Hallo Titian,
dem muss ich vehement widersprechen ! Das kann ich überhaupt nicht bestätigen.
1.) Ich habe es schon oft erlebt, dass mir eine gute Aufnahme über Kopfhörer mehr Gänsehaut und Sinnesrausch vermittelt hat als etliche der Konzerterlebnisse. Ich habe schon viele hochkarätig besetzte Klassikkonzerte - auch bei Mahler - erlebt, leider war die Akustik am Sitzplatz (auch vorne auf guten Plätzen) nicht immer (manchmal schon)so gut, wie man es von guten Aufnahmen her kennt.
Es gibt beides: Manchmal bessere Erlebnisse bei Live, aber manchmal auch bessere Erlebnisse bei der Konserve. Es mag seltsam klingen, aber das ist meine Erfahrung.
Allerdings war es auch eine sehr gute Wiedergabekette ohne Raumklangproblem (STAX mit gutem Verstärker, dazu gute CD-Aufnahmen. Man taucht förmlich ab in eine andere Welt).
Auch die Präzision der Instrumentenortung und -auflösung ist bei einer guten Aufnahme manchmal besser als beim Konzerterlebnis (unterschiedliche Konzertsäle und gute Sitzplatzstandorte dabei berücksichtigt. Insbesondere die MUK Lübeck und die Alte Oper Frankfurt besitzen eine angeblich sehr gute Akustik)
2.) Es ist sehr wohl möglich, die ganze Musik samt ihrer Feinheiten in Aufnahmen zu erkennen ! Selbst in historischen Aufnahmen ist die Signatur der Interpretation bis aufs Feinste nachzuvollziehen, da eine gute Interpretation in sich musikalisch stimmig ist. Es gibt absolut ergreifende historische Aufnahmen, obwohl der Klang oft wirklich nicht mit Konzertklang oder heutigen Aufnahmen zu vergleichen ist.
Ferner: Der Kern des musikalisch Dargebrachten entsteht im Kopf. Einen schlechten Klang kann der Geist ausgleichen (dennoch liebe auch ich guten Klang!), eine Interpretation kann der Kopf nicht zurechtrücken. Das soll er auch gar nicht. Aber man kann das Wesentliche und damit einhergehend auch die Details unterschiedlicher Interpretationen auch anhand schlechter Klangkonserven sehr wohl erfassen.
Warum bekomme ich z.B. bei einer genial geglückten 1950er-Klemperer-Einspielung über Kopfhörer eine Gänsehaut und ein inneres Glücksgefühl, bei einem Live-Konzert in der Alten Oper in einer der besten Stuhlreihen bei der Performance eines hochrennomierten Dirigenten XYZ (ich nenne hier mal nicht den Namen, denn ich möchte niemanden verunglimpfen) aber eben nicht ?
Ich habe schon oft "Gänsehaut" in Live-Konzerten bekommen, in 70% der Fälle aber eben auch nicht.
Bei guten Platteneinspielungen habe ich nicht weniger "Gänsehaut" bekommen !
Eine Einschränkung zu meinen obigen Aussagen: Sehr alte Mono-Aufnahmen wie z.B. die von Bruno Walter / 9.Sinfonie von 1936(oder war's 1938?) sind wirklich aufgrund des sehr begrenzten klanglichen Potenzials nicht geeignat, alle Detailinformationen der Darbietung zu übermitteln.
Viele Grüße,
Werner
dem muss ich vehement widersprechen ! Das kann ich überhaupt nicht bestätigen.
1.) Ich habe es schon oft erlebt, dass mir eine gute Aufnahme über Kopfhörer mehr Gänsehaut und Sinnesrausch vermittelt hat als etliche der Konzerterlebnisse. Ich habe schon viele hochkarätig besetzte Klassikkonzerte - auch bei Mahler - erlebt, leider war die Akustik am Sitzplatz (auch vorne auf guten Plätzen) nicht immer (manchmal schon)so gut, wie man es von guten Aufnahmen her kennt.
Es gibt beides: Manchmal bessere Erlebnisse bei Live, aber manchmal auch bessere Erlebnisse bei der Konserve. Es mag seltsam klingen, aber das ist meine Erfahrung.
Allerdings war es auch eine sehr gute Wiedergabekette ohne Raumklangproblem (STAX mit gutem Verstärker, dazu gute CD-Aufnahmen. Man taucht förmlich ab in eine andere Welt).
Auch die Präzision der Instrumentenortung und -auflösung ist bei einer guten Aufnahme manchmal besser als beim Konzerterlebnis (unterschiedliche Konzertsäle und gute Sitzplatzstandorte dabei berücksichtigt. Insbesondere die MUK Lübeck und die Alte Oper Frankfurt besitzen eine angeblich sehr gute Akustik)
2.) Es ist sehr wohl möglich, die ganze Musik samt ihrer Feinheiten in Aufnahmen zu erkennen ! Selbst in historischen Aufnahmen ist die Signatur der Interpretation bis aufs Feinste nachzuvollziehen, da eine gute Interpretation in sich musikalisch stimmig ist. Es gibt absolut ergreifende historische Aufnahmen, obwohl der Klang oft wirklich nicht mit Konzertklang oder heutigen Aufnahmen zu vergleichen ist.
Ferner: Der Kern des musikalisch Dargebrachten entsteht im Kopf. Einen schlechten Klang kann der Geist ausgleichen (dennoch liebe auch ich guten Klang!), eine Interpretation kann der Kopf nicht zurechtrücken. Das soll er auch gar nicht. Aber man kann das Wesentliche und damit einhergehend auch die Details unterschiedlicher Interpretationen auch anhand schlechter Klangkonserven sehr wohl erfassen.
Warum bekomme ich z.B. bei einer genial geglückten 1950er-Klemperer-Einspielung über Kopfhörer eine Gänsehaut und ein inneres Glücksgefühl, bei einem Live-Konzert in der Alten Oper in einer der besten Stuhlreihen bei der Performance eines hochrennomierten Dirigenten XYZ (ich nenne hier mal nicht den Namen, denn ich möchte niemanden verunglimpfen) aber eben nicht ?
Ich habe schon oft "Gänsehaut" in Live-Konzerten bekommen, in 70% der Fälle aber eben auch nicht.
Bei guten Platteneinspielungen habe ich nicht weniger "Gänsehaut" bekommen !
Eine Einschränkung zu meinen obigen Aussagen: Sehr alte Mono-Aufnahmen wie z.B. die von Bruno Walter / 9.Sinfonie von 1936(oder war's 1938?) sind wirklich aufgrund des sehr begrenzten klanglichen Potenzials nicht geeignat, alle Detailinformationen der Darbietung zu übermitteln.
Viele Grüße,
Werner
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