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Wie klingt Elektronik?

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    #46
    AW: Wie klingt Elektronik?

    Zu thermischer Kompression bei üblichen dynamischen Schallwandlern insbesondere im HiFi Bereich:

    John Kreskovsky, "Dynamic compression due to Voice Coil Heating, Fact or Fiction?"



    John Kreskovsky zeigt hier m.E. eine sehr tiefgehende und zugleich praxisorientierte Analyse.

    Aus Abschnitt "Mitteltöner":

    "From the above examples it would appear that dynamic compression arising from thermal effects is not likely to be significant for a typical HiFi midrange driver. Rather, the results suggest that repeated short term transients, as seen in music, lend to a gradual increase in VC temperature. This may then results in thermal compression over an extended period of listening. In the above example a 1000 w pulse, translating to a 120 dB peak level, only began to show any significant effect. In all probability, in a home audio system such power levels would not be available and
    the source of dynamic compression would more likely arise form other factors, including insufficient amplifier power."


    Aus Abschnitt "Hochtöner":

    "The results presented above were somewhat surprising in that they indicate that dynamic compression due to thermal effects seems unlikely. Rather they suggest that any compression is the result of longer term heating of the voice coil due to sustained high power levels, and dynamic compression is likely a result of the reduction in driver sensitivity due to the long term heating coupled with limited amplifier power."




    Stereophile, "Hot Stuff: Loudspeaker Voice-Coil Temperatures"

    A current source, by contrast, has an output impedance that is large compared to the load impedance, so that now its output current is largely unaffected by fluctuations in load impedance. This is significant in the context of thermal compression because it is the current through the voice-coil that generates the driver's motive force. If this is unaffected by changes in voice-coil resistance, then thermal compression cannot occur.


    Daraus:

    "So I strongly suspect that, for most hi-fi users—those who don't habitually wind the volume control to its highest position and indulge in PA listening levels—thermal compression is a paper tiger."

    Zuletzt geändert von dipol-audio; 24.06.2016, 13:06.
    Grüße aus Reinheim, Oliver Mertineit

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      #47
      AW: Wie klingt Elektronik?

      Zitat von Holger Kaletha Beitrag anzeigen
      Das erklärt mir endlich die Erinnerung aus meiner Studentenzeit, wo Denon-Endstufen so einen "dicken" Tiefton hatten. Das Beispiel hatte ich vor längerer Zeit hier schon einmal gebracht und keiner wollte es mir glauben. Und siehe da - es gibt eine mögliche Erklärung!

      Schöne Grüße
      Holger

      Hallo Holger,

      man müsste einer solchen Endstufe in gutem Zustand habhaft werden, um zu sehen, ob auch hier ein niedriger Dämpfungsfaktor vorliegt.

      Niedrige Dämpfungsfaktoren des Verstärkers führen bei typischem Impedanzverlauf z.B. eines geschlossenen LS zu einer relativen "Aufdickung" (*) des Tieftons im Eigenresonanzbereich der LS.

      Auf der anderen Seite müssen Dämpfungsfaktoren von Verstärkern nicht "astronomisch" hoch sein, damit die Verstärker / LS Kombination im Tiefton "neutral" klingen kann.

      Verstärker mit geringem dynamischem Ausgangswiderstand (d.h. hohem Dämpfungsfaktor an einer gegebenen nominalen Impedanz der LS) kommen jedoch in diesem Aspekt dem Ideal des "verstärkenden Drahes" näher und sind weitgehend "immun" auch gegenüber etwas "wilderen" Impedanzkurven mancher passiver Lautsprecher.

      Impedanzschwankungen passiver LS im Mittel-/Hochton - wie sie gerade im kritischen Bereich der Übernahmefrequenzen oft auftreten - führen bei derartigen Verstärkern auch hier zu tonalen Abweichungen (Schwankungen im Frequenzgang der Ausgangspannung), insbesondere wenn die angeschlossenen LS Impedanzen eher niedrig sind.


      ____________

      (*) Das "technische Phänomen" dahinter ist natürlich umgekehrt:

      An der Impedanzspitze der Eigenresonanz des LS kann der Verstärker den Spannungspegel halten und in der (weiteren) Umgebung des Resonanzmaximums geht der Pegel (Klemmenspannung an den Ausgängen) aufgrund des Innenwiderstands eines solchen Verstärkers zusehends "in die Knie".

      > https://de.wikipedia.org/wiki/Klemmenspannung


      Der Effekt wäre analog zu einem stark widerstandsbehafteten Lautsprecherkabel, welches mehrere Zehntel Ohm aufweist. Niemand mit Sachverstand verwendet freiwillig z.B. ein solches Kabel in einem spannungsgesteuerten System(!) an einer stark frequenzabhängigen Lastimpedanz ...

      Und doch gibt es (auch Transistor-) Verstärker, die sogar "High End" (?) oder "Kultstatus" (!) genießen und sich de Facto am Ausgang wie LS Kabel mit 0,3 Ohm oder noch höherem Widerstand verhalten:

      Sidebar 3: Measurements Before performing tests on an amplifier, I thermally stress it by running both channels for 60 minutes into 8 ohms at one-third the specified power—in the case of the Naim Supernait, 27Wpc. The THD+noise percentage was 0.025% at the beginning of that period; it hadn't significantly changed at the end, by which time the amplifier's case was quite hot, though not so that I couldn't keep my hand on it.


      Daraus:

      "The output impedance was a little higher than usual for a solid-state design, at 0.3 ohm across most of the audioband. As a result, the modifications of the amplifier's response by the usual Ohm's Law interaction between its output impedance and the impedance of the speaker was a mildly audible ±0.3dB"

      Eigene Erfahrung dazu:

      Die Verfärbungen bedingt durch diesen konkreten Verstärker waren für mich an LS mit nominell 4 Ohm Impedanz sehr deutlich zu hören und hätten innerhalb einer ansonsten im Raum sehr neutral abgestimmten Anlage merklich gestört: Auf eine geplante Vorführung des Verstärkers innerhalb eines Workshops haben wir daher verzichtet. Es waren schlicht wesentlich bessere Verstärker verfügbar ...

      Frequenzgangunterschiede von z.B. +/- 0,3dB durch Einfluss von Elektronik sind kein "Pappenstiel" mehr, sondern entsprechen mindestens "merklichen Nuancen", je nach Musikprogramm und Frequenzbereich der Abweichungen ...
      Zuletzt geändert von dipol-audio; 24.06.2016, 13:57.
      Grüße aus Reinheim, Oliver Mertineit

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        #48
        AW: Wie klingt Elektronik?

        Hallo!
        Zitat von Holger Kaletha Beitrag anzeigen
        Das erklärt mir endlich die Erinnerung aus meiner Studentenzeit, wo Denon-Endstufen so einen "dicken" Tiefton hatten. Das Beispiel hatte ich vor längerer Zeit hier schon einmal gebracht und keiner wollte es mir glauben. Und siehe da - es gibt eine mögliche Erklärung!
        ..
        Die mögliche Erklärung gab/gibt es immer.
        Ohne zu prüfen was nun für den Klangeindruck verantwortlich war kann man aber weder eines bestimmen noch andere ausschließen.

        Und um es zu prüfen braucht es eben den passenden Test.

        Nein das was du auch hier gemacht hast ist kein passender Test.
        Daher kann der Klangeindruck den du hier geschilderst hast (wie auch immer man mit den Begriffen Tempo&co umgehen will) auch auf allen möglichen Dingen beruhen.

        Du gehst offenbar von technischen Unterschieden aus, andere eben von der (deiner) Psyche.
        Und solange es keinen passenden Test gibt wird auch keiner von seiner Meinung abrücken - wieso auch?

        mfg

        Kommentar


          #49
          AW: Wie klingt Elektronik?

          In diesem Thread geht es alleine um die höchstpersönliche psychische Hörsituation eines Einzelnen in einem bestimmten Zeitintervall. Genau deshalb hat in diesem Thema diese Person ja auch sämtliche Freiheiten, dies derart zu beschreiben. Daher sind diese Beschreibungen auch nicht als die Wirklichkeit anzusehen im Sinne ob etwas so sein kann oder nicht. Daran gibt es nichts zu diskutieren und man muss das so hinnehmen wie diese Person es beschreibt.

          Lediglich den Titel dieses Threads finde ich daher irreführend weil er dazu verleitet, wieder in eine bestimmte Standarddiskussion zu verfallen, und es wäre vorteilhaft, diesen Titel zu ändern. Würde bereits der Threadtitel deutlich machen, dass es sich um ein höchstpersönliches Klangerlebnis handelt, wäre es für alle einfacher.
          Zuletzt geändert von Gast; 24.06.2016, 13:46.

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            #50
            AW: Wie klingt Elektronik?

            tieftöner wären wegen dem mehr an anliegender energie interssanter.
            grad die beliebten 2 weger ...

            was meint jbl

            "What is "power compression"? Speaker voice coils are made of copper or aluminum. As these voice coils increase in temperature during normal operation, the DC resistance of the voice coil increases. Greater voice coil resistance means less power transfer from the amplifier. As a result, the speaker will not play as loud when it's "warmed up" as it did when it was "cold". Some speakers may exhibit 3 to 6 dB of power compression. This means that power compression can have the same effect as taking away half of your PA!

            JBL has gone to great lengths to reduce the effects of power compression. Our VGC™ (Vented Gap Cooling) and TTM™ (Total Thermal Management) technologies effectively dissipate heat for reduced power compression and increased reliability. In addition, some models use liquid-cooled (ferrofluid-cooled) voice coils."

            oder


            oder
            Zuletzt geändert von longueval; 24.06.2016, 14:11.
            ALSregel: besser man kann mehr, als man macht, als man macht mehr, als man kann. (brecht)

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              #51
              AW: Wie klingt Elektronik?

              Zitat von longueval Beitrag anzeigen
              tieftöner wären wegen dem mehr an anliegender energie interssanter.
              grad die beliebten 2 weger ...

              __________________________________________________ __________________

              Edit @Holger und auch andere:

              Überthema auf klanglicher Ebene ist (immer noch):

              " 'Feindynamik' und mögliche Beeinflussung durch Lautsprecher und Verstärker ?"

              Und auf "feine Dynamikabstufungen" kamen wir über die subjektive Wahrnehmung von "Tempo und Rhythmus" innerhalb eines musikalischen Vortrags.

              Dies nur zur Einordnung auf "untechnischer" Ebene ...
              __________________________________________________ __________________



              @longueval (und alle)

              Zum Artikel von John Kreskovsky über dynamische Kompression durch Erhitzung von Schwingspulen:



              Der von Kreskovsky als Beispiel herangezogene "SEAS W22" ist (m.E. noch) ein Tief-/Mitteltöner oder "Midwoofer":




              Kreskovsky hat den entsprechenden Abschnitt im Artikel trotzdem "Midrange" genannt ...

              (Es könnte daran liegen, daß für Leute, die Dipol- und Kardioid LS entwickeln, ein Chassis unterhalb eines gewissen Verschiebevolumens subjektiv nicht als "Tieftöner" durchgeht ... ;) )

              Der Punkt ist hier jedoch ein ganz anderer, und dazu lohnt es sich m.E. , sich den Kreskovsky Artikel mal zu Gemüte führen. Dazu aus der Einleitung zum technischen Teil:

              "What we see here is both the rate of heating and cooling of the voice coil are important. However, the rate of heating is the dominating factor in dynamic thermal compression. The reason is simple; since the dynamic events are of short duration, the rate of heating must be sufficiently fast to generate a significant increase in temperature over the duration of the event. If it is not, Re will not change significantly during the event, and there will be no compression arising from thermal effects. Since after the transient is over the power is reduced to that associated with the meandering level, no additional excess, "dynamic heat" is generated. Thus, before worrying about how the voice coil cools and relaxes back to the meandering level after the dynamic event ends, first we can look at how fast the voice coil heats."


              Die Erhitzung des Schwingspule erfolgt bei einem Impuls oder Burst sehr träge ("thermal mass"). Für derartige Transienten erfolgt typischerweise keine signifikante "thermische Kompression" durch kurzzeitige Temperaturschwankungen, weil dafür der Temperaturanstieg im Schwingspulendraht nicht steil genug ist.

              Das Problem ist eher eine langfristige dauerhafte Erwärmung, die jedoch vom kurzzeitigen Signalverlauf weitgehend abgekoppelt ist: Nur bezüglich dieser mittleren Temperatur der Schwingspule hat die Kühlung ("cooling rate") deutlichen Einfluss.

              Sie ist daher bei Systemen, die dauerhaft hohen mittleren Strömen ausgesetzt sind, sehr wichtig. Und so ändern sich diesbezüglich die Anforderungen graduell vom HiFi- hin zum Beschallungsbereich.
              Zuletzt geändert von dipol-audio; 24.06.2016, 15:08.
              Grüße aus Reinheim, Oliver Mertineit

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                #52
                &quotochwirkungsgrad Lautsprecher" als Mittel gegen "thermische Kompression" ?

                Anmerkungen bezüglich des Kreskovsky Artikels ...




                Hat man also erst einmal akzeptiert, daß "dynamische Kompression durch Schwingspulenerwärmung" bei Transienten im Musiksignal primär durch die Rate der Erwärmung der Schwingpule - d.h. den Anstieg der Schwingspulentemperatur über der Zeit - während eines solchen Impulses bestimmt wird, so wird ein oft wiederholtes Argument der Gemeinde für sog. "Hochwirkungsgrad LS" im HiFi Bereich sehr wackelig (... ich habe übrigens wirklich nichts gegen "vernünftige" Wirkungsgrade, aber hier geht es um "thermische Kompression" und was im audiophilen "Slang" als "Feindynamik" bezeichnet wird ...) :


                Es lautet sinngemäß,

                eine "saubere" und "dynamische" Wiedergabe (insbesondere von Transienten ...) ohne thermische Kompression sei nur mit sog. "Hochwirkungsgrad LS" zu erreichen, weil sich deren Schwingspulen weniger erwärmten.


                Obwohl "thermische Kompression" bei Lautsprechern für den gewöhnlichen Heimbereich bereits weitgehend als ein Scheinproblem erkannt wurde, so lohnt es sich m.E. doch, diesen Argumentationen noch etwas weiter auf den Grund zu gehen und zwar ausdrücklich mit der o.g. Analyse von John Kreskovsky als Hintergrund.


                Schaut man sich die Antriebskraft eines dynamischen LS mit B x L x I an,

                B.......: mag. Flussdichte im Luftspalt des Antriebsmagneten
                L.......: Leiterlänge der Schwingspule
                I.......: Strom durch die Schwingspule

                B x L...: "Kraftfaktor" als Systemeigenschaft

                so ist es natürlich richtig, daß ein System mit z.B. halbem Kraftfaktor B x L (angenommen durch Halbierung der Flussdichte mit B/2) nun vom doppelten Strom durchflossen werden müsste, um wieder die gleiche Antriebskraft wie das Ausgangssystem zu erreichen.

                Wir bauen also als Gedankenexperiment ein solches Vergleichssystem mit halbem Kraftfaktor (B/2 x L) auf:

                Angenommen, wir tun das Naheliegende und verdoppeln dafür nun den Querschnitt des Schwingspulendrahtes (bei gleichbleibender Länge), dabei immer Spannungssteuerung durch den Verstärker vorausgesetzt.

                Der ohmsche Widerstand der Schwingspule halbiert sich, der Strom verdoppelt sich, die Spannung bleibt (aufgrund Spannungsteuerung) gleich.

                Wir erhalten eine Schwingspule, in welcher der doppelte Strom fließt und somit bei gleicher Spannung die 2-fache (Verlust-) Leistung U x I abfällt, welche unsere modifizierte Schwingspule im Vergleich zum Ausgangssystem erwärmt.

                Es hat sich jedoch auch die Masse der Schwingspule verdoppelt (durch doppelten Drahtquerschnitt), d.h. der Temperaturanstieg (als Rate über der Zeit) während eines Impulses bleibt ebenfalls gleich:

                Doppelte zugeführte "Heizleistung" und doppelte Masse der Schwingspule als Wärmeträger gleichen sich bezüglich der Rate der Erwärmung aus (Hoppla!).

                Aus dem beanspruchten Vorteil der angeblich geringeren "dynamischen Kompression" (aufgrund geringerer Erwärmung der Schwingspule mit dem Verlauf des Musik- oder Testsignals ?) beim System mit höherem Kraftfaktor wird daher nichts (*).


                Zusammenfassend:
                • Die Rate eines dynamischen (signalbedingten) Temperaturanstiegs in beiden Vergleichsspulen ist etwa gleich geblieben.

                • Beide Systeme reagieren auf dieselbe Rate des Temperaturanstiegs mit derselben relativen Verminderung der Spannungsempfindlichkeit bezüglich der Antriebskraft.


                Denn die relative temperaturbedingte Änderung des Stroms aufgrund relativer temperaturbedingter Änderung der Schwingspulenwiderstände sind über

                I = U/R

                und

                RT2 = RT1 * (1 + α(T2 - T1)) ebenfalls bei beiden Systemen gleich (**).



                Doch es kommt "noch schlimmer":

                Geringe thermische Kompression hat man daher z.B. mit einer Schwingspule, deren
                "Gesamtmasse inkl. Schwingspulenträger" pro "stromdurchflossenem Leitervolumen" ein eher hohes Verhältnis aufweist, dabei darf der Schwingspulenträger gern etwas dicker ausfallen und auch vom Verhältnis "Oberfläche zu umschlossenem Volumen" großzügig ... (***)

                Es spricht also rein aus dieser Sicht zunächst auch nichts gegen "Langhub" Auslegungen, wichtig ist jedoch, daß die Masse der Schwingspule inkl. Träger in Relation zur bewegen Gesamtmasse des Systems in einem vernünftigen Rahmen bleibt.


                Geeignete Geometrien des Magnetsystems klammere ich hier mal aus ...


                ___________________

                (*) Und um mögliche Einwände an dieser Stelle vorweg zu nehmen:

                Die Verdopplung der Schwingspulenmasse im Beispiel allein bewirkt in den meisten realen Fällen keine so deutliche Erhöhung der bewegten Gesamtmasse eines Treibers, daß für das Beispiel wesentlich mehr als die doppelte Leistung (für gleichen Schalldruck) zugeführt werden müsste ...

                (**) Zur Temperaturabhängigkeit von Widerständen:

                RT2 = RT1 * (1 + α(T2 - T1))

                Vgl. hierzu auch



                Anmerkung:

                Mr. Elliott dürfte es hassen (wüsste er davon ;)), daß ich ausgerechnet seine Seite dafür hernehme, gibt er sich doch so große Mühe, die angeblich geringere thermische Kompression von Hochwirkungsgrad LS zu "zeigen" ...


                (***) Was sich wiederum mindernd auf die (träge) längerfristige Erwärmung im Mittel auswirkt (durch verbesserte Kühlung), die jedoch

                - von kurzfristigen Signalspitzen weitgehend unabhängig ist

                und

                - hier für meinen Post nicht das primäre Thema ist


                d.h. auch die Notwendigkeit zur längerfristig wirksamen Begrenzung der Schwingspulentemperatur bei Systemen mit hoher Verlustleistung im Antrieb durch jeweils geeignete Maßnahmen zur Kühlung wird von mir keinesfalls bezweifelt ...

                Es ist evt. unglücklich, daß es für "signalabhängige dynamische Kompression" (auch aufgrund von Schwingspulenerwärmung ...) und "längerfristige Parameterdrift" (durch Schwingspulenerwärmung ...) offenbar keine separaten und gängigen Begriffe gibt ("thermische Kompression" ist bestenfalls ein Oberbegriff und damit in der konkreten Verwendung vgl. "HiFi und Wirkungsgrad" (s.o.) oft irreführend):

                De Facto sind es - wie auch John Kreskovsky zeigt - zwei unterschiedliche Themen, die für unterschiedliche Anwendungsbereiche auch unterschiedlich relevant sind.
                Zuletzt geändert von dipol-audio; 24.06.2016, 20:15.
                Grüße aus Reinheim, Oliver Mertineit

                Kommentar


                  #53
                  AW: Wie klingt Elektronik?


                  @longueval:




                  Diese Messungen (aktuell 4tes Diagramm von oben mit grüner Kurve) zeigen m.E. zweierlei:

                  • die Effekte durch "thermische Kompression" (hier gemeint: längerfristige thermische Drift) sind beim gegebenen Subwoofer in Relation gegenüber den Portverzerrungen/Portkompression (d.h. eff. Verminderung des Port Querschnitts durch Turbulenz bei hohen Pegeln in 2ter Messung von oben mit rosa Kurve ...) "ein Witz" zumindest im typischerweise durch Subwoofer abgedeckten Bereich bis ca. 100Hz. Daraus kann und sollte man bei der 2ten Messung von oben in der Entwicklung m.E. die notwendigen Konsequenzen ziehen ...

                  • Schwingspulenerwärmung (wahrsch. durch eine vorangegangene "belastende" Messung mit einem langsamen Sweep) ist so träge (auch in der Abkühlungsphase), daß sie praktisch während der vollständigen nachfolgenden Sweepmessung mit geringerem Pegel bestehen bleibt.



                  Daher geht es hier (auf der Fink Seite) im engeren Sinne nicht um (thermisch bedingte) "Dynamikkompression" in unmittelbarer Abhängigkeit vom Signal (*), sondern es geht eher um "Temperaturdrift" längerfristiger Natur, die im PA Bereich genauso genannt wird und dort beachtet werden muss, weil sie ohne besondere Maßnahmen (Dimensionierung, Kühlung) oft zu deutlich wird ...

                  Es wird gleichzeitig der Beweis geliefert, daß es - wie John Kreskovsky ebenfalls zeigt - unterschiedliche Themen sind.


                  "Spitzfindig" formuliert:

                  Ein Treiber mit "hübsch aufgeheizter" Schwingspule zeigt auch innerhalb eines erhöhten Temperaturbereichs durchaus noch zum Eingangspegel passende (kurzfristige, "musikalische") "Dynamikabstufungen", solange man im weitestgehend linearen Bereich des (nun) "warmen" Systems bleibt.

                  Denn die Temperatur ändert sich nur träge, relevante (mittlere) Abkühlung dauert also viele "musikalische Takte" um hier mal anschaulicher zu werden ...

                  Es stört dabei mehr, "daß das System insgesamt nicht mehr dasselbe ist" ("kalt" und "warm") und daß u.a. die Spannungsempfindlichkeit abnimmt.



                  ____________

                  (*) Über welche man sich in "besonders audiophilen" Heim-Hifi-Kreisen und "HiFi-Hochwirkungsgrad-Kreisen" so gern unterhält, weil man hier ganz allgemein auch Themen mit "extradünnem" Gegenstandsbereich bevorzugt ...
                  Zuletzt geändert von dipol-audio; 24.06.2016, 21:49.
                  Grüße aus Reinheim, Oliver Mertineit

                  Kommentar


                    #54
                    AW: Wie klingt Elektronik?

                    Hallo Oliver,
                    schön zusammengefasst....
                    Ein Punkt noch: Die thermische Kompression ändert IMHo nichts am dynamischen Verhalten, der Treiber ist bei erwärmter VC und somit gestiegenem Rdc schlicht insgesamt leiser bei Spannung X als mit kalter VC.
                    Erhöht man die Spannung an so einem Treiber um Wurzel2 wird er dennoch dann 3 dB mehr Pegel machen.
                    Die bei Profi-PA Chassis oft gezeigten Kompressionsdiagramme haben meist noch andere Ursachen. a) wenn nicht mehr die volle VC-Länge im Luftspalt ist, geht B/L in die Knie und b) oftmals würgt eine aus Betriebssicherheitsgründen progressive Einspannung den Hub ab.

                    Die in bestimmten Highenderkreisen beliebten Hochwirkungsgradbreitbänder haben meist homöopathische Schwingspulenüberhänge, da ist sogar eher mit Dynamikkompression schon ab sehr geringen Eingangsleistungen zu rechnen (ausser auf fc).

                    Gruß
                    Peter Krips

                    Kommentar


                      #55
                      AW: Wie klingt Elektronik?

                      @dipol

                      alles richtig, nur scheinst du zu übersehen, dass mein beitrag eine antwort auf die frage von din hifi war. insofern ist die disskussion zwischen uns eine luftnummer.
                      ALSregel: besser man kann mehr, als man macht, als man macht mehr, als man kann. (brecht)

                      Kommentar


                        #56
                        AW: Wie klingt Elektronik?

                        Zitat von P.Krips Beitrag anzeigen
                        ...
                        Die in bestimmten Highenderkreisen beliebten Hochwirkungsgradbreitbänder haben meist homöopathische Schwingspulenüberhänge, da ist sogar eher mit Dynamikkompression schon ab sehr geringen Eingangsleistungen zu rechnen (ausser auf
                        ...

                        Hallo Peter,

                        auf diesen und andere - oft in Kauf genommene - "Abstriche" bei manchen Heim HiFi "Hochwirkungsgrad" Konzepten - speziell mit einschlägigen Breitbändern - bin ich oben bewusst nicht eingegangen, um es einfach zu halten ...

                        Aber es muss sich ja nicht nur einer allein dort "unbeliebt" machen, deshalb ist es schön, daß Du darauf noch hingewiesen hast ;) .
                        Grüße aus Reinheim, Oliver Mertineit

                        Kommentar


                          #57
                          AW: Wie klingt Elektronik?

                          Zitat von longueval Beitrag anzeigen
                          @dipol

                          alles richtig, nur scheinst du zu übersehen, dass mein beitrag eine antwort auf die frage von din hifi war. insofern ist die disskussion zwischen uns eine luftnummer.

                          Nicht schlimm m.E. , solange es in der Sache passt .... :M
                          Grüße aus Reinheim, Oliver Mertineit

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                            #58
                            AW: Wie klingt Elektronik?

                            trotzdem noch ein link, einer zweiwegbox üblichen zuschnitts, die zweite grafik zeigt, dass besonders in der nähe der resonanzfrequenz es nicht nur eine parallelverschiebung ist

                            ALSregel: besser man kann mehr, als man macht, als man macht mehr, als man kann. (brecht)

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                              #59
                              AW: Wie klingt Elektronik?

                              Hallo,
                              Zitat von longueval Beitrag anzeigen
                              trotzdem noch ein link, einer zweiwegbox üblichen zuschnitts, die zweite grafik zeigt, dass besonders in der nähe der resonanzfrequenz es nicht nur eine parallelverschiebung ist

                              http://media.soundonsound.com/sos/ju...torsfig1bw.gif
                              Habe ich oben (nur) bei BBs dazugeschrieben, dass dass bei fc nicht gilt., denn der erhöhte RDC verschlechtert Qtc, so dass der Treiber dann auf fc relativ lauter wird.

                              Gruß
                              Peter Krips

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                                #60
                                AW: Wie klingt Elektronik?

                                Zitat von longueval Beitrag anzeigen
                                trotzdem noch ein link, einer zweiwegbox üblichen zuschnitts, die zweite grafik zeigt, dass besonders in der nähe der resonanzfrequenz es nicht nur eine parallelverschiebung ist

                                http://media.soundonsound.com/sos/ju...torsfig1bw.gif

                                @longueval

                                Ich habe mir diesen (vergleichenden ?) Test von Nahfeldmomonitoren und HiFi 2-Wegern aus 2002 mal durchgelesen ... und der "Erkenntnisgewinn" daraus kann die für's Lesen verschwendete Lebenszeit m.E. nicht entschädigen:




                                Mein vorläufiger Kurzkommentar dazu (vor allem zur Methodik):

                                Ich würde Mr. Phil Ward nicht einmal Bügeleisen testen lassen.

                                Mit Bügeleisen könnte er jedoch - unter strenger Aufsicht - anfangen zu üben, praxisrelevante Aussagen über Ausgangsgrößen von technischen Objekten zu treffen.

                                Vielleicht äußere ich mich morgen noch näher dazu, vielleicht lasse ich es aber auch ganz bleiben ...

                                Wer bezahlt dafür, daß so ein Bullsh*t seit 14 Jahren im Netz verfügbar ist ?
                                Zuletzt geändert von dipol-audio; 25.06.2016, 02:10.
                                Grüße aus Reinheim, Oliver Mertineit

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