:H Artur Rubinstein: Chopin (11 CDs, RCA), z. Zt. zu haben für nur 25 Euro (Quelle jpc) :H
:H Adam Harasiewicz: Chopin (10 CDs, Decca Eloquence) für 20 Euro
Es gibt Pianisten, die schätzt man, und solche die liebt man: Zur letzteren Kategorie zählt für mich Artur Rubinstein. Sein Chopin ist ein Klassiker: mit der Rubinstein eigenen Natürlichkeit, ein eher >männlicher< als weiblicher Chopin, mit dem für ihn charakteristischen großen, runden und warmen Ton. Immer wieder erhebend: Wie er im 1. der Nocturnes die ideale Linie trifft zusammen mit einer pianistisch traumwandlerischen Klangregie: volltönend und zugleich ein absolut sauberes und durchsichtiges Spiel! Wer Rubinstein noch nicht in seiner Sammlung hat, sollte zugreifen! Auch klangtechnisch sind diese RCA-Studioaufnahmen hervorragend! Man bekommt den (fast) kompletten Chopin-Kosmos, leider ohne die Etüden! Rubinstein hat sie nie komplett aufgenommen! Er liebte das Leben zu genießen und war zum Üben einfach zu faul (was er mit viel Humor selbst zugibt!) ;) ;) ;)
1962 gewann Adam Harasiewicz den Chopin-Wettbewerb in Warschau und verwies niemand anderen als Vladimir Ashkenazy auf den 2. Platz (der hatte vorher bereits den Tschaikowsky-Preis in Moskau gewonnen!). In der Jury saß damals kein geringerer als Arturo Benedetti Michelangeli (ABM). ABM weigerte sich dann, das Schlußdokument zu unterschreiben. Er wollte Ashkenazy vor Harasiewicz plazieren! Harasiewicz kam trotzalledem nachher zu ihm in seine Pianistenschule in Arezzo um zu lernen (dokumentiert im Film!) ...
Harasiewicz Aufnahmen sind zum allergrößten Teil auf höchstem Niveau und von zeitloser Gültigkeit. Ich habe ihn in den 70igern einmal im Düsseldofer Schumann-Saal erlebt (der inzwischen abgerissen ist!), wo er u.a. das 3. Scherzo spielte. Meine persönliche Referenz auch heute noch: Niemand anderem gelingt es, auch im Trio (der Choral mit den Harfenklängen in der rechten Hand) die dramatische Spannung zu halten, so daß sich dieser Teil nicht zur Idylle verselbständigt! Überragende Balladen, Etüden und Preludes, große Sonatenarchitekturen sind seine Sache freilich nicht! Das kann man aber verschmerzen mit Blick auf all die anderen pianistischen Höhenflüge! Meine Empfehlung mit ;) ;) ;) !
Schöne Ostern! Gruß Holger
:H Adam Harasiewicz: Chopin (10 CDs, Decca Eloquence) für 20 Euro
Es gibt Pianisten, die schätzt man, und solche die liebt man: Zur letzteren Kategorie zählt für mich Artur Rubinstein. Sein Chopin ist ein Klassiker: mit der Rubinstein eigenen Natürlichkeit, ein eher >männlicher< als weiblicher Chopin, mit dem für ihn charakteristischen großen, runden und warmen Ton. Immer wieder erhebend: Wie er im 1. der Nocturnes die ideale Linie trifft zusammen mit einer pianistisch traumwandlerischen Klangregie: volltönend und zugleich ein absolut sauberes und durchsichtiges Spiel! Wer Rubinstein noch nicht in seiner Sammlung hat, sollte zugreifen! Auch klangtechnisch sind diese RCA-Studioaufnahmen hervorragend! Man bekommt den (fast) kompletten Chopin-Kosmos, leider ohne die Etüden! Rubinstein hat sie nie komplett aufgenommen! Er liebte das Leben zu genießen und war zum Üben einfach zu faul (was er mit viel Humor selbst zugibt!) ;) ;) ;)
1962 gewann Adam Harasiewicz den Chopin-Wettbewerb in Warschau und verwies niemand anderen als Vladimir Ashkenazy auf den 2. Platz (der hatte vorher bereits den Tschaikowsky-Preis in Moskau gewonnen!). In der Jury saß damals kein geringerer als Arturo Benedetti Michelangeli (ABM). ABM weigerte sich dann, das Schlußdokument zu unterschreiben. Er wollte Ashkenazy vor Harasiewicz plazieren! Harasiewicz kam trotzalledem nachher zu ihm in seine Pianistenschule in Arezzo um zu lernen (dokumentiert im Film!) ...
Harasiewicz Aufnahmen sind zum allergrößten Teil auf höchstem Niveau und von zeitloser Gültigkeit. Ich habe ihn in den 70igern einmal im Düsseldofer Schumann-Saal erlebt (der inzwischen abgerissen ist!), wo er u.a. das 3. Scherzo spielte. Meine persönliche Referenz auch heute noch: Niemand anderem gelingt es, auch im Trio (der Choral mit den Harfenklängen in der rechten Hand) die dramatische Spannung zu halten, so daß sich dieser Teil nicht zur Idylle verselbständigt! Überragende Balladen, Etüden und Preludes, große Sonatenarchitekturen sind seine Sache freilich nicht! Das kann man aber verschmerzen mit Blick auf all die anderen pianistischen Höhenflüge! Meine Empfehlung mit ;) ;) ;) !
Schöne Ostern! Gruß Holger
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