Hallo,
noch ein Nachtrag zu der hier schon heftig geführten Diskussion über die zur Lautsprecherabstimmung verwendeten Nahfeldmessungen aus diesem:
Post.
Offensichtlich wurden die 5 cm Messungen zur Weichenabstimmung genutzt, da da alle drei Zweige etwa auf gleichem Pegel liegen und man so optimale Addition ahnen kann.
Bei den Messungen in 20 und 50 cm ist aber unübersehbar, daß der Pegel von MT und TT unter den des HT sackt. Das ist auch nicht weiter verwunderlich, da man im Nahfeld bei einem Treiber mit größerer Fläche einen niedrigeren Pegel misst, als bei einem Treiber mit geringerer Fläche, sofern sie den gleichen SPL 1W/1m haben.
Zur Verdeutlichung hier mal zwei Scans aus "Lautsprecher, Dichtung und Wahrheit" von Römer/Schwamkrug:
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Da kann man noch ein paar Probleme erkennen:
Je nach Ausdehnung des Treibers stellen sich sowohl Kammfiltereffekte als auch ein mit steigender Frequenz fallender Frequenzgang ein.
Beim HT kann man sehen, daß in geringem Messabstand die Welligkeiten auffälliger sind, die nehmen mit steigendem Messabstand ab, gleichzeitig ist dort eine Tendenz erkennbar, daß der obere Frequenzbereich im Verhältnis zum unteren Frequenzbereich zunimmt, wenn auch die Messentfernung zunimmt.
Deutlich ist auch erkennbar, daß bei der 20 und 50 cm Messung sowohl der MT-Pegel als auch der TT-Pegel unterhalb des HT's liegt.
Die zunehmenden Welligkeiten im MT und TT mit steigendem Messabstand ist die Folge von unzureichender Fensterung bzw. gar keiner Fensterung, da schlagen dann Raumreflexionen (Boden etc.) zu.
Neben den Bafflestepsimus für den Weichenentwicklungsthread habe ich noch ein paar Simus mit einem Bändchen von 13 mm Breite und geschätzt 100 mm Länge gemacht in einem pyramidenförmigen Gehäuse.in diversen Entfernungen.
Alle in dem Buch beschriebenen Effekte traten ein, Welligkeiten und Hochtonabfall und noch viel wichtiger: Erst ab einer (Simu-)Messentfernung 1 m und mehr waren die Auswirkungen des Bafflesteps und der Schallwandkanteneffekte voll sichtbar.
Warum sieht man die Kammfiltereffekte und den Frequenzgangabfall nicht so deutlich in den Messungen aus dem obigen Post ?
1. Nun, in der extremen Nahfeldmessung ist ja schon die Weiche gesetzt, die wohl einen Teil des Abfalls des HT's kompensiert.
2. ist die Messung mit 1/3 Okt. geglättet worden, das verschleiert einen Teil der Probleme.
Hier mal ein Beispiel eines HT's zunächst reflexionsfrei ungeglättet gemessen (4 ms Zeitfenster) allerdings keine Nahfeldmessung:
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Und nun die Messung mit 10 ms Zeitfenster ohne Glättung:
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Und nun die gleiche Messung mit 1/3 Okt. Glättung:
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Sich mal bei theoretischen Übergangsfrequenzen von z.B. 1000, 2000, 3000 etc. mal die Pegelunterschiede ansehen.
Unterm Strich sind bei den Messungen / der Lautsprecherabstimmung (leider) folgende Fehler gemacht worden:
1. Es wurden extreme Nahfeldmessungen (5 cm) zur Weichenabstimmung verwendet, ohne die unvermeidlich damit einhergehenden Probleme wie Kammfiltereffekte oder Frequenzgangabfall zu berücksichtigen.
2. Es wurde nicht berücksichtigt, daß unterschiedlich große Treiber selbst bei gleichem SPL 1W / 1m unterschiedliche Pegel am Mikrofon erzeugen.
3. Es wurden keine genügend kleinen Fenster gesetzt, so daß schon in dem Messungen 20 und 50 cm deutliche Raumeinflüsse in den Messungen sind.
4. Die Messungen wurden zu stark geglättet, dadurch werden a) ein Teil der Messfehler kaschiert und b) die Messungen dadurch ungeeigenet zur Weichenabstimmung (Siehe obige Pegeldifferenzen von meinen Messungen)
5. Um den Bafflestep und insbesondere die Einflüsse der Schallwandkanten komplett zu erfassen, war die Messentfernung zu klein.
6. Im Fernfeld / am Hörplatz wurde dann der "Erfolg" der Weichenabstimmung durch Diffusfeldmessungen "überprüft".
7. Aus Alledem folgert, daß es völlig ausgeschlossen ist, daß sich im Fernfeld / am Hörplatz eine saubere Addition des Direktschalls einstellt, dafür sind zu viele Messfehler / systematische Fehler begangen worden.
Sehr viel mehr kann man wirklich nicht bei Messungen / Lautsprecherabstimmungen falsch machen.
Gruß
Peter Krips
noch ein Nachtrag zu der hier schon heftig geführten Diskussion über die zur Lautsprecherabstimmung verwendeten Nahfeldmessungen aus diesem:
Post.
Offensichtlich wurden die 5 cm Messungen zur Weichenabstimmung genutzt, da da alle drei Zweige etwa auf gleichem Pegel liegen und man so optimale Addition ahnen kann.
Bei den Messungen in 20 und 50 cm ist aber unübersehbar, daß der Pegel von MT und TT unter den des HT sackt. Das ist auch nicht weiter verwunderlich, da man im Nahfeld bei einem Treiber mit größerer Fläche einen niedrigeren Pegel misst, als bei einem Treiber mit geringerer Fläche, sofern sie den gleichen SPL 1W/1m haben.
Zur Verdeutlichung hier mal zwei Scans aus "Lautsprecher, Dichtung und Wahrheit" von Römer/Schwamkrug:
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Da kann man noch ein paar Probleme erkennen:
Je nach Ausdehnung des Treibers stellen sich sowohl Kammfiltereffekte als auch ein mit steigender Frequenz fallender Frequenzgang ein.
Beim HT kann man sehen, daß in geringem Messabstand die Welligkeiten auffälliger sind, die nehmen mit steigendem Messabstand ab, gleichzeitig ist dort eine Tendenz erkennbar, daß der obere Frequenzbereich im Verhältnis zum unteren Frequenzbereich zunimmt, wenn auch die Messentfernung zunimmt.
Deutlich ist auch erkennbar, daß bei der 20 und 50 cm Messung sowohl der MT-Pegel als auch der TT-Pegel unterhalb des HT's liegt.
Die zunehmenden Welligkeiten im MT und TT mit steigendem Messabstand ist die Folge von unzureichender Fensterung bzw. gar keiner Fensterung, da schlagen dann Raumreflexionen (Boden etc.) zu.
Neben den Bafflestepsimus für den Weichenentwicklungsthread habe ich noch ein paar Simus mit einem Bändchen von 13 mm Breite und geschätzt 100 mm Länge gemacht in einem pyramidenförmigen Gehäuse.in diversen Entfernungen.
Alle in dem Buch beschriebenen Effekte traten ein, Welligkeiten und Hochtonabfall und noch viel wichtiger: Erst ab einer (Simu-)Messentfernung 1 m und mehr waren die Auswirkungen des Bafflesteps und der Schallwandkanteneffekte voll sichtbar.
Warum sieht man die Kammfiltereffekte und den Frequenzgangabfall nicht so deutlich in den Messungen aus dem obigen Post ?
1. Nun, in der extremen Nahfeldmessung ist ja schon die Weiche gesetzt, die wohl einen Teil des Abfalls des HT's kompensiert.
2. ist die Messung mit 1/3 Okt. geglättet worden, das verschleiert einen Teil der Probleme.
Hier mal ein Beispiel eines HT's zunächst reflexionsfrei ungeglättet gemessen (4 ms Zeitfenster) allerdings keine Nahfeldmessung:
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Und nun die Messung mit 10 ms Zeitfenster ohne Glättung:
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Und nun die gleiche Messung mit 1/3 Okt. Glättung:
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Sich mal bei theoretischen Übergangsfrequenzen von z.B. 1000, 2000, 3000 etc. mal die Pegelunterschiede ansehen.
Unterm Strich sind bei den Messungen / der Lautsprecherabstimmung (leider) folgende Fehler gemacht worden:
1. Es wurden extreme Nahfeldmessungen (5 cm) zur Weichenabstimmung verwendet, ohne die unvermeidlich damit einhergehenden Probleme wie Kammfiltereffekte oder Frequenzgangabfall zu berücksichtigen.
2. Es wurde nicht berücksichtigt, daß unterschiedlich große Treiber selbst bei gleichem SPL 1W / 1m unterschiedliche Pegel am Mikrofon erzeugen.
3. Es wurden keine genügend kleinen Fenster gesetzt, so daß schon in dem Messungen 20 und 50 cm deutliche Raumeinflüsse in den Messungen sind.
4. Die Messungen wurden zu stark geglättet, dadurch werden a) ein Teil der Messfehler kaschiert und b) die Messungen dadurch ungeeigenet zur Weichenabstimmung (Siehe obige Pegeldifferenzen von meinen Messungen)
5. Um den Bafflestep und insbesondere die Einflüsse der Schallwandkanten komplett zu erfassen, war die Messentfernung zu klein.
6. Im Fernfeld / am Hörplatz wurde dann der "Erfolg" der Weichenabstimmung durch Diffusfeldmessungen "überprüft".
7. Aus Alledem folgert, daß es völlig ausgeschlossen ist, daß sich im Fernfeld / am Hörplatz eine saubere Addition des Direktschalls einstellt, dafür sind zu viele Messfehler / systematische Fehler begangen worden.
Sehr viel mehr kann man wirklich nicht bei Messungen / Lautsprecherabstimmungen falsch machen.
Gruß
Peter Krips
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