Foren sind soziale Netzwerke, heisst es so schön, aber man sollte es nicht nur dabei belassen sich virtuell hier zu treffen, sondern auch dafür sorgen, dass man sich persönlich trifft.
So kam es, dass ich recht kurzfristig in Zürich zu tun hatte, und die Chance nutzte mich bei Titian, und David kurzfristig anzumelden.
Letzten Sonntag bin ich bei Titian, zu Gast gewesen, und gestern Montag bei David. Bei beiden möchte ich mich sehr herzlich bedanken, dass sie mich so spontan bei sich aufgenommen haben.
Natürlich haben wir viel Zeit damit verbracht auf den jeweiligen Anlagen Musik zu hören, aber auch die Gelegenheit genutzt uns persönlich besser kennezulernen.
Titian besitzt eine Anlage, die das komplette Gegenteil von dem ist, was ich für mich beanspruche. Während ich auf "keep it simple" setze - soll heissen, CD Player wird direkt an die Endstufen, oder Aktivlautsprecher angeschlossen - setzt Titian auf CD Transport, mit dazugehörigen DAC, Vorverstärker, Aktivweiche für Subwoofer und Satelliten, mit dazugehörigen Verstärkern und dazu kommt noch ein Schallplattenspieler mit Phonvorstufe, ganz bestimmt auch Netzfilter, wenngelich ich sie nicht gesehen oder erkannt habe. Wie auch immer, es wurde nichts ausgelassen, um das gewünschte Klangbild zu erreichen.
Dazu kommt noch, dass er sehr viel Aufwand in die Raumakustik gesteckt hat. Von den mir bekannten Anlagen anderer Mitglieder, gehört sie mit Werners Hörraum, zu den besten, die ich bis dato erlebt habe.
So verwundert es auch nicht, dass mich die Anlage tonal nicht enttäuscht hat. Ich konnte keine Verfärbungen bei Frauen- oder Männerstimmen erkennen. Sei es Sade, Katie Melua, Loriot, Chris Isaak, usw. alles klang wie ich es gewohnt bin. Wähnrend meine Test CD lief habe ich auch erkannt, dass Titian und ich, was das Tonale angeht, sehr ähnliche Geschmäcker haben. S-Laute werden sauber und mit der notwendigen Präsenz wiedergegeben, ohne jedoch zu stören oder vordergrundig zu werden. Das Ansetzen von Geigenbögen geschiet mit der von mir gewohnten Homogenität, soll heissen, Bogen und Geige bilden eine Einheit.
So könnte ich viele weitere Atribute für diese Anlage finden, und beschreiben, aber die Frage ist: Ist das was eine besondere Analge ausmacht ?
Eigentlich nicht, eine gute Anlage muss einen emotional berühren, und das tut sie durch Ihre frapierende und zugleich erschrekend echt wirkende Räumlichkeit. Nirgendswo anders habe ich eine Anlage erlebt die so einen greifbaren Raum aufbaut. Dazu paart sich eine herausragende Ortbarkeit, die sich durch all meinen Musikstücken zog. Selbst simple Musiktitel wie Chris de Burghs "Just a Word Away" wird auf eine Bühne transportiert, die dem Realen in nichts nachsteht. Seine Gitarre spielt leicht vordergründig, und man hat das Gefühl, dass er kurz dahinter sitzt, so wie es in Wirklichkeit ist. Irgendwan kommen noch Background Vocals dazu, die ihren Namen alle Ehren machen. Sie stehen wirklich hinter Chris, und nicht neben, oder vor ihn...
Misa Criolla, mit Jose Carreras, schafft die Anlage einen in die Kirche zu versetzen, in der diese Aufnahme durchgeführt worden ist. Im Hintergrund links spielt eine Trommel, und das Aushallen der Klängen lässt die Dimensionen der Kirche erahnen, in der der Chor und Jose Carreras singen.
Ein weiterer Schwerpunkt auf den Titian hingearbeitet hat, ist, wie er es nennt, die korrekte Abbildung von Instrumenten. Soll heissen, wen eine Flöte spielt soll man den Eindruck von einem kleinen Instrument bekommen, musiziert hingegen eine Posaune, dann muss sie mächtiger erscheinen. Dies hat er mir eindrucksvoll mit einer Symphonie von Mahler demonstriert. Ähnlich wie bei der räumlichen Abbildung, bekommt man tatsächlich das Gefühl über die Größe der Instrumente gut übermittelt.
Auf diese Art und Weise könnte ich viele meiner Eindrücke weiter beschreiben, aber das würde zu lang werden. Ich möchte kurz noch beschreiben, weshalb ich der Meinung bin, dass die räumliche Abbildung so gut ausfällt. Im Wesentlichen wird es daran liegen, dass die Satelliten knapp zwei Meter vor der Rückwand stehen. Ausserdem gibt es reichlich Platz um sie, sprich seitliche Wände sind mindestens 2 -3 Meter weit weg. Somit stehen die Satelliten wie zwei Säulen vor einem, womit der Klang "Raum" hat sich zu verbreiten. Solche Effekte erlebe ich immer wieder mit meinen eigenen Lautsprechern, insbesondere in großen Räumen. Selber besitze ich einen recht beengten Raum, und so gibt sich auch die Wiedergabe.
Interessant finde ich die Subwwofer, die sich zwei Meter, an der Rückwand positioniert befinden. Nicht nur die Aufstellung ist unüblich, sondern auch die recht hohe Trennfrequenz, die laut Titian bei ca. 200Hz liegt. Da es zwei Subwoofer sind, hat man keine Probleme mit der Ortung, aber ich meine hier und da, insbesondere bei Pop Musik, gehört zu haben, dass das Timing von Drums etwas anders ist als man es gewohnt ist. Dies wäre, wenn man es überhaupt so nennen darf, das einzige Manko, das ich feststellen konnte. Dazu muss ich aber sagen, dass es mir nur bei Popmusik auffallen ist, mit der präferierten Musikrichtung von Titian, nämlich Klassik, ist nichts davon zu hören.
Titian, ich kann nur sagen
Der Besuch bei David stand unter einen ganz anderen Fokus. Um es mit seinen Worten zu sagen: "Es wird bestimmt lustig..."
Und so war es auch. Ich hatte einen schweren Arbeitstag hinter mir, und schnell waren während des Quatschens ein paar Bierchen getrunken, und es wurde lustig. Eigentlich haben wir viel miteinander geplaudert, Anektoden ausgetauscht, und uns über die "Befindlichkeiten" in Foren amüsiert...
Somit bitte ich zu entschuldigen, wenn die Höreindrücke seiner Anlage unter leichter "Bierverfärbung" leidet
So wie ich, geht er eher den puristischen Weg, CD Player -> Verstärker -> Lautsprecher. Alles ist wie er sagt, sauber auf seinen Altar aufgebaut.
Es ist das erste Mal, dass ich die TMR Standard zu hören bekommen habe, und wie bei Titian hat mir die Tonalität sehr gut gefallen. Auch bei David klingt Katie Melua, Sade, Chris de Burch, Loriot, usw. so wie es gewohnt bin, wobei lediglich den Frauenstimmen etwas mehr Brustkorb verliehen wurde. Dies ist mir insbesondere bei Katie Melua aufgefallen. Ansonsten ist die Abstimmung, wie ich schon sagte, ganz nach meinen Geschmack. S-Laute zischeln nicht, werden aber trotzdem gut hervorgehoben. Die Herausstellung von einzelnen Instrumenten in großen Besetzungen wird sehr gut gemeistert. Lediglich der Präsenzbereich erscheint mir etwas zurückhaltend, und so fehlte z.B. Elena Ledda bei der Interpretation von "Fizu 'e su mundo" etwas an Prägnaz in den lauten Gesangspassagen. Das soll jetzt nicht negativ gesehen werden, denn ein Vorteil dieser Charakterisk liegt daran, dass die Anlage zu einen entspannten Hören einläd. Das hat sich z.B. bei Jazzmusik als sehr angenehm entpuppt.
Obwohl die Lautsprecher recht wandnahe stehen, entwickelt sich eine gute räumliche Abbildung, die dem was ich selber von zuhause kenne, nahe kommt. Wie bestimmt allen bekannt ist, lässt sich die räumliche Abbildung drastisch steigern, in dem man die Lausprecher etwas weiter weg von einer Rückwand stellt, und das würde bei David bestimmt von Vorteil sein.
Mein einziger Kritikpunkt bei David richtet sich an seine Raumakustik. Das Wohzimmer ist etwas hallig, was dazu geführt hat, dass hin und wieder die Ortbarkeit leidet. Soll heissen, Sänger die ich üblicherweise eindeutig mittig zwischen den Lautsprechern erkenne, wurde etwas linkslastig in seinen Raum wiedergegeben. Auch raumakstisch bedingt, macht sich eine tiefe Resonanz unterhalb von 30Hz bei manchen Stücken bemerkbar. Somit klingen manche Drums "weich", und ihnen fehlt manchmal der notwendige Punch.
David ist sich darüber bewusst, und kennt die Problematik, hat mir aber versprochen, dass es in eventuellen neuen Räumlichkeiten adressiert wird.
Somit muss ich wohl irgendwan ein weiteres Mal bei ihn aufkreuzen müssen
Titian, David, nochmals vielen Dank für die herzliche spontane Aufnahme, und ich freue mich schon auf weitere Besuche
So kam es, dass ich recht kurzfristig in Zürich zu tun hatte, und die Chance nutzte mich bei Titian, und David kurzfristig anzumelden.
Letzten Sonntag bin ich bei Titian, zu Gast gewesen, und gestern Montag bei David. Bei beiden möchte ich mich sehr herzlich bedanken, dass sie mich so spontan bei sich aufgenommen haben.
Natürlich haben wir viel Zeit damit verbracht auf den jeweiligen Anlagen Musik zu hören, aber auch die Gelegenheit genutzt uns persönlich besser kennezulernen.
Titian besitzt eine Anlage, die das komplette Gegenteil von dem ist, was ich für mich beanspruche. Während ich auf "keep it simple" setze - soll heissen, CD Player wird direkt an die Endstufen, oder Aktivlautsprecher angeschlossen - setzt Titian auf CD Transport, mit dazugehörigen DAC, Vorverstärker, Aktivweiche für Subwoofer und Satelliten, mit dazugehörigen Verstärkern und dazu kommt noch ein Schallplattenspieler mit Phonvorstufe, ganz bestimmt auch Netzfilter, wenngelich ich sie nicht gesehen oder erkannt habe. Wie auch immer, es wurde nichts ausgelassen, um das gewünschte Klangbild zu erreichen.
Dazu kommt noch, dass er sehr viel Aufwand in die Raumakustik gesteckt hat. Von den mir bekannten Anlagen anderer Mitglieder, gehört sie mit Werners Hörraum, zu den besten, die ich bis dato erlebt habe.
So verwundert es auch nicht, dass mich die Anlage tonal nicht enttäuscht hat. Ich konnte keine Verfärbungen bei Frauen- oder Männerstimmen erkennen. Sei es Sade, Katie Melua, Loriot, Chris Isaak, usw. alles klang wie ich es gewohnt bin. Wähnrend meine Test CD lief habe ich auch erkannt, dass Titian und ich, was das Tonale angeht, sehr ähnliche Geschmäcker haben. S-Laute werden sauber und mit der notwendigen Präsenz wiedergegeben, ohne jedoch zu stören oder vordergrundig zu werden. Das Ansetzen von Geigenbögen geschiet mit der von mir gewohnten Homogenität, soll heissen, Bogen und Geige bilden eine Einheit.
So könnte ich viele weitere Atribute für diese Anlage finden, und beschreiben, aber die Frage ist: Ist das was eine besondere Analge ausmacht ?
Eigentlich nicht, eine gute Anlage muss einen emotional berühren, und das tut sie durch Ihre frapierende und zugleich erschrekend echt wirkende Räumlichkeit. Nirgendswo anders habe ich eine Anlage erlebt die so einen greifbaren Raum aufbaut. Dazu paart sich eine herausragende Ortbarkeit, die sich durch all meinen Musikstücken zog. Selbst simple Musiktitel wie Chris de Burghs "Just a Word Away" wird auf eine Bühne transportiert, die dem Realen in nichts nachsteht. Seine Gitarre spielt leicht vordergründig, und man hat das Gefühl, dass er kurz dahinter sitzt, so wie es in Wirklichkeit ist. Irgendwan kommen noch Background Vocals dazu, die ihren Namen alle Ehren machen. Sie stehen wirklich hinter Chris, und nicht neben, oder vor ihn...
Misa Criolla, mit Jose Carreras, schafft die Anlage einen in die Kirche zu versetzen, in der diese Aufnahme durchgeführt worden ist. Im Hintergrund links spielt eine Trommel, und das Aushallen der Klängen lässt die Dimensionen der Kirche erahnen, in der der Chor und Jose Carreras singen.
Ein weiterer Schwerpunkt auf den Titian hingearbeitet hat, ist, wie er es nennt, die korrekte Abbildung von Instrumenten. Soll heissen, wen eine Flöte spielt soll man den Eindruck von einem kleinen Instrument bekommen, musiziert hingegen eine Posaune, dann muss sie mächtiger erscheinen. Dies hat er mir eindrucksvoll mit einer Symphonie von Mahler demonstriert. Ähnlich wie bei der räumlichen Abbildung, bekommt man tatsächlich das Gefühl über die Größe der Instrumente gut übermittelt.
Auf diese Art und Weise könnte ich viele meiner Eindrücke weiter beschreiben, aber das würde zu lang werden. Ich möchte kurz noch beschreiben, weshalb ich der Meinung bin, dass die räumliche Abbildung so gut ausfällt. Im Wesentlichen wird es daran liegen, dass die Satelliten knapp zwei Meter vor der Rückwand stehen. Ausserdem gibt es reichlich Platz um sie, sprich seitliche Wände sind mindestens 2 -3 Meter weit weg. Somit stehen die Satelliten wie zwei Säulen vor einem, womit der Klang "Raum" hat sich zu verbreiten. Solche Effekte erlebe ich immer wieder mit meinen eigenen Lautsprechern, insbesondere in großen Räumen. Selber besitze ich einen recht beengten Raum, und so gibt sich auch die Wiedergabe.
Interessant finde ich die Subwwofer, die sich zwei Meter, an der Rückwand positioniert befinden. Nicht nur die Aufstellung ist unüblich, sondern auch die recht hohe Trennfrequenz, die laut Titian bei ca. 200Hz liegt. Da es zwei Subwoofer sind, hat man keine Probleme mit der Ortung, aber ich meine hier und da, insbesondere bei Pop Musik, gehört zu haben, dass das Timing von Drums etwas anders ist als man es gewohnt ist. Dies wäre, wenn man es überhaupt so nennen darf, das einzige Manko, das ich feststellen konnte. Dazu muss ich aber sagen, dass es mir nur bei Popmusik auffallen ist, mit der präferierten Musikrichtung von Titian, nämlich Klassik, ist nichts davon zu hören.
Titian, ich kann nur sagen
Der Besuch bei David stand unter einen ganz anderen Fokus. Um es mit seinen Worten zu sagen: "Es wird bestimmt lustig..."
Und so war es auch. Ich hatte einen schweren Arbeitstag hinter mir, und schnell waren während des Quatschens ein paar Bierchen getrunken, und es wurde lustig. Eigentlich haben wir viel miteinander geplaudert, Anektoden ausgetauscht, und uns über die "Befindlichkeiten" in Foren amüsiert...
Somit bitte ich zu entschuldigen, wenn die Höreindrücke seiner Anlage unter leichter "Bierverfärbung" leidet
So wie ich, geht er eher den puristischen Weg, CD Player -> Verstärker -> Lautsprecher. Alles ist wie er sagt, sauber auf seinen Altar aufgebaut.
Es ist das erste Mal, dass ich die TMR Standard zu hören bekommen habe, und wie bei Titian hat mir die Tonalität sehr gut gefallen. Auch bei David klingt Katie Melua, Sade, Chris de Burch, Loriot, usw. so wie es gewohnt bin, wobei lediglich den Frauenstimmen etwas mehr Brustkorb verliehen wurde. Dies ist mir insbesondere bei Katie Melua aufgefallen. Ansonsten ist die Abstimmung, wie ich schon sagte, ganz nach meinen Geschmack. S-Laute zischeln nicht, werden aber trotzdem gut hervorgehoben. Die Herausstellung von einzelnen Instrumenten in großen Besetzungen wird sehr gut gemeistert. Lediglich der Präsenzbereich erscheint mir etwas zurückhaltend, und so fehlte z.B. Elena Ledda bei der Interpretation von "Fizu 'e su mundo" etwas an Prägnaz in den lauten Gesangspassagen. Das soll jetzt nicht negativ gesehen werden, denn ein Vorteil dieser Charakterisk liegt daran, dass die Anlage zu einen entspannten Hören einläd. Das hat sich z.B. bei Jazzmusik als sehr angenehm entpuppt.
Obwohl die Lautsprecher recht wandnahe stehen, entwickelt sich eine gute räumliche Abbildung, die dem was ich selber von zuhause kenne, nahe kommt. Wie bestimmt allen bekannt ist, lässt sich die räumliche Abbildung drastisch steigern, in dem man die Lausprecher etwas weiter weg von einer Rückwand stellt, und das würde bei David bestimmt von Vorteil sein.
Mein einziger Kritikpunkt bei David richtet sich an seine Raumakustik. Das Wohzimmer ist etwas hallig, was dazu geführt hat, dass hin und wieder die Ortbarkeit leidet. Soll heissen, Sänger die ich üblicherweise eindeutig mittig zwischen den Lautsprechern erkenne, wurde etwas linkslastig in seinen Raum wiedergegeben. Auch raumakstisch bedingt, macht sich eine tiefe Resonanz unterhalb von 30Hz bei manchen Stücken bemerkbar. Somit klingen manche Drums "weich", und ihnen fehlt manchmal der notwendige Punch.
David ist sich darüber bewusst, und kennt die Problematik, hat mir aber versprochen, dass es in eventuellen neuen Räumlichkeiten adressiert wird.
Somit muss ich wohl irgendwan ein weiteres Mal bei ihn aufkreuzen müssen
Titian, David, nochmals vielen Dank für die herzliche spontane Aufnahme, und ich freue mich schon auf weitere Besuche
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