Gleich habe ich einen Hörbesuchstermin bei Herrn Krings in seinem gemütlichen Wohnraumstudio. Dort möchte ich mir endlich die FM 701 anhören gehen. Vorab hierzu einige Informationen:
Die neue FM 701 enthält die bereits in der Bircher & Müller Emotion Reihe vorgestellte neue Hochton-Sensorik. Die Chassis-Anordnung nach D´Appolito soll für eine hervorragende Fokussierung der Schallabstrahlung in der Vertikalen sorgen. Der Lautsprecher wird als solcher nicht mehr wahrgenommen - es entsteht die perfekte Bühnenillusion. Soweit die Ankündigung.
Vollgeregelter Aktivlautsprecher, 4 Wege, 7 Endstufen á 200 W
Höhe 168 cm, Breite 30 cm, Tiefe 50 cm, Gewicht 130 kg
Empfohlener Verkaufspreis: 48.500.- Euro/Paar
Bin wirklich sehr gespannt darauf, wie sie für mich aufspielen. Bei der Präsentation durch Herrn Müller anläßlich des workshops in Zweibrücken gab es doch auffällig gespaltene Meinungen. In der Zwischenzeit soll einiges geändert worden sein, was sehr vorteilhaft von Besuchern mir erzählt wurde. Nun will ich es selbst in Erfahrung bringen.
Einen ausführlichen Hörbericht werde ich dann hier einstellen. Jetzt geht´s ab zum Krings.
Stunden später:
Eigentlich hatte ich vor, hier einen sehr ausführlichen Hörbericht zu machen, wollte auflisten, welche Aufnahmen ich angehört habe und was wie dargestellt wird. Aber ich kürze das ab, weil sich niemand darunter wirklich etwas vorstellen kann. Man muß es selbst erlebt haben, Worte können das Hören nicht beschreiben.
Was kann ich nach knapp 3 Hörstunden nun mitteilen, was von Bestand ist? Zum einen: Dies ist ein Lautsprecher, der für mich Maßstäbe setzt. Maßstäbe in Bezug auf Auflösungsvermögen, Präzision, Homogenität der Wiedergabe und Bühnendarstellung. Das Klangbild löst sich wie selbstverständlich von den Lautsprechern ab. Egal, wo man sich im Raum befindet, stets ist da ein Gefühl von "Dabeisein". Man kann im ganzen Raum herumgehen - ja, gar vor die Tür - man erhält stets den Eindruck einer realistischen Anmutung, gleich so, als wären die Musiker selbst im Raum anwesend und würden spielen. Es mag ein wenig komisch klingen, aber ich hatte den Eindruck, als sei hier in der Reproduktion das Ideal einer Punktschallquelle annähernd erreicht, als sei die Umkehr des Mikrophons eingetreten. Man hört kein einziges Chassis heraus, alles wirkt äußerst homogen, kohärent und dabei unglaublich glaubhaft. Man lauscht dem Anschlag eines Pianos, dem Anblasen eines Saxophons, dem Draufhauen auf eine Trommel - und hat unvermittelt das Gefühl: Ich bin mitten drin im Geschehen.
Zum anderen: Die Souveränität. Egal, wie komplex die Musik gestaltet ist, ob leise, ob laut, ob sparsam besetzt oder großorchestral, die Vermittlung des akustischen Geschehens geschieht derart selbstverständlich - und das Entstehen dieses Eindrucks ist wirklich pegelunabhängig - daß es einem die Sprache verschlägt. Alle mir schon bekannten und geschätzten Eigenschaften einer Silbersand, die ich mit den Begriffen Impulstreue und Präzision umschreiben will, werden hier auf eine Weise vorgeführt, die mich nur noch staunen ließ. Besonders der Mittel-Hochtonbereich profitiert nochmals von der neuen Regelungssensorik, die Friedrich Müller hier zum Einsatz bringt. Auf allen gehörten Aufnahmen konnte ich Facetten, Feinheiten im Hintergrund und in der Ausprägung von Klangfarben der Instrumente und Stimmen ausmachen, die ich so in diesem Ausmaß noch nicht wahrgenommen hatte. Spielte meine FM 501 diesbezüglich schon auf einem sehr hohen Niveau, so kann hier die FM 701 noch einmal eins draufsetzen. Man entdeckt immer wieder Feinheiten einer Aufnahme und ist erstaunt, was alles auf einer Aufnahme wirklich verzeichnet ist. Wie gesagt: Das alles ist schon eine Stärke jeder Silbersand, aber hier bei der FM 701 staunt man wirklich über die Fülle von Detailinformationen.
Nächstes Stichwort: Kohärenz. Dies alles erlebe ich als Hörer aber nicht als Erbsenzählerei oder als vordergründigen Effekt. Nein, diese Detailflut bleibt eingebettet in ein strukturelles Ganzes, ja gibt dem Geschehen erst seine Glaubhaftigkeit, den Eindruck eines gelungenen livehaften Geschehens.
Ich könnte nun munter weiterschreiben, erzählen von Anblas- und Klappengeräuschen von Blasinstrumenten , dem Knarzen einer Violine, wie es sich anhört, wenn man mitbekommt, wie Spucke sich im Mundstück eines Saxophons befindet, wie man die Fell-Bespannung einer angeschlagenen großen Trommel erahnt, wie angeschlagenes Blech tönt und scheppert, wie Johnny Cashs Stimme so brüchig und fragil wird, daß man selbst einen Kloß im Hals verspürt und einen der Schauer des emotionalen Angefaßtseins verspürt - aber lieber will ich euch mitteilen: Wer kann, der höre sich diesen Lautsprecher einmal an. Es gibt meiner Meinung nach nur ganz wenige Schallwandler, die Musik so darstellen können, daß man das Gefühl dabei hat, man sei direkt dabei bei der Aufnahme. Genau dieses Gefühl hat mir heute die FM 701 vermitteln können. Es war für mich ein Hochgenuss.
Johannes Krings möchte ich dafür danken, daß er mir ausgiebig Zeit und Muße gelassen hat, mir diesen Lautsprecher in Ruhe anhören zu können. Mit meiner Musik und mit jedem gewünschten Pegel. Ein Erlebnis der besonderen Art, was ich nicht so schnell vergesen werde.
Wir haben einige Male umgeschaltet auf die danebenstehende BM 35, die ja weiß Gott nicht von schlechten Eltern ist und noch erheblich teurer ist als die FM 701. Jeder, der sehr viel Geld für Lautsprecher auszugeben bereit ist, sollte beide mal verglichen haben. Der Unterschied war für mich gravierend.
Die Aufstellung war nicht optimal - das kann man besser machen - aber dennoch konnten obenstehende Eindrücke gewonnen werden. Die Raumakustik bei Herrn Krings ist jedoch immer wieder frappierend gut. Auch kann man das ein oder andere Prozent bei der Wahl der Quelle und der Verkabelung herausholen - das gestand gar der völlig "voodoofreie" Herr Krings zu. Die verwendete Quelle war ein Restk Epos, als Vorverstärkung diente ein Restek Editor. Ich werde noch ein paar Fotos später zeigen, habe mit dem Datentransfer von Digicam auf PC momentan Probleme. Das muß mein Sohn mal checken.
Die FM 701 kann im Pegel mittels Schalter auf der Rückseite bis zu 6 dB abgesenkt werden, um eventuelle negative Raumeinflüsse auszugleichen:Herr Krings gab an, sie im Bassbereich ein wenig abgesenkt zu haben.
Gruß
Franz
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"Die Meisten verwechseln Dabeisein mit Erleben." ( Max Frisch )
„Not everything that counts can be counted - not everything that can be counted counts.“ (Albert Einstein)
Alle meine Hörberichte sind subjektiv und werden an meiner heimischen Anlage gewonnen. Sie haben nur für mich Geltung und beanspruchen keine Allgemeingültigkeit. Aber für mich haben sie Bedeutung.
Die neue FM 701 enthält die bereits in der Bircher & Müller Emotion Reihe vorgestellte neue Hochton-Sensorik. Die Chassis-Anordnung nach D´Appolito soll für eine hervorragende Fokussierung der Schallabstrahlung in der Vertikalen sorgen. Der Lautsprecher wird als solcher nicht mehr wahrgenommen - es entsteht die perfekte Bühnenillusion. Soweit die Ankündigung.
Vollgeregelter Aktivlautsprecher, 4 Wege, 7 Endstufen á 200 W
Höhe 168 cm, Breite 30 cm, Tiefe 50 cm, Gewicht 130 kg
Empfohlener Verkaufspreis: 48.500.- Euro/Paar
Bin wirklich sehr gespannt darauf, wie sie für mich aufspielen. Bei der Präsentation durch Herrn Müller anläßlich des workshops in Zweibrücken gab es doch auffällig gespaltene Meinungen. In der Zwischenzeit soll einiges geändert worden sein, was sehr vorteilhaft von Besuchern mir erzählt wurde. Nun will ich es selbst in Erfahrung bringen.
Einen ausführlichen Hörbericht werde ich dann hier einstellen. Jetzt geht´s ab zum Krings.
Stunden später:
Eigentlich hatte ich vor, hier einen sehr ausführlichen Hörbericht zu machen, wollte auflisten, welche Aufnahmen ich angehört habe und was wie dargestellt wird. Aber ich kürze das ab, weil sich niemand darunter wirklich etwas vorstellen kann. Man muß es selbst erlebt haben, Worte können das Hören nicht beschreiben.
Was kann ich nach knapp 3 Hörstunden nun mitteilen, was von Bestand ist? Zum einen: Dies ist ein Lautsprecher, der für mich Maßstäbe setzt. Maßstäbe in Bezug auf Auflösungsvermögen, Präzision, Homogenität der Wiedergabe und Bühnendarstellung. Das Klangbild löst sich wie selbstverständlich von den Lautsprechern ab. Egal, wo man sich im Raum befindet, stets ist da ein Gefühl von "Dabeisein". Man kann im ganzen Raum herumgehen - ja, gar vor die Tür - man erhält stets den Eindruck einer realistischen Anmutung, gleich so, als wären die Musiker selbst im Raum anwesend und würden spielen. Es mag ein wenig komisch klingen, aber ich hatte den Eindruck, als sei hier in der Reproduktion das Ideal einer Punktschallquelle annähernd erreicht, als sei die Umkehr des Mikrophons eingetreten. Man hört kein einziges Chassis heraus, alles wirkt äußerst homogen, kohärent und dabei unglaublich glaubhaft. Man lauscht dem Anschlag eines Pianos, dem Anblasen eines Saxophons, dem Draufhauen auf eine Trommel - und hat unvermittelt das Gefühl: Ich bin mitten drin im Geschehen.
Zum anderen: Die Souveränität. Egal, wie komplex die Musik gestaltet ist, ob leise, ob laut, ob sparsam besetzt oder großorchestral, die Vermittlung des akustischen Geschehens geschieht derart selbstverständlich - und das Entstehen dieses Eindrucks ist wirklich pegelunabhängig - daß es einem die Sprache verschlägt. Alle mir schon bekannten und geschätzten Eigenschaften einer Silbersand, die ich mit den Begriffen Impulstreue und Präzision umschreiben will, werden hier auf eine Weise vorgeführt, die mich nur noch staunen ließ. Besonders der Mittel-Hochtonbereich profitiert nochmals von der neuen Regelungssensorik, die Friedrich Müller hier zum Einsatz bringt. Auf allen gehörten Aufnahmen konnte ich Facetten, Feinheiten im Hintergrund und in der Ausprägung von Klangfarben der Instrumente und Stimmen ausmachen, die ich so in diesem Ausmaß noch nicht wahrgenommen hatte. Spielte meine FM 501 diesbezüglich schon auf einem sehr hohen Niveau, so kann hier die FM 701 noch einmal eins draufsetzen. Man entdeckt immer wieder Feinheiten einer Aufnahme und ist erstaunt, was alles auf einer Aufnahme wirklich verzeichnet ist. Wie gesagt: Das alles ist schon eine Stärke jeder Silbersand, aber hier bei der FM 701 staunt man wirklich über die Fülle von Detailinformationen.
Nächstes Stichwort: Kohärenz. Dies alles erlebe ich als Hörer aber nicht als Erbsenzählerei oder als vordergründigen Effekt. Nein, diese Detailflut bleibt eingebettet in ein strukturelles Ganzes, ja gibt dem Geschehen erst seine Glaubhaftigkeit, den Eindruck eines gelungenen livehaften Geschehens.
Ich könnte nun munter weiterschreiben, erzählen von Anblas- und Klappengeräuschen von Blasinstrumenten , dem Knarzen einer Violine, wie es sich anhört, wenn man mitbekommt, wie Spucke sich im Mundstück eines Saxophons befindet, wie man die Fell-Bespannung einer angeschlagenen großen Trommel erahnt, wie angeschlagenes Blech tönt und scheppert, wie Johnny Cashs Stimme so brüchig und fragil wird, daß man selbst einen Kloß im Hals verspürt und einen der Schauer des emotionalen Angefaßtseins verspürt - aber lieber will ich euch mitteilen: Wer kann, der höre sich diesen Lautsprecher einmal an. Es gibt meiner Meinung nach nur ganz wenige Schallwandler, die Musik so darstellen können, daß man das Gefühl dabei hat, man sei direkt dabei bei der Aufnahme. Genau dieses Gefühl hat mir heute die FM 701 vermitteln können. Es war für mich ein Hochgenuss.
Johannes Krings möchte ich dafür danken, daß er mir ausgiebig Zeit und Muße gelassen hat, mir diesen Lautsprecher in Ruhe anhören zu können. Mit meiner Musik und mit jedem gewünschten Pegel. Ein Erlebnis der besonderen Art, was ich nicht so schnell vergesen werde.
Wir haben einige Male umgeschaltet auf die danebenstehende BM 35, die ja weiß Gott nicht von schlechten Eltern ist und noch erheblich teurer ist als die FM 701. Jeder, der sehr viel Geld für Lautsprecher auszugeben bereit ist, sollte beide mal verglichen haben. Der Unterschied war für mich gravierend.
Die Aufstellung war nicht optimal - das kann man besser machen - aber dennoch konnten obenstehende Eindrücke gewonnen werden. Die Raumakustik bei Herrn Krings ist jedoch immer wieder frappierend gut. Auch kann man das ein oder andere Prozent bei der Wahl der Quelle und der Verkabelung herausholen - das gestand gar der völlig "voodoofreie" Herr Krings zu. Die verwendete Quelle war ein Restk Epos, als Vorverstärkung diente ein Restek Editor. Ich werde noch ein paar Fotos später zeigen, habe mit dem Datentransfer von Digicam auf PC momentan Probleme. Das muß mein Sohn mal checken.
Die FM 701 kann im Pegel mittels Schalter auf der Rückseite bis zu 6 dB abgesenkt werden, um eventuelle negative Raumeinflüsse auszugleichen:Herr Krings gab an, sie im Bassbereich ein wenig abgesenkt zu haben.
Gruß
Franz
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"Die Meisten verwechseln Dabeisein mit Erleben." ( Max Frisch )
„Not everything that counts can be counted - not everything that can be counted counts.“ (Albert Einstein)
Alle meine Hörberichte sind subjektiv und werden an meiner heimischen Anlage gewonnen. Sie haben nur für mich Geltung und beanspruchen keine Allgemeingültigkeit. Aber für mich haben sie Bedeutung.
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