Hallo,
ich experimentiere schon seit längerem mit verschiedenen Positionen der LS und des Hörplatzes.
Entgegen vieler Aussagen, breit abstrahlende LS seien unkritisch bei der Aufstellung, bemerke ich schon bei kleinen Veränderungen von 10 cm deutliche Unterschiede, vor allem im Bass und im Grundtonbereich.
Da meine LS tief herunter spielen (28 Hz @ -3dB) und noch dazu einen recht flachen Rolloff haben, ist die Basswiedergabe immer ein Hauptpunkt, den ich möglichst gut hinbekommen will und der bisher nicht immer ganz gefiel.
Irgendwo machten sich immer Moden bemerkbar.
Da ich viel Musik mit guten und beweglichen Bassisten höre, ist das dementsprechend lästig und beschneidet den Hörspaß.
Bisher war meine Vorgangsweise die, dass ich mir anhand eine Diagramms aufzeichnete, welche Moden an welcher Position wie stark angeregt werden bzw. wie stark zu hören sind (die relevanten Längsmoden befinden sich in meinem Hörraum bei 33, 66, 99 und 132 Hz).
Dann ermittelte ich Positionen für die LS und den Hörplatz, an denen möglichst viele dieser Moden wenig angeregt und auch möglichst wenig gehört werden.
Jetzt habe ich mir mal ein Paper von Floyd Toole zu Gemüte geführt:
Getting the Bass Right
Er geht da einen anderen Weg:
Er stellt die LS an einen Minimum der einen Mode, damit diese gar nicht angeregt wird (1/4 der Raumlänge).
Den Hörplatz positioniert er in der Mitte des Raums, wo zwei andere Moden ihre Minima haben und somit minimal gehört werden.
Somit bleibt von den ersten 4 Moden nur noch eine über.
Die anderen 3 werden deutlich entschärft.
Das schaut bei mir so aus:
Die Mode bei 66 Hz wir minimal angeregt.
Die Moden bei 33 und 99 Hz wirken sich kaum aus.
Um die Mode bei 132 Hz kümmern sich meine Akustik-Maßnahmen:
10 Vicoustic Wave Wood-Paneele sind über die oberen Raumkanten montiert, wodurch sie um diesen Frequenzbereich verstärkt absorbieren.
Aus den beiden Wandabständen (Wand-LS und Wand-LS) kann man den Hörabstand und die Basisbreite errechnen.
Die Differenz dieser beiden Abstände ist die Höhe, die Basisbreite bzw. Abstände der LS zum Hörplatz die Seitenlängen eines gleichseitigen Dreiecks.
Bei mir ergibt sich somit eine Seitenlänge von 1,5m.
Das rückt mich ein gutes Stück näher zu den LS, wodurch ich näher am Hallradius sitze, und der Abstand zu den Seitenwänden und zur Rückwand größer werden.
Die LS habe ich eingewinkelt und genau auf den Hörplatz ausgerichtet.
Dadurch wird die Anfangszeitlücke größer, und die Reflexionen des Raums kommen (zusätzlich unterstützt durch die breite Abstrahlung der LS) später, mit geringeren Intensitäten, komplexer und stärker dekorreliert.
Wie misst sich das Ganze?
Hier die NHZ, gemessen am Hörplatz:
Sieht mal gar nicht so schlecht aus.
:E
Wie hört es sich an?
Für mich eine deutliche Verbesserung, und ein weiterer Schritt in die gewünscht Richtung.
Der Bass ist deutlich trockener und präziser geworden.
Anfangs dachte ich, er sei zu wenig hörbar, z.B. waren die Basstrommeln des Schlagzeugs weniger zu hören.
Doch bei den richtigen Pegeln - für mich ca. 85 dB(A) - hört man genau, dass die Bassimpulse (Basstrommel) sehr kurz und knapp kommen und auch spürbar sind (am Ledersessel, am Körper, etc.)
Bass- und Grundtonbereich klingen aufgeräumter, und es werden zusätzliche Details hörbar, die davor durch die Überhöhungen verdeckt worden sind.
Das macht sich vor allem bei nahe mikrofonierten Gesangsstimmen bemerkbar.
Die Details in den Mitten und Höhen gewinnen durch den kürzeren Hörabstand.
Die Räumlichkeit ist noch mehr gestiegen, da Direkt- und Raumschall stärker voneinander getrennt werden (nicht nur vom Pegel her, sondern auch zeitlich).
Man bekommt einen noch besseren Eindruck vom Aufnahmeraum (egal ob Jazzkeller oder Konzertsaal) sowie von der Position der Instrumente und Stimmen darin, inklusive der Lokalisation von Bass und Basstrommel (ja ich weiß, da wird es wieder Gegenstimmen geben ;) - aber ich höre mir etwas erst an und diskutiere dann).
Trocken aufgenommene Stimmen kommen auch trocken.
Ich bin jedenfalls sehr zufrieden.
Jetzt, wo ich die richtige Position der LS und des Hörplatzes gefunden habe, kann ich mal daran denken, meinen Akustik-Freund einzuladen und mit ihm an der nächsten Stufe der Raumakustik zu basteln.
:S
LG
Babak
ich experimentiere schon seit längerem mit verschiedenen Positionen der LS und des Hörplatzes.
Entgegen vieler Aussagen, breit abstrahlende LS seien unkritisch bei der Aufstellung, bemerke ich schon bei kleinen Veränderungen von 10 cm deutliche Unterschiede, vor allem im Bass und im Grundtonbereich.
Da meine LS tief herunter spielen (28 Hz @ -3dB) und noch dazu einen recht flachen Rolloff haben, ist die Basswiedergabe immer ein Hauptpunkt, den ich möglichst gut hinbekommen will und der bisher nicht immer ganz gefiel.
Irgendwo machten sich immer Moden bemerkbar.
Da ich viel Musik mit guten und beweglichen Bassisten höre, ist das dementsprechend lästig und beschneidet den Hörspaß.
Bisher war meine Vorgangsweise die, dass ich mir anhand eine Diagramms aufzeichnete, welche Moden an welcher Position wie stark angeregt werden bzw. wie stark zu hören sind (die relevanten Längsmoden befinden sich in meinem Hörraum bei 33, 66, 99 und 132 Hz).
Dann ermittelte ich Positionen für die LS und den Hörplatz, an denen möglichst viele dieser Moden wenig angeregt und auch möglichst wenig gehört werden.
Jetzt habe ich mir mal ein Paper von Floyd Toole zu Gemüte geführt:
Getting the Bass Right
Er geht da einen anderen Weg:
Er stellt die LS an einen Minimum der einen Mode, damit diese gar nicht angeregt wird (1/4 der Raumlänge).
Den Hörplatz positioniert er in der Mitte des Raums, wo zwei andere Moden ihre Minima haben und somit minimal gehört werden.
Somit bleibt von den ersten 4 Moden nur noch eine über.
Die anderen 3 werden deutlich entschärft.
Das schaut bei mir so aus:
Die Mode bei 66 Hz wir minimal angeregt.
Die Moden bei 33 und 99 Hz wirken sich kaum aus.
Um die Mode bei 132 Hz kümmern sich meine Akustik-Maßnahmen:
10 Vicoustic Wave Wood-Paneele sind über die oberen Raumkanten montiert, wodurch sie um diesen Frequenzbereich verstärkt absorbieren.
Aus den beiden Wandabständen (Wand-LS und Wand-LS) kann man den Hörabstand und die Basisbreite errechnen.
Die Differenz dieser beiden Abstände ist die Höhe, die Basisbreite bzw. Abstände der LS zum Hörplatz die Seitenlängen eines gleichseitigen Dreiecks.
Bei mir ergibt sich somit eine Seitenlänge von 1,5m.
Das rückt mich ein gutes Stück näher zu den LS, wodurch ich näher am Hallradius sitze, und der Abstand zu den Seitenwänden und zur Rückwand größer werden.
Die LS habe ich eingewinkelt und genau auf den Hörplatz ausgerichtet.
Dadurch wird die Anfangszeitlücke größer, und die Reflexionen des Raums kommen (zusätzlich unterstützt durch die breite Abstrahlung der LS) später, mit geringeren Intensitäten, komplexer und stärker dekorreliert.
Wie misst sich das Ganze?
Hier die NHZ, gemessen am Hörplatz:
Sieht mal gar nicht so schlecht aus.
:E
Wie hört es sich an?
Für mich eine deutliche Verbesserung, und ein weiterer Schritt in die gewünscht Richtung.
Der Bass ist deutlich trockener und präziser geworden.
Anfangs dachte ich, er sei zu wenig hörbar, z.B. waren die Basstrommeln des Schlagzeugs weniger zu hören.
Doch bei den richtigen Pegeln - für mich ca. 85 dB(A) - hört man genau, dass die Bassimpulse (Basstrommel) sehr kurz und knapp kommen und auch spürbar sind (am Ledersessel, am Körper, etc.)
Bass- und Grundtonbereich klingen aufgeräumter, und es werden zusätzliche Details hörbar, die davor durch die Überhöhungen verdeckt worden sind.
Das macht sich vor allem bei nahe mikrofonierten Gesangsstimmen bemerkbar.
Die Details in den Mitten und Höhen gewinnen durch den kürzeren Hörabstand.
Die Räumlichkeit ist noch mehr gestiegen, da Direkt- und Raumschall stärker voneinander getrennt werden (nicht nur vom Pegel her, sondern auch zeitlich).
Man bekommt einen noch besseren Eindruck vom Aufnahmeraum (egal ob Jazzkeller oder Konzertsaal) sowie von der Position der Instrumente und Stimmen darin, inklusive der Lokalisation von Bass und Basstrommel (ja ich weiß, da wird es wieder Gegenstimmen geben ;) - aber ich höre mir etwas erst an und diskutiere dann).
Trocken aufgenommene Stimmen kommen auch trocken.
Ich bin jedenfalls sehr zufrieden.
Jetzt, wo ich die richtige Position der LS und des Hörplatzes gefunden habe, kann ich mal daran denken, meinen Akustik-Freund einzuladen und mit ihm an der nächsten Stufe der Raumakustik zu basteln.
:S
LG
Babak
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