Tach,
ich greife den Vorschlag von Holger gerne auf und möchte mal eine Lanze brechen, für einen Komponisten und Interpreten, der zu Unrecht viel zu wenig bekannt ist.
Zu Leben und Werk von Rene Leibowitz gibt es einen Artikel in Wikipedia, der sich allerdings mehr mit seiner kompositorischen Seite befasst. über seine Tätigkeit als Dirigent heißt es dort:
Die Aussage, dass seine Aufnahmen als Dirigen seit Jahren vergriffen sind, ist so nicht ganz richtig. Bei einem großen Internetanbieter, der mit "a" anfängt, und einem anderen mit "j" lassen sich noch einige Aufnahmen finden. Sie scheinen auch noch lieferar zu sein. es ist wohl kein Zufall, dass einige der Aufnahmen bei Chesky erschienen sind, die nun nicht unbedint für einen schlechten Klang bekannt sind.
Ich habe Ende der 80iger Jahre eine Kompletteinspielung der Symphonien von Beethoven von einem mir bis dahin unbekannten Label namens "Menuet" erstanden, wenn ich micht recht entsinne auf Empfehlung in einem HiFi-Magazin. Leider hat mein Sohn im zarten Alter von vier Jahren mit der CD, welche die 1 & 3 Symphonie enthalten sollte, auf dem Fliesenboden Eisstockschiessen gespielt, mit dem Erfolg, dass die Kratzer ein Abspielen völlig unmöglich machen. Habe mir aber schon Ersatz bestellt. Als Klangkörper dient das Royal Philharmonic Orchestra.
Die Aufnahme zeichnet sich dadurch aus, dass die Stücke sehr, sehr, sehr schnell gespielt werden. Ich verstehe zu wenig von Musik, um beurteilen zu können, welche Aufnahme den Vorstellungen Beethovens vielleicht am nähesten kommen. Aber im Vergleich zu Leibowitz ist Günter Wand z.B. in seiner Einspielung aus 1988 ein Schnecke. Nur ein Beispiel: in der Einspielung von Wand dauert der 1. Satz der 7. Symphonie (meine Liebligssymphonie) 15.13 Min, Leibowitz ist da in 10.40 Min durch. Der 2. Satz dauert bei Wand 7.48 Min, bei Leibowitz dagegen 9.08 Min, der 3. bei Wand 10.09 Min bei Leibowitz 7.42 Min und der 4. Satz bei Wand 8.48 Min und Leibowitz 7.03 Min. Insgesamt ist Leibowitz Erster !
Was den Klang angeht: leider enthält meine CD kein Aufnahmedatum. Die Aufnahme selbst ist klanglich nicht besonders transparent und räumlich. Imo entschädigen die ungewöhnlichen Tempi jedoch für den eher geringen Klang. Letztlich gehöre ich aber sowieso eher zu den Musikkonsumenten, die eigentlich auch gar nicht hören wollen, mit der Geige welchen Geigenbauers der Violinist in der zweiten Reihe spielt und ob der Mann an der Pauke bei der Aufnahme erkältet war *Scherz*. Als Vergleich stehen mir nur eine Aufnahme von Karajan aus dem Jahre 1962 auf LP und eben besagte Einspielung von Günter Wand aus 1988 zur Verfügung. Davon ziehe ich die Aufnahme von Leibowitz vor. Sie scheint mir weniger pathetisch, eigentlich etwas respektlos zu sein. Wahrscheinlich ist das jetzt ein wenig dünn als Beschreibung, aber besser kann ich es leider mangels ausreichender Erfahrung nicht sagen; ich arbeite dran.
Gleichwohl würde ich jedem Interssierten die Aufnahmen nur empfehlen, solange sie noch greifbar sind.
Gruß
ich greife den Vorschlag von Holger gerne auf und möchte mal eine Lanze brechen, für einen Komponisten und Interpreten, der zu Unrecht viel zu wenig bekannt ist.
Zu Leben und Werk von Rene Leibowitz gibt es einen Artikel in Wikipedia, der sich allerdings mehr mit seiner kompositorischen Seite befasst. über seine Tätigkeit als Dirigent heißt es dort:
"Als wichtigste Schallplatteneinspielungen des Dirigenten René Leibowitz gelten die antiromantischen Interpretationen der Beethoven-Sinfonien, die Ersteinspielungen der "Gurre-Lieder" von Arnold Schönberg (1953) auf Langspielplatte und wichtiger Operetten von Jacques Offenbach. Besonders wertvoll sind auch zwei Opern-Querschnitte aus Manon Lescaut (Puccini) und Manon (Massenet), die von RCA in Deutschland unter dem Titel "Ein Porträt der Manon" angeboten wurden. Leider sind sie seit vielen Jahren vergriffen. In Deutschland dirigierte Leibowitz u.a. die Sinfonieorchester des Westdeutschen Rundfunks und Norddeutschen Rundfunks und die Berliner Philharmoniker (1964)."
Ich habe Ende der 80iger Jahre eine Kompletteinspielung der Symphonien von Beethoven von einem mir bis dahin unbekannten Label namens "Menuet" erstanden, wenn ich micht recht entsinne auf Empfehlung in einem HiFi-Magazin. Leider hat mein Sohn im zarten Alter von vier Jahren mit der CD, welche die 1 & 3 Symphonie enthalten sollte, auf dem Fliesenboden Eisstockschiessen gespielt, mit dem Erfolg, dass die Kratzer ein Abspielen völlig unmöglich machen. Habe mir aber schon Ersatz bestellt. Als Klangkörper dient das Royal Philharmonic Orchestra.
Die Aufnahme zeichnet sich dadurch aus, dass die Stücke sehr, sehr, sehr schnell gespielt werden. Ich verstehe zu wenig von Musik, um beurteilen zu können, welche Aufnahme den Vorstellungen Beethovens vielleicht am nähesten kommen. Aber im Vergleich zu Leibowitz ist Günter Wand z.B. in seiner Einspielung aus 1988 ein Schnecke. Nur ein Beispiel: in der Einspielung von Wand dauert der 1. Satz der 7. Symphonie (meine Liebligssymphonie) 15.13 Min, Leibowitz ist da in 10.40 Min durch. Der 2. Satz dauert bei Wand 7.48 Min, bei Leibowitz dagegen 9.08 Min, der 3. bei Wand 10.09 Min bei Leibowitz 7.42 Min und der 4. Satz bei Wand 8.48 Min und Leibowitz 7.03 Min. Insgesamt ist Leibowitz Erster !
Was den Klang angeht: leider enthält meine CD kein Aufnahmedatum. Die Aufnahme selbst ist klanglich nicht besonders transparent und räumlich. Imo entschädigen die ungewöhnlichen Tempi jedoch für den eher geringen Klang. Letztlich gehöre ich aber sowieso eher zu den Musikkonsumenten, die eigentlich auch gar nicht hören wollen, mit der Geige welchen Geigenbauers der Violinist in der zweiten Reihe spielt und ob der Mann an der Pauke bei der Aufnahme erkältet war *Scherz*. Als Vergleich stehen mir nur eine Aufnahme von Karajan aus dem Jahre 1962 auf LP und eben besagte Einspielung von Günter Wand aus 1988 zur Verfügung. Davon ziehe ich die Aufnahme von Leibowitz vor. Sie scheint mir weniger pathetisch, eigentlich etwas respektlos zu sein. Wahrscheinlich ist das jetzt ein wenig dünn als Beschreibung, aber besser kann ich es leider mangels ausreichender Erfahrung nicht sagen; ich arbeite dran.
Gleichwohl würde ich jedem Interssierten die Aufnahmen nur empfehlen, solange sie noch greifbar sind.
Gruß
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