Mal eine Frage an die Klassik-Kenner hier: Ich suche eine sowohl in klanglicher als auch interpretatorischer Hinsich erstklassige Einspielung von Shostakovichs 8. symphony. Welche mögt ihr mir empfehlen und warum?
Vielen Dank schon mal im voraus. Diese hier hab ich mal gehört, hat mir sehr gut gefallen.
Mal eine Frage an die Klassik-Kenner hier: Ich suche eine sowohl in klanglicher als auch interpretatorischer Hinsich erstklassige Einspielung von Shostakovichs 8. symphony. Welche mögt ihr mir empfehlen und warum?
Vielen Dank schon mal im voraus. Diese hier hab ich mal gehört, hat mir sehr gut gefallen.
Die kann ich leider nirgendwo mehr finden.
Gruß
Franz
Ich weiss ja nicht, wie oft Haitink die Symphonien mit dem Concertgebouw eingespielt hat, aber es gibt - in anderer Aufmachung - eine Aufnahme für wenig Geld (5,99 EUR) bei amazon:
Ansonsten habe ich mich mit den Symphonien noch nicht befasst (eher mit den kammermusikalischen Stücken). Ich kenne und schätze nur die von Rudolf Barshai.
die Haitink-Aufnahme ist zweifellos sehr gut, interpretatorisch, vom Orchester her und auch klanglich. Im Falle der 8. Symphonie führt allerdings kein Weg an Jewgeny Mrawinsky vorbei und seinen Leningrader Philharmonikern, der die Symphonie uraufgeführt hat. Das ist atemberaubend! Schostakowitsch sagte: Stalin hat ******s Werk nur weitergeführt. Das spiegelt sich in dieser Symphonie. Es gibt eine historische Aufnahme von Mr. von 1946. Da merkt man, daß die Menschen diese fürchterliche Belagerung von Leningrad durchlitten haben. Dann existiert noch einen Konzertmitschnitt von 1981 (Philips). Die Todesmaschinerie - Bewegung, die zum Stillstand wird, die Unendlichkeit des Leidens kann man hier spüren und "bissige" Bläser: der Hohn, der Spott der Gewalt, das alles ist präsent. Ein einziger Alptraum!
Ich kann irgendwie nicht genug kriegen von Wagners Musik, vor allem der aus der Ring Tetralogie.
Mit Opern habe ich immer noch, auch nach einem Besuch einer "Siegfried" Aufführung in den heiligen Hallen in Bayreuth ... , meine "Problemchen".
Aber die Musik, die auf dieser Aufnahme hier gekonnt - und ausführlicher als auf den Editionen von Maazel (TELARC) oder Järvi (Chandos) - rein sinfonisch in Szene gesetzt wird, verursacht bei mir regelmässig Gänshehaut.
So ganz an das Live Erlebnis kommt das zwar nicht hin, aber diese Aufnahme ist trotzdem eine klare Kaufempfehlung wert!
Die Bayreuther Ring-Einspielung - unter dem Dirigat von Chr. Thielemann - gibt es mittlerweile ja auch auf CD zu kaufen.
Ausserdem sollte man so kleine "Labels", die einen Hang zu guter Klangqualität haben natürlich auch unterstützen.
das freut mich, Hermann! Es ist doch schön, daß man sich gegenseitig durch Tips zu schönen musikalischen Stunden verhelfen kann! :M
Der symphonische "Ring" interessiert mich auch! Schöner Tip Harald!
Franz, für mich gibt es drei wirklich unter die Haut gehende, existentiell bewegende Musikstücke, bei denen ich hinterher nicht mehr gut schlafen kann: 8. Schostakowitsch, 6. Mahler und "Ein Überlebender aus Warschau" von Schönberg!
Das ist wirklich ein grandioses Werk.
Habe ich neulich nach langer Zeit noch mal wieder gehört anlässlich eines Schönberg-Artikels, den ich für die image hifi geschrieben habe.
Ich meine die Aufnahme von Boulez aus den 70er Jahren.
Schönberg liegt offenbar gerade in der Luft, gerade gestern erst habe ich diese beiden gehört:
Das Klavierkonzert ist etwas trocken, aber das Violinkonzert hat Feuer - fast schon romantisch trotz der Dissonanz. Und über den "Pierrot" geht sowieso nichts drüber. Du nächtig todeskranker Mond!
Vom wunderbaren "Pierrot lunaire" habe ich zwei gegensätzliche Aufnahmen: Mit der hervorragenden Anne-Lise Berentsen und dem Borealis-Ensemble - geht mehr in Richtung Musik, und eine Aufnahme mit Hans Rosbaud, geht mehr in Richtung Sprache - was zeigt: man kann das ganz unterschiedlich interpretieren. Meine Lieblingsaufnahme von "Ein Überlebender aus Warschau" ist die mit Claudio Abbado und den Wiener Philharmonikern. Unglaublich expressiv. Dazu gibt es auf dieser CD noch sensationell interpretierte Aphorismen von Anton Webern, Stücke die nur eine halbe bis eine Minute dauern! Eine unglaubliche Verdichtung -Webern konnte hier in äußerster Kürze Dinge sagen, wozu andere einen ganzen Roman brauchen. Das ist wahrlich magische Musik, die einen in seinen Bann zieht!
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