Vodoo-Immunisierung und Guru-Entweihung
Vergleiche zu früher kann ich als Erstbesucher nicht anstellen.
Aufmerksam geworden bin ich durch die Weisheiten eines High-End-Gurus über Lautsärke, Dynamik, Pegel und so - ohne die Gefahr der Verwirrung des Publikums durch allzutiefe Fachkenntnis im Radio präsentiert. Zum Glück kann man sich aber heute im Internet selbst informieren, ohne Gurus.
Als Klassikliebhaber - vor allem des Originalklangs - vermißte ich hochwertige Orchesteraufnahmen. Zum Testen hatte ich meine selbst aufgenommene CD des Schubert-Streichquintetts mit.
Generell fand ich mich als klassisches Stereo-Relikt eher auf verlorenem Posten zwischen Edelplattenspielern und Digitalsurroundreceivern und mußte vor allem wieder einmal feststellen, daß eine schlechte Aufnahme oder noch schlimmer eine mittelmäßige Interpretation über die teuersten Klötze, Säulen und Würfelchen auch nicht besser klingt, selbst wenn man sie lauter aufdreht.
In diesem Sinne bringt sogar der Haydn-Saal in Eisenstadt mit der Mehrkanal-Aufnahmetechnik nichts, wenn die Symphonie auf modernen Instrumenten vergeigt worden ist, als hochglanzpolierte Dutzendware ohne jeden Repertoirewert.
Beim Auspacken des Katalogs flatterte mir dann ein Faltprospekt mit dem Titel entgegen: "Noch nie hat Musik so gut geklungen. High Fidelity Pure Audio" von Universal Music (ha!) zur Audio-Blu-Ray-Disc (oder so). Darin alte Kleiber- und Karajan-Klassikaufnahmen, Oscar Peterson und Ella Fitzgerald Jazz-Alben, und Bob Marley bei der Popmusik: zum wievielten Mal werden die Masterbänder denn noch einmal "digitalisiert" oder so? Zum wievielten Mal wird der Teebeutel denn noch aufgegossen?
Und zum frühdigitalen Erbe der 1980er: 44,1 kHz und 16 Bit, wie es lange Zeit der Standard in der Aufnahmetechnik war, liefern auch beim Aufblasen von 1,5 auf 21,5 Mbit/s Datenrate nicht mehr Inhalt.
Meine mit einer neu so etwa einen Tausender kostenden Stereomikrofon/Digitalrecorder-Ausrüstung (Sony PCM-D50/Audio Technica AT822 - um einmal die Verhältnisse zu "High-End" herzustellen) selbst aufgenommene Schubert-Streichquintett-CD klang auf der insgesamt 13 x so teuren Yamaha A-S/CD-S 3000-Kombination mit den Vienna Acoustics-Baby Beethoven-Grand Symphony-Standlautsprechern schon sehr gut.
Aber sie klingt auf meiner 25 Jahre alten Akai-Anlage mit dem vor kurzem gebraucht erstandenen Denon DVD-Babytimer und den 30 Jahre alten Magnat-Boxen nicht schlechter...
Vergleiche zu früher kann ich als Erstbesucher nicht anstellen.
Aufmerksam geworden bin ich durch die Weisheiten eines High-End-Gurus über Lautsärke, Dynamik, Pegel und so - ohne die Gefahr der Verwirrung des Publikums durch allzutiefe Fachkenntnis im Radio präsentiert. Zum Glück kann man sich aber heute im Internet selbst informieren, ohne Gurus.
Als Klassikliebhaber - vor allem des Originalklangs - vermißte ich hochwertige Orchesteraufnahmen. Zum Testen hatte ich meine selbst aufgenommene CD des Schubert-Streichquintetts mit.
Generell fand ich mich als klassisches Stereo-Relikt eher auf verlorenem Posten zwischen Edelplattenspielern und Digitalsurroundreceivern und mußte vor allem wieder einmal feststellen, daß eine schlechte Aufnahme oder noch schlimmer eine mittelmäßige Interpretation über die teuersten Klötze, Säulen und Würfelchen auch nicht besser klingt, selbst wenn man sie lauter aufdreht.
In diesem Sinne bringt sogar der Haydn-Saal in Eisenstadt mit der Mehrkanal-Aufnahmetechnik nichts, wenn die Symphonie auf modernen Instrumenten vergeigt worden ist, als hochglanzpolierte Dutzendware ohne jeden Repertoirewert.
Beim Auspacken des Katalogs flatterte mir dann ein Faltprospekt mit dem Titel entgegen: "Noch nie hat Musik so gut geklungen. High Fidelity Pure Audio" von Universal Music (ha!) zur Audio-Blu-Ray-Disc (oder so). Darin alte Kleiber- und Karajan-Klassikaufnahmen, Oscar Peterson und Ella Fitzgerald Jazz-Alben, und Bob Marley bei der Popmusik: zum wievielten Mal werden die Masterbänder denn noch einmal "digitalisiert" oder so? Zum wievielten Mal wird der Teebeutel denn noch aufgegossen?
Und zum frühdigitalen Erbe der 1980er: 44,1 kHz und 16 Bit, wie es lange Zeit der Standard in der Aufnahmetechnik war, liefern auch beim Aufblasen von 1,5 auf 21,5 Mbit/s Datenrate nicht mehr Inhalt.
Meine mit einer neu so etwa einen Tausender kostenden Stereomikrofon/Digitalrecorder-Ausrüstung (Sony PCM-D50/Audio Technica AT822 - um einmal die Verhältnisse zu "High-End" herzustellen) selbst aufgenommene Schubert-Streichquintett-CD klang auf der insgesamt 13 x so teuren Yamaha A-S/CD-S 3000-Kombination mit den Vienna Acoustics-Baby Beethoven-Grand Symphony-Standlautsprechern schon sehr gut.
Aber sie klingt auf meiner 25 Jahre alten Akai-Anlage mit dem vor kurzem gebraucht erstandenen Denon DVD-Babytimer und den 30 Jahre alten Magnat-Boxen nicht schlechter...
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