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Mikrofon und Gehör - Stärken und Schwächen

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    #16
    Zitat von Jakob Beitrag anzeigen
    ...

    es hört sich ein bißchen nach einem klassischen Zirkelschluß an, denn gerade um die Frage, ob wir bereits wissen, wie klein Unterschiede sein dürfen, um vom Ohr nicht mehr detektiert werden zu können, dreht sich doch die Diskussion.
    Da bin ich mir bei der Argumentation von Babak nicht sicher.


    Zitat von Babak Beitrag anzeigen
    welche Kompelxität?

    Orchesteraufnahme, zig Instrumente gleichzeitig, viele davon bei unterschiedlichen Pegeln.
    Jedes hat eine eigene Klangfarbe, die bekanntlich aus mehreren überlagernden Schwingungen (bei unterschiedlichen Pegeln) besteht.
    Dazu eine Gesangsstimme, ebenso mit eigener Klangfarbe.

    In Pausen klingen die Instrumente aus, und man hört zusätzlich den Aufnahmeraum.

    Wie misst Du, ob all das gleich oder unterscheidlich rüber kommt?
    Wenn sich die Übertragungsfunktionen der beiden Komponenten nur unter den Schwellen des Ohrs unterscheiden dann gibts auch keine Möglichkeit einer unterschiedlichen Auswertung.
    Weil das Ohr schlicht das gleiche liefert.

    Das ist Die Komplexität, von der alle Sprechen.

    Impulsantwort wird da etwas kurz greifen, um das zu erfassen.
    Musik besteht aus mehr als nur Beats.
    Das sind zig Schwingungen unterschiedlicher und stark variierender Frequenz und Amplitude gleichzeitig.
    Es handelt sich immer um ein moduliertes Signal.
    Ist aber nicht relevant, denn alles andere als ein perfekter Sinus ist das ja auch.

    Dann mach es Dir einfach:
    Nimm das Musiksignal, das Du reinsteckst.
    Miss die Druckluftschwankungen am LS A und LS B.
    Jag das Ganze durch Diffmaker oder ähnlichem.
    Vergleich das Original mit A und B.
    Es ist egal ob man Musiksingal oder ein beliebiges anderes Signal (Sinus-Sweep, MLs,...) verwendet, das Ergebnis ist das selbe.

    Es ist die Übertragunsfunktion der Komponeten + Fehler.
    Und wie man die Übertragungsfunktion ermittelt ist ja auch egal, sie werden halt so ermittelt dass man ein Signal reinschickt das Ergebnis misst und mit der Inversen faltet - man erhält die Impulsantwort - mit der man dann durch FFT alles mögliche darstellen kann.


    Ich muss zugeben, dass ich mir aktuell sehr schwer tue, deiner Argumentation zu Folgen, weil zwar verstehe um was es dir geht, aber den Zusammenhang zur Widergabeanlage sehe ich (noch) nicht.

    mfg

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      #17
      Tag,

      nein, Holger, das Elend dieser Kreisgespräche ist die Ablehnung der Wahrheit der kategorialen und lebenssphärischen Differenz von Schallereignis und Hörereignis, nebst medientechnischen praktischen Antworten auf diese Herausforderung. Das ist eine Erscheinungsweise des bedauernswerten Physikalismus, hier in der nur allzumenschlichen Praxis des Lebens, von der zwar auszugehen ist, aber nicht, darin auch stecken zu bleiben.

      Der Luftdruck ist eben nicht der Donner (danke an Aristoteles, De anima, II, 8, 419b4ff.).



      Freundlich
      Albus

      Kommentar


        #18
        Zitat von Albus Beitrag anzeigen
        das Elend dieser Kreisgespräche ist die Ablehnung der Wahrheit der kategorialen und lebenssphärischen Differenz von Schallereignis und Hörereignis, nebst medientechnischen praktischen Antworten auf diese Herausforderung. Das ist eine Erscheinungsweise des bedauernswerten Physikalismus, hier in der nur allzumenschlichen Praxis des Lebens, von der zwar auszugehen ist, aber nicht, darin auch stecken zu bleiben.

        Der Luftdruck ist eben nicht der Donner (danke an Aristoteles, De anima, II, 8, 419b4ff.).

        wohlgesetzte Rede! :A

        lg
        reno

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          #19
          Zitat von Albus Beitrag anzeigen
          Der Luftdruck ist eben nicht der Donner (danke an Aristoteles, De anima, II, 8, 419b4ff.).
          Hallo Albus,

          Recht hast Du! Was hast Du denn für eine Übersetzung? (Meine ist die zweisprachige griech./deutsch vom F. Meiner-Verlag, Übersetzung W. Theiler) Wirklich erstaunlich, diese Präzision und Scharfsinnigkeit der Beobachtung vom heiligen Aristoteles! :M

          Beste Grüße
          Holger

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            #20
            Mikrofon und Gehör - Stärken und Schwächen

            @schauki
            „Jetzt ist ... z.B. eine elektr. Messung in allen Punkten genauer möglich als mit Mikros, als das was das Ohr hergibt sowieso.
            „Ein passenden Mikro kann mehr Informationen übersetzen...als das Ohr kann.“
            „Kurz gesagt würde das Ohr die "Auflösung, Pegelfähigkeit,..." eines guten Mikros haben könnte es auch mehr Infos weitergeben.“
            „Also woher bekommt das Gehör nun die "mehr Information" gegenüber einem Mikro?“

            Und woher stammen Deine Informationen? Mir hat bisher noch niemand ein Mikrofon nennen können, das es z.B. mit der Empfindlichkeit und der dynamischen Bandbreite des Ohrs aufnehmen könnte. Die Hörschwelle des Menschen liegt im Mittel bei minus 5dB, Leute mit überdurchschnittlichem Gehör schaffen sogar noch etwas weniger als minus 10dB, also weniger als 100 Femtowatt/m2. Die empfindlichsten Mikrofone scheinen bei 6 Picowatt/m2 loszulegen, also rund 60 mal mehr Leistung pro Fläche zu benötigen als das olle Ohr! Und diese empfindlichsten Mikros haben dann immer noch nicht den fabelhaften Dynamikumfang des Ohrs, der bei über 140dB liegt. Umgekehrt haben die Mikrofone mit dem größten Dynamikumfang (ca.135dB) keine gute Empfindlichkeit, sie beginnt erst bei plus 10dB und gehen bis 145dB hoch. Falls Du bessere Mikrofone kennst, lass es wissen.

            Das Ohr arbeitet nahe der Grenze zum thermischen Rauschen, nur noch ein kleiner Tacken mehr, und wir würden den Aufprall der einzelnen Luftmoleküle hören. Die anschließende Reizweiterleitung im Organismus erfolgt nicht umsonst voll digital, also verlustlos, mit frequenzmodulierten Aktionspotentialsalven, nur so sind die Signale überhaupt störungsfrei zu verarbeiten. Die vom Ohr minimal aufgenommene Schallenergie liegt bei ca 5 x 10 hoch minus 21 Joule (Zeptojoule), die des Auges zum Vergleich bei ca. 4x10 hoch minus 19 Joule, Obwohl das Auge also prinzipiell ein einzelnes Photon detektieren kann, ist es dabei energetisch gesehen rund 100mal unempfindlicher als das Ohr. Vielleicht veranschaulicht das die oft unterschätzten Fähigkeiten der „Ohrwaschl“ ein wenig.

            Das Ohr ist auch rein mechanisch oder elektrisch gesehen weit mehr ist als ein Mikrofon oder Filter, denn es kann den einlaufenden Schall aktiv umwandeln und damit Information quasi erst generieren, deren Auslöser winzig sein können. Die wahrscheinlich ca 12000 piezoelektronischen Mini-Mikrofone an der Basiliarmembran können auch umgekehrt als Aktoren wirken (ähnlich wie ein Mikrofon als Lautsprecher bzw. ein Lautsprecher als Mikrofon) und die Auslenkung der Innnenohr-Membran beeinflussen. Mit anderen Worten: Die verschiedenen „Schwellen“ des Ohrs sind nicht so genau bekannt, wie immer behauptet wird, nicht zuletzt deshalb, weil es es schwierig zu charakterisieren ist, was man unter Schwelle im jeweiligen Kontext einer Signalaufnahme überhaupt zu verstehen hat.


            @Babak
            ich kann dir nur in allem zustimmen und das, was Du zur überragenden Bedeutung der Signalinterpretation sagst, nur ganz dick unterstreichen. Ohne Interpretation sind Daten nichtssagend, das darf man nicht vergessen. Auch Deine einleuchtenden Beispiele, wie wichtig es für die Erkennung ist, Messparameter intelligent und dynamisch zu koppeln, bzw. vergleichend zu bewerten, usw. sollten jedem klarmachen, das nicht einfach alles messbar ist, was hörbar werden kann.


            @Jakob
            Äußere Haarzellen, natürlich, da hätt ich ja auch selber drauf kommen können…Vielleicht noch zu Deinem Hinweis, dass man den Testteilnehmern eine Entscheidung abverlangen muß, möglichst nach kurzer Zeit ohne zu überlegen. Sie sollten auch motiviert werden sich zu konzentrieren, selbst wenn sie längst glauben keine Unterschiede mehr zu hören, und es müssen viele viele Durchgänge gefahren werden. Wahrnehmungsgrenzen kann man nur mit statistischen Großtests charakterisieren, der nötige Aufwand ist vielen Leuten nicht recht klar. Ich hatte mal versucht das für einen Kabelvergleichstest abzuschätzen, (http://www.hifi-forum.de/viewthread-83-2779.html) basierend auf Zahlen, die man z.B. bei Tests zu taktilen und visuellen Wahrnehmungsgrenzen zu Grunde legt. An solchen wissenschaftlichen Tests, die in Wissenschaft und Industrie für die Entwicklung zukünftiger maschineller Steuerungen gegenwärtig laufen (Displays, Robotik usw.) nehme ich hin und wieder selbst als eine von hunderten Versuchspersonen teil, es geht oft über Wochen und Monate…


            @Holger
            Zitat:
            „Klangformend soll die Musik sein, nicht die Gerätschaft. Das Ideal unterstütze ich auch. Das würde auch Günter Mania von AVM tun, nur gehört er zu denjenigen, die gerade um dieser Idealvorstellung nahezukommen auf Hörproben nicht verzichten wollen und können. Er bleibt bei einem Wandler-Chip mit "schlechteren" Meßdaten, weil er für ihn einfach besser klingt.“

            Wußte ich gar nicht. Vielleicht sollte ich meinen AVM CD2 doch wieder auspacken und weiter betreiben, er hat mir bei der CD-Wiedergabe immer etwas besser gefallen als mein neuer SONY-SACD, der mit SACDs aber wiederum…


            @Albus
            Zitat:
            „das Elend dieser Kreisgespräche ist die Ablehnung der Wahrheit der kategorialen und lebenssphärischen Differenz von Schallereignis und Hörereignis… Danke an Aristoteles…“

            Danke an die beflügelnde Poesie eines Albus…:H


            @P.Krips
            „Die...WAV's könnte man dann mit dem Eingangssignal vergleichen und natürlich auch unterschiedliche Testobjekte untereinander. Wenn sich nach der Methode zwischen Verstärker A und Verstärker B keine Unterschiede finden ließen, Goldohren im Langzeithörtest dennoch Unterschiede behaupten, dann liegt doch der Schluß nahe, daß es nicht an den Verstärkern, sondern an was anderem liegen muß, oder ?“

            Nicht zwingend. Man muß immer an Systemeffekte denken. Wer im physikalischen Praktikum Versuche z.B. mit gekoppelten Pendeln o.ä. gemacht hat, kann mitnehmen, dass schon kleinste Schwankungen in den Ausgangsbedingungen eines schwingungsfähigen Systems sich manchmal zu etwas größeren Effekten aufschaukeln können. Mal vorübergehend und nur sehr kurz, mal länger, mal mehr, mal weniger, mal woanders. Mir ist nicht klar, weshalb man das alles in Schwingkreisen von Frequenzweichen und bei Schwingspulen mit gekoppelten Feder-Masse-Pendeln vollkommen vernachlässigen kann, Dämpfungsfaktoren hin oder her.

            Angenommen man kann es nicht ganz. Dann kann man im Signalweg der Anlage ziemlich lange suchen und messen, ohne viel zu finden, weil dort die an- oder abregenden Auslöser, Phasenverschiebungen, Amplituden- und Frequenzänderungen etc. noch sehr sehr klein sein können. Skineffekt, weiß der Teufel was alles. Und auch schnell wieder vorbei, selbst wenn ihre Wirkungen sich woanders noch – oder längst – fortpflanzen. Also müßte man im Schallfeld messen, weil sich erst dort hörbare Auswirkungen sammeln könnten. Und da ist messen, nach allem was man so hört, schwierig.

            Selbst super-empfindliche Hifi-Mikrofone sind m. W. immer noch um Größenordnungen unempfindlicher als das Ohr, das außerdem nach Prinzipien und Parametern arbeitet, die noch nicht alle bekannt sind. Das soll nicht heißen, es wäre prinzipiell unmöglich, gehörte Effekte messtechnisch im Schallfeld zu erfassen. Aber wenn es um sehr kleine Effekte und Mustererkennung geht, dürfte derzeit vieles unmessbar sein. Und wenn man nicht genau weiß, wonach man sucht, kann man doch nicht sagen, man hätte alle relevanten Aspekte berücksichtigt. Vielleicht registrieren empfindliche Ohren so was wie flüchtige Kurzzeit-Resonanzeffekte, die die Kopplungen in irgendwelchen Klangmustern ändern.

            Mir ist klar, dass manche sicher sind, dass das alles gesponnenes Zeug ist. Wüste Spekulationen, ohne jede praktische Relevanz für Hifi. Schwingkreise, Schwingspulen, Membranen, Lautsprecherchassis usw. sind triviale Bauteile und in der Praxis so perfekt beherrschbar, dass sie gegen Systemeffekte völlig immun sind, andernfalls hat der Konstrukteur versagt. Und auch auf Brücken spürt man kleinste Vibrationen nur, wenn ihre Architekten Versager sind, nicht wahr Und dass wir Erdbeben noch nicht durch genügend genaue Messungen in ihrem vorlaufenden Signalweg detektieren und damit vorhersagen können hat mit Hifi-Technik auch nicht das geringste zu tun, oder?… :-)


            @David
            Zitat:
            „1.) Es spricht von der Logik her alles dagegen, dass es hörbare Auswirkungen geben kann (Netzkabel, Kabel, CD-Spray, CD-Entmagnetisierer, "Rackklang", Untersetzer.....).
            2.) Es ist nichts (Relevantes) messbar.
            3.) Im verblindeten Test ist es noch Niemanden gelungen, seine Behauptung zu beweisen (weltweit, so wie es aussieht!).
            Was bleibt? Immer nur: ich hör's aber.
            Ist das nicht mehr als dürftig und nicht viel eher...Einbildung…“


            Zu 1. Nö. Die Logik hat damit erstmal nix zu tun, und kann deshalb nicht zum Ausschlusskriterium erhoben werden. Auch in der Physik muß immer erst die Empirie kommen, und dann die Interpretation. Will sagen, wenn man z.B. Kabelklang mit einem groß angelegten wissenschaftlichen Blindtest bewiesen hätte, könnte man ohne weiteres über physikalische Erklärungen für die Ursachen nachdenken, und es gäbe mit Sicherheit Erklärungsmodelle, die mit dem gegenwärtigen Weltbild nicht kollidieren würden (siehe Hawksford, z.B.)

            2. Dass das mit dem Messen nicht trivial ist, kommt ja im Thread genügend zur Sprache. Was für das Hören alles relevant ist, weiß aber noch niemand so ganz genau.

            3. Die oft zitierten Tests waren allesamt zu klein und methodisch zu schwach, um Kabelklang etc. sicher ausschließen zu können. Dazu muß man bis an die Hörgrenzen testen, und extremen Aufwand treiben, der sich aber angesichts möglicher geringer Effekte nicht lohnt.

            Keine Frage, dass auch die Einbildung eine große Rolle spielt, und viele Übertreibungen kursieren. Aber so richtig ganz genau wissenschaftlich hingehört hat man bisher, zumindest meines Wissens, auch noch nicht. Anders beim Sehen und Tasten, da wird wie oben schon gesagt gerade ziemlich daran rumgemacht, weil die Industrie großes Interesse daran hat.

            Viele Gruesse,:H:
            Mathias

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              #21
              @ Mathias, Dein Beitrag entspricht voll meinem Verständnis zur Thematik, danke !

              Grüße, dB
              don't
              panic

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                #22
                Hallo Mathias,

                ein wirklich toller Beitrag von Dir, so etwas hat wirklich Seltenheitswert in dem üblichen Foren-Irrsinn der ewigen Wiederholung derselben Argumente. Es gibt doch etwas Neues unter der Sonne - von wegen Rollefaß... :M Was Du da schreibst über das Ohr und das Mikro - das sollte man hier einrahmen, so daß jeder, der hier ins Forum eintritt, es erst einmal liest! Auch Deine Methodenbemerkungen sind ungemein treffend - was die physikalische Verträglichkeit von Kabelklang angeht. "Schwarze Löcher" sind wahrlich ein weitaus heikleres Problem, warum soll die Physik mit den Kabeln nicht fertig werden?

                Den DAC 2 mußt Du unbedingt auspacken und Dir vielleicht bei ebay noch ein CD1-Laufwerk ersteigern. Ich hatte ihn auch mal zum Testen, bevor ich meinen DAC 1.2 (Wandler-Vorverstärker) kaufte. Das war gegenüber meinem Marantz, der wahrlich nicht schlecht ist, ein deutlicher Zugewinn. AVM bietet außerdem an, die Wandlertechnik (24bit/96 khz) auszutauschen. Ich habe das bislang nicht gemacht - die Elektronik klingt einfach zu schön: Klarheit und Reinheit, dabei dieser schön rund polierte Oberton, der nie lästig wird. Ich bin nach wie vor "verliebt" in diesen Klang. :H

                Beste Grüße
                Holger

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                  #23
                  Guten Morgen,
                  Zitat von Dezibel Beitrag anzeigen
                  @ Mathias, Dein Beitrag entspricht voll meinem Verständnis zur Thematik, danke !
                  Da kann man sich jetzt nur noch dranhängen. Danke Mathias.

                  Cheers

                  Lars

                  P.S.
                  Als eventuelles Gegenargument könnte man vielleicht aufführen, daß Mikrofone im Gegensatz zum Hörsinn einen ausgeglicheren Frequenzgang, gerade bei kleinen Pegeln, besitzen (was aber nur die Detektion von Sinustönen erschwert).

                  Das tangiert aber m. E. nicht die grundsätzliche Richtigkeit der Aussage.
                  Zuletzt geändert von Gast; 26.08.2010, 10:22.

                  Kommentar


                    #24
                    Ein wundervoller Beitrag von Kammerklang, der selbstverständlich Beifall aus der Emo-Szene erhält.

                    So viel mühsam recherchierter Text darf nicht ohne Lob bleiben. Da macht es auch nichts aus, wenn viele Behauptungen einfach nicht stimmen.
                    Darüber schaut man dann aus Solidarität gerne hinweg.

                    Was mir sofort übel aufstößt, ist die angebliche Dynamik unseres Hörapparates. 140 dB werden unter dem Deckmantel seriöser Internetrecherche in die Runde geschmissen.

                    Würde man dem Ohr auch nur annähernd diese Dynamik anbieten, dann wär´s das für immer gewesen. Aber so weit muss man garnicht ausholen.

                    Die eigentlichen Sinneszellen im Ohr erreichen gerade mal eine Dynamik von 40 dB. Alles was darüber "nach oben" hinausgeht nimmt das ohr "unten" wieder weg. Das geschieht im Mittelohr und durch winzige Muskeln am Trommelfell, die sich bei entsprechender Überschreitung zusammenziehen.

                    Wer also ganz normal mit Spitzenpegeln um 70....90 dB Musik hört, muss Minuten bis hin zu Stunden abwarten, bis die ursprüngliche Empfindlichkeit wieder hergestellt ist.

                    Um das zu wissen bedarf es keiner besonderen Ausbildung. Der Biologieunterricht reicht vollauf, und ergooglen kann man das bei Bedarf natürlich auch....Gell?

                    Die Hörschwellen im Bereich -5 (mittlerweile sogar enorme -10 dB) werden anscheinend immer weiter herabgesetzt. Irgendwann wird man in der Szene von -40 dB sprechen....Abwarten!

                    Wenn man sich die Altersgruppe derer anschaut, die mit solchen Argumenten ihre Interessen vertreten, oder einfach nur Fanboys sind, dann wird man vergleichsweise wenige finden, die um die 20 sind.

                    Das tangiert aber m. E. nicht die grundsätzliche Richtigkeit der Aussage.
                    DAS vielleicht nicht. Anderes schon. Soviel erwarte ich von einem "Entwickler" für audiophiles Gedöns. Die Solidarität ist jedoch stärker ausgeprägt.....
                    Zuletzt geändert von Gast; 26.08.2010, 11:16.

                    Kommentar


                      #25
                      Guten Tag,
                      Zitat von Scheller Beitrag anzeigen
                      Was mir sofort übel aufstößt, ist die angebliche Dynamik unseres Hörapparates. 140 dB werden unter dem Deckmantel seriöser Internetrecherche in die Runde geschmissen.
                      Wenn dir was übel aufstößt, solltest du vielleicht mal deine Ernährungsweise ändern.
                      Das könnte sich dann auch auf dein sonstiges Verhalten hier für alle positiv auswirken.

                      Ansonsten:

                      Si googelisses...

                      Z.B.:
                      "Dynamikbereich:
                      Bezeichnung für den Bereich zwischen leisestem Ton, den eine Person hören kann und dem lautesten noch tolerierbaren Ton.
                      Der Dynamikbereich des Gehörs liegt bei den meisten Personen mit intaktem Gehör bei 120 dB."
                      Quelle: Uniklinik Freiburg

                      Oder hier:

                      "Mit steigendem Schalldruckpegel nimmt die Schwingungsamplitude der Haarfortsätze und damit die Schwankung des Ruhepotentials zu. Die Calciumkanäle öffnen sich weiter, und eine Zunahme der Calciumionenkonzentration im Zellinneren bewirkt eine größere Menge an ausgeschütteter Neurotransmittersubstanz im subsynaptischen Spalt. Damit steigt die Wahrscheinlichkeit, daß ein Aktionspotential ausgelöst wird. Es ergeben sich also mit steigendem Schalldruckpegel mehr Impulse pro Zeiteinheit. In Abhängigkeit von der Erregung der Haarzellen können minimal etwa 20 (Spontanaktivität, d.h. Aktivität ohne äußere Erregung) bis maximal etwa 300 (Sättigung) Aktionspotentiale in den einzelnen Nervenfasern beobachtet werden. Der Übergang von der Spontanaktivität in die Sättigung korrespondiert mit einer Erhöhung der Schallintensität von ungefähr 40 dB. Da die einzelnen Fasern jedoch unterschiedliche Empfindlichkeiten aufweisen, kann insgesamt eine größere Dynamik erzielt werden. Im Zusammenspiel mit einer nichtlinearen Kompression innerhalb der Cochlea wird so die Verarbeitung von Schallintensitäten in einem Bereich von mehr als 100 dB möglich."

                      In einem interessanten Vortrag findet man:
                      "Dynamikbereich (des Ohres): 0-140dB"

                      Aus einem Vorlesungsskript:
                      "Insgesamt umfasst der Dynamik-Bereich des menschlichen Ohres von der Hörschwelle bis zur Schmerzgrenze von 130 dB einen Schalldruckbereich von etwa 6 Dekaden."

                      Es kommt mir jetzt nicht auf den konkreten Wert an, aber insgesamt ist alles doch deutlich abweichend von deinem etwas kläglichen Versuch der Desinformation.

                      Cheers

                      Lars

                      Kommentar


                        #26
                        Noch in Ergänzung zu BrainBox;
                        die Hörschwelle wird bezogen auf den Wert bei 1kHz genannt, bekanntermaßen ist das Ohr im Frequenzbereich darüber empfindlicher, deshalb wird in der Literatur entsprechend den bisherigen Untersuchungsergebnissen in diesem Bereich ein Wert von -5dB genannt.

                        Wie früher angemerkt, kommt es auf den Blickwinkel an, unter dem der Vergleich Ohr/Mikrofon stattfindet.

                        Gruß
                        Gewerblicher Teilnehmer. Entwicklung, Herstellung und Vertrieb von Audiotechnik. (u.a.)

                        Kommentar


                          #27
                          Der Dynamikbereich des Gehörs liegt bei den meisten Personen mit intaktem Gehör bei 120 dB."
                          Selbst einer von deiner "Sorte" sollte genug Sachverstand dafür mitbringen, dass diese Werte in der Praxis völliger Humbug sind.

                          Nimmt das Ohr ein Schallereignis von 120 dB auf, ist es für längere Zeit (möglicherweise sogar nie mehr) in der Lage, kleine Schallereignisse zu vernehmen. Von 0 dB ganz zu schweigen.
                          Die "nutzbare Dynamik" unseres Hörapparates ist nicht besonders groß.
                          Aus einem der Links:

                          Dezibel (dB): Maß der Lautstärke eines Schalls. Der Mensch hört in einem Bereich von 0 dB (kaum hörbar) bis 120 dB (sehr laut; Schmerzgrenze!). Sprache liegt bei etwa 50 dB.
                          Man muss weder Arzt noch Wissenschaftler sein, um zu erkennen, dass diese Information zwar grundsätzlich stimmt, diese Werte aber selbstverständlich nicht in Zeitabständen möglich sind, die z.B. beim Musikhören vorkommen.

                          Das Ohr braucht nach hohen Schalldrücken (120 dB sind da keineswegs nötig) eine (zu lange) Erholungszeit.
                          Wirklich traurig was einige Leute hier vortragen. Aber die Solidarität schweisst die Leute zusammen und kehrt die relevanten Dinge unter den Tisch.
                          Zuletzt geändert von Gast; 26.08.2010, 13:17.

                          Kommentar


                            #28
                            Genau hier fängt schon das ganze "Übel" (oder auch nicht - je nach Betrachtungsweise) an.

                            Es liegt nicht so sehr an der Tatsache, dass ein Mikrofon anders ist als ein Ohr, sondern viel mehr daran, wie mit dem Mikrofon umgegangen wird. Und dass Mehrspuraufnahmen bzw. Studioaufnahmen mit Nachbearbeitung und Klangmanipulation fast gar nichts mehr mit dem zu tun haben, was wir bei einem Konzert in der 'zigsten Reihe mit unseren 2 Ohren hören, sollte sonnenklar sein.

                            Es wird zwar immer gesagt, dass man ein natürliches Klangereignis nicht speichern und nachbilden kann (mit Stereo schon gar nicht), aber das liegt zum großen Teil daran, dass (wieder einmal) falsch verglichen wird.

                            Ich glaube zumindest, dass man dem Original sehr nahe kommen kann. So nahe, dass man verblüfft wäre, wenn man es nur endlich einmal richtig machen würde. Mit den alten Kunstkopfaufnahmen und Direktschnitten war man da schon auf der richtigen Spur.

                            Was heute in den Studios gemacht wird, ist zum Teil eine glatte Katastrophe. Ohne "Mega-Equipment" und ohne "Mega-Manipulation" ist man anscheinend nicht zeitgemäß. Das Ganze ist eine traurige Entwicklung. Wie überall geht es nur noch um Quote, ums liebe Geld und um die Verdrängung Anderer.
                            Das gilt zumindest einmal für die Pop-Musik. Klanglich ist da fast alles nur fürchterlicher Schmarrn.
                            Gruß
                            David


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                            Einen "Audio-Laien" erkennt man daran, dass er sich viel mehr mit Audiokomponenten beschäftigt als mit Raumakustik, LS-Aufstellung und Hörplatzwahl.
                            Auch Personen, die noch wenig Wissen auf diesem Gebiet haben, oder solche, die Rat und Hinweise von Erfahrenen suchen, sind hier richtig.
                            Meine Auffassung von seriösen Vergleichstests: Klick mich - Die bisherigen Testergebnisse: Klick mich - Private Anlage: Klick mich - Wann gefällt mir ein Musikstück? - Klick mich
                            Grundsätzlich: Behauptungen die mir bedenklich erscheinen, glaube ich nur, wenn sie messtechnisch nachvollziehbar sind und wenn sie mir in Form eines verblindeten Vergleichs bewiesen werden konnten.
                            Eine Bitte an Alle: nicht ganze (noch dazu große) Beiträge zitieren und darunter einen kurzen Kommentar schreiben! Besser (beispielsweise): "Volle Zustimmung zu Beitrag 37".
                            Wichtig: zumindest versuchen, beim Thema bleiben!

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                              #29
                              Zitat von Dr. Holger Kaletha Beitrag anzeigen
                              So ist es aber doch nicht, daß die Aufnahme eine Realität einfach "abbildet". Wessen Realität soll denn da abgebildet werden? [...] Die Aufnahme der Mikros hat auch nichts mit der realen Hörsituation zu tun.
                              Ich sehe hier nicht mehr den Zusammenhang zum ursprünglichen Einwand, wonach das unterschiedliche Verhalten eines Mikrofons im Vergleich zum Ohr einen Einfluß auf die Hörwahrnehmung bei der Wiedergabe haben soll. Meine Entgegnung war, daß zumindest in der Anordnung des akustischen Vorhangs dieser Einfluß ausgeschaltet ist.

                              Zitat von Reno Barth Beitrag anzeigen
                              Kein Mikrofon kann den Schalldruck 1:1 aufnehmen und übertragen. Keine Kopie ist mit dem Original identisch. Was auch gar nicht wünschenswert wäre, denn stellen wir uns einmal vor, in einem 25 qm Wohnzimmer würde ein Schallereignis erzeugt, das mit der 9. Bruckner im großen Musikvereinssaal identisch ist. Heißt also: Selbst wenn diese Technologie einmal funktionieren sollte, wird man um psychoakustisch gelenkte Bearbeitungen der Aufnahmen nicht herumkommen.
                              Ich sprach vom Idealfall, dem man mit hinreichendem Aufwand sicher recht nahekommen kann - jedenfalls näher als mit Zweikanalstereophonie. Ob es wünschenswert ist, ist eine andere Frage. (Und überhaupt: Psychoakustisch gelenkte Bearbeitung des Signals? Wo sonst schon jeder mickrige Kondensator im Signalweg Panik auslöst?)

                              Zitat von Albus Beitrag anzeigen
                              In Normal-Foren herrscht eine eigentümliche Furcht vor musikästhetischer Gestaltung.
                              Ich würde eher sagen: Desinteresse.

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                                #30
                                Zitat von Spalatro Beitrag anzeigen
                                Ich sehe hier nicht mehr den Zusammenhang zum ursprünglichen Einwand, wonach das unterschiedliche Verhalten eines Mikrofons im Vergleich zum Ohr einen Einfluß auf die Hörwahrnehmung bei der Wiedergabe haben soll. Meine Entgegnung war, daß zumindest in der Anordnung des akustischen Vorhangs dieser Einfluß ausgeschaltet ist.
                                Das war doch das Beispiel Karajan. Wenn er die mit den Mikros aufgenommene Tonspur abhört und nicht mehr wiedererkennt, was er bei der Aufnahme im Saal gehört hat, dann hat das Mikro einen "Einfluß auf die Hörwahrnehmung bei der Wiedergabe" gehabt. Deshalb muß er dann nachträglich die Aufnahme manipulieren, damit sie wieder annähernd seiner Wahrnehmung bzw. Vorstellung entspricht. Da kommt dann noch eine zweite Ebene ins Spiel, daß der Künstler die Tonkonserve bewußt manipulieren kann, damit sie seinem ästhetischen Ideal entspricht - vielleicht mehr als das "reale" Konzert. Karajan und Glenn Gould haben so etwas ja auch gemacht!

                                Beste Grüße
                                Holger

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