Absolutes Gehör, wer hat es noch?

[David]

Klar, es genügt einmal eine Basis (Stimmgabel o.ä.) und den Rest kann man darauf aufbauen.

Damit sich Fehler nicht zu sehr addieren, gibt es ja immer wieder den Oktaventest.

Aber trotzdem: einfach ist das Klavierstimmen wirklich nicht. Auch muss man bedenken, dass ja im Normalfall immer mehrere Saiten gleichzeitig schwingen (ein bisschen vergleichbar mit einer 12-saitigen Gitarre).

Gruß
David

[Markus Berzborn]

Ich denke mal, ein guter Stimmer wird nicht nur reine Oktaven, sondern auch reine Quinten und Quarten präzise hören können.

Gruß,
Markus

[Markus Berzborn]

Was ich aber habe, ist eine sehr gutes Harmoniegefühl für die Musik als Ganzes.

Das musst Du mir erst mal erklären, kann ich mir nichts drunter vorstellen.

Gruß,
Markus

[Markus Berzborn]

Ein "Kinderspiel" ist es natürlich, im verblindeten Zustand einen auf einem Tastenistrument angeschlagenen Ton zu finden (mehr oder weniger unmittelbar danach). Wer das nicht kann, der ist meiner Meinung nach nicht musikalisch, oder sehe ich das auch falsch?

Man sollte zumindest hören, ob ein Ton höher oder tiefer als ein anderer ist. Aber ich denke, das können wirklich die allermeisten.

Gruß,
Markus

[alex8529]

Das musst Du mir erst mal erklären, kann ich mir nichts drunter vorstellen.

das kann ich leider nicht besser erklären, da mir das wissenschaftliche Wissen der Musikwissenschaft fehlt.

Grüße Frank

[visir]

Hallo alle!

Zuerst einmal: ist doch interessant, wieviele Leute hier im Forum des "passiven Musikgenusses" sich auch aktiv oder teilaktiv ;) betätigen.

Bezüglich "was ist absolutes Gehör": irgendwie wird da ein bissl herumgeredet,was das ist. Was mir gesagt wurde, heißt das, ganz platt ausgedrückt:
Jemand kann Tonhöhen ohne Vergleich erkennen bzw. auf Angabe einer Tonhöhe diese ohne Vergleich singen.
Das halte ich für eine angeborene Fähigkeit.

Ähnlich wie bei den Synästhetikern (heißen die, glaube ich), die "Töne in Farbe hören". (zu Tönen auch Farben wahrnehmen)

Absolutes Gehör habe ich nicht, aber wenn ich ein mit gut bekanntes Lied anstimme, kann es schon sein, dass ich den Ton treffe, normalerweise weniger als einen Halbton daneben. Hat aber mehr mit Gedächtnis zu tun.
Gerade habe ich mir von einem Popsong überlegt, in welcher Tonhöhe das gespielt wird und hab im Gedächtnis rumprobiert, wie es denn am "richtigsten" klingt. Hab leider grad keinen Vergleich...

[Markus Berzborn]

das kann ich leider nicht besser erklären, da mir das wissenschaftliche Wissen der Musikwissenschaft fehlt.

Schade, denn "Harmoniegefühl für das Ganze" hört sich wirklich interessant an, ja fast schon philosophisch.
Wie das verschiedene Leute empfinden, würde mich schon interessieren.

Gruß,
Markus

[Markus Berzborn]

Jemand kann Tonhöhen ohne Vergleich erkennen bzw. auf Angabe einer Tonhöhe diese ohne Vergleich singen.

Ja, genau so versteht man das auch im Allgemeinen.

Es stimmt auch, dass es angeboren sein kann. Aber man kann es auch trainieren. Dem einen fällt es schwerer, dem anderen leichter.

Gruß,
Markus

[alex8529]

dann versuche ich es laienhaft, und bitte nicht zerpflücken..;)

Wenn ich Musik höre betrachte ich das Werk als Ganzes und fühle ob die Gesamtkomposition und Einspielung ineinander stimmig ist.

Ich höre nicht so direkt auf den Klavierspieler, den Gitaristen, etc.

Bis auf ein paar Superfinger kann ich ja mangels Wissen sowieso nicht einschätzen, ob er gut war oder nicht.

Es muss einfach auf mich wirken und Emotionen auslösen.

Grüße Frank

[David]

Ich präge mir schon deshalb Lieder in ihrer Tonhöhe leicht ein, weil bereits (und vor allem) eine kleine Änderung (Transponierung um einen Halbton oder Ganzton) den gesamten Charakter eines Liedes ändert.

Dazu muss man nur einmal eine ganz einfache Melodie auf einem Tasteninstrument (ist schnell erlernt) beispielsweise mit dem "C" beginnen und dann vergleichsweise mit dem "Cis". Klingt komplett anders! Bei Akkorden wird das auch deutlich.

Und genau dieses "Anders" lässt mein Gehirn für ein bestimmtes Lied das ich gut kenne nicht zu.

Gruß
David

[Markus Berzborn]

Das ist sehr interessant, was Du sagst, David.

Es gibt ja Leute, die behaupten, jede Tonart hätte ihren besonderen Charakter, Es-dur sei "feierlich", G-dur "sonnig" oder so etwas.

Ich habe aber den Eindruck, die einen sind dafür mehr sensibel und die anderen weniger.
Ich wohl eher weniger.

Gruß,
Markus

[WMN]

Hallo



Also gibt es auch Obertonpfeifen? ;)

LG

Babak

Ich glaube eher, der AB war altersschwach und hatte die von Holger beschriebene Hörstörung...

[WMN]

Richtigstellung: ich bin davon ausgegangen, dass das absolute Gehör das ist was ich habe, nämlich das recht genaue Merken von Tonhöhen.

Wenn es aber bedeutet, dass man zwischen 440Hz und 445Hz aus dem Gedächtnis heraus unterscheiden kann, dann habe ich es nicht.

Ein "Kinderspiel" ist es natürlich, im verblindeten Zustand einen auf einem Tastenistrument angeschlagenen Ton zu finden (mehr oder weniger unmittelbar danach). Wer das nicht kann, der ist meiner Meinung nach nicht musikalisch, oder sehe ich das auch falsch?

Gruß
David

Du liegst jetzt richtig!

[WMN]

@ Markus: Du hastnatürlich völlig recht mit dem Charakter von Tonarten.

Meine Korrepetitorin, ein echtes musikalisches Genie, hat das wirkliche absolute Gehör. Sie malt nebenbei und ordnete den Tonarten schon als Kind ganz bestimmte Farben zu. Es ist wirklich interessant, sich mit Ihr darüber zu unterhalten!

[David]

Hallo Markus!
Das empfinde ich schon stark so. Wobei mir die eher außergewöhnlichen Tonarten meist besser gefallen als die üblichen. C- und E-Dur sind immer die langweiligsten.

Meine (laienhafte) Erklärung dazu wäre die, dass die Töne mathematisch nie exakt zueinander stimmen, es wird ja in der Tonleiterskala immer in eine bestimmte Richtung gerundet.

Vielleicht weiß das Jemand genauer?
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Übrigens habe ich in einem Robinson-Club vor ein paar Jahren Joja Wendt persönlich kennen gelernt. Wir sind tagelang nebeneinander am Strand gelegen und haben viel Spass miteinander gehabt. An einem Abend hat er dann ein tolles Konzert gegeben.
Kennst du den?

Er fällt mir gerade deshalb jetzt ein, weil ich ihn gefragt habe, ob er in der Lage ist, ein Musikstück das er gut spielen kann, auch sofort in eine andere Tonart zu transferieren. Er hat gemeint, dass er das bei einfacheren Stücken sicher kann, bei komplizierteren müsste er nur ein bisschen üben. Das finde ich beachtlich!:A

Gruß
David