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    #46
    Hallo

    Natürlich ist die Abklingzeit von 60dB im Bass nicht ausschlaggebend .
    Ich bin es halt gewöhnt das gesamte Frequenzspektrum zu beurteilen, wo ich dann nur hin und her scrolle.
    Daher meine Skalierung.
    Entscheidend ist für mich dann wo die Hallfahnen abgeschnitten sind.
    Ist sie nach 0,3 Sekunden um 5dB leiser = hörbar
    liegt sie nach 0,3sekunden um ~30 oder 40dB = völlig in Ordnung.
    In Betrachtung der fletcher munson kurve.

    Der Grund warum ich unter anderem auch so weit wie Möglich runter dämpfe hängt ja auch ab:

    1. Begradigt sich mit solchen Werten der Frequenzgang idR.
    (Was ja meine Interesse an deinen Dipol Sub weckt ! )

    2. Kann ich mich 100% darauf verlassen, egal welche Musikrichtung ich gerade habe,
    niemals ein Raumproblem beim mischen oder hören zu haben.
    (Ich würde mich mit weit weniger Absorption genauso zufrieden geben, ist halt das Resultat meines Konzepts geworden)


    3. weil ich heute in der Lage bin sowas umsetzen zu können.
    Wo gerade mal 3m² effektive Raumfläche gebraucht wurde
    und noch dazu in einem 16,5 m² kleinen Raum !!
    Man bedenke meine Wandnahe Aufstellung !

    Darüber hinaus nicht den Hochton zu Überdämpfen!!!
    Weil ich es als wichtigen Punkt sehe eine wirklich gleichmäßige Absorption zu erhalten.

    Und ich habe lange genug Musik gehört ohne Bassabsorption.
    Ich kann das mit dem heutigen Musikgenuß nicht mehr vergleichen.
    Ich bin halt davon überzeugt worden, als ich zum ersten mal wirklich, trockenen
    (vor allem kurzen) Bass gehört habe.
    Ich will darauf nicht mehr verzichten.



    Für mich ist die Messung nur am Abhörplatz ausschlaggebend, denn hier gedenke ich Musik zu hören.

    Andere Messpunkte zeigen ganz klar absolut stark abweichende Werte, weil hier genauso wieder unzählige akustische Gründe mitspielen.

    Reflektionen haben andere Auswirkungen und es werden genauso andere Raummoden erscheinen oder nicht erscheinen.

    Einen logischen Hintergrung gibt es für mich da nicht wirklich.

    Außer:

    wenn gezielt ein EQ zum Einsatz kommen soll.
    Kann man aus mehreren Messpunkte erkennen, was von Moden oder Reflektionen
    kommt.
    Damit der EQ Einsatz nicht schief läuft.
    Weil es immerhin Frequenzen gibt, welche nicht angehoben werden können.
    Würde nur einen erhöhten klirr verursachen.

    lg Bert

    Kommentar


      #47
      Hallo Bert,


      Für mich ist die Messung nur am Abhörplatz ausschlaggebend, denn hier gedenke ich Musik zu hören.

      Andere Messpunkte zeigen ganz klar absolut stark abweichende Werte, weil hier genauso wieder unzählige akustische Gründe mitspielen.

      Reflektionen haben andere Auswirkungen und es werden genauso andere Raummoden erscheinen oder nicht erscheinen.

      Einen logischen Hintergrung gibt es für mich da nicht wirklich.

      bei der Entwicklung von verteilten Tiefton Systemen und der optimalen Platzierung von Absorbern - beides sind Aufgabenstellungen mit starken Parallelen (siehe vorherige Posts) - muss man wissen, was im Raum vor sich geht.

      Ein Peak bei einer best. Frequenz im Tiefton am Hörplatz findet sich oft an einer anderen Stelle im Raum - z.B. in einer Ecke - vergleichbar oder noch ausgeprägter wieder. Diese Information benötigt man, um z.B. Tieftonabsorber oder verteilte Tiefton Systeme gut aufzustellen: Ich kann dann z.B. den Peak am Hörplatz durch Aufstellung einer der Subwoofer in der "korrespondierenden" Ecke "wegsaugen", wenn bei diesem Subwoofer dort Pegel und Phase dafür stimmen. Man arbeitet dann an "der gleichen Mode" nutzt aber ein anderes (räumliches) Druckmaximum der Mode im Raum (nicht das am Hörplatz), um diese zu beeinflussen. Der Hörplatz ist meist nicht an der Wand oder in der Ecke, dort aber kann ich Raummoden mit Monopolquellen am deutlichsten anregen oder auch abschwächen.

      Der Dipol verhält sich aber als "Schnellequelle" im Raum konträr zur "Druckquelle" und verfügt über eine Richtwirkung, welche sich auch in der Modenanregung niederschlägt.

      Es gibt dadurch für Dipole (aber auch "verteilte Monopole") auch in "modenbehafteten" Räumen ohne zusätzliche Tieftonabsorber Sender-Empfänger Anordnungen, die eine "modenfreie" Übertragung innerhalb des für Subwoofer infrage kommenden Frequenzbandes zumindest gut annähern.

      Ansonsten habe natürlich auch ich meine Ohren (vorzugsweise) meist nur in der Nähe eines bestimmten Platzes und nicht an mehren Hörplätzen gleichzeitig .... ;)

      Zum Dipol-Subwoofer: Wenn die längste Achse (d) Deines Raums sehr kurz ist, dann ist u.U. die mögliche untere Grenzfrequenz eingeschränkt. Das kann in einem sehr kleinen Raum ein K.O. Kriterium für den Einsatz eines Dipol-Subwoofers sein.

      Unterhalb der tiefsten Raummode ist ungefähr Schluss: Dann passt eine halbe Schall-Wellenlänge längs in dem Raum (Mode mit Index "0,0,1").


      Mit

      lambda = c/f und lambda = d * 2

      wird (ungefähr)

      fu = c / (d *2)

      Dann kommst Du z.B.

      bei 4m Raumtiefe (längere Achse) auf ca. 43Hz: 344[m/s] / (2 * 4[m] )
      bei 5m Raumtiefe (längere Achse) auf ca. 34Hz: 344[m/s] / (2 * 5[m] )

      Voraussetzung ist natürlich immer, dem betreffenden Dipol Subwoofer geht nicht schon oberhalb der mögl. raumakustischen Grenzfrequenz "die Puste aus". Ansonsten bestimmt bei Dipolen der Raum die mögliche untere Grenzfrequenz der Basswiedergabe. Unterhalb fu bräuchte man zur "Room Pressurization" meist eine geschlossene Box (Monopolstrahler) als Subwoofer ... wenn's jemand braucht.

      Mit Raumtiefen um 4,5m kommt man aber schon ganz gut hin. Natürlich muss die Dipol Achse des Subwoofers dann auch an der längeren Achse des Raums ausgerichtet werden.
      Zuletzt geändert von dipol-audio; 06.04.2014, 18:29.
      Grüße aus Reinheim, Oliver Mertineit

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        #48
        Ein Peak bei einer best. Frequenz im Tiefton am Hörplatz findet sich oft an einer anderen Stelle im Raum - z.B. in einer Ecke - vergleichbar oder noch ausgeprägter wieder. Diese Information benötigt man, um z.B. Tieftonabsorber oder verteilte Tiefton Systeme gut aufzustellen: Ich kann dann z.B. den Peak am Hörplatz durch Aufstellung einer der Subwoofer in der "korrespondierenden" Ecke "wegsaugen", wenn bei diesem Subwoofer dort Pegel und Phase dafür stimmen.
        Ach so, gezielt absorbieren ist mir bestens bekannt.
        Allerdings wird dieser Vorgang meines Wissen nach kaum so angewendet.

        Schneller, einfacher und effektiver geht's mit dem entsprechenden Sinuston und die Stelle im Raum mit dem höchsten Pegel suchen.
        da ist dann die Wurzel.


        was du mit wegsaugen meinst ist mir etwas schleierhaft.

        meinst du im Prinzip dieses Vorgehen:


        Man beachte das Datum.


        Man arbeitet dann an "der gleichen Mode" nutzt aber ein anderes (räumliches) Druckmaximum der Mode im Raum (nicht das am Hörplatz), um diese zu beeinflussen.
        Das ist so absolut nicht möglich.
        Eine Raummode die sich am Abhörplatz bemerkbar macht und dazu ihre Druckmaxima oder viele Druckmaxima hat.
        Ist es egal welches Druckmaxima im Raum angeregt wird.
        Sobald eines dieser maxima (von einer Mode) angeregt wird dann ist die Mode auch am Abhörplatz scharf .
        das ist so !

        Weil nur so ein Resonator (jeder Art) funktioniert.
        Also egal welches Maximum im Raum behandelt wird, wirkt sich dann auch auf dem Abhörplatz aus.
        (zur Sicherheit : Wenn die besagte Mode sich auch am Abhörplatz befindet)




        Eventuell sollte ich mal meine beiden Projekte verlinken:


        erster Raum:


        Zum Dipol-Subwoofer: Wenn die längste Achse (d) Deines Raums sehr kurz ist, dann ist u.U. die mögliche untere Grenzfrequenz eingeschränkt. Das kann in einem sehr kleinen Raum ein K.O. Kriterium für den Einsatz eines Dipol-Subwoofers sein.
        Das ist mir völlig neu.
        Unterhalb der Grenzfrequenz tritt der Druckkammereffekt ein.
        Also ich glaube nicht das so ein Dipol Subwoofer die Physik so derartig außer kraft setzen kann !!

        Allerdings wird gerne gedacht unterhalb der Grenzfrequenz ist Schluß.
        leider falsch.

        Hier mal das mE. Spektakulärste Projekt in der Hifi Welt :




        lg Bert

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          #49
          Zitat von Bert4

          Also egal welches Maximum im Raum behandelt wird, wirkt sich dann auch auf dem Abhörplatz aus.
          (zur Sicherheit : Wenn die besagte Mode sich auch am Abhörplatz befindet)
          Hallo Bert,

          genau das sage ich doch auch. Offenbar haben wir nur ein sprachliches Missverständnis, keines in der Sache ...
          Wir sprechen hier von "unterschiedlichen Druckmaxima derselben Raummode." Die Raummode ist ein räumlich verteiltes Phänomen, eine "stehende Welle" eben.
          Beeinflusse ich eines ihrer Druckmaxima (z.B. durch passive oder aktive Absorption), dann beeinflusse ich die anderen ebenso.
          Natürlich ist ein Absorber immer im ausgeprägtesten Druckmaximum am effektivsten, das ist i.d.R in den Ecken.
          Ich habe m.E. auch nichts anderes gesagt ...


          Zum Dipol: Warum kann ein Dipol keinen Druckkammer Effekt aufbauen ?
          Weil sein Verschiebevolumen - über den ganzen Raum gesehen - in der Summe = NUll ist.
          Vertrau mir ;) , mit Dipolen und Raumanregung kenne ich mich recht gut aus: Über lange Jahre und auch praktisch.
          Zuletzt geändert von dipol-audio; 07.04.2014, 14:57.
          Grüße aus Reinheim, Oliver Mertineit

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            #50
            Zitat von Bert4
            was du mit wegsaugen meinst ist mir etwas schleierhaft.
            Habe ich eine starke Überhöhung z.B. bei 40Hz am Hörplatz, so kann ich im Prinzip in jedem Druckmaximum der 40Hz Mode - bevorzugt aber in einer Ecke - dieser Mode Schallenergie entziehen mit einem (zusätzlichen) Schallwander, dessen erzeugter Schalldruck am Aufstellungsort in Gegenphase zu demjenigen der Mode ist.

            Ich habe das Konzept der Quellen und Senken - welches einer ausgewogenen Raumanregung mit verteilten Tieftonquellen zugrunde liegt - bereits in den Posts #44 und #45 versucht zu erklären:



            Bezüglich jeder Eigenmode im Raum müssen sich zugeführte und entzogene Energie in etwa die Wage halten, damit es nicht zu einer (exzessiven) Speicherung von Schallenergie kommt.

            Das geht grundsätzlich mit "aktiver" * und/oder passiver Absorption. Aktive Absorber - ich hatte ein Beispiel verlinkt - sind vom Ansatz durchaus verwandt mit Multisubwoofer Systemen und geeigneten Dipol Konfigurationen, welche das gleiche Ziel verfolgen.


            "Aktive Absorber" oder "Aktive Bassfallen":
            Aktive Absorber (elektronische Bassfallen) sind oftmals eine gute Wahl zur Bedämpfung von störenden Raumresonanzen. Akustikexperte Markus Zehner erläutert die grundsätzlichen Konzepte und stellt die derzeit erhältlichen kommerziellen Lösungen vor.


            Beispiel dafür, wie mit 'Multisubwoofer' Systemen (hier 3 Monopol-Subwoofern) der Raum ausgewogener angeregt
            werden kann, als nur mit einem einzelnen:


            Untersuchung über die Raumanregung mit "gerichteten Subwoofern" (Dipole und Kardioide), welche man ebenso als "räumlich verteilte Tieftonquellen" (mit untereinander festgelegter Phase bzw. Gruppenlaufzeit u. Pegel) auffassen kann.


            ________________
            * "Aktive Absorption" klingt etwas widersinnig, in der Lärmbekämpfung spricht man von "Antischall".
            Allerdings wäre die Wirkung einer "aktiven Bassfalle" kaum von einem entsprechend großen und wirksamen passiven Absorber (wie z.B. einem Helmholtz- oder Plattenabsorber) zu unterscheiden.

            Man kann letztlich jedem Absorber für eine bestimmte Frequenz eine "äquivalente Fensterfläche" zuordnen:
            "Wie groß müsste ein gedachtes Fenster sein, aus dem genausoviel Schallenergie den Raum verließe wie der Absorber X dem Raum entzieht."
            Zuletzt geändert von dipol-audio; 07.04.2014, 18:17.
            Grüße aus Reinheim, Oliver Mertineit

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              #51
              tut mir leid , da hab ich dich in post 47 falsch verstanden .

              lg Bert

              Kommentar


                #52
                Hallo

                Hab mit dem Handy schnell geantwortet. Und jetzt kann ich nicht mehr editieren :)

                * "Aktive Absorption" klingt etwas widersinnig
                Für mich heute eine ganz "normale" und logische Sache.
                Mein Link zeigt ja auch einen aktiven Absorber versuch.


                Bei recording.de wurde dies schon des Öfteren umgesetzt.
                Sogar mit erfolgreicher breitbandigerer Bassabsorption.

                :S

                lg Bert

                Kommentar


                  #53
                  Ich würde gerne ein paar Ansichten dazu hören ob - speziell im Bass und unteren Mittelton <400Hz - der Präzedenzeffekt als Argumentation dafür dienen kann, Interferenzen zw. Lautsprechern und ihren Spiegelschallquellen im Hörraum seien unschädlich für Klangfarbe und Lokalisation, denn sobald die Zeitlücke zw. Direktschall und Reflexion größer als die Schwelle für Summenlokalisation (z.B. 1,5ms ... max. 4ms ?) werde, würden Kammfiltereffekte unhörbar.

                  Ich halte es für nicht statthaft, diese Phänomene ohne Bezug zur Wellenlänge und dafür mit festen "Schwellenwerten" für "hinreichend große Zeitlücken" zu diskutieren.

                  Würde dies nämlich zutreffen, so wären doch strenggenommen auch Eigenmoden sowie Reflexionen und Diffraktion im Transitionsbereich eines Hörraums kein Problem für die subjektive Qualität der Basswiedergabe:

                  Die Reflexionen wären bei Wandabständen der LS zu den Wänden spätestens ab ca. 1m "groß genug" um eine "verfärbungsfreie erste Wellenfront" zu erzeugen, so daß alles "was später kommt" keinen Einfluss auf Lokalisation und/oder empfundene Klangfarbe mehr hätte.

                  Dies ist aber offenkundig weder im modalen Bereich eines Raums der Fall (oft<100Hz), noch im Transitionbereich (oft 100-400Hz).

                  Die Frage ist m.E. hier vielmehr: Wieviele Wellenlängen (oder Bruchteile davon) müssen das Gehör als Direktschall "passiert haben", damit sich ein "erster Wellenfront Eindruck" überhaupt etablieren kann ?

                  Evt. kann neben der Wellenlänge selbst auch die Tonkennzeit hier als Orientierung dienen:



                  Jedenfalls ist hier m.E. kaum von frequenzunabhängigen Schwellenwerten auszugehen.

                  Es ist m.E. sowohl physikalisch als auch seitens der Wahrnehmung durch das Gehör plausibel, daß die für eine zeitliche Trennung zw. Direktschall und (frühen) Reflexionen benötigte Zeit auch in Relation zur Schwingungsdauer ("zeitl. Ausdehnung" einer Wellenlänge für eine bestimmte Frequenz T = 1/f) gesehen werden muss (!).

                  Anders gesagt (Gedankenexperiment): Rücke ich an Stereo LS im Freifeld z.B. variable Seitenwände aus großer Entfernung immer näher heran (20m, 10m, 5m, 2.5m, 1.25m, ... ), so erscheint es plausibel, daß Lokalisation und Klangfarbe dabei zuerst von den tiefen Frequenzen her durch die entstehenden Reflexionen verändert werden, denn die Wandabstände kommen zuerst bei tiefen Frequenzen in die Größenordnung der Wellenlängen.

                  Für die Strategie "Mach' die Wandabstände hinreichend groß, dann vermeidest Du ..."

                  - Verfärbungen (Wahrnehmungsebene) durch Kammfiltereffekte (physikalische Ebene)

                  sowie

                  - Beeinträchtigungen der Lokalistion (tieffrequenter Phantomaschallquellen ?)

                  gibt es in einem Wohnraum m.E. daher eine untere Frequenzgrenze, welche durch die Abmessungen des Raums und realisierbare Wandabstände gegeben ist.

                  Unterhalb dieser Frequenzgrenze (die m.E. für übliche Wohnräume weder im Tiefbass noch im mittleren Bass zu suchen ist, sondern weit darüber ...) ist mit "Lautsprecherrücken" allein Nichts mehr zu machen, und es bedarf geeigneter (!) konstruktiver Maßnahmen an den Lautsprechern selbst und/oder am Raum, um die Effekte zu beseitigen oder wenigstens abzumildern (Stichworte LS: Verteilte Schallquellen, gerichtete Schallquellen. Stichwort Raum: Absorption).
                  Zuletzt geändert von dipol-audio; 09.04.2014, 14:48.
                  Grüße aus Reinheim, Oliver Mertineit

                  Kommentar


                    #54
                    @dipol-audio
                    ich sehe das mit dem TT so wie du.

                    Neben theoretischen Überlegungen dazu zeigt das auch die Praxis.

                    mfg

                    Kommentar


                      #55
                      Zitat von dipol-audio Beitrag anzeigen
                      .........
                      Unterhalb dieser Frequenzgrenze (die m.E. für übliche Wohnräume weder im Tiefbass noch im mittleren Bass zu suchen ist, sondern weit darüber ...) ist mit "Lautsprecherrücken" allein Nichts mehr zu machen, und es bedarf geeigneter (!) konstruktiver Maßnahmen an den Lautsprechern selbst und/oder am Raum, um die Effekte zu beseitigen oder wenigstens abzumildern (Stichworte LS: Verteilte Schallquellen, gerichtete Schallquellen. Stichwort Raum: Absorption).
                      Na ja, stimmt eigentlich bei reine Sinustönen aber weniger bei Musik: Bass (sagen wir mal mittlerer Bass) hat genügend Oberwellen wobei sich die Auswirkungen bei "Lautsprecherrücken" sehr wohl im bestimmten Rahmen (Raumgröße & Geometrie) sich bemerkbar in der tonalen Art (Färbung, bzw. andere Amplituden der Oberwellen zum Grundton) macht.

                      Jedenfalls habe ich diese praktische Erfahrung gemacht.

                      Grüsse
                      Jacky

                      Kommentar


                        #56
                        Hallo Jacky,

                        dieser Erfahrung stimme ich durchaus zu, aber ich wollte hier ausdrücklich mal nicht von den Oberwellen sprechen.

                        Sonst könnte ich auch sagen: "Raummoden im Bass müssen nicht behandelt werden, denn das Gehör orientiert sich ja bezüglich Lokalisation und Klangfarben ohnehin an den Oberwellen." Da ist zwar durchaus "was dran" , aber es ist doch höchstens eine "Halbwahrheit".

                        ("Wir haben das Rad vorn links mal weggelassen, denn die Rennstrecke hat ohnehin nur Linkskurven ...")

                        So kann man in der Technik m.E. nicht argumentieren.

                        Nehmen wir z.B. mal Gaußtöne (abgerundete Hüllkurve) zwischen 80Hz und 400Hz in feinen Frequenzschritten als Testsignal ...

                        Kriegen wir das Lautsprecher Raum System bezüglich Stereofonie damit zum Funktionieren oder nicht ?

                        Ich würde mal behaupten: Die meisten LS-Raum Systeme liefern hier völlig indiskutable Ergebnisse, obwohl es anders sein sollte.

                        Und damit ist fast die Hälfte der Bandbreite, innerhalb derer Stereofonie "wirklich robust" funktionieren kann, schon so gut wie verschenkt.
                        Zuletzt geändert von dipol-audio; 09.04.2014, 17:21.
                        Grüße aus Reinheim, Oliver Mertineit

                        Kommentar


                          #57
                          dein system spielt bei 80hz in stereo? wirklich?

                          gehn wir mal eine oktave rauf, da?

                          also unter 250hz kommt bei mir alles aus der mitte ..., außer ich dreh am pan knopf herum.

                          oder versteh ich dich falsch?

                          um die mono wiedergabe von tiefen frequenzen zu verhindern, braucht es eine pegeldifferenz, die sich gewaschen hat. (viel mehr als bei hohen frequenzen)
                          das wird bei mischungen sanft berücksichtigt, trotzdem ziehen tiefe frequenzen immer leicht zur mitte.

                          mit terzbreiten ausschnitten aus weißem rauschen wird bei frequenzen um 400 Hz die größte abweichung zur
                          mitte hin festgestellt, gegenüber der üblichen hörereignisrichtung bei breitbandigen signalen. bei frequenzen um 4000Hz erscheint die größte lokalisations-abweichung "nach außen". wenn zum beispiel ein breitbandiges musiksignal mit einer pegeldifferenz von L= 11 dB genau bei 75 % hörereignisrichtung rechts erscheint, so findet man bei 400 Hz terzrauschen, dass das hörereignis bei etwa 65 %, also mehr "nach innen zum center" liegt.
                          bei 4000 Hz terzrauschen ist das hörereignis etwa auf 85 % nach "außen" gewandert.

                          tech info dazu

                          Zuletzt geändert von longueval; 09.04.2014, 17:50.
                          ALSregel: besser man kann mehr, als man macht, als man macht mehr, als man kann. (brecht)

                          Kommentar


                            #58
                            Ich denke es geht hier nicht um "Dein System - mein System".

                            Wenn ich Mono Subwofer verwende, arbeite ich meist mit einer Übernahmefrequenz um 80Hz.

                            Übernahmefrequenzen über 120Hz werden i.A. nicht empfohlen, schon gar nicht in Räumen, die etwas größer sind.

                            Ich habe etliche Aufnahmen, wo hier im Bassbereich unterschiedliche Inhalte auf den Kanälen sind ... die sind aber bei üblicher LS-Raum Interaktion oft nicht adäquat darstellbar.

                            Darum aber soll es aber allein nicht gehen, es geht auch um

                            - eine brauchbares Einschwingverhalten des LS-Raum Systems (z.B. gemessen durch Burst Decay, Wasserfall, Modulations Transfer Funktion, ...)

                            - einen ausgewogenen Amplitudenfrequenzgang (möglichst für jeden Kanal vom mittleren Bass bis in den unteren Mittelton)


                            Das ist mit einer einzelnen Monopolschallquelle für jeden Stereokanal in einem Raum mit schallharten Wänden ganz einfach nicht zu leisten. Ganz gleich, ob z.B. die Wandabstände zu den Seitenwänden 0.8m oder 1.4m sind.
                            Zuletzt geändert von dipol-audio; 09.04.2014, 17:51.
                            Grüße aus Reinheim, Oliver Mertineit

                            Kommentar


                              #59
                              wenn auf den kanälen unterschiedliche basssignale sind, dann müsste bei 80hz eine pegeldifferenz von grob geschätzt 20-25db drauf sein, damit du da stereo hörst.
                              ist so eine dynamik realistisch? (obs bei diesen wellenlängen nicht sogar noch viel mehr sein müsste)
                              ALSregel: besser man kann mehr, als man macht, als man macht mehr, als man kann. (brecht)

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                                Hallo longueval,

                                Zitat von dipol-audio
                                Ich würde gerne ein paar Ansichten dazu hören ob - speziell im Bass und unteren Mittelton <400Hz - der Präzedenzeffekt als Argumentation dafür dienen kann, Interferenzen zw. Lautsprechern und ihren Spiegelschallquellen im Hörraum seien unschädlich für Klangfarbe und Lokalisation, ...
                                das war eigentlich das Thema, dabei kann man "unschädlich" auch durch "unhörbar" ersetzen.

                                Daß für tiefe Frequenzen z.B. Pegeldifferenzen bei Intensitätstereophonie in Relation höher ausfallen müssen für eine bestimmte Auslenkung der Phantomschallquelle ist unbestritten.

                                Frequenzen unter/um 80Hz wären für mich auch kein bevorzugtes Beispiel für "Lokalisation" mehr. Selbst um Räumlichkeit und Einhülllung zu verbessern benötigte man hier Subwooferanordnungen, die einen seitlichen Druckgadienten übertragen können.
                                Da ist das übliche Stereo-Dreieick in einem Wohnraum nicht mehr gut geeignet, das hatten wir aber einige Posts früher schon ...

                                ... war hier aber ebenfalls nicht das Thema.


                                Die Frage war (ich versuche es nochmals zu umreißen):

                                Führt Interferenz (Kammfiltereffekte) zwischen dem Lautsprecher (jeweils eines Stereokanals) und dessen Spiegelschallquelle(n) im Hörraum zu Wiedergabefehlern bei tiefen Frequenzen (<400Hz) hinsichtlich:

                                - Amplitudenfrequenzgang
                                - Einschwingverhalten
                                - Lokalisation von Phantomschallquellen: z.B. durch Änderung der Größe des Druckgradienten quer zum Hörer bei Intensitätsstereofonie ( immer unter der Annahme, das Kanaldifferenzen vorhanden sind und die LS Aufstellung hinreichend symmetrisch sei).

                                welche hörbar sind oder nicht.

                                Oder kann man diesbezüglich alle Sorgen dem Präzedenzeffekt (bei üblichen LS - Wandabständen in Wohnräumen) überlassen ?
                                Zuletzt geändert von dipol-audio; 09.04.2014, 19:08.
                                Grüße aus Reinheim, Oliver Mertineit

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