig Musik hören können um Energie zu tanken – ohne zu stören und zu jeder Tages- und Nachtzeit.
Also musste ich der Notwendigkeit ins Auge sehen, endlich einen Kopfhörer zu kaufen, auch wenn ich in den letzten Jahrzehnten nahezu „Kopfhörer entwöhnt“ bin. Meinen alten Stax SR 5 Gold mit SRD 6 Verstärker hatte ich urlange in der Familie verliehen. Seit ich ihn zurück habe, höre ich ihn aber praktisch nicht, denn es ist einfach nicht auszuhalten: Nach 40 Jahren klingt auch so ein Stax – zudem am ebenfalls so alten Yamaha AX 930 – muffig.
Zuerst habe ich natürlich an einen neuen Stax gedacht. Denn ich kann keinen „Kopfhörerklang“ ertragen. Beim Probehören im Geschäft hier in Münster hatte ich dann aber nicht nur einen Stax zur Auswahl, sondern der nette Verkäufer gab mir seinen eigenen Vorlieben entsprechend zwei andere dynamische Kopfhörer zum Vergleich, so dass ich drei Kombis testen konnte:
1) Stax Lambda L 700 MK 2 u. SRM 006ts
2) Sennheiser HD 800 S
3) Focal Clear
Der Sennheiser und Stax wurden mit einem KH-Verstärker von Lehmann (Lehmann Audio Linear) betrieben.
Die Stax-Kombi lag natürlich deutlich über meinem Budget, aber es war im Geschäft keine preiswertere Kombi (außer dem Einsteigermodell) verfügbar. Wie zu erwarten war das klanglich sehr überzeugend. Dann kamen der Sennheiser und der Vocal an die Reihe. Besonders der Vocal begeisterte mich – er hat einerseits die Leichtigkeit eines Elektrostaten aber mehr Körperlichkeit, Fülle und Substanz vor allem in den Bässen. Auch der Sennheiser war eigentlich hervorragend – bei Klavier war es für mich eine Geschmacksfrage, ob ich den etwas lebendigeren Focal oder den mehr zurückhaltenden Senneheiser bevorzugen soll. Da gab es ein Unentschieden. Nur bei Orchester hatte dann der Focal eindeutig die Nase vorn. Da klang der Sennheiser doch etwas näselnd nach Kopfhörer-Klang. Dagegen sprühte der Focal vor allem bei impressionistischer Musik nur so mit Hochtonfarben – bei einem immer natürlichen, angenehm luftigen Klang.
Zum Schluss habe ich dann die Stax-Kombi noch einmal gegengehört. Und ich muss sagen: Mir war der Stax zu analytisch kühl, mit dann doch zu wenig Substanz im Bass. Der Klang des Focal Clear hat mich wirklich begeistert, der des Stax dagegen erschien mir nach diesem Hörvergleich nun zu distanziert-nüchtern, zu „professoral“. Der Focal Clear vereinigt für mich in idealer Weise die Vorzüge eines Elektrostaten - Luftigkeit, Auflösung - mit dem eines dynamischen Kopfhörers - Körperlichkeit und Bassfundament.
Also habe ich gekauft: Vocal Clear plus Lehmann Audio Linear plus Kabel – beim Köpfhörer als sogenannter B-Ware (irgendeine Delle in der Verpackung) sogar noch 300 Euro gespart. Geliefert wird alles diese Woche. Ich freue mich sehr darauf!
Bei der Gelegenheit habe ich auch die Evoke-Serie von Dynaudio kennengelernt – Dynaudio führte mein Bielefelder Händler nicht. Hören konnte ich die Evoke 30 unter nicht ganz optimalen Bedingungen. Der Mitten-Hochtonbereich mit seiner Auflösungsfähigkeit und Lebendigkeit – so kenne ich die Dynaudios aus der Vergangenheit gar nicht – waren schon sehr beeindruckend, besonders bei Klavier fand ich die Vorstellung hinreißend. Und erstaunlich substanzreich der Bass bei so einem kleinen Lautsprecher! Ich werde also weitere Dynaudio-Modelle Probe hören – denn ein neuer Lautsprecher muss auch endlich her und ich suche nach Alternativen. Da ich in der Praxis in Zukunft sowieso häufiger mit dem Kopfhörer als über Boxen Musik hören werde und ich einen kleinen Raum zur Verfügung habe, hat es bei mir einen Umdenkungsprozess gegeben: Ich brauche keine so großen teuren Dinger, die ich immer im Blick hatte.
Auch meinen Yamaha AX 930 werde ich nach 40 Jahren Dienst ersetzen. Denn ich bekomme ihn (Kanalausfall) nicht mehr repariert, weil kein Händler auf so eine Reparatur die gesetzlich vorgeschriebene einjährige Garantie zu geben bereit ist. Ich brauche auch die Möglichkeit, MP3-Dateien zu spielen vom PC, so dass ich sie nicht immer umständlich auf CD-R brennen muss. Auch eine Fernsteuerung ist nötig, wenn wir mit meiner Frau einen Film schauen wollen. Mir wurde ein Cambridge für 500 Euro empfohlen. Auch so etwas wird also noch kommen.
Schöne Grüße
Holger
Unsere Maisonette-Wohnung gibt ein wirklich schönes Wohngefühl. In dieser Offenheit spürt man sich nicht eingesperrt in Zimmer-Käfigen. Und vor allem die offene Wohnküche hat den Vorteil, dass man, wenn man Besuch hat, sich beim Kochen nicht von den Gästen entfernen muss. Allerdings hat so eine offene Wohnung auch einen Nachteil, wenn es ums Musikhören geht. Wenn meine Ehefrau oben arbeitet, kann ich unten nicht Musik hören. Ich möchte aber wenn ich von der Arbeit komme regelmäßig Musik hören können um Energie zu tanken – ohne zu stören und zu jeder Tages- und Nachtzeit.
Also musste ich der Notwendigkeit ins Auge sehen, endlich einen Kopfhörer zu kaufen, auch wenn ich in den letzten Jahrzehnten nahezu „Kopfhörer entwöhnt“ bin. Meinen alten Stax SR 5 Gold mit SRD 6 Verstärker hatte ich urlange in der Familie verliehen. Seit ich ihn zurück habe, höre ich ihn aber praktisch nicht, denn es ist einfach nicht auszuhalten: Nach 40 Jahren klingt auch so ein Stax – zudem am ebenfalls so alten Yamaha AX 930 – muffig.
Zuerst habe ich natürlich an einen neuen Stax gedacht. Denn ich kann keinen „Kopfhörerklang“ ertragen. Beim Probehören im Geschäft hier in Münster hatte ich dann aber nicht nur einen Stax zur Auswahl, sondern der nette Verkäufer gab mir seinen eigenen Vorlieben entsprechend zwei andere dynamische Kopfhörer zum Vergleich, so dass ich drei Kombis testen konnte:
1) Stax Lambda L 700 MK 2 u. SRM 006ts
2) Sennheiser HD 800 S
3) Focal Clear
Der Sennheiser und Stax wurden mit einem KH-Verstärker von Lehmann (Lehmann Audio Linear) betrieben.
Die Stax-Kombi lag natürlich deutlich über meinem Budget, aber es war im Geschäft keine preiswertere Kombi (außer dem Einsteigermodell) verfügbar. Wie zu erwarten war das klanglich sehr überzeugend. Dann kamen der Sennheiser und der Vocal an die Reihe. Besonders der Vocal begeisterte mich – er hat einerseits die Leichtigkeit eines Elektrostaten aber mehr Körperlichkeit, Fülle und Substanz vor allem in den Bässen. Auch der Sennheiser war eigentlich hervorragend – bei Klavier war es für mich eine Geschmacksfrage, ob ich den etwas lebendigeren Focal oder den mehr zurückhaltenden Senneheiser bevorzugen soll. Da gab es ein Unentschieden. Nur bei Orchester hatte dann der Focal eindeutig die Nase vorn. Da klang der Sennheiser doch etwas näselnd nach Kopfhörer-Klang. Dagegen sprühte der Focal vor allem bei impressionistischer Musik nur so mit Hochtonfarben – bei einem immer natürlichen, angenehm luftigen Klang.
Zum Schluss habe ich dann die Stax-Kombi noch einmal gegengehört. Und ich muss sagen: Mir war der Stax zu analytisch kühl, mit dann doch zu wenig Substanz im Bass. Der Klang des Focal Clear hat mich wirklich begeistert, der des Stax dagegen erschien mir nach diesem Hörvergleich nun zu distanziert-nüchtern, zu „professoral“. Der Focal Clear vereinigt für mich in idealer Weise die Vorzüge eines Elektrostaten - Luftigkeit, Auflösung - mit dem eines dynamischen Kopfhörers - Körperlichkeit und Bassfundament.
Also habe ich gekauft: Vocal Clear plus Lehmann Audio Linear plus Kabel – beim Köpfhörer als sogenannter B-Ware (irgendeine Delle in der Verpackung) sogar noch 300 Euro gespart. Geliefert wird alles diese Woche. Ich freue mich sehr darauf!
Bei der Gelegenheit habe ich auch die Evoke-Serie von Dynaudio kennengelernt – Dynaudio führte mein Bielefelder Händler nicht. Hören konnte ich die Evoke 30 unter nicht ganz optimalen Bedingungen. Der Mitten-Hochtonbereich mit seiner Auflösungsfähigkeit und Lebendigkeit – so kenne ich die Dynaudios aus der Vergangenheit gar nicht – waren schon sehr beeindruckend, besonders bei Klavier fand ich die Vorstellung hinreißend. Und erstaunlich substanzreich der Bass bei so einem kleinen Lautsprecher! Ich werde also weitere Dynaudio-Modelle Probe hören – denn ein neuer Lautsprecher muss auch endlich her und ich suche nach Alternativen. Da ich in der Praxis in Zukunft sowieso häufiger mit dem Kopfhörer als über Boxen Musik hören werde und ich einen kleinen Raum zur Verfügung habe, hat es bei mir einen Umdenkungsprozess gegeben: Ich brauche keine so großen teuren Dinger, die ich immer im Blick hatte.
Auch meinen Yamaha AX 930 werde ich nach 40 Jahren Dienst ersetzen. Denn ich bekomme ihn (Kanalausfall) nicht mehr repariert, weil kein Händler auf so eine Reparatur die gesetzlich vorgeschriebene einjährige Garantie zu geben bereit ist. Ich brauche auch die Möglichkeit, MP3-Dateien zu spielen vom PC, so dass ich sie nicht immer umständlich auf CD-R brennen muss. Auch eine Fernsteuerung ist nötig, wenn wir mit meiner Frau einen Film schauen wollen. Mir wurde ein Cambridge für 500 Euro empfohlen. Auch so etwas wird also noch kommen.
Schöne Grüße
Holger
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