Hallo,

kurz zugesammengefasst (zumindest mein Verständnis, davon, keine Garantie, ob er es auch so gemeint hat .. ;) )

Lang Lang hat ist in einer anderen Kultur groß geworden mit einem anderen Zugang zur Musik.
Aus dieser Sozialisation heraus interpretiert er sie anders, als sie unseren Hörgewöhnheiten, Erfahrungen und Erwartungen entspricht, teilweise stehen seine Interpretationen auch konträr dazu.

Er ist überzeugt, dass Lang Lang bei seinen Auftritten sein Bestes gibt.
Ob es dem Publikum gefällt, ist eine andere Sache.

Wie gesagt, das ist MEIN Verständnis von dem, was er gesagt hat.
Kann sein, dass ich ich auch falsch interpretiere und Inhalte falsch wiedergebe.

Also Kritik an diesen Aussagen nicht so sehr gegen Grubinger äußern, sondern an mich.
;)


LG

Babak

Hallo Babak!

Besten Dank für Deine Antwort

Eine wirklich Interessante Ansicht von Herrn Grubinger (so wie Du sie verstanden hast.).

Grüsse

Gerhard

Hallo Babak!

Das klingt interessant. Wo fand das Künstlergespräch statt? Gibt es davon ev. eine ganze Reihe?

Meine vierjährige Tocher unterscheidet auch nicht zwischen E- und U-Musik, und ich hoffe, das bleibt so. Habe auf youtube ein paar Videos mit Martin Grubinger angesehen, unter anderem mit einem Stück von Xenakis. Meine Tochter kam beim Xenakis-Stück zu mir und sagte "Wow, ist das schön!". Ich musste das Stück immer wieder abspielen, und sie wiederholte völlig gebannt immer wieder "Wow, ist das schön!".

Hallo

Das war im Plattengeschäft "Da Capo" in der Seilerstätte.

Ich bin nur zufällig auf die Veranstaltung gestoßen.
Eines Tages bin dort rein und habe den Geschäftsführer gefragt, ob er mir was "spannendes" empfehlen könne, abseits der ausgetretenen Klassikpfade, nicht immer die ewig gleichen und ähnlichen Interpretationen der altbekannten Namen.
Was frisches, am liebsten von jungen Künstlern.

Da kam er u.a. mit derm Cerha-Konzert von Grubinger.
Das kannte ich ja schon aus der Generalprobe zur Aufnahme. ;)
Und er erwähnte eben die Veranstaltung, und ich reservierte sofort Plätze für meine Tochter und mich.

Wenn es sowas wieder gibt, wird es sicher hier publik gemacht:



Das finde ich besonders toll!
Das musst du unbedingt unterstützen.

Grubinger sagte, im Jänner gäbe es in Wien wieder eine Percussion-Reihe, ich denke es ist "The Percussive Planet", mit dem er eh immer wieder tourt.

Da solltest Du Karten besorgen.

Du kannst auch die Kinderkonzerte von Marko Simsa mit ihr besuchen (sind schnell ausgebucht)
Da wird Kindern Musik sehr gut näher gebracht.


Es gibt auch tolle Kinder-Abos von Jeunesse.



Kinder haben viel weniger Probleme mit moderner Musik oder mit Interpretationen.
Sie sind aber auch schonungslos.
Wenn es ihnen nicht gefällt, gefällt es eben nicht.
Klar, sie können es nicht so kunstvoll in Worte verpacken ... ;)

LG

Babak

Danke, da werde ich mich mal umschauen!

Zur musikalischen Offenheit der Kinder fällt mir spontan auch der deutsche Freejazzer Gunter Hampel ein, der regelmäßig Improvisations-Workshops mit Kindern (vom Kleinkindalter an) gemacht hat und auf sehr viel Begeisterung und Lernbereitschaft - vor allem in Sachen kollektiver Improvisation - bei den Kleinen gestoßen ist. Das zeigt einmal mehr, wie sehr unsere musikalische Wahrnehmung kulturell erlernt ist.

Klavierabend Ivo Pogorelich

Guten Morgen,

gestern Abend trat im Konzerthaus Dortmun der serbische Pianist Ivo Pogorelich auf. Hier das Programm:

• Frédéric Chopin Sonate für Klavier Nr. 2 b-moll op. 35
• Franz Liszt Mephisto-Walzer Nr. 1 A-Dur
• Frédéric Chopin Nocturne c-moll op. 48 Nr. 1
• Franz Liszt Sonate für Klavier h-moll

Pogorelich wurde 1980 bekannt, als er früh aus dem Chopin-Wettbewerb ausschied, woraufhin Martha Argerich eine veritable Krise auslöst, als sie aus Protest vorzeitig aus der Jury ausschied. Es gibt bei Youtube ein nettes Video von seinem Auftritt mit einem Scherzo von Chopin:

http://youtu.be/cnVMC6vuOjA

Man beachte vor allem die damals typische Frisur ...

Nun, dreißig Jahre später: die Haare sind deutlich weniger und grau aber Pogorelich ist nichts destotrotz weniger exzentrisch. Die Chopin Sonate spielte er in einem durch, also ohne jede, nicht einmal kurze Unterbrechung zwischen den Sätzen. Pianistisch war er brilliant; jedenfalls konnte ich keine falschen Töne hören. Aber interpretatorisch hat es mir überhaupt nicht gefallen. In den langsamen, melodischen Passagen, vor allem im Trauermarsch, ließ er die Töne nur so dahinfallen, zerhackte die Melodie in ihre Einzelteile. Dabei fehlte jeder verbindende Bogen, jede Spannung. Der Mephistowalzer mäanderte vor sich hin, auch hier keine Verbindung und seltsame Langeweile; ich wäre fast eingeschlafen. Hier ein Link zu einer grandiosen Einspielung durch den russischen Pianisten Boris Berezovsky: http://youtu.be/prnW7UA-K8E. Aus dem wunderschönen, poetischen Nocturne - hier ein Link zu einer sehr stimmungsvollen, schönen Aufnahme von Valentina Lisitsa: http://youtu.be/c94nySKKoWE - machte Pogorelich ein lautes, aufdringliches Stück. Und die Sonate von Liszt ? Am liebsten sollte man darüber den mildtätigen Mantel des Schweigens breiten. Denn nun wurde der Romantiker Liszt zum "Neutöner": die Töne kamen nur noch vereinzelt, standen völlig unverbunden nebeneinander, Melodiebögen waren gar nicht mehr zu erkennen. Argerich dürfte hier wohl das Mass der Dinge sein (gibt es bei Youtube) aber davon ist er meilenweit entfernt.

Das ist jetzt meine ganz persönliche Meinung, mit der ich womöglich recht alleine bin. Den übrigen Konzertbesuchern scheint es gut gefallen zu haben, deshalb auch die stehende Ovation am Schluss. Aber auch das konnte ihn nicht zu einer Zugabe bewegen - zum Glück ...

Alles in allem, ein interessanter Abend mit einer aussergewöhnlichen Darbietung, die aber meinen Geschmack nicht getroffen hat.

Viele Grüße, Bernd

Hallo Bernd,

besten Dank für Deinen Bericht! :F Wegen all dieser Dinge, die Du beschreibst, war ich nie ein Pogorelich-Verehrer. Offenbar hat sich das im Alter noch verstärkt - dieser manieristische Stil ist wohl das einzige, was noch übrigbleibt, Musik löst sich auf, wird geradezu atomisiert. Was die b-moll Sonate von Chopin angeht: Die auch schon betagte DGG-Studioaufnahme finde ich hochproblematisch und nicht überzeugend, wirklich toll dagegen sein Vortrag damals auf dem Chopin-Wettbewerb, wo man ihn nicht ins Finale ließ. Da ist noch Spontaneität und Leidenschaft drin, die später einem abgeklärten und eher kalten, gekünstelten Stil gewichen ist.

Beste Grüße
Holger

Gemeinsame Konzertbesuche?

Hallo

ich hol das hier mal wieder hoch.

wer hat Lust, mit mir ein Konzertabo in Wien zu buchen?


Jeunesse hat ein spannendes Weihnachtsabo:



5 Konzerte aus folgenden 9:

Mi 16.01.2013 | 19.30 | Wien | Musikverein Wien | Großer Saal
Zagreber Philharmonie | Sieghart
Papandopulo | Bruckner

So 24.02.2013 | 11.00 | Wien | Wiener Konzerthaus | Großer Saal
Wiener Symphoniker | Balsom | Kitajenko
Beethoven | Haydn | Piazzolla | Strauss
Di 26.02.2013 | 18.45 | Wien | Wiener Konzerthaus | Schönberg-Saal
Walter Weidringer, Vortrag


Di 26.02.2013 | 19.30 | Wien | Wiener Konzerthaus | Großer Saal
Barcelona Symphony Orchestra | Canizares | Gonzalez
Albéniz | Rodrigo | Tschaikowsky

Di 19.03.2013 | 19.30 | Wien | Musikverein Wien | Großer Saal
Wiener Symphoniker | Villazón | Luisi
Britten | Verdi | Brahms

Details» Mi 03.04.2013 | 19.30 | Wien | Musikverein Wien | Großer Saal
Academy of St. Martin in the Fields | Bell
Beethoven | Bruch | Mendelssohn Bartholdy

Di 07.05.2013 | 19.30 | Wien | Wiener Konzerthaus | Großer Saal
Königliche Philharmonie Flandern | Kozhukhin | de Waart
Beethoven | Strauss

Mi 22.05.2013 | 19.30 | Wien | Wiener Konzerthaus | Großer Saal
Lahti Symphony Orchestra | Malov | Kamu
Sibelius | Tschaikowsky
Details» Do 13.06.2013 | 19.30 | Wien | Wiener Konzerthaus | Großer Saal
Film und Musik | »Orlacs Hände«
Sosin

Di 25.06.2013 | 19.30 | Wien | Musikverein Wien | Großer Saal
Wiener Symphoniker | Midori | Inbal
Beethoven | Britten | Bartók


Dazu ein Bonuskonzert:
Bonuskonzert
Sa, 16.3.2013 | 19:30 | Wiener Konzerthaus | Großer Saal
Dallas Symphony Orchestra | Lamsma | van Zweden
Werke von Korngold und Mahler (Symphonie Nr. 6 »Tragische«)



Karl, Gerhard oder wer noch?
David, um HiFi-Weisheiten zu Klassik kritisch zu hinterfragen?

:S
LG
Babak

Hallo Babak,

danke für das Angebot, aber ich bin leider überhaupt kein Abo-Typ. Hatte einmal eines fürs Konzerthaus und bin dann so oft verhindert gewesen, dass ich mich im Nachhinein geärgert habe. Ich gehe lieber spontan in einzelne Konzerte, natürlich mit dem Nachteil, dass ich nicht immer zu Karten komme.

Das bunt gemischte Programm klingt aber spannend!

Hab es mal versucht ... ;)