Ich war gestern mit meiner Frau in der Kölner Philharmonie. Uns erwartete dort eine interessante Kombination, Béla Bartóks Herzog Blaubarts Burg op. 11 Sz 48 (Oper in einem Akt, Konzertante Aufführung in ungarischer Sprache, uraufgeführt 1918 in Budapest) und im Anschluss daran Ludwig van Beethovens Sinfonie Nr. 5 c-Moll op. 67, die Schicksals-Sinfonie (uraufgeführt 1808 in Wien).
Wir waren bereits recht früh da, so dass wir die von Michael Struck-Schloen gehaltene Einführung genießen konnten. Er führte uns durch die Geschichte von Judit und Herzog Blaubart, angereichert mit Informationen über Zeitgeschichte und Musikwissenschaftlichen Hintergrund, untermalt mit vielfältigen Tonbeispielen. Ein sehr gelungener Auftakt, der Lust auf mehr machte.
Die erste Hälfte des Konzerts war dann die Oper von Bartók, Petra Lang als Mezzosopran in der Rolle der Judit und Peter Fried als Bariton in der Rolle des Herzogs Blaubart. Dabei das WDR Sinfonieorchester Köln unter Leitung von Jukka-Pekka Saraste. Die Geschichte von Blaubart und Judit ist unglaublich traurig und psychologisch tief gehend, ein Bogen von dunkel nach hell und im Abschluss wieder im Dunkel versinkend. Im wesentlichen geht es in der Oper um Judit, die zu Ihrem Mann Herzog Blaubart auf dessen Burg zieht und dort sieben verschlossene Türen vorfindet. Sie fordert von ihm die Schlüssel für diese Türen, die Blaubart ihr zunehmen unwilliger gibt. Hinter den Türen verbergen sich die Folter- und Waffenkammer, Schatzkammer, Garten und Land. Durch das Öffnen der Türen wird es heller in der Burg. Blaubart warnt Judit, die anderen beiden Türen nicht auch noch zu öffen, aber sie fordert es. Hinter der sechsten Tür ist ein See aus Tränen, milchig, der die Burg wieder einzutrüben beginnt. Hinter der siebten Tür warten die drei ehemaligen Frauen von Blaubart, als Verkörperungen der Tageszeiten Morgen, Mittag und Abend. Judit muss als Nacht mit den anderen drei Frauen hinter die siebte Tür gehen und Blaubart schließt die Oper mit den Worten: "Du bist schön, du bist schön du bist hundertfach schön, Du warst die schönste Frau, die schönste Frau! Und auf immer wird jetzt Nacht sein, Nacht...Nacht ...".
Wir saßen in der Mitte der 2. Reihe, also unheimlich nah am Orchester und den beiden Hauptprotagonisten. Es war unheimlich ergreifend die beiden zu beobachten und gleichzeitig in der Musik zu versinken.
Nach der Pause folgte dann die wohl bekannteste und berühmteste Sinfonie der Welt, Beethovens 5. (Dadadadaaaa, dadadadaaaa). Wir waren beide im nu gefesselt und wie in einer anderen Welt. Das WDR Sinfonie Orchester spielte mit einem solchen Enthusiasmus und Jukka-Pekke Saraste tat das seinige, er tobte und schnaubte und forderte. Beim 3. Satz, als die Streicher das Scherzo zur Einleitung des Finales beginnen, bekam ich endgültig Gänsehaut, die bis zum Ende des Konzertes (das viel zu schnell kam) nicht mehr verschwand. Das Konzert endete mir der Verabschiedung von Yasunori Kawahara, der 31 Jahre im WDR Sinfonie Orchester als Kontrabassist spielte. Ein berührender Moment.
Insgesamt ein sehr schöner Abend und eine interessante Kombination zweier großer Werke der Musik. Was auch bleibt, ist die Erfahrung, dass Musik aus der Konserve für mich nicht mal annähernd an die Emotionalität eines Live-Erlebnisses heranreicht, zumal, wenn man so na am Orchester sitzt, dass man die Schweißperlen auf der Stirn zählen kann ;)
Wir waren bereits recht früh da, so dass wir die von Michael Struck-Schloen gehaltene Einführung genießen konnten. Er führte uns durch die Geschichte von Judit und Herzog Blaubart, angereichert mit Informationen über Zeitgeschichte und Musikwissenschaftlichen Hintergrund, untermalt mit vielfältigen Tonbeispielen. Ein sehr gelungener Auftakt, der Lust auf mehr machte.
Die erste Hälfte des Konzerts war dann die Oper von Bartók, Petra Lang als Mezzosopran in der Rolle der Judit und Peter Fried als Bariton in der Rolle des Herzogs Blaubart. Dabei das WDR Sinfonieorchester Köln unter Leitung von Jukka-Pekka Saraste. Die Geschichte von Blaubart und Judit ist unglaublich traurig und psychologisch tief gehend, ein Bogen von dunkel nach hell und im Abschluss wieder im Dunkel versinkend. Im wesentlichen geht es in der Oper um Judit, die zu Ihrem Mann Herzog Blaubart auf dessen Burg zieht und dort sieben verschlossene Türen vorfindet. Sie fordert von ihm die Schlüssel für diese Türen, die Blaubart ihr zunehmen unwilliger gibt. Hinter den Türen verbergen sich die Folter- und Waffenkammer, Schatzkammer, Garten und Land. Durch das Öffnen der Türen wird es heller in der Burg. Blaubart warnt Judit, die anderen beiden Türen nicht auch noch zu öffen, aber sie fordert es. Hinter der sechsten Tür ist ein See aus Tränen, milchig, der die Burg wieder einzutrüben beginnt. Hinter der siebten Tür warten die drei ehemaligen Frauen von Blaubart, als Verkörperungen der Tageszeiten Morgen, Mittag und Abend. Judit muss als Nacht mit den anderen drei Frauen hinter die siebte Tür gehen und Blaubart schließt die Oper mit den Worten: "Du bist schön, du bist schön du bist hundertfach schön, Du warst die schönste Frau, die schönste Frau! Und auf immer wird jetzt Nacht sein, Nacht...Nacht ...".
Wir saßen in der Mitte der 2. Reihe, also unheimlich nah am Orchester und den beiden Hauptprotagonisten. Es war unheimlich ergreifend die beiden zu beobachten und gleichzeitig in der Musik zu versinken.
Nach der Pause folgte dann die wohl bekannteste und berühmteste Sinfonie der Welt, Beethovens 5. (Dadadadaaaa, dadadadaaaa). Wir waren beide im nu gefesselt und wie in einer anderen Welt. Das WDR Sinfonie Orchester spielte mit einem solchen Enthusiasmus und Jukka-Pekke Saraste tat das seinige, er tobte und schnaubte und forderte. Beim 3. Satz, als die Streicher das Scherzo zur Einleitung des Finales beginnen, bekam ich endgültig Gänsehaut, die bis zum Ende des Konzertes (das viel zu schnell kam) nicht mehr verschwand. Das Konzert endete mir der Verabschiedung von Yasunori Kawahara, der 31 Jahre im WDR Sinfonie Orchester als Kontrabassist spielte. Ein berührender Moment.
Insgesamt ein sehr schöner Abend und eine interessante Kombination zweier großer Werke der Musik. Was auch bleibt, ist die Erfahrung, dass Musik aus der Konserve für mich nicht mal annähernd an die Emotionalität eines Live-Erlebnisses heranreicht, zumal, wenn man so na am Orchester sitzt, dass man die Schweißperlen auf der Stirn zählen kann ;)
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