für mich hat Naim in den letzten 30 Jahren kontinuierlich an Charme verloren. Gerade die schrullige britische Note und die Optik waren ja der Kick dabei (natürlich in Kombination mit dem typischen Sound). Mittlerweile ist mir das alles zu normal.

Hier ein schöner Klassiker: die NAC12/NAP120 Kombi von 1975



oder der gute, alte NAC32 mit SNAPS



Hätt ich ein Schloss, stünde in einem Kämmerchen sicher ein Paar aktive (!) Linn Kan mit einer Naim Kombi der 70er und einem LP12. :D

lg
reno

Hallo Rolli,

Ich habe recht teure Lautsprecher von Naim besessen, Allae, ein vergleich mit KuH 0300, Harbeth (die gefallen mir immer noch) und Geithain brachte Klarheit. Die Naim-Lautsprecher waren in allen Punkten unterlegen. Vor allem die Stimmwiedergabe war – im Vergleich – geradezu unerträglich.

Grüße

@Ragman70
Je weiter sich etwas vom Mittelwert entfernt, desto stärker wird es sich dem einen oder dem anderen Pol annähern. Das bedeutet gleichzeitig, dass es sich von dem entgegengesetzten Pol immer weiter entfernt. Bei Hifi ist das nichts anderes: Je mehr sich ein Hersteller von der "goldenen Mitte" z.B. der Normalverteilungskurve entfernt, um sich und seine Produkte auf dem Markt zu platzieren, desto mehr wird er Für- und Gegensprecher in der Grundgesamtheit der Interessierten finden.

Naim polarisiert: Naim verbindet alte und neue Technik, liegt im Spagat mit der "Good-old-english-Hifi-Tradition" und wagt sich mit Streaming-Lösungen dennoch ins 21. Jahrhundert vor. Naim erinnert mich - im absolut positiven Sinne - von der Technik her ein wenig an "Steam-Punk". Ich mochte Naim immer gerne: Die Marke hatte einen gewissen Charme. Und schließlich als Ex-Linn-Isobarik-Besitzer weiß ich um die spröde Schönheit des legendären "Six-Pack". Ich mag auch das olivfarbene Design der alten Naim-Geräte.

Doch werben letztlich alle Hifi-Hersteller mit dem "Klang". In diesem Forum werden sich die Finger wund geschrieben, wenn es um Klangunterschiede von Hifi-Geräten geht. Manche lehnen Klangunterschiede von z.B. Verstärkern gleicher Bauart kategorisch ab, andere befürworten sie, wieder andere sagen "unter bestimmten Umständen gibt es sie". Dann geht es um die Beweisbarkeit: Für manche reicht ein einfacher BT aus, andere behaupten, dass "verblindet" überhaupt nicht getestet werden kann, wieder andere meinen, dass ein hinreichend aussagekräftiger Test jeden Rahmen sprengen würde.

Mit Deinem Satz

hast Du Dich mitten ins "Wespennest" gesetzt! :D Hatte ich zwar schon gesagt, will es aber an dieser Stelle wiederholen: Willkommen im Forum! Und willkommen mittendrin!

Musik basiert wie jede Kunstform auf den Emotionen: Dem Schaffen von Emotionen (z.B. beim Hörer, Betrachter) und dem Mitteilen von Emotionen (z.B. durch den Komponisten, Maler, Dichter). Somit ist für mich "Kunst" die Höchste Form der Kommunikation, weil sie direkt auf das "Innerste" des Menschen abzielt (z.B. auf das Limbische System) - der Neokortex darf beim Kunstgenuss durchaus mal die zweite Geige spielen.

Schön finde ich, dass Du "Deine" Marke gefunden hast. "Meine" Marke war früher Linn. Heute sind es aus ästhetischen Gründen (weil sie mir schlicht gefallen) u.a. McIntosh und Martin Logan. Aber Neumann, ME Geithain, Stax, Accuphase und viele weitere gefallen mir auch sehr. McIntosh und Martin Logan "berühren" mich aber mehr als die Produkte der anderen Hersteller.

Naim hat durchaus einige Alleinstellungsmerkmale, die die Marke attraktiv machen. Ich kann gut verstehen, dass Dich das Du Dich von Naim berührt fühlst! :S