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Anton Bruckner

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    #91
    Original von amicus
    Hi Wolfgang,

    berichte doch zur gegebener Zeit von deinen Höreindrücken.
    Ja, neben deiner Ansicht würde mich auch interessieren, inwieweit mein Geschurbel für dich und andere überhaupt nachvollziehbar ist. Ich tue mich mit solchen Bauch-Beschreibungen immer sehr schwer, von Klassik habe ich eigentlich keine Ahnung, ich höre sie nur ;)

    Liebe Grüße,
    Axel

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      #92
      Hi Axel,

      Original von sommerfee
      Ja, neben deiner Ansicht würde mich auch interessieren, inwieweit mein Geschurbel für dich und andere überhaupt nachvollziehbar ist. Ich tue mich mit solchen Bauch-Beschreibungen immer sehr schwer, von Klassik habe ich eigentlich keine Ahnung, ich höre sie nur ;)

      Liebe Grüße,
      Axel
      das ist ein interessanter Punkt, der zwar etwas vom Thema wegführt, aber trotzdem spannend ist. Wenn ich mich mal privat bei Treffen oder ähnlichem über unser Musikforum unterhalte, treffe ich häufig auf ähnliche Vorbehalte. Nach dem Motto: ich könnte da ja was zu schreiben, aber eigentlich habe ich ja gar keine Ahnung von Klassik.

      Gerade dadurch, dass wir bei uns auch ein paar Musiker an Bord haben, kann man eine gewisse Zurückhaltung beim Posten beobachten, gerade wenn es um Klassik geht. Ich finde das immer sehr schade, weil es schließlich bei einem Internetforum ja gerade auf den Austausch über den persönlichen Eindruck ankommt... Außerdem kann das für "Profis", und dazu zähle ich einfach mal den vielbewanderten Musikliebhaber mit dazu, ja gerade spannend sein, sich über solche "Bauch-Beschreibungen", wie Du es nennst, auszutauschen.

      Ich erlebe das fast täglich zu Hause: meine Liebste spielt in einem Orchester und ich habe eigentlich auch keine Ahnung... :D

      In diesem Sinne werde ich zu gegebener Zeit mal mein Geschurbel zu den Aufnahmen zum Besten geben! ;)

      Gruß
      Wolfgang

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        #93
        Hi Axel,

        ich kann mich Wolfgang eigentlich nur anschließen.

        Liebe Grüße
        Thomas

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          #94
          Zu den aufgezählten Dirigenten: bis auf Bruno Walter (und natürlich Wand) habe ich von den Dirigenten keine Aufnahme "im Ohr". Magst Du mal ein paar konkrete Empfehlungen geben? Danke!
          Hallo Wolfgang,

          die dritte Sinfonie von Bruckner ist m.E. Carl Schuricht sehr gelungen (allerdings auch die Achte und Neunte). Bei Preiser ist eine Tonaufnahme der Dritten mit den Wiener Philharmonikern erschienen, die ich empfehlen kann. Auch das Klangbild - wenngleich etwas hell timbriert - vermag zu überzeugen (Stereo, ca. 1962):



          Bei Capriccio ist die Fünfte mit dem Sinfonieorchester des BR unter Leitung von Kurt Eichhorn erschienen, die Aufnahme ist leider gestrichen:



          Dieses Aufnahme kommt meiner Vorstellung von diesem Werk mit am nächsten, die Proportionen stimmen, die periodische Struktur wird erkennbar, die Rhythmik stimmt (das ist mir sehr wichtig), das Verhältnis von Haupt- und Nebenstimmen ist gelungen. Eigenartigerweise übergeht Eichhorn eine in der Partitur verzeichnete Generalpause - eine gute Lösung, wie ich finde.

          Es gibt noch eine fast-Gesamtaufnahme mit dem Bruckner-Orchester Linz, welches aber nicht so gut ist, wie das Sinfonieorchester des BR. Besonders bemerkenswert ist an dieser Aufnahme die Ausführung des Finales der Neunten (rekonst. Philips, Cohrs, Mazzuca), welches bis in die Coda hinein von Bruckners Hand vorhanden ist.

          Gruß

          Andreas

          P.S. Bruckners Werke sind hoch originell, ein wesentliches Kriterium für wirkliche Kunst. Ich habe einen großen Respekt vor diesem Komponisten, der die wissenschaftliche Seite des Komponierens stets betonte - und diesem Anspruch gerecht wurde. Mit "heavy metal" hat das wirklich nichts zu tun.
          Für den - intellektuellen - Einstieg kann ich eher die Motetten oder z.B. die e-moll-Messe empfehlen, da man bei einer Musikalisierung eines Textes einen Leitfaden hat.

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            #95
            Hi Andreas,

            Original von AH.
            die dritte Sinfonie von Bruckner ist m.E. Carl Schuricht sehr gelungen (allerdings auch die Achte und Neunte). Bei Preiser ist eine Tonaufnahme der Dritten mit den Wiener Philharmonikern erschienen, die ich empfehlen kann. Auch das Klangbild - wenngleich etwas hell timbriert - vermag zu überzeugen (Stereo, ca. 1962):

            Zur dritten Sinfonie habe ich erst spät einen richtigen Zugang gefunden. Die Einspielung kommt für Dezember ins Budget... :)


            Original von AH.

            Bei Capriccio ist die Fünfte mit dem Sinfonieorchester des BR unter Leitung von Kurt Eichhorn erschienen, die Aufnahme ist leider gestrichen:



            Dieses Aufnahme kommt meiner Vorstellung von diesem Werk mit am nächsten, die Proportionen stimmen, die periodische Struktur wird erkennbar, die Rhythmik stimmt (das ist mir sehr wichtig), das Verhältnis von Haupt- und Nebenstimmen ist gelungen. Eigenartigerweise übergeht Eichhorn eine in der Partitur verzeichnete Generalpause - eine gute Lösung, wie ich finde.
            Wie gefällt Dir denn im Vergleich dazu die Fünfte unter Wand?

            Original von AH.
            Es gibt noch eine fast-Gesamtaufnahme mit dem Bruckner-Orchester Linz, welches aber nicht so gut ist, wie das Sinfonieorchester des BR. Besonders bemerkenswert ist an dieser Aufnahme die Ausführung des Finales der Neunten (rekonst. Philips, Cohrs, Mazzuca), welches bis in die Coda hinein von Bruckners Hand vorhanden ist.
            Das ist spannend! So eine "Fortführung" kenne ich bisher nur von Schuberts Unvollendeter....

            Original von AH.
            P.S. Bruckners Werke sind hoch originell, ein wesentliches Kriterium für wirkliche Kunst. Ich habe einen großen Respekt vor diesem Komponisten, der die wissenschaftliche Seite des Komponierens stets betonte - und diesem Anspruch gerecht wurde. Mit "heavy metal" hat das wirklich nichts zu tun.
            Für den - intellektuellen - Einstieg kann ich eher die Motetten oder z.B. die e-moll-Messe empfehlen, da man bei einer Musikalisierung eines Textes einen Leitfaden hat.
            Die Originalität kommt allerdings leider nicht bei allen Interpretationen zum Tragen...

            Bzgl. der Vokalmusik: das finde ich interessant- eine schöne Einspielung des Te Deums hat beispielsweise Zubin Mehta eingespielt...

            Gruß
            Wolfgang

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              #96
              Original von AH.

              P.S. Bruckners Werke sind hoch originell, ein wesentliches Kriterium für wirkliche Kunst. Ich habe einen großen Respekt vor diesem Komponisten, der die wissenschaftliche Seite des Komponierens stets betonte - und diesem Anspruch gerecht wurde.

              Hallo Andreas,

              ich teile deine Einschätzung voll und ganz. :N

              Grüße
              Thomas

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                #97
                Tag,
                und Tag Thomas,

                Carl Schuricht war gelegentlich als Gastdirigent beim NDR, nie Chefdirigent des Orchesters gewesen. - Die Reihe der 'Chefs' beim NDR nach Hans Schmitdt-Isserstedt war: Moshe Atzmon (dann Basel), Klaus Tennstedt (verstorben), Interregnum von mehreren Spielzeiten ohne Chefdirigenten, dann kam aus Köln Günter Wand, nach Wand, verblieb Ehrendirigent des Orchesters, kam für kurze Zeit John Elliot Gardiner, gefolgt von Herbert Blomstedt, der auch aus seinem Vertrag ausstieg, schließlich Christoph Eschenbach (kam aus Houston), heute ist Christoph von Dohnànyi in der Position des Chefdirigenten.

                In Hamburg gab es eine von Hans Schmidt-Isserstedt begründete Tradition der 'schweren Großsinfonik', Brahms, Bruckner, auch Sibelius. Schmidt-Isserstedt setzte sich für Sibelius' Sinfonik ein zu einer Zeit, als es schick zu sein hatte, über Sibelius verächtlich zu reden (Adorno und Gefolge). Klaus Tennstedt war auch ein Mann des merklich konzeptuellen Musizierens gewesen. Günter Wand konnte anknüpfen - und erneuern.

                Freundlicher Gruß
                Albus

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                  #98
                  Hallo Albus,

                  besten Dank für diese erhellenden Information.

                  Das John Elliot Gardiner und Herbert Blomstedt, wenn auch nur für kurze Zeit, Chefdirigenten beim NDR gewesen sind, wußt ich nicht.

                  :S
                  Grüße
                  Thomas

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                    #99
                    Hallo Wolfgang,

                    bezüglich der Vokalmusik meine ich weniger das Te Deum, als vielmehr Werke wie seine Motetten, z.B. "os justi", eine ausgesprochen geistreiche und plausible Musikalisierung dieses Textes, dabei kurz und daher noch übersichtlich.

                    Was die Fünfte unter Leitung von Wand angeht, so hat sie mich mehrfach überzeugt, wirkte mir jedoch - im Bestreben nach Deutlichkeit - immer etwas zu gezügelt (das hat Wand speziell bei der Fünften so gehalten).

                    Übrigens ist die "Fortführung" Bruckners Neunter Sinfonie keine Neukomposition, es existierten viele numerierte Bögen bereits in voller Partitur, die teilweise leider von Andenkenjägern aus Bruckners Sterbezimmer entwendet wurden. Hätte man das Zimmer rechtzeitig versiegelt, wäre wohl ein nahezu vollständiges Finale vorhanden gewesen.
                    Nach dem vorhandenen Material Bruckner´s läßt sich das Finale bis zur Coda recht sicher rekonstruieren. Kurt Eichhorn war 1992 nichteinmal der Erste, der das Finale zur Aufführung gebracht hat, mit dem erst jetzt Nikolaus Harnoncourt (mit falschen Spekulationen zur Coda) eine gewisse Sensation erregt hat.
                    Viele Informationen von einem der Musikwissenschaftler (B. G. Cohrs), der an der Sichtung des Materials zum Finale und dessen Ausarbeitung beteiligt war, findet man hier:
                    Liebe Musikfreundinnen und Musikfreunde! Da mein Forum zum Thema Finale der IX. Sinfonie Anton Bruckners, das ich im März 2003 bei http://www.klassik-heute.com eingerichtet hatte, leider inzwischen ganz vom Netz verschwunden ist, möchte ich nun hier…

                    Die Situation ist bei Bruckners Neunter ganz verschieden zu Schuberts unvollendeter h-moll-Sinfonie.

                    Gruß

                    Andreas

                    Kommentar


                      Hallo Andreas,

                      Original von AH.
                      bezüglich der Vokalmusik meine ich weniger das Te Deum, als vielmehr Werke wie seine Motetten, z.B. "os justi", eine ausgesprochen geistreiche und plausible Musikalisierung dieses Textes, dabei kurz und daher noch übersichtlich.
                      Danke für die Präzisierung. Hast Du da spezielle Empfehlungen für eine Aufnahme?


                      Original von AH.
                      Was die Fünfte unter Leitung von Wand angeht, so hat sie mich mehrfach überzeugt, wirkte mir jedoch - im Bestreben nach Deutlichkeit - immer etwas zu gezügelt (das hat Wand speziell bei der Fünften so gehalten).
                      Das ist interessant, weil es ein häufiger Einwand gegen ihn als Interpreten insgesamt ist. Welche Aufnahme ist das denn, mit dem WDR?

                      Original von AH.
                      Übrigens ist die "Fortführung" Bruckners Neunter Sinfonie keine Neukomposition, es existierten viele numerierte Bögen bereits in voller Partitur, die teilweise leider von Andenkenjägern aus Bruckners Sterbezimmer entwendet wurden. Hätte man das Zimmer rechtzeitig versiegelt, wäre wohl ein nahezu vollständiges Finale vorhanden gewesen.
                      Nach dem vorhandenen Material Bruckner´s läßt sich das Finale bis zur Coda recht sicher rekonstruieren. Kurt Eichhorn war 1992 nichteinmal der Erste, der das Finale zur Aufführung gebracht hat, mit dem erst jetzt Nikolaus Harnoncourt (mit falschen Spekulationen zur Coda) eine gewisse Sensation erregt hat.
                      Na, da werde ich wohl mal Ausschau nach Einspielungen halten...

                      Original von AH.
                      Viele Informationen von einem der Musikwissenschaftler (B. G. Cohrs), der an der Sichtung des Materials zum Finale und dessen Ausarbeitung beteiligt war, findet man hier:
                      Liebe Musikfreundinnen und Musikfreunde! Da mein Forum zum Thema Finale der IX. Sinfonie Anton Bruckners, das ich im März 2003 bei http://www.klassik-heute.com eingerichtet hatte, leider inzwischen ganz vom Netz verschwunden ist, möchte ich nun hier…

                      Die Situation ist bei Bruckners Neunter ganz verschieden zu Schuberts unvollendeter h-moll-Sinfonie.
                      Ja, so weit ich mich richtig erinnere, gibt es bei Schubert nur Skizzen... Ich hatte da auch mal eine Einspielung aus der hiesigen Stadtbibliothek ausgeliehen... Aber von wem die jetzt war, weiß ich nicht mehr.

                      Danke für den Link ins Taminoforum. Schon beachtenswert, was da an Kompetenz versammelt ist. Alleine der von Dir verlinkte Beitrag gibt in Druckfassung 40 Seiten... Tja... Ich habe da auch schon zweimal vergeblich versucht, mich anzumelden... Es ist ja gut und schön, so ein ehrgeiziges Projekt "bestes Klassikforum" auf die Beine zu stellen. Aber die Anmeldepolitik ist mir zu restriktiv.

                      Mittlerweile habe ich aufgegeben und bins zufrieden. Seit ich im Musikforum Moderator bin, konzentriere ich mich eh meist auf unser Forum. Von gelegentlichen Seitensprüngen mal abgesehen (so zum Beispiel wegen der spannenden Diskussion hier)... :E

                      Gruß
                      Wolfgang

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                        Hallo Wolfgang,

                        eine Empfehlung für Bruckner´s Motetten (und der e-moll-Messe) ist die Aufnahme der Chapelle Royale unter Leitung von Herreweghe:



                        Was die Fünfte Sinfonie von Bruckner unter Leitung von Wand angeht, so besitze ich keine Tonaufnahme davon, habe aber mehrfach Aufführungen in Hamburg erlebt. Der von mir vorgetragene Einwand trifft übrigens nur (und nur teilweise) die Fünfte, nicht die anderen Sinfonien.

                        Gruß

                        Andreas

                        P.S. Die Registrierung bei Tamino erschien mir nicht besonders problematisch?

                        Kommentar


                          Hi Andreas,

                          irgendwie ist es eine interessante Vorstellung, dass wir unter Umständen mal im gleichen Konzert waren... Bin damals recht oft nach Hamburg gefahren...

                          Danke für den Tipp bzgl. der Motetten. Habe bereits zugeschlagen... So langsam erschöpfe ich Mitte November schon mein Budget für den Dezember mit... Na ja. Weihnachten kommt... ;)

                          Zum Tamino: es ging um die Freischaltung, da macht sich der Betreiber ja teilweise selbst drüber lustig... :D Aber ich will auch keinesfalls ablästern oder ähnliches. Das ist ein tolles Forum, ich habe eben mittlerweile woanders "meinen" Platz gefunden...

                          Gruß
                          Wolfgang

                          Kommentar


                            Original von PoeticShot
                            Danke für den Tipp bzgl. der Motetten. Habe bereits zugeschlagen...
                            Hihi, ich auch. Andreas, wehe die sind nix! :D

                            :M
                            Axel

                            Kommentar


                              Hallo Zusammen,

                              das ist aber auch schlimm, da schickt der Andreas gleich einen Link mit und man muß nur noch 1-Clicken und schon hat mans...

                              Bin schon gespannt auf einen Austausch über die Motetten!

                              Gruß
                              Wolfgang

                              Kommentar


                                Hallo,

                                die Wahrscheinlichkeit, daß Ihr von den Motetten positiv überrascht sein werdet, ist nach meiner Erfahrung hoch. Das Klangbild der Aufnahme läßt ebenfalls kaum Wünsche offen (gute Registerdurchsichtigkeit, gelungene Hallbalance, guter Entfernungseindruck, wirkt insgesamt sehr "natürlich"), bis auf einige kleine Übersteuerungen in der e-moll-Messe.

                                Gruß

                                Andreas

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