Gestern Abend hat also das große Konzert von Celine Dion in Wien in der Stadthalle stattgefunden.
Unsere Sitzplätze waren recht gut (Entfernung zur Bühne etwa 25 Meter und etwa auf gleichem Höhenniveau) und dementsprechend teuer (eine Karte 210 Euro). Die Stadthalle war voll geöffnet (sie wird der Besucheranzahl angepasst), fast alle Plätze waren besetzt. Somit kamen etwa 10.000 Fans - übrigens aller Altersklassen.
Anders als sonst war die Bühne (ähnlich einem Boxring) als Rechteck in der Halle aufgebaut. Allerdings ziemlich an einem Ende, aber doch so, dass es auch "hinter der Bühne" vielleicht 20 Sitzreihen gab. Links und rechts der Bühne gab es lange Verlängerungsstege, die bis zu den seitlichen Sitzplätzen reichten.
Diese Bühne gehört zu Grundausstattung von Celine Dions Konzerten, sie wurde also mitgebracht.
Rund um die Bühne gab es mehrere riesige Displays - wie heute üblich.
Vor dem Konzert von Celine Dion gab es noch eine Vorgruppe (spielte eine volle Stunde!), die zwar nicht schlecht war, aber auch nicht so gut, dass ich darauf näher eingehen möchte.
Danach wurde die Bühne komplett geräumt.
Am Beginn des eigentlichen Konzerts sah man nur eine etwa 2 Meter hohe schwarze Bühnenkonstruktion mit einem großen Loch in der Mitte. Keine Instrumente, keine Dekoration - nichts! Das war seltsam, wo doch klar war, dass in wenigen Minuten die Show beginnt.
Dann wurde es finster und das eigentliche Konzert ging los. Schnell wurde klar, wie die Sache funktioniert. Die Bühne bestand aus mehreren Segmenten (Plateaus), die wie "Stempel" nach oben ausfuhren (teils über Bühnenniveau) und die auch immer wieder eingezogen wurden. In der Mitte "fuhr" Celine Dion aus und um sie herum die Musiker. Dabei gab es logische Gruppen wie beispielsweise Schlagzeug und Bass, Chor und Piano, Gitarren und Streicher.....das wechselte je nach Lied auch ab. Fast alle Instrumente wurden kabellos gespielt, also mit Funkverbindung. Die Mikrofone natürlich sowieso. Dadurch konnten sich alle Musiker frei auf der Bühne bewegen.
Sehr oft waren nur die Oberkörper oder gar nur die Köpfe der Musiker sichtbar, weil sie mit ihren Plateaus nur ein Stückchen hochgefahren wurden. Die Musiker waren also nicht sehr dominat, im Focus war hauptsächlich Celine Dion.
Auf der einen Seite der Bühne (auf unsere Seite) gab es ein Laufband. Darauf tummelten sich im Laufe der Show nicht nur Celine Dion sondern auch so etwas wie Artisten und Tänzer (diese Art von Showeinlage brauche ich nicht, ist aber seit vielen Jahren Usus).
Jedenfalls ging hier eine Show ab, so wie sie halt in Las Vegas üblich ist und das in positivem Sinn. Also ganz großes Spektakel mit perfektem Ablauf, immer wieder mit irgendwelchen Überraschungen, wunderbaren Lichtshows und allem Drum und Dran. Celine Dion hat auch immer schön brav mit dem Publikum kommuniziert (zum Teil deutsche Sätze gesprochen), zum Mitsingen aufgefordert und mehrere Male ihre Klamotten gewechselt.
Während dieser Wechsel gab es diverse musikalische Einlagen mit einem dunkelhäutigen Sänger (der auch ein Duett mit Celine sang), der so gut war, dass ich sofort ein Konzert von ihm besuchen würde. Funk, Soul, Rock und wunderschöne Balladen aus alten Zeiten (jedes Lied ein Hammer!) wurden dabei zu Medleys gemacht.
Ein tolles Medley hatte aber auch Celine Dion im Gepäck. Mit Liedern, die man von ihr nicht erwarten würde. Sie coverte Lieder von den Queen, Von Tina Turner und noch einigen anderen bekannten Interpreten. Dazu gab es dann noch ein Duett mit dem blinden Sänger Andrea Pocelli, der natürlich nicht da war, aber perfekt auf den riesigen Displays mit ihr in live gleichzeitig dargestellt wurde. Es sah also tatsächlich so aus, als würden beide gemeinsam auf der Bühne stehen und singen. Toll!
Insgesamt sang sie 23 Lieder (habe nicht mitgezählt, so stand es in der Tageszeitung) und zum Schluss (Draufgabe) durfte natürlich das schmachtige Lied vom Film über die Titanic nicht fehlen.
Celine sah übrigens sehr gut aus, super Figur, wunderschöne Haare und quirlig wie ein Wirbelwind. Ihre theatralischen Gesten und ihre Körpersprache kennt man ja, all' das gehört zu ihr und ihrer Show. Die ganze Frau wiegt vielleicht 55 Kilo (wenn überhaupt) und singt mit einer Kraft, die ihresgleichen sucht. Jeder Ton passt, selbst die höchsten Töne singt sie nicht gequält, alles kommt locker rüber.
Aber....hier kommt auch meine mehr oder weniger einzige Kritik, die sie als Sängerin betrifft (denn wer behauptet, dass sie nicht zu den besten Pop-Sängerinnen der Gegenwart zählt, den kann ich nur auslachen): meiner Meinung nach macht sie Fehler bei der so wichtigen Mikrofontechnik. Bei lauten hohen Tönen voll ins Mikrofon zu singen, das geht nie gut. Es ist viel zu laut und es verzerrt total. Das "packt" kein Mikrofon. Wer Gelegenheit dazu hat, einmal zu vergleichen, wie perfekt das Christina Aguilera macht, der wird verstehen was ich meine. Richtige "Mikrofonarbeit", das heißt, fast ununterbrochen den Abstand zwischen Mund und Mikrofon anzupassen. Je nach Lautstärke bzw. Intensität der Stimme.
Und jetzt - wie könnte es anders sein - wieder einmal der Grund, warum für mich auch dieses wunderbare Konzert lange nicht das war, was es hätte sein können: es ist die entsetzliche Tonqualität, die es bei uns in der Stadthalle immer gibt. Die mieseste Autoanlage und der billigste Uhrenwecker klingen um Klassen besser und unverzerrter als das - nur halt nicht so laut. Was uns in unserer Stadthalle an Klang geboten wird, ist einfach ein Witz. Vielleicht bin ich da übersensibel, aber für mich ist das purer Klangbrei gewesen.
Gruß
David
Unsere Sitzplätze waren recht gut (Entfernung zur Bühne etwa 25 Meter und etwa auf gleichem Höhenniveau) und dementsprechend teuer (eine Karte 210 Euro). Die Stadthalle war voll geöffnet (sie wird der Besucheranzahl angepasst), fast alle Plätze waren besetzt. Somit kamen etwa 10.000 Fans - übrigens aller Altersklassen.
Anders als sonst war die Bühne (ähnlich einem Boxring) als Rechteck in der Halle aufgebaut. Allerdings ziemlich an einem Ende, aber doch so, dass es auch "hinter der Bühne" vielleicht 20 Sitzreihen gab. Links und rechts der Bühne gab es lange Verlängerungsstege, die bis zu den seitlichen Sitzplätzen reichten.
Diese Bühne gehört zu Grundausstattung von Celine Dions Konzerten, sie wurde also mitgebracht.
Rund um die Bühne gab es mehrere riesige Displays - wie heute üblich.
Vor dem Konzert von Celine Dion gab es noch eine Vorgruppe (spielte eine volle Stunde!), die zwar nicht schlecht war, aber auch nicht so gut, dass ich darauf näher eingehen möchte.
Danach wurde die Bühne komplett geräumt.
Am Beginn des eigentlichen Konzerts sah man nur eine etwa 2 Meter hohe schwarze Bühnenkonstruktion mit einem großen Loch in der Mitte. Keine Instrumente, keine Dekoration - nichts! Das war seltsam, wo doch klar war, dass in wenigen Minuten die Show beginnt.
Dann wurde es finster und das eigentliche Konzert ging los. Schnell wurde klar, wie die Sache funktioniert. Die Bühne bestand aus mehreren Segmenten (Plateaus), die wie "Stempel" nach oben ausfuhren (teils über Bühnenniveau) und die auch immer wieder eingezogen wurden. In der Mitte "fuhr" Celine Dion aus und um sie herum die Musiker. Dabei gab es logische Gruppen wie beispielsweise Schlagzeug und Bass, Chor und Piano, Gitarren und Streicher.....das wechselte je nach Lied auch ab. Fast alle Instrumente wurden kabellos gespielt, also mit Funkverbindung. Die Mikrofone natürlich sowieso. Dadurch konnten sich alle Musiker frei auf der Bühne bewegen.
Sehr oft waren nur die Oberkörper oder gar nur die Köpfe der Musiker sichtbar, weil sie mit ihren Plateaus nur ein Stückchen hochgefahren wurden. Die Musiker waren also nicht sehr dominat, im Focus war hauptsächlich Celine Dion.
Auf der einen Seite der Bühne (auf unsere Seite) gab es ein Laufband. Darauf tummelten sich im Laufe der Show nicht nur Celine Dion sondern auch so etwas wie Artisten und Tänzer (diese Art von Showeinlage brauche ich nicht, ist aber seit vielen Jahren Usus).
Jedenfalls ging hier eine Show ab, so wie sie halt in Las Vegas üblich ist und das in positivem Sinn. Also ganz großes Spektakel mit perfektem Ablauf, immer wieder mit irgendwelchen Überraschungen, wunderbaren Lichtshows und allem Drum und Dran. Celine Dion hat auch immer schön brav mit dem Publikum kommuniziert (zum Teil deutsche Sätze gesprochen), zum Mitsingen aufgefordert und mehrere Male ihre Klamotten gewechselt.
Während dieser Wechsel gab es diverse musikalische Einlagen mit einem dunkelhäutigen Sänger (der auch ein Duett mit Celine sang), der so gut war, dass ich sofort ein Konzert von ihm besuchen würde. Funk, Soul, Rock und wunderschöne Balladen aus alten Zeiten (jedes Lied ein Hammer!) wurden dabei zu Medleys gemacht.
Ein tolles Medley hatte aber auch Celine Dion im Gepäck. Mit Liedern, die man von ihr nicht erwarten würde. Sie coverte Lieder von den Queen, Von Tina Turner und noch einigen anderen bekannten Interpreten. Dazu gab es dann noch ein Duett mit dem blinden Sänger Andrea Pocelli, der natürlich nicht da war, aber perfekt auf den riesigen Displays mit ihr in live gleichzeitig dargestellt wurde. Es sah also tatsächlich so aus, als würden beide gemeinsam auf der Bühne stehen und singen. Toll!
Insgesamt sang sie 23 Lieder (habe nicht mitgezählt, so stand es in der Tageszeitung) und zum Schluss (Draufgabe) durfte natürlich das schmachtige Lied vom Film über die Titanic nicht fehlen.
Celine sah übrigens sehr gut aus, super Figur, wunderschöne Haare und quirlig wie ein Wirbelwind. Ihre theatralischen Gesten und ihre Körpersprache kennt man ja, all' das gehört zu ihr und ihrer Show. Die ganze Frau wiegt vielleicht 55 Kilo (wenn überhaupt) und singt mit einer Kraft, die ihresgleichen sucht. Jeder Ton passt, selbst die höchsten Töne singt sie nicht gequält, alles kommt locker rüber.
Aber....hier kommt auch meine mehr oder weniger einzige Kritik, die sie als Sängerin betrifft (denn wer behauptet, dass sie nicht zu den besten Pop-Sängerinnen der Gegenwart zählt, den kann ich nur auslachen): meiner Meinung nach macht sie Fehler bei der so wichtigen Mikrofontechnik. Bei lauten hohen Tönen voll ins Mikrofon zu singen, das geht nie gut. Es ist viel zu laut und es verzerrt total. Das "packt" kein Mikrofon. Wer Gelegenheit dazu hat, einmal zu vergleichen, wie perfekt das Christina Aguilera macht, der wird verstehen was ich meine. Richtige "Mikrofonarbeit", das heißt, fast ununterbrochen den Abstand zwischen Mund und Mikrofon anzupassen. Je nach Lautstärke bzw. Intensität der Stimme.
Und jetzt - wie könnte es anders sein - wieder einmal der Grund, warum für mich auch dieses wunderbare Konzert lange nicht das war, was es hätte sein können: es ist die entsetzliche Tonqualität, die es bei uns in der Stadthalle immer gibt. Die mieseste Autoanlage und der billigste Uhrenwecker klingen um Klassen besser und unverzerrter als das - nur halt nicht so laut. Was uns in unserer Stadthalle an Klang geboten wird, ist einfach ein Witz. Vielleicht bin ich da übersensibel, aber für mich ist das purer Klangbrei gewesen.
Gruß
David
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