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    #31
    Hallo --

    Ich sehe es so wie bukowsky: Bei vielen akustischen Instrumenten erfolgt die Schallabstrahlung von merklich entfernten Punkten des Instrumentenkörpers aus. Das ist aber kein Grund, warum Lautsprecher "ähnlich" abstrahlen sollten. Eine Nachahmung der Abstrahlung könnte sowieso immer nur für einzelne Instrumente gelingen. Außerdem ist ja bereits bei der Aufnahme das Abstrahlverhalten mit ins Signal eingeflossen - wenn auch sicher nur bruchstückhaft.

    Trotzdem hat aus meiner Sicht eine "ideale" Punktschallquelle bei der Wiedergabe - theoretisch! - zumindest einen gravierenden Nachteil:
    Es entsteht (besonders bei HiFi-üblicher Hördistanz) mindestens auf dem Boden eine kaum gedämpfte Reflexion mit geringem Zeitversatz. Die Dämpfung etwa eines Teppichs greift ja erst bei mittleren und hohen Frequenzen signifikant. Aus der Reflexion resultiert ein kammgefilterter Frequenzgang am Hörplatz; der Effekt dürfte - wegen des geringen Zeitversatzes - vom Gehör eigentlich nicht ohne weiteres als "Artefakt" der Wiedergabe im Hörraum identifizierbar sein... Ich weiß nicht, ob es Untersuchungen zur (Nicht-)Hörbarkeit gibt - oder ob meine Überlegung aus einem anderen Grund falsch ist... :C

    Der Vorteil einer Linienschallquelle (mit ausreichender vertikaler Ausdehnung) ist dagegen aus Sicht ihrer Anhänger, dass sie "Zylinderwellen" abstrahlt bzw. abstrahlen SOLL(!). Bis zu Bassfrequenzen herunter wäre somit vertikal eine starke Bündelung gegeben, die Reflexionen an Boden (und Decke) wirksam verhindert. Gäbe es tatsächlich solche "Zylinderwellen", spielten auch die differierenden Abstände der einzelnen Bereiche einer Flächenmembran zum Ohr gar keine Rolle - weil das Ohr immer nur von dem Ausschnitt der Welle erreicht würde, der auf gleicher Höhe abgestrahlt wurde.

    Wie gesagt - ich habe mal irgendwo aufgeschnappt, dass es solche "Zylinderwellen" in der Praxis nicht gibt. Zumindest nicht in idealer Form. Warum das so sein soll, ist mir aber bisher nicht klar geworden... :Y

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      #32
      Original von kceenav
      Das ist aber kein Grund, warum Lautsprecher "ähnlich" abstrahlen sollten. Eine Nachahmung der Abstrahlung könnte sowieso immer nur für einzelne Instrumente gelingen. Außerdem ist ja bereits bei der Aufnahme das Abstrahlverhalten mit ins Signal eingeflossen - wenn auch sicher nur bruchstückhaft.
      dem kann ich mich nur anschließen. Es sollen keine Instrumente reproduziert werden, sondern ein aufgenommenes und in aller Regel noch bearbeitetes Schallfeld.

      ein Schallfeld, welches theoretisch [gibt ja nicht wenige Kunstprodukte] in einem Raum steht und mittels Hifi in einem anderen Raum reproduziert werden soll, muss, um authentisch zu wirken, ebenso wieder in den Raum gestellt werden. Aus meiner Sicht geht dies weder im Nahfeld mit direkter Beschallung, weder ganz ohne Reflektionen und auch nicht aus einer Punktschallquelle.

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        #33
        Ich sag´s ja immer: Musikreproduktion ist eine Illusion. Eine reale Abbildung des Originalschallmusters kann mit HiFi nicht gelingen. Für mich kann es nur darum gehen, das möglichst unverfälscht - und das ist schwierig genug - serviert zu bekommen, was auf einem Tonträger abgespeichert wurde. Und wenn ich dann beim Abhören das Gefühl bekomme, Instrumente und Stimmen seien "echt", dann stellt sich bei mir Genugtuung ein.

        Gruß
        Franz

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          #34
          Original von kceenav
          Hallo --

          Ich sehe es so wie bukowsky:

          Bei vielen akustischen Instrumenten erfolgt die Schallabstrahlung von merklich entfernten Punkten des Instrumentenkörpers aus.
          Hi kceenav

          das hätte ich jetzt gern mal erklärt bekommen.

          Gruß Frank

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            #35
            Hallo Frank --

            Original von alex8529
            Original von kceenav
            Bei vielen akustischen Instrumenten erfolgt die Schallabstrahlung von merklich entfernten Punkten des Instrumentenkörpers aus.
            (...) das hätte ich jetzt gern mal erklärt bekommen.
            Wie bukowsky schon sagte: Das Paradebeispiel dürfte ein Flügel sein. Der Resonanzboden hat eine enorm große Fläche, Größenordnung geschätzt 2 - 3 Quadratmeter. Aber auch "kleinere" Instrumente wie ein Cello verfügen über beträchtlich "ausgedehnte" klangabstrahlende Flächen. Typisch für die meisten Saiteninstrumente ist auch, dass "Deckel" und "Boden" des Korpus gemeinsam resonieren - und die sind doch offensichtlich "räumlich getrennt".

            Nicht von ungefähr findet sich im "Dickreiter" ("Handbuch der Tonstudiotechnik") folgende FAUSTREGEL für die Richtcharakteristik natürlicher Klangerzeuger/Instrumente:
            "......, dass Frequenzen im Bassbereich - unter etwa 250 Hz - im allgemeinen kugelförmig ungerichtet, Frequenzen darüber zunehmend gerichtet abgestrahlt werden."
            250 Hz entsprechen einer Wellenlänge von ca. 140 cm; ganz grob(!) lässt sich daraus auf jeden Fall ableiten, dass viele Instrumente sicher eher als "Flächenstrahler" denn als "Punktstrahler" fungieren.

            Ein weiterer Aspekt ist dann noch, dass es separate Orte der Entstehung von Anblas-, Griff- und sonstigen Geräuschen geben kann. Aber darum geht's hier ja wohl weniger...

            Wie schon gesagt: Diese Gegebenheiten sind meiner Ansicht nach KEIN Grund, warum LS auch über große schallabstrahlende Flächen verfügen müssten.
            Im Gegenteil: Solange bei der Wiedergabe Raumreflexionen (des Abhörraums) den Klang am Hörort erheblich mitprägen, erscheint die Punktschallquelle deswegen als ein (mögliches) Ideal, weil bei ihr Reflexionen aus allen Richtungen immer "erkennbar" auf demselben Ursprungssignal basieren, das als "Direktschall" empfangen wird. Genau das ist nämlich bei einer typischen Mehrwegebox mit nicht-"koinzidentem" Bass-, (Mittel-,) und Hochtöner NICHT der Fall. (Angesichts der verbreiteten Tendenz, alle möglichen Feinheiten der Wiedergabe als "irrelevant" abzutun - weil nicht "wirklich" hörbar, im Blindtest.. -, frage ich mich bei solchen Überlegungen dann allerdings auch mittlerweile, wie "relevant" die fehlende Koheränz einer gängigen 2-Wegebox eigentlich sein kann... :C ;))

            Ein "idealer", vertikal sehr ausgedehnter Breitband-Flächenstrahler (oder "Bändchenstrahler"), der eine "Zylinderwelle" erzeugt - wenn das denn möglich ist -, hätte dagegen zumindest in der Vertikalen AUCH keine Schwächen in der Abstrahlungskoheränz.

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