Heute waren zwei "nette" HiFi-Enthusiasten bei mir im Geschäft. Sie kamen sich mächtig gut vor. Ich habe sie zuvor noch nie gesehen. Der Grund ihres Besuchs waren die Aussagen in meiner HP bezüglich HiFi-Voodoo (kaufen wollten sie nix;)) und anscheinend, weil sie mich irgendwie bloßstellen wollten.
Den Gemkow-Blindtest kannten sie auch.
"Jeder der keine Kabelunterschiede hört, der muss taub sein" meinten sie. Auch vom Einspielen der Kabel und ob die Geräte kalt oder warm sind, von der Netzreinigung, Stromverteiler..............wie so oft musste ich mir die ganze Voodoo-Palette rauf und runter anhören.
Ich gebe zu, dass ich da meist recht hilflos bin und mehr als ein "noch konnte das alles nie Jemand im Blindtest beweisen" kommt da von mir nicht.
Das war am Vormittag. Abschließend habe ich noch den Vorschlag gemacht, dass ich jederzeit bereit wäre, auch mit ihnen einen Blindtest - am besten mit Kabel (weil schnell gemacht) - durchzuführen.
Zwei Stunden später waren sie wieder da (so schnell habe ich nicht damit gerechnet)! Mit einem selbstgemachten Cinchkabel, das angeblich "um Klassen besser als alles andere ist"..... naja das Übliche halt.
Dieses "Kabel" war optisch gar kein Kabel, sondern es bestand pro Kanal aus einem weichen Kupferrohr (ca. 3mm dick), in das anscheinend der (oder die) Innenleiter durchgefädelt war(en). Natürlich war es irrsinnig steif, aber man konnte es schon verbiegen und so blieb es dann auch. Das Anschließen war deshalb nicht angenehm, aber es ging.
Zum Vergleich nahm ich meine schon berühmte "grindige" Beipackstrippe (igitt!), die natürlich wieder einmal für schallendes Gelächter sorgte.
Der eine Mann hat eine Anlage, die 1:1 hier im Geschäft steht. Marantz SA15S1 sowie PM15S1 und die B&W 803S. Daran soll das selbstgeschnitzte Kabel so unglaublich gut klingen. Der andere hat die gleiche Elektronik, aber eine Sonus Faber Amati dazu.
Mitgebracht haben sie einen Stromverteiler von Audioplan (Keksdose) und die passenden Netzkabel dazu. Als LS-Kabel nahmen sie eines von Audioquest mit (hatte schwarz/blauen Stoff außen und wunderschöne Bananas drauf), denn mit meinem V.d.Hul wollten sie nichts zu tun haben.
Auch CDs hatten sie mit (war eine sehr schöne CD von George Bensonen und Al Jarreau dabei).
"Um was wetten wir" war die Frage. Nach einigem Hin- und Her haben wir uns auf 100 Euro pro Person geeinigt. Für mich also doppeltes Risiko.
Gegen das Anschließen von beiden Chinchkabeln an einen Ausgang hatten sie den üblichen Einwand (die böse Kapazität!:D), also war Umstecken angesagt.
Nach ein bisschen Einhören und vielleicht 5 Mal Umstecken war für beide ganz klar ein riesiger Unterschied hörbar. Für mich klang wie zu erwarten beides gleich. Sie schwafelten irgendetwas von "schwärzerem" Bass, viel mehr Räumlichkeit usw. Die üblichen Floskeln halt.
Dann ging es los. Wir haben uns auf 15 Mal Umstecken geeinigt, von denen 12 richtig zugeordnet werden mussten. Mit einer Münze habe ich die Reihenfolge bestimmt. Derjenige der Proband war, hatte einen Zettel in der Hand, um Kreuzchen A oder B zu machen. Der andere Mann stand jeweils bei mir, er wusste also nicht, was sein Freund schrieb.
Bald viel mir auf, dass der erste Tester immer lange gebraucht hat, um endlich ein Kreuzchen zu machen. Ich sah ihn nur von der Seite, aber sein Gesichtsausdruck wirkte dabei gar nicht überzeugt.
Seinen und meinen Zettel haben wir danach ohne zu kontrollieren umgedreht beiseite gelegt.
Dann kam der zweite Mann dran und auch er war nicht der schnellste. Wo war also jetzt die Eindeutigkeit?
Langer Rede kurzer Sinn: der erste Mann erreichte 7 Treffer und der zweite 9.
Macht 200 Euro für mich. Könnte ich täglich brauchen.:D
Da ich kein Unmensch bin, habe ich ihnen 100 Euro zurück gegeben. Bevor sie gingen, sind sie fast noch nett geworden, aber ihre Enttäuschung war nicht zu übersehen.
:F
Gruß
David
Den Gemkow-Blindtest kannten sie auch.
"Jeder der keine Kabelunterschiede hört, der muss taub sein" meinten sie. Auch vom Einspielen der Kabel und ob die Geräte kalt oder warm sind, von der Netzreinigung, Stromverteiler..............wie so oft musste ich mir die ganze Voodoo-Palette rauf und runter anhören.
Ich gebe zu, dass ich da meist recht hilflos bin und mehr als ein "noch konnte das alles nie Jemand im Blindtest beweisen" kommt da von mir nicht.
Das war am Vormittag. Abschließend habe ich noch den Vorschlag gemacht, dass ich jederzeit bereit wäre, auch mit ihnen einen Blindtest - am besten mit Kabel (weil schnell gemacht) - durchzuführen.
Zwei Stunden später waren sie wieder da (so schnell habe ich nicht damit gerechnet)! Mit einem selbstgemachten Cinchkabel, das angeblich "um Klassen besser als alles andere ist"..... naja das Übliche halt.
Dieses "Kabel" war optisch gar kein Kabel, sondern es bestand pro Kanal aus einem weichen Kupferrohr (ca. 3mm dick), in das anscheinend der (oder die) Innenleiter durchgefädelt war(en). Natürlich war es irrsinnig steif, aber man konnte es schon verbiegen und so blieb es dann auch. Das Anschließen war deshalb nicht angenehm, aber es ging.
Zum Vergleich nahm ich meine schon berühmte "grindige" Beipackstrippe (igitt!), die natürlich wieder einmal für schallendes Gelächter sorgte.
Der eine Mann hat eine Anlage, die 1:1 hier im Geschäft steht. Marantz SA15S1 sowie PM15S1 und die B&W 803S. Daran soll das selbstgeschnitzte Kabel so unglaublich gut klingen. Der andere hat die gleiche Elektronik, aber eine Sonus Faber Amati dazu.
Mitgebracht haben sie einen Stromverteiler von Audioplan (Keksdose) und die passenden Netzkabel dazu. Als LS-Kabel nahmen sie eines von Audioquest mit (hatte schwarz/blauen Stoff außen und wunderschöne Bananas drauf), denn mit meinem V.d.Hul wollten sie nichts zu tun haben.
Auch CDs hatten sie mit (war eine sehr schöne CD von George Bensonen und Al Jarreau dabei).
"Um was wetten wir" war die Frage. Nach einigem Hin- und Her haben wir uns auf 100 Euro pro Person geeinigt. Für mich also doppeltes Risiko.
Gegen das Anschließen von beiden Chinchkabeln an einen Ausgang hatten sie den üblichen Einwand (die böse Kapazität!:D), also war Umstecken angesagt.
Nach ein bisschen Einhören und vielleicht 5 Mal Umstecken war für beide ganz klar ein riesiger Unterschied hörbar. Für mich klang wie zu erwarten beides gleich. Sie schwafelten irgendetwas von "schwärzerem" Bass, viel mehr Räumlichkeit usw. Die üblichen Floskeln halt.
Dann ging es los. Wir haben uns auf 15 Mal Umstecken geeinigt, von denen 12 richtig zugeordnet werden mussten. Mit einer Münze habe ich die Reihenfolge bestimmt. Derjenige der Proband war, hatte einen Zettel in der Hand, um Kreuzchen A oder B zu machen. Der andere Mann stand jeweils bei mir, er wusste also nicht, was sein Freund schrieb.
Bald viel mir auf, dass der erste Tester immer lange gebraucht hat, um endlich ein Kreuzchen zu machen. Ich sah ihn nur von der Seite, aber sein Gesichtsausdruck wirkte dabei gar nicht überzeugt.
Seinen und meinen Zettel haben wir danach ohne zu kontrollieren umgedreht beiseite gelegt.
Dann kam der zweite Mann dran und auch er war nicht der schnellste. Wo war also jetzt die Eindeutigkeit?
Langer Rede kurzer Sinn: der erste Mann erreichte 7 Treffer und der zweite 9.
Macht 200 Euro für mich. Könnte ich täglich brauchen.:D
Da ich kein Unmensch bin, habe ich ihnen 100 Euro zurück gegeben. Bevor sie gingen, sind sie fast noch nett geworden, aber ihre Enttäuschung war nicht zu übersehen.
:F
Gruß
David
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