Hallo zusammen,
möchte hier einmal empfehlenswerte Scheiben aus diese Serie vorstellen und hoffe, daß noch diese Sparte fleißig gefüllt wird, da ich mir noch viele Tipps erhoffe... :I
Da hat jemand beim US-Satellitensender MTV eine brillante Idee gehabt, als er/sie vorschlug, Rockgrößen vor laufenden Kameras mit ausschließlich akustischen Instrumenten antelle des üblichen Arsenals von Elektrogeräten auftreten zu lassen. Wer ohne hochverstärkende Elektronik arbeitet, muß gute Songs haben und über außergewöhnliche Fähigkeiten als Interpret verfügen, um bei "Unplugged" nicht einzubrechen. Keine Probleme in dieser Hinsicht hatte Eric Clapton, der mit seiner Band ein superbes Programm vorstellte. "Signe", ein virtuoses Kabinettstückchen für zwei Akustikgitarren (Clapton und Andy Fairweather-Low), eröffnet einen Set, der sich aus Blues- und Clapton-Standards zusammensetzt. Etliche Titel sind zwar von früheren Platten bekannt, in inspirierten akustischen Versionen hat man aber "Before You Accuse Me", "Nobody Knows You When You're Down & Out" oder "Running On Faith" noch nicht gehört. Neu in Claptons Repertoire sind "Hey Hey" und "Lonely Stranger" sowie die Bluesnummern "Malted Milk", "Alberta" und der "Walking Blues". Als Instrumentalsolisten brillieren der Meister selbst und Keyboarder Chuck Leavell. Highlights sind "Old Love", "Tears In Heaven" (leider fehlt hier der im TV-Mitschnitt enthaltene neue Song "Circus Left Town") und, allen voran, Claptons wohl berühmteste Komposition "Layla". Sogar ohne das legendäre Eingangsriff und im ungewohnten Shufflerhythmus spricht Ge- nialität aus jedem Takt dieses Songs. Neben "Just One Night" ist "Unplugged" das Clapton-Livealbum, das man haben muß. ** Interpret.: 09- 10
© Stereoplay
Von Bob Dylan hätte man's früher erwartet, doch erst jetzt kommt er Unplugged. Auf seiner "Never Ending Tour" mag er viele mäßige Konzerte gegeben haben - dieses zählt definitiv nicht dazu. Das an Klassikern überreiche Konzert - von Tombstone Blues über All Along The Watchtower und Desolation Row bis Knockin'On Heaven's Door - spielt und singt Mr. Zimmermann überaus beseelt. Sein Trumpf-As ist das superbe Quintett, das virtuos selbst Vielgehörtem neues Leben einhaucht. Das Publikum jubelt völlig zurecht über einen selten vitalen Dylan.
© Audio
Gleich mit zwei recht gegensätzlichen Live-CDs bringt sich Herbert Grönemeyer nach einem ansonsten ruhigen Jahr wieder in Erinnerung. "Unplugged Herbert" dokumentiert jenes Konzert, das der blonde Bochumer am 15. Mai 1994 in den Berliner Babelsberg-Studios gab - er stand als bisher einziger deutscher Musiker vor den laufenden Kameras von MTV. Das Instrumentarium ist, ganz gemäß den "Unplugged"-Spielregeln, streng akustisch: Gitarren, Klavier, Akkordeon, Perkussion, dazu ein achtköpfiger Streichersatz. Exzellent geriet die Tonqualität: Lupenrein und warm sind die Instrumente abgebildet, und Grönemeyer, der sonst gerne Silben verschluckt und Worte vernuschelt, artikuliert seine Texte hier klar und gut verständlich. "Live" (EMI 8 36127 2) hingegen bringt Momentaufnahmen der "Chaos"-Tour 1993/94, aufgezeichnet in Wien, Berlin und Dortmund. Unterstützt von einer präzis rockenden Band präsentiert Herbert seine Zugnummern in schweißtreibenden Versionen (I:06-07, K:07, R:06). Die zahlreichen Titelüberschneidungen - neun Songs finden sich auf beiden Scheiben - erlauben unterhaltsame Interpretationsvergleiche. Doch dürften sie das Potential der Doppelkäufer reduzieren, die sich beide Alben zulegen. Den interessanteren Blick auf Grönemeyers Repertoire eröffnet gewiß die "Unplugged"-Session. ** Klang.: 08-09
© Stereoplay
Michael Schenker Group - Energie und Spielfreude pur, toller Drive! :I
Mit einem rein akustischen Konzert vor den Kameras von MTV bewies Neil Young im Februar, daß er nach einem Vierteljahrhundert im Musikgeschäft besser denn je in Form ist. Sein Repertoire an jenem Abend spannte den Bogen von seinen Anfängen mit Buffalo Springfield bis hin zu drei Songs vom jüngsten Studioalbum "Harvest Moon" und schloß alte Favoriten wie "The Needle And The Damage Done", "Helpless" und "Long May You Run" ebenso ein wie weniger bekannte Songs. Teils solo, teils in kleiner Bandbesetzung erreichte Young bei manchen Titeln ("Mr. Soul", "Look Out For My Love") gänsehautprovozierende Intensität. Wie so häufig wartete der Kanadier auch hier mit einigen Überraschungen auf - etwa einer sakral wirkenden Solofassung von "Like A Hurrican" mit Orgelbegleitung und dem Computersong "Transformer Man", der sich in eine sehr ansprechende Countryrock-Nummer verwandelt hat. ** Interpret.: 09-10 ** Klang.: 08-09
© Stereoplay
Hoffe und erwarte noch mehr davon. :Z :)
Gruß
Franz
möchte hier einmal empfehlenswerte Scheiben aus diese Serie vorstellen und hoffe, daß noch diese Sparte fleißig gefüllt wird, da ich mir noch viele Tipps erhoffe... :I
Da hat jemand beim US-Satellitensender MTV eine brillante Idee gehabt, als er/sie vorschlug, Rockgrößen vor laufenden Kameras mit ausschließlich akustischen Instrumenten antelle des üblichen Arsenals von Elektrogeräten auftreten zu lassen. Wer ohne hochverstärkende Elektronik arbeitet, muß gute Songs haben und über außergewöhnliche Fähigkeiten als Interpret verfügen, um bei "Unplugged" nicht einzubrechen. Keine Probleme in dieser Hinsicht hatte Eric Clapton, der mit seiner Band ein superbes Programm vorstellte. "Signe", ein virtuoses Kabinettstückchen für zwei Akustikgitarren (Clapton und Andy Fairweather-Low), eröffnet einen Set, der sich aus Blues- und Clapton-Standards zusammensetzt. Etliche Titel sind zwar von früheren Platten bekannt, in inspirierten akustischen Versionen hat man aber "Before You Accuse Me", "Nobody Knows You When You're Down & Out" oder "Running On Faith" noch nicht gehört. Neu in Claptons Repertoire sind "Hey Hey" und "Lonely Stranger" sowie die Bluesnummern "Malted Milk", "Alberta" und der "Walking Blues". Als Instrumentalsolisten brillieren der Meister selbst und Keyboarder Chuck Leavell. Highlights sind "Old Love", "Tears In Heaven" (leider fehlt hier der im TV-Mitschnitt enthaltene neue Song "Circus Left Town") und, allen voran, Claptons wohl berühmteste Komposition "Layla". Sogar ohne das legendäre Eingangsriff und im ungewohnten Shufflerhythmus spricht Ge- nialität aus jedem Takt dieses Songs. Neben "Just One Night" ist "Unplugged" das Clapton-Livealbum, das man haben muß. ** Interpret.: 09- 10
© Stereoplay
Von Bob Dylan hätte man's früher erwartet, doch erst jetzt kommt er Unplugged. Auf seiner "Never Ending Tour" mag er viele mäßige Konzerte gegeben haben - dieses zählt definitiv nicht dazu. Das an Klassikern überreiche Konzert - von Tombstone Blues über All Along The Watchtower und Desolation Row bis Knockin'On Heaven's Door - spielt und singt Mr. Zimmermann überaus beseelt. Sein Trumpf-As ist das superbe Quintett, das virtuos selbst Vielgehörtem neues Leben einhaucht. Das Publikum jubelt völlig zurecht über einen selten vitalen Dylan.
© Audio
Gleich mit zwei recht gegensätzlichen Live-CDs bringt sich Herbert Grönemeyer nach einem ansonsten ruhigen Jahr wieder in Erinnerung. "Unplugged Herbert" dokumentiert jenes Konzert, das der blonde Bochumer am 15. Mai 1994 in den Berliner Babelsberg-Studios gab - er stand als bisher einziger deutscher Musiker vor den laufenden Kameras von MTV. Das Instrumentarium ist, ganz gemäß den "Unplugged"-Spielregeln, streng akustisch: Gitarren, Klavier, Akkordeon, Perkussion, dazu ein achtköpfiger Streichersatz. Exzellent geriet die Tonqualität: Lupenrein und warm sind die Instrumente abgebildet, und Grönemeyer, der sonst gerne Silben verschluckt und Worte vernuschelt, artikuliert seine Texte hier klar und gut verständlich. "Live" (EMI 8 36127 2) hingegen bringt Momentaufnahmen der "Chaos"-Tour 1993/94, aufgezeichnet in Wien, Berlin und Dortmund. Unterstützt von einer präzis rockenden Band präsentiert Herbert seine Zugnummern in schweißtreibenden Versionen (I:06-07, K:07, R:06). Die zahlreichen Titelüberschneidungen - neun Songs finden sich auf beiden Scheiben - erlauben unterhaltsame Interpretationsvergleiche. Doch dürften sie das Potential der Doppelkäufer reduzieren, die sich beide Alben zulegen. Den interessanteren Blick auf Grönemeyers Repertoire eröffnet gewiß die "Unplugged"-Session. ** Klang.: 08-09
© Stereoplay
Michael Schenker Group - Energie und Spielfreude pur, toller Drive! :I
Mit einem rein akustischen Konzert vor den Kameras von MTV bewies Neil Young im Februar, daß er nach einem Vierteljahrhundert im Musikgeschäft besser denn je in Form ist. Sein Repertoire an jenem Abend spannte den Bogen von seinen Anfängen mit Buffalo Springfield bis hin zu drei Songs vom jüngsten Studioalbum "Harvest Moon" und schloß alte Favoriten wie "The Needle And The Damage Done", "Helpless" und "Long May You Run" ebenso ein wie weniger bekannte Songs. Teils solo, teils in kleiner Bandbesetzung erreichte Young bei manchen Titeln ("Mr. Soul", "Look Out For My Love") gänsehautprovozierende Intensität. Wie so häufig wartete der Kanadier auch hier mit einigen Überraschungen auf - etwa einer sakral wirkenden Solofassung von "Like A Hurrican" mit Orgelbegleitung und dem Computersong "Transformer Man", der sich in eine sehr ansprechende Countryrock-Nummer verwandelt hat. ** Interpret.: 09-10 ** Klang.: 08-09
© Stereoplay
Hoffe und erwarte noch mehr davon. :Z :)
Gruß
Franz
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