Holgers unverbindliche Sicht der Dinge, wie man sie kennt, und wie sie sich in den nächsten Jahrzehnten vermutlich auch nicht ändern wird ... braucht man nicht teilen! ABMs ausgefeilte Lesart mag man für herausragend halten, sie ist aber auch durchgängig freudlos und irgendwie traurig. Auf mich wirkt sie manchmal gestelzt und fast schon lähmend, was nicht jedermanns Geschmack sein muß.
Aimards Einspielung ist dagegen vital, und vergleichsweise für keinen Deut schlechter zu halten als die von ABM, weder spieltechnisch noch interpretatorisch, da sollte man sich nichts einreden lassen. Allerdings muß man - wie stets - unvoreingenommen hinhören und sich von eingeprägten Klangerwartungen lösen können. Dann wird man auch (wieder einmal) bemerken, dass es "die" Interpretation schlechthin nicht gibt, und dass neue Interpretationen immer wieder neue Einsichten bescheren können - besonders, wenn sich ein so herausragender Pianist wie Aimard der Préludes annimmt. Hier eine vorübergehende Gelegenheit (noch bis zum Wochenende), sich selbst zwei Stücke anzuhören:
Besprechung von Mirko Weber, SWR2 Sendung "Neues vom Klassikmarkt", 13.10.12 (etwa ab Minute 45. 2 Stücke: Bryères, Hommage à S. Pickwick)
(Nur am Rand: auch das in dieser Sendung vorgestellte Schubertquartett mit dem Cuarteto Casals ist ebenfalls exzellent)
Was auch immer man von Kritikerbewertungen hält, egal ob einem ihre Einschätzung gefällt, Holgers mit noch so großem Absolutheitsanspruch vorgebrachte Meinung ist doch nicht mehr, als nur eine unter vielen. Und dass nicht nur ich oder Herr Weber zu glatt entgegengesetzter Auffasssung kommen, liest man auch z.B. hier:
Mario Gerteis, Rezension für Klassik-Heute.com 22.08.12 (Höchstbewertung)
Aimards Einspielung ist dagegen vital, und vergleichsweise für keinen Deut schlechter zu halten als die von ABM, weder spieltechnisch noch interpretatorisch, da sollte man sich nichts einreden lassen. Allerdings muß man - wie stets - unvoreingenommen hinhören und sich von eingeprägten Klangerwartungen lösen können. Dann wird man auch (wieder einmal) bemerken, dass es "die" Interpretation schlechthin nicht gibt, und dass neue Interpretationen immer wieder neue Einsichten bescheren können - besonders, wenn sich ein so herausragender Pianist wie Aimard der Préludes annimmt. Hier eine vorübergehende Gelegenheit (noch bis zum Wochenende), sich selbst zwei Stücke anzuhören:
Besprechung von Mirko Weber, SWR2 Sendung "Neues vom Klassikmarkt", 13.10.12 (etwa ab Minute 45. 2 Stücke: Bryères, Hommage à S. Pickwick)
(Nur am Rand: auch das in dieser Sendung vorgestellte Schubertquartett mit dem Cuarteto Casals ist ebenfalls exzellent)
Was auch immer man von Kritikerbewertungen hält, egal ob einem ihre Einschätzung gefällt, Holgers mit noch so großem Absolutheitsanspruch vorgebrachte Meinung ist doch nicht mehr, als nur eine unter vielen. Und dass nicht nur ich oder Herr Weber zu glatt entgegengesetzter Auffasssung kommen, liest man auch z.B. hier:
Mario Gerteis, Rezension für Klassik-Heute.com 22.08.12 (Höchstbewertung)
Kommentar