Man sollte an dieser Stelle die Werbeprosa nicht unterschätzen. Seit der Blütezeit des Hi-Fi Hardware-Hype ist ein halbes Jahrhundert vergangen, aber erst seit Kurzem sieht man im "Massenmarkt" Anfänge entsprechender "Würdigung" der raumakustischen Einflüsse in den herstellerseitigen Aussagen. Viele bevorzugen es immer noch, ihren Kunden "vom Pferd zu erzählen".

Was für mich unverständlich ist, warum sie das nicht als Chance sehen - es bringt ja mehr Umsatz, dem Kunden auch noch die Raumoptimierung anzubieten (ich meine nicht nur die Elektronische).

Eingefahrene Gleise? Sprung in der Platte?

auf der zielgruppe wirkt die werbung, wenn sie zielgenau ist. wenn jetzt wer sagt, diese werbung wirkt bei mir nicht, dann ist man meist nicht in der menge der zielgruppler. große werbebudgets werden statistisch überprüft in ihrer wirkung. ist teil der werbekosten, nennt sich marktforschung. marktforschung, wenn seriös, gibt eine genauigkeit an, was sich aus der samplebeschreibung und aus der größe des samples und aus der befragungsmethode ergibt und der lügeerwartung abgeschätzt mit kontrollfragen.
daher sagt werbung meist mehr über die zielgruppe aus, als über das produkt. gleiches gilt für PR.
information als teil der werbung ist je nach produkt oder dienstleistung weniger als ~ 10% im durchschnitt.
der großteil der werbung ist attention und desire.
eine spur anders sind die verhältnisse bei B to B kommunikation. aber nicht viel. da kommt halt die preisvorstellung und die markterwartung in der information dazu und dass man dem empfänger das selbstverständnis "fachmann" krault. das wars dann auch schon.
raumakustik? net verunsicher den konsumer, der will ein easy produkt, am besten mit imagetransfere die eine schmückende "besser" erzählung mitbringt. am besten mit alleinstellungsmerkmal.
wäre das die raumakustik, dann wäre der konsument geistig schon bereit dazu. wir arbeiten daran sie "easy" zu machen. am besten verkauft sich natürlich, wenns genügt hinzuknallen und abzucashen. no pain game sozusagen.
dem entgegen steht wie immer "hirn spart geld und schweiß"

Schön und gut, aber wie soll ich eine Zielgruppe "adressieren", wenn ich sie gar nicht bemerke? OK durch Umfrage, vielleicht, wenn die so formuliert ist, daß sie nicht zu unterschwellig vorgegebenen Antworten verleitet (ja ich bin dafür, nein ich bin nicht dagegen), und echt repräsentativ ist.
Stelle ich mir in der Praxis schwierig vor.

Vieles läuft auch wie die "Nummer" mit den Smart TVs - (nur als Beispiel): Werbeprosa (Gedächtnisprotokoll) so: "der Absatz von Smart-TVs steigt dynamisch von Jahr zu Jahr, letztes Jahr waren 96% der gekauften Exemplare Smart-Geräte". Lebensprosa "heul doch du Opfer, einen nicht-Smart-TV gibt's nicht mehr"

der konsument hat die penunze schon abgedrückt. er muss also bestätigt werden, sonst heult er herum ...
customer relationship ... bullshit bingo.
andererseits
warum spielst mit dem smarten tv nicht spotify ab? oder tidal oder was auch immer?

ich hab den verdacht, alles hat immer min. 5 seiten.

Vielleicht erklärt das, teilweise, die Retro- und Nostalgie-Welle?

Gerade Selberdenker sind nicht gerne "Nutzvieh"...

Die übliche Werbung im Fernsehen, Radio, in Zeitschriften und auf Plakaten geht mir nur auf die Nerven, egal worum es dabei geht, damit kann man mich nicht locken. Wenn mich etwas interessiert, dann suche ich im Internet danach. Gut gemachte Homepages können mich dagegen zu einem Kauf animieren und da sehe ich auch bis zu einem gewissen Grad darüber hinweg, dass einem da auch "Märchen" erzählt werden. Nur ganz für blöd verkaufen lasse ich mich nicht, von Herstellern die das versuchen, kaufe ich schon aus Prinzip nichts.

Interessanter Weise finde ich die HPs der Autohersteller (so weit ich sie kenne) alle ganz OK und die von Apple auch. Bei den HiFi-Herstellern sieht die Sache schon anders aus, wenn mir beispielsweise eingeredet werden soll, dass ein verkupfertes Chassis oder speziell angeordnete Gerätefüsse den Klang verbessern. Das ist bereits HiFi-Esoterik, die mich so richtig anwidert.

Hersteller, die wirklich "was drauf haben", die haben so etwas nicht notwendig, da sprechen die Geräte und Fotos dazu (vor allem von deren Innenleben) eine für mich ausreichend "klare Sprache".

dabei sind grad automobile gebrauchsgüter, die maximal über imagetransfer verkauft werden.
das unbewusste is ein hund ...

auch die argumentation, ich hab mich wegen der qualität entschieden, ist nur ein nachträgliches schönreden der ursprünglichen impulsbefriedigung.
wer dann noch sagt, er hätte lange abwägend überlegt, versucht nur zu verschleiern vor sich selbst, dass er das kauferlebnis/vergnügen verlängern wollte.
ist umfassend erforscht und wie immer bestätigen ausnahmen die regel. und je mehr wer glaubt, er wäre ehrlich, desto mehr, meine lebenserfahrung diesbezüglich, lügt sich selbst was vor.
die schwäche, dein name ist mensch.
ich bin resignierend zufrieden damit. ich werde benutzt und ich benutze.

hauptsache ich kann breit grinsen dabei ...

Glücklich ist, wer vergisst - Johann Strauss II - YouTube

alles talmi, das theater des lebens ...

Mache ich genauso, meide auch "Werbeterroristen", aber es wird zunehmend schwierig, wegen der Macht der Produktionsmittelbeherrschenden. Kein Apple ohne Samsung, etc.p.p.
Machen, mehr oder weniger, trotzdem alle Heim-HiFi Hersteller. Pecunia non olet.

Risus sardonicus FTW

nix grimmig
dazu nehme ich zu wenig ernst
das leben ist ein spiel und wir alle spielen leben ...

Naja, das sehe ich aus Erfahrung mit verschiedensten Herstellern und Produkten dann doch etwas differenzierter. Ein Lautsprecher-Entwickler entwickelt und baut Lautsprecher. Da sind die mitgelieferten Standfüße bei Standlautsprechern meist irgendwas, Hauptsache, sie stehen damit sicher. Aus Erfahrung weiß ich, daß spezielle Unterstellfüße - nenne jetzt keine Namen, die Erfahrung darf jeder gerne selbst machen - sich positiv auswirken können. Um das Ausprobieren am Standort kommt man da nicht herum.

Man kann auch alles so lassen, wie es angeliefert wird. Das mögliche Potential muß einen ja nicht weiter kümmern. Aber da geht noch was. Übrigens auch bei allen Komponenten, die aufgestellt werden. Damit kann man sich in einem Hobby, das man ambitioniert betreiben möchte, auch beschäftigen.

dachte ich auch mal

Gast #671
....beides stand bei einem Hersteller im Zusammenhang mit Verstärkern.

Spezielle Gerätefüße können auch bei Verstärkern positiv sein. Wir haben da eben unterschiedliche Erfahrungen auf dem Gebiet wohl gemacht.

Welche Erfahrungen hast du da gemacht?