Ankündigung

Einklappen
Keine Ankündigung bisher.

Neu gekaufte Klassik CD´s

Einklappen
X
 
  • Filter
  • Zeit
  • Anzeigen
Alles löschen
neue Beiträge

    Neuzugänge

    Tach,

    zuerst führt Julius Bach auf dem wohl ältesten Cello die ersten Stücke für Violoncello solo von Gianbattista Degli Antonii und Domenico Gabrielli vor:



    Das Booklet ist vorbildlich ausführlich mit Notenbeispielen und Informationen zum Cello und den Stücken.

    Und dann gibt es in Dortmund in der "Meyerschen Buchhandlung" seit neuestem eine Depandance von Zweitausendeins. Da war ich heute und es fielen mir zwei kleine Pretiosen in die Hände:

    Einmal Weihnachtliche Barockkonzert von Corelli, Manfredini, Torelli und Vivaldi eingespielt von dem hervorragenden Il Giardino Armorico



    Das Programm passt zur Jahreszeit.

    Daneben standen die Cello-Konzerte von Boccherini mit dem holländischen Cellisten Anner Bylsma, einem ausgewiesenen Fachmann für die historische Aufnahmepraxis, die er auch hier wieder zelebriert.



    Für jeweils nur 6,99 EUR fand ich dann günstig.

    VG, zatopek

    Kommentar


      Hallo Zatopek,

      an die Konzerte von Corelli, Locatelli usw. habe ich schöne Erinnerungen an meine Kindheit! Die liefen in meinem Elternhaus immer zur Weihnachtszeit! Wirklich sehr schöne Musik!

      Beste Grüße
      Holger

      Kommentar


        Tach,

        Heute sind noch ein paar neue Aufnahmen der Bach´schen Cello-Suiten gekommen:

        Torleif Thedeen: "Six Suites for Solo Cello"



        Eine Empfehlung aus dem Buch "1001 Klassik Alben". Bin mal gespannt, ob die Behauptung, er verbinde historische mit moderner Aufführungsweise stimmt. Das wäre eine Quadratur des Kreises, meiner bescheidenen Meinung nach.

        Der bekannte lettische Cellist Mischa Maisky hat die Suiten mehrfach eingespielt. Die aus dem Jahre 1985 habe ich bereits. Eine sehr intensive und emotionale Einspielung Eine Aufführung aus dem Jahre 1986 ist auf zwei DVD dokumentiert:



        (ich habe allerdings keine 62 EUr bezahlt, sondern knapp die Hälfte)

        Und dann gibt es noch eine aus 1999:



        Die zeichnet sich dadurch aus, dass sie in Zusammenarbeit von DGG und Schott mit einem Zusatzprogramm CD-pluscore ausgestattet ist. Dieses Programm soll es erlauben, der Audio-Wiedergabe visuell zu folgen, indem der Notentext zeitglich mit einem Cursor der Wiedergabe folgt (habe ich mich jetzt verständlich ausgedrückt ?). Leider läuft es wohl nur unter Windows 95/98 und nicht unter Win-XP.

        Sowie eine völlig unbekannte - ich glaube japanische - Cellistin Mari Fujiwara:



        Die unbekannten Interpreten sind nicht immer die schlechtesten.

        VG, zatopek

        Kommentar


          Hallo zatopek,

          Du sammelst fleißig weiter... Irgendwann kommt dann Dein Cello-Suiten Buch, als Bestseller neben Joachim Kaiser...! Ich bin schon erwartungsfroh gespannt!

          Beste Grüße
          Holger

          Kommentar


            Zitat von zatopek Beitrag anzeigen

            Der bekannte lettische Cellist Mischa Maisky
            Mal eine völlig unqualifizierte Aussage von mir:
            Wenn ich og. Cellisten sehe oder höre verspüre ich immer ein Würgegefühl, als wenn die Butter zu dick auf der Stulle war.
            Woran kann das liegen ?


            Gruß Friedrich

            Kommentar


              Hallo,

              ich finde auch dass Maisky reichlich dick und pathetisch aufträgt.
              Als ob Bach ein Romantiker war ... ;)

              Für mich einer der Referenzen:

              Pablo Casals:

              Quelle: Amazon

              Casals spielte nach eigenen Aussagen jeden Morgen Cello-Suiten von Bach..


              Weiters habe ich Einspielungen von Paul Tortelier, die mir sehr gut gefallen:

              Quelle: Amazon

              Übrigens eine sehr gute Aufnahme, bei der auch so manche LS schwächeln.
              Wird das Chello realitätsgetreu abgebiildet, wie steht es im Raum, wie wirkt der Raum?
              Viele LS geben das ganze sehr flach und ohne Körper wieder.

              LG

              Babak
              Zuletzt geändert von Babak; 23.11.2008, 21:48.
              Grüße
              :S

              Babak

              ------------------------------
              "Alles was wir hören ist eine Meinung, nicht ein Faktum.

              Alles was wir sehen ist eine Perspektive, nicht die Wahrheit!"


              Marcus Aurelius

              Kommentar


                Tach,

                Maisky ist nicht unumstritten, klar. Viele kommen mit seinem sehr eigenwilligen Klang nicht zu Recht und er hat auch etwas von einem Selbstdarsteller (wie viele gute Künstler). Zugegeben. Aber Maisky steht durchaus in einer Linie mit Casals. Nach eigener Aussage fühlte er sich durch dessen Aufnahmen aus den dreißiger Jahren stark beeinflußt. Casals selbst, ebenso wie Tortelier und - wenn auch in geringerem Maße Pierre Fournier - spielen die Suiten schon sehr gefühlsbetont und "romantisch".

                Es gibt nunmal verschiedene Linien bei den Aufnahmen der Cello-Suiten: neben der "romantischen" Schule finden sich Interpretationen mit tiefreligiösen Motiven (Isserlis, Lipkind), historische Aufnahmen (Bylsma, Suzuki) und dann solche, die sich rein dem musikalischen Aspekt der Suiten zuwenden, wie etwa Pergamenschikow und Rostropowitsch und in jüngerer Zeit etwa Thedeen, Mork und Ostertag. Das ist ja das vertrackte an den Suiten: die Quellen-Lage erlaubt auf Grund der fehlenden authentischen Angaben zu Artikulation innerhalb einer streng formalen Ordnung ein hohes Mass an Interpretationsspielraum. Ich frage mich manchmal, ob das nicht sogar von Bach gewollt war. Ob die Vorstellung, dass es sich bei den Suiten - ähnlich wie bei den Partiten für Violine - um nicht mehr als Übungsstücke handelte, bei denen der Lernende zeigen konnte, was er auf dem Instrument zu Stande brachte. Aber bitte: ich bin kein Fachmann, nur ein dilettantischer Sammler, der Spass daran hat, die Suiten zu hören und versucht, die Unterschiede der einzelnen Einspielungen herauszufinden. Ich stehe übrigens auf dem Standpunkt, dass es keine "richtige" Aufführungsweise gibt. Richtig ist für mich immer die, die meiner eigenen Stimmungslage entspricht.

                Übrigens hat Tortelier - wie viele Cellisten u.a. auch Maisky - die Suiten mehrfach aufgenommen; die von Babak genannte aus dem Jahre 1960 ist nicht die einzige. Eine auch sehr lohnenswerte Aufnahme ist die spätere aus dem Jahre 1982:



                Gegenüber der früheren spielt er hier doch wesentlich abgeklärter mit einer gewissen Milde (oh Gott, klingt Sch... ich weiss es aber nicht besser auszudrücken, sorry !). Ich ziehe die jüngere manchmal vor; aber nicht immer...

                VG, zatopek

                Kommentar


                  Zitat von zatopek Beitrag anzeigen
                  Ich stehe übrigens auf dem Standpunkt, dass es keine "richtige" Aufführungsweise gibt. Richtig ist für mich immer die, die meiner eigenen Stimmungslage entspricht.
                  Hallo, da gebe ich dir vollkommen recht.
                  Bach hat die Kraft- für Musiker wie für Hörer- in bestimmten Situationen das Gemüt zu "reinigen" und zwar in verschiedenen Gemütslagen. Da geht es mir genauso, daß manchmal die eine, manchmal die andere Interpretation für mich "passt".

                  2 Aufnahmen, die ich mag seien noch erwähnt ( habe ich allerdings nur auf Vinyl). Ludwig Hoelscher( auf MPS) und Janos Starker( auf Saga).

                  Gruß Friedrich

                  Kommentar


                    Hallo zusammen,

                    das ist eine interessante und wirklich zum Nachdenken anregende Diskussion zwischen Euch! Bei Bach haben wir das Problem, daß wir die Aufführungsbedingungen nur noch rekonstruieren können. Das zeigt sich schon im Notentext. Anders als bei Beethoven, Brahms, Schumann, Debussy, Bartok usw. ist die Notierung von solchen für die Aufführung entscheidenden Phrasierungen, Akzentuierungen usw. praktisch nicht vorhanden. Zu Bachs Zeit war es nämlich üblich, das, was allgemeine Konvention der Aufführungspraxis war, nicht zu notieren. Das hielt man einfach für unnötig, weil ohnehin jeder wußte, wie es geht. Als dann diese Tradition verloren ging, hatte man das Problem, das man einfach nicht mehr wußte, wie bestimmte Dinge zu spielen sind. Schon Carl Czerny, der das "Wohltemperierte Klavier" herausgegeben hat, stand da vor erheblichen Problemen. Heute ist es noch so, daß z.B. im Klavierstudium die Phrasierung der vorklassischen Zeit gar nicht unterrichtet werden. Deswegen spielen Interpreten wie Schiff z.B. (ich rede von dem Pianisten!) den Bach mehr oder weniger frei und intuitiv. Bei den Cembalisten ist das anders, die lernen in ihrem Studium, wie man z.B. barocke Verzierungen korrekt ausführt. Mein Lehrer und Pianistenfreund F.-J. hat deshalb bei einem Cembalisten regelrecht Unterricht genommen und regt sich immer über die Pianistenzunft und ihr Unwissen auf... Eigentlich müßte man diese Lücke in der Ausbildung wirklich schließen!

                    Beste Grüße
                    Holger

                    Kommentar


                      Hallo Holger,

                      wir gleiten ab, aber ich möchte eine Passage aus dem Booklet von J. Lutterman zu Phobe Carrais Aufnahme der Cello Suiten zitieren:
                      "Die Suiten lassen sich vielleicht am besten begreifen als idealisierte Darstellung einer Improvisationspraxis, als enzyklopädische Aufzeichnung der Kunstfertigkeit, die aus einer solchen Praxis erwachsen konnte. Bachs Schüler Scheibe kritisierte seinen früheren Lehrer, er habe seine Partituren überfrachtet mit Notation dessen, was andere Komponisten den Musikern überließen, doch diente diese "Überfrachtung" wohl dem Zweck, ein Beispiel für fortgeschrittene Improvisation zu geben. Zu Bachs Lebzeiten wurde diese Fähigkeit vielfach als Berufsgeheimnis erachtet, das unter dem Schutz der Musikerzunft stand. Bachs Bereitschaft, einige dieser Geheimnisse zu Papier zu bringen, verdeutlicht ein außerordentliches Maß an Selbstvertrauen und mag als uneigenützige Geste gegenüber seinen Schülern verstanden werden." (Hervorhebung von mir)

                      Mit anderen Worten: wenn das stimmt, hätte Bach nicht zuwenig, sondern sogar zuviele Anweisungen an den Aufführenden notiert. Man sollte dabei aber bedenken, dass es von gerade von den Suiten keine handschriftliche Notierung von Bach selber gibt. Ein interessanter Gedanke, der vielleicht die Improvisationen Schiffs rechtfertigen könnte. Es ist ja gar nicht gesagt, dass es im Sinne Bachs wäre, wenn man immer nur im Sinne einer "historischen" Aufführung improvisieren würde. Aber das sind reine Spekulationen.

                      VG, zatopek

                      Kommentar


                        Zitat von zatopek Beitrag anzeigen
                        Mit anderen Worten: wenn das stimmt, hätte Bach nicht zuwenig, sondern sogar zuviele Anweisungen an den Aufführenden notiert.
                        Hallo Zatopek,

                        das eine schließt das andere wohl nicht aus, so wie ich es deute! Diese Bemerkung bezieht sich auf die Improvisationspraxis. Dafür ein anderes Beispiel aus dem Barock: Händel. Der hat ganze Orgelkonzerte frei improvisiert und gar nichts notiert! Das was ich meinte, ist die Art und Weise der Notierung, die mehr oder weniger genau sein kann - das bezieht sich also auf das Verhältnis von Notierung und Aufführungspraxis, nicht die Improvisation ohne Grundlage im Notentext.

                        Beste Grüße
                        Holger

                        Kommentar


                          Vom Flohmarkt.

                          Guten Morgen.
                          Hier möchte ich noch 2 LP´s vorstellen, die ich ebenfalls auf dem Flohmarkt erworben habe.
                          Anton Dvorak: Cellokonzert op. 104
                          Künstler: Angelica May, Tschechische Philharmonie, Caclav Neumann
                          Die CD Antonin Dvorak: Cellokonzert op.104 jetzt probehören und für 15,99 Euro kaufen. Mehr von Antonin Dvorak gibt es im Shop.

                          Anton Dvorak: Symphonien Nr. 9
                          Czech Philharmonic Orchestra Orchester
                          Vaclav Neumann Dirigent
                          Beide LP´s habe ich mal zu Hause. Richtig gehört habe ich sie noch nicht. Wird sich aber bald ändern.
                          Bin schon Neugierig. Die 9. Werde ich dann auch mit den anderen Aufnahmen, die ich zu Hause habe, vergleichen.
                          z.B.: Diese hier: Anton Dvorak: Symphonien Nr. 8 & 9 Decca Legends. Istvan Kertesz am Pult mit den Londoner SO.

                          Den Bach werde ich in Zukunft auch mehr beachten.
                          Danke für eure Tipps.

                          freundliche Grüße

                          Kommentar


                            Zitat von Dr. Holger Kaletha Beitrag anzeigen
                            Dafür ein anderes Beispiel aus dem Barock: Händel. Der hat ganze Orgelkonzerte frei improvisiert und gar nichts notiert!
                            Zumindest für die ersten sechs (op. 4) hat er aber selbst eine vollständig ausgearbeitete Druckausgabe erstellt, die 1738 bei John Walsh veröffentlicht wurde: "These six concertos were published by Mr. Walsh from my own copy corrected by myself." Spielraum für Improvisationen bleibt hier noch in den mit "Ad libitum" überschriebenen Sätzen, in denen es überhaupt keine Vorgaben für die Ausführenden gibt.

                            Eine sehr gute Aufnahme mit Simon Preston an der Orgel und The English Concert unter der Leitung von Trevor Pinnock:



                            (Quelle: DGG / Archiv-Produktion 413 465-2)

                            Die Ad libitum-Sätze werden hier als Orgelsolos auf der Basis von Melodien aus Händels Oratorien ausgeführt. Im Konzert op. 4 Nr. 6 ersetzt Ursula Holliger an der Harfe die Orgel als Soloinstrument.

                            Kommentar


                              Zitat von Hermann Beitrag anzeigen
                              Anton Dvorak: Cellokonzert op. 104
                              Künstler: Angelica May, Tschechische Philharmonie, Caclav Neumann
                              Die CD Antonin Dvorak: Cellokonzert op.104 jetzt probehören und für 15,99 Euro kaufen. Mehr von Antonin Dvorak gibt es im Shop.

                              Anton Dvorak: Symphonien Nr. 9
                              Czech Philharmonic Orchestra Orchester
                              Vaclav Neumann Dirigent
                              Hallo Hermann,

                              die Aufnahmen mit Neumann und Angelica May habe ich - auf CD! Sehr schön. Neumann und Dvorak mit der wunderbaren Tschechischen Philharmonie - das ist eine Idealbesetzung! Die kompletten Dvorak-Symphonien mit Neumann gibt es im Moment übrigens sehr günstig zu haben als Supraphon-Box! Unbedingt empfehlenswert! Neumann hat übrigens die Symphonien 7-9 noch einmal in den 90igern, kurz vor seinem Tod, auch mit der Tschech. Philh. aufgenommen. Die Aufnahmen sind erschienen beim Label Canyon-Classics. Der Kertesz ist eine Lücke in meiner Sammlung, die ich noch schließen muß!

                              Also viel Spaß beim Hören! :M

                              Beste Grüße
                              Holger

                              Kommentar


                                [quote=Spalatro;136188]
                                Eine sehr gute Aufnahme mit Simon Preston an der Orgel und The English Concert unter der Leitung von Trevor Pinnock:/quote]

                                Hallo Spalatro,

                                Danke für den kompetenten Tip! :M Simon Preston mag ich sehr - und Händel erinnert mich heute nach an das erste Referat in meinem Leben, daß ich - damals ziemlich aufgeregt - als Schüler über ihn halten mußte! Auf jeden Fall muß ich mich mit dieser Materie seit langer Zeit wieder einmal beschäftigen!

                                Beste Grüße
                                Holger

                                Kommentar

                                Lädt...
                                X
                                👍