Heute hatte ich die Gelegenheit, bei meinem Händler die neue Kef 205/2 zu hören! Sieht ja wirklich elegant und >wohnzimmertauglich< aus, dieser Lautsprecher, besonders mit Klavierlack! Wird sich wohl allein deshalb verkaufen!
Wie klingt er?
Ich muß sagen, ich habe bisher noch keinen Lautsprecher dieser Preiskategorie gehört, der mich so enttäuscht hat! :P
Ich hatte schon nach der ersten Testscheibe (Mozart Klavierkonzert KV 488, 2. Satz) mit dem Klangzauberer Horowitz keine Lust mehr! Absolut steriler Klang, geradezu antiseptisch! Natürlich, der Hochtonbereich ist frei und offen, das Streichquartett setzt er auf eine große Bühne! Aber diese Sterilität! Keine >Aura< - und das bei Horowitz. Geradezu erschreckend, wie der wunderbar atmospärisch-sinnliche langsame Satz von Rachmaninows 2. Klaviersonte entsinnlicht wird, die >russische Seele< ausgetrieben wird! Da fragt man sich: Ist das eigentlich wirklich Horowitz?
Und dann dieser Baß! Er macht zwar kräftig>Bums<, das sind aber alles irgendwie Potemkinsche Dörfer! Bei der 1. Brahms-Ballade (Aufnahme Arturo Benedetti Michelangeli) klingt er im Fortissimo einfach nur harsch und laut, der mächtige Baß dieses ungewöhnlich baßgewaltigen Steinway-Flügels (er ist aus den 20iger Jahren, kein modern-schlanker Steinway!) hat nicht wirklich Körper, Substanz wie etwa bei einer B&W 801 D oder Ascendo M! Auch beim großen Orchester ist die Kef einfach bloß nervig-lärmig (die extreme Dynamik in Ravels Rhapsodie espagnole, Aufnahme DGG, Claudio Abbado). Kein Vergleich zu der beeindruckenden Vorstellung einer B&W 802 D etwa, die mit stoischer Ruhe und absolut ortungsscharf diese Dynamikspitzen meistert!
Wir haben dann die Elektronik getauscht! Mein Händler meinte: Da soielt neben der sehr guten DartZeel ein nicht eingespielter Audionet Vorverstärker und ein zwar guter, aber nicht überragender SACD/CD-Spieler von Marantz für 1500 Euro. Die haben wir gegen eine eingespielte Marc Levinson-Vorstufe und gegen einen Meridian CD-Spieler (kostet glaube ich 7000 Euro!) getauscht! Siehe da: Auf einmal war Wärme da, der obere Baßbereich einfach besser! Aber auch diese Elektronik hat die Schwächen dieses Lautsprechers gnadenlos offengelegt. Er ist einfach nicht >stimmig<. Was die Kef-Leute nicht hinbekommen haben, ist die Anbindung der Tieftöner an die Mittel-Hochtoneinheit! Der Mittenbereich ist einfach ein Totalausfall. :U
Beispiel: Artur Rubinstein, erstes Chopin-Nocturne. Rubinstein hat einen spezifisch >kernigen<, runden und vollen Ton. Der Klingt mit der Kef einfach zu schlank! Oben schlank, und ganz unten dann dieser Bums-Baß - dazwischen ein >Loch<! Das kann man nicht ertragen! Auch bei Orchester nicht - wenn die armen Celli statt Streicherklang Druckwellen wie eine Pauke an das Ohr senden und die Bläsersektion einfach dünn und flach ist!
Fazit: Diese 10000 Euro ist dieser Lautsprecher absolut nicht wert! B&W muß man nicht mögen mit den typischen Rundungen im Hochtonbereich! Aber diese Lautsprecher sind tonal stimmig, auch mir, der lieber einen >analytischeren< und neutraleren Lautsprecher mag, macht es schon sehr viel Spaß, so eine 802 D zu hören! Da geht es letztlich um individuelle Hörgewohnheiten, Vorlieben und Geschmack! Zu Kef kann ich nur sagen: Den Lautsprecher möchte ich nicht einmal geschenkt haben! Mein Händler war übrigens genau derselben Meinung, was die Kritik der klanglichen >Werte< dieses ansonsten vorzüglich verarbeiteten Lautsprechers angeht!
Gruß Holger
Wie klingt er?
Ich muß sagen, ich habe bisher noch keinen Lautsprecher dieser Preiskategorie gehört, der mich so enttäuscht hat! :P
Ich hatte schon nach der ersten Testscheibe (Mozart Klavierkonzert KV 488, 2. Satz) mit dem Klangzauberer Horowitz keine Lust mehr! Absolut steriler Klang, geradezu antiseptisch! Natürlich, der Hochtonbereich ist frei und offen, das Streichquartett setzt er auf eine große Bühne! Aber diese Sterilität! Keine >Aura< - und das bei Horowitz. Geradezu erschreckend, wie der wunderbar atmospärisch-sinnliche langsame Satz von Rachmaninows 2. Klaviersonte entsinnlicht wird, die >russische Seele< ausgetrieben wird! Da fragt man sich: Ist das eigentlich wirklich Horowitz?
Und dann dieser Baß! Er macht zwar kräftig>Bums<, das sind aber alles irgendwie Potemkinsche Dörfer! Bei der 1. Brahms-Ballade (Aufnahme Arturo Benedetti Michelangeli) klingt er im Fortissimo einfach nur harsch und laut, der mächtige Baß dieses ungewöhnlich baßgewaltigen Steinway-Flügels (er ist aus den 20iger Jahren, kein modern-schlanker Steinway!) hat nicht wirklich Körper, Substanz wie etwa bei einer B&W 801 D oder Ascendo M! Auch beim großen Orchester ist die Kef einfach bloß nervig-lärmig (die extreme Dynamik in Ravels Rhapsodie espagnole, Aufnahme DGG, Claudio Abbado). Kein Vergleich zu der beeindruckenden Vorstellung einer B&W 802 D etwa, die mit stoischer Ruhe und absolut ortungsscharf diese Dynamikspitzen meistert!
Wir haben dann die Elektronik getauscht! Mein Händler meinte: Da soielt neben der sehr guten DartZeel ein nicht eingespielter Audionet Vorverstärker und ein zwar guter, aber nicht überragender SACD/CD-Spieler von Marantz für 1500 Euro. Die haben wir gegen eine eingespielte Marc Levinson-Vorstufe und gegen einen Meridian CD-Spieler (kostet glaube ich 7000 Euro!) getauscht! Siehe da: Auf einmal war Wärme da, der obere Baßbereich einfach besser! Aber auch diese Elektronik hat die Schwächen dieses Lautsprechers gnadenlos offengelegt. Er ist einfach nicht >stimmig<. Was die Kef-Leute nicht hinbekommen haben, ist die Anbindung der Tieftöner an die Mittel-Hochtoneinheit! Der Mittenbereich ist einfach ein Totalausfall. :U
Beispiel: Artur Rubinstein, erstes Chopin-Nocturne. Rubinstein hat einen spezifisch >kernigen<, runden und vollen Ton. Der Klingt mit der Kef einfach zu schlank! Oben schlank, und ganz unten dann dieser Bums-Baß - dazwischen ein >Loch<! Das kann man nicht ertragen! Auch bei Orchester nicht - wenn die armen Celli statt Streicherklang Druckwellen wie eine Pauke an das Ohr senden und die Bläsersektion einfach dünn und flach ist!
Fazit: Diese 10000 Euro ist dieser Lautsprecher absolut nicht wert! B&W muß man nicht mögen mit den typischen Rundungen im Hochtonbereich! Aber diese Lautsprecher sind tonal stimmig, auch mir, der lieber einen >analytischeren< und neutraleren Lautsprecher mag, macht es schon sehr viel Spaß, so eine 802 D zu hören! Da geht es letztlich um individuelle Hörgewohnheiten, Vorlieben und Geschmack! Zu Kef kann ich nur sagen: Den Lautsprecher möchte ich nicht einmal geschenkt haben! Mein Händler war übrigens genau derselben Meinung, was die Kritik der klanglichen >Werte< dieses ansonsten vorzüglich verarbeiteten Lautsprechers angeht!
Gruß Holger
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