In einen anderen Thread wurde vorgeschlagen, dass ich meinen Monitor vorstelle, da ich diesen nach den Anforderung des SSF01 ( Surround Sound Forum ) entwickelt habe.
Das SSF ist eine Gemeinschaftsinitiative vom VDT ( Verband Deutscher Tonmeister ), IRT ( Institut für Rundfunktechnik ) und SRT ( Schule für Rundfunktechnik ).
Das Dokument ist hier zu finden: http://www.tonmeister.de/foren/surro..._1_2002_v2.PDF
Bei den Dokument sollte man sich nicht über Surround stören, denn es wird explizit darauf hingewiesen, dass diese Anforderungen auch für Stereobetrieb gelten.
Nach dem Dokument müsste ein Abhörmonitor folgende Eigenschaften besitzen:
Interessant finde ich, was das Dokument über diese Tabelle sagt und ich zitiere:
Hatten wir darüber nicht im Thread "Messtechnische Beurteilung von Lautsprechern" diskutiert ...
Persönlich finde ich die gestellten Anforderung in einigen Bereichen etwas undurchsichtig oder unpräzise. Hier sehe ich eine Gefahr für eine Lautsprecherentwicklung, denn aus meiner Sicht lassen einige Punkte zu viel Freiraum für eigene Interpretationen, oder sind aus meinen Kenntnisstand mit konventionellen Mitteln schwer oder gar nicht erreichbar.
Daher möchte ich die Einzelkriterien kurz so beschreiben wie ich sie verstehe und bitte um gemeinschaftliche Diskussion darüber, um einen Konzens zu finden.
1. Amplituden-Frequenzgang
Hier wird spezifiziert welchen Frequenzgang der Lautsprecher haben sollte und wie in einzelnen die Abweichungen unter Winkel ausfallen dürfen. Dabei wird darauf hingewiesen, dass dies unter der definierten Abhörachse geschehen soll.
Demnach sollte der Frequenzgang eines Abhörmonitors von 40 - 16.000 Hz reichen, wie auch ein Toleranzbereich von 4 dB in dem der Frequenzgang liegen soll. Die Abweichungen unter Winkel werden auch spezifiziert, die bei 10 Grad maximal eine 3dB sein soll und bei 30 Grad höchsten 4dB. Laut SSF01 Dokumment ist eine symmetrische Abstrahlcharakteristik erwünscht, aber nicht zwingend notwendig. Indirekt ergibt sich dadurch eine mittig symmetrische Anordnung von den Chassis
Die Anforderung, dass der Übertragungsbereich ab 40 Hz realisiert werden soll finde ich als sehr realistisch, denn somit ist aus meiner Sicht das musikalisch typische Frequenzspektrum sehr gut abgedeckt.
2. Differenz zwischen Front-Stereo-Lautsprechern
Diese soll wenn möglich < 0,5 dB im Bereich von 250 - 2000 Hz betragen. Unklar für mich ist ob sich diese Angabe auf Paargleichheit der Monitore bezieht, oder auf die Aufstellung. Ich habe dazu auch nichts im Dokument gefunden. Ich beziehe es auf Paargleichheit.
3. Schall-Bündelungsmaß
Diese Kenngröße kennzeichnet die Abstrahlcharakterdisk des Lautsprechers. Zur Verdeutlichung, kleine Werte = breite Abstrahlcharakteristik, große Werte = geringere Abstrahlcharakteristik.
Im Prinzip eine recht eindeutige Aussage und durch den recht hohen Wert möchte man eine engere Abstrahlcharakteristik erreichen, mit dem Ergebnis, dass sich der Hörraum "ausblendet", weil weniger Reflektionen angeregt werden.
Nichts desto trotz, ein Bündelungsmaß von 6 - 10dB ( Toleranzen einbezogen ) sind im geforderten Bereich von 250 - 10.000Hz mit konventionellen Lautsprecherkonstruktionen schwer erreichbar, insbesondere unterhalb von 500 Hz.
Als konventionell sehe ich Dipole, Unipole und Monopole. Ideale Dipole ( 8-er Abstrahlcharakteristik ) weißen ein Bündelungsmaß von 4,8db auf, ideale Unipole ( starke Nieren-Abstrahlcharakteristik ) ca. 3 dB und ideale Monopole 0 dB.
Siehe: DEGA-Empfehlung 101, Kapitel 3, Schallabstrahlung und Schallquellen.
Die meisten Lautsprecher sind Monopole. Wären sie ideal würden sie den Schall in alle Richtungen gleichmäßig propagieren und für alle Frequenzen ein Bündelungsmaß von 0 besitzen. Glücklicherweise ist dem nicht so, da die Abstrahlcharakteristik eines Lautsprecherchassis auch von seinen Maßen und der Geometrie der Lautsprecherfront ( Waffle Step ) abhängt. Prinzipiell gilt, dass mit zunehmender Frequenz die Richtcharakteristik stärker wird und auch die Form der Frontplatte beeinflusst diese. So wären z.B. breite Fronten und größerer Lautsprecherchassis vorteilhaft um diese Anforderung zu erreichen. In der Praxis ist davon auszugehen, dass bei 250 hz in der Regel ein Büdelungsmaß von ca. 2 - 4 dB realistisch sind, womit aus meiner Sicht die Anforderung von 8dB nicht praxisgerecht ist.
4. Klirrdämpfung bei 96dB
Auch diese Anforderung finde ich prinzipiell gesehen nachvollziehbar, insbesondere der Bereich ab > 100 Hz, der einen Klirr < 1 % verlangt.
Die Angabe einen Klirr < 3 % für < 100 Hz ist mir nicht präzise genug, denn unterhalb von 100 Hz steigt je nach Tieftöner und Einbau der Klirr schnell an.
Ich hätte diese Anforderung anders definiert. Wenn gefordert ist, dass ein Abhörmonitor ein Frequenzgang ab 40 Hz besitzen soll, dann wäre es genauer zu sagen, dass im Bereich von 40 - 100 Hz der Klirr < 3 % sein sollte; manche sehen 10% im Bassbereich als unkritisch.
5. Verhalten bei Einschwingenvorgängen
Hiermit verstehe ich, dass eine Aussage über das Abklingverhalten des Lautsprechers gefordert wird. Letztendlich soll diese Anforderung im Allgemeinen dafür sorgen, dass der Abhörmonitor geringe Resonanzen aufweisen sollte.
In der hier gestellten Anforderung heißt es nichts anderes als, dass der Schallpegel des Lautsprechers frequenzunabhängig nach 5 Perioden auf ca. -8dB ( 1/e = 0.37 ) abgeklungen sein muss.
Im Einzelnen heißt dies:
100 Hz max. 50ms
1.kHz max. 5 ms
10 kHz max. 0.5 ms
Diese Art der Messung habe ich bis dato nirgendwo gesehen, auch nicht bei Herstellern oder Test, die das Abklingverhalten gut dokumentieren.
6. Zeitverzögerung, Differenz zwischen Stereolautsprechern
Immer wieder wird darauf hingewiesen wie wichtig die Gleichheit zwischen beiden Stereokanälen ist. Oft wird auf die Übereinstimmung der Frequenzgänge der einzelnen Lautsprecher am Hörplatz aufmerksam gemacht, weniger darauf, dass die Signale auch "gleichzeitig" am Hörplatz ankommen.
Manchen mag < 10us als übertrieben gelten, aber im Tonstudio wird oft im Nahfeld gehört und 1 - 1,5 Meter Hörabstand sind nicht unüblich. Eine Zeitdifferenz von 10us pro Kanal entspricht in etwa eine räumliche Verschiebung der beiden Boxen um ca. 3,4 cm.
Steht eine Box näher, verschiebt sich die Stereomitte in die Richtung der näher zum Hörer platzierten Box, was bei Aufnahmen zur räumlichen Verfälschungen führen könnte.
Persönlich sehe ich das nicht als eine Anforderung an den Monitor, sondern auf die Aufstellung der Lautsprecher und die Wahl des Hörplatzes.
6. Dynamikbereich, maximaler Betriebspegel
Auch diese Anforderung finde ich wichtig und sie ist prinzipiell gut beschrieben, in dem man für die Messung z.B. auf das IEC 268-1 Programm Rauschen hinweist. Etwas wage ist allerdings die Aussage von einen "speziellen Mess-Signal". Aus meiner Sicht kann das Vieles bedeuten ...
Die IEC 268-1 Norm ist bekannt und danach ließen sich auch Messungen durchführen, wenngleich sie hier und da zu Diskussionen veranlasst, da einige Tontechniker sie nicht als repräsentatives Musiksignal sehen. Dazu gibt es aus meiner Sicht einen interessanten Artikel von Guido Noselli, der 2001 publiziert wurde:
Persönlich finde ich die Anforderung wichtig, denn sie besagt letztendlich etwas über den Dynamikbereich den ein Lautsprecher zu bewältigen hat. Viele verstehen diesen Parameter falsch, weil er oft nur als Maximalpegel gesehen wird und in Bezug mit lauten Hören gebracht wird. Dies ist falsch, es geht mehr darum kurze Dynamikimpulse best möglich zu bewältigen.
Das SSF ist eine Gemeinschaftsinitiative vom VDT ( Verband Deutscher Tonmeister ), IRT ( Institut für Rundfunktechnik ) und SRT ( Schule für Rundfunktechnik ).
Das Dokument ist hier zu finden: http://www.tonmeister.de/foren/surro..._1_2002_v2.PDF
Bei den Dokument sollte man sich nicht über Surround stören, denn es wird explizit darauf hingewiesen, dass diese Anforderungen auch für Stereobetrieb gelten.
Nach dem Dokument müsste ein Abhörmonitor folgende Eigenschaften besitzen:
Interessant finde ich, was das Dokument über diese Tabelle sagt und ich zitiere:
Die Spezifikation in Tabelle 2 enthält die objektiven Mindestbedingungen für einen Referenz-Monitor-Lautsprecher. Wie einleitend erwähnt, sind Lautsprecher, die diesen Bedingungen entsprechen, noch nicht unbedingt für alle Programmgenres als Referenz-Lautsprecher geeignet. Um diese kritische Funktion voll erfüllen zu können, ist die endgültige Auswahl und Entscheidung aufgrund eingehender subjektiver Tests und entsprechender Kriterien und Attribute zu treffen.
Persönlich finde ich die gestellten Anforderung in einigen Bereichen etwas undurchsichtig oder unpräzise. Hier sehe ich eine Gefahr für eine Lautsprecherentwicklung, denn aus meiner Sicht lassen einige Punkte zu viel Freiraum für eigene Interpretationen, oder sind aus meinen Kenntnisstand mit konventionellen Mitteln schwer oder gar nicht erreichbar.
Daher möchte ich die Einzelkriterien kurz so beschreiben wie ich sie verstehe und bitte um gemeinschaftliche Diskussion darüber, um einen Konzens zu finden.
1. Amplituden-Frequenzgang
Hier wird spezifiziert welchen Frequenzgang der Lautsprecher haben sollte und wie in einzelnen die Abweichungen unter Winkel ausfallen dürfen. Dabei wird darauf hingewiesen, dass dies unter der definierten Abhörachse geschehen soll.
Demnach sollte der Frequenzgang eines Abhörmonitors von 40 - 16.000 Hz reichen, wie auch ein Toleranzbereich von 4 dB in dem der Frequenzgang liegen soll. Die Abweichungen unter Winkel werden auch spezifiziert, die bei 10 Grad maximal eine 3dB sein soll und bei 30 Grad höchsten 4dB. Laut SSF01 Dokumment ist eine symmetrische Abstrahlcharakteristik erwünscht, aber nicht zwingend notwendig. Indirekt ergibt sich dadurch eine mittig symmetrische Anordnung von den Chassis
Die Anforderung, dass der Übertragungsbereich ab 40 Hz realisiert werden soll finde ich als sehr realistisch, denn somit ist aus meiner Sicht das musikalisch typische Frequenzspektrum sehr gut abgedeckt.
2. Differenz zwischen Front-Stereo-Lautsprechern
Diese soll wenn möglich < 0,5 dB im Bereich von 250 - 2000 Hz betragen. Unklar für mich ist ob sich diese Angabe auf Paargleichheit der Monitore bezieht, oder auf die Aufstellung. Ich habe dazu auch nichts im Dokument gefunden. Ich beziehe es auf Paargleichheit.
3. Schall-Bündelungsmaß
Diese Kenngröße kennzeichnet die Abstrahlcharakterdisk des Lautsprechers. Zur Verdeutlichung, kleine Werte = breite Abstrahlcharakteristik, große Werte = geringere Abstrahlcharakteristik.
Im Prinzip eine recht eindeutige Aussage und durch den recht hohen Wert möchte man eine engere Abstrahlcharakteristik erreichen, mit dem Ergebnis, dass sich der Hörraum "ausblendet", weil weniger Reflektionen angeregt werden.
Nichts desto trotz, ein Bündelungsmaß von 6 - 10dB ( Toleranzen einbezogen ) sind im geforderten Bereich von 250 - 10.000Hz mit konventionellen Lautsprecherkonstruktionen schwer erreichbar, insbesondere unterhalb von 500 Hz.
Als konventionell sehe ich Dipole, Unipole und Monopole. Ideale Dipole ( 8-er Abstrahlcharakteristik ) weißen ein Bündelungsmaß von 4,8db auf, ideale Unipole ( starke Nieren-Abstrahlcharakteristik ) ca. 3 dB und ideale Monopole 0 dB.
Siehe: DEGA-Empfehlung 101, Kapitel 3, Schallabstrahlung und Schallquellen.
Die meisten Lautsprecher sind Monopole. Wären sie ideal würden sie den Schall in alle Richtungen gleichmäßig propagieren und für alle Frequenzen ein Bündelungsmaß von 0 besitzen. Glücklicherweise ist dem nicht so, da die Abstrahlcharakteristik eines Lautsprecherchassis auch von seinen Maßen und der Geometrie der Lautsprecherfront ( Waffle Step ) abhängt. Prinzipiell gilt, dass mit zunehmender Frequenz die Richtcharakteristik stärker wird und auch die Form der Frontplatte beeinflusst diese. So wären z.B. breite Fronten und größerer Lautsprecherchassis vorteilhaft um diese Anforderung zu erreichen. In der Praxis ist davon auszugehen, dass bei 250 hz in der Regel ein Büdelungsmaß von ca. 2 - 4 dB realistisch sind, womit aus meiner Sicht die Anforderung von 8dB nicht praxisgerecht ist.
4. Klirrdämpfung bei 96dB
Auch diese Anforderung finde ich prinzipiell gesehen nachvollziehbar, insbesondere der Bereich ab > 100 Hz, der einen Klirr < 1 % verlangt.
Die Angabe einen Klirr < 3 % für < 100 Hz ist mir nicht präzise genug, denn unterhalb von 100 Hz steigt je nach Tieftöner und Einbau der Klirr schnell an.
Ich hätte diese Anforderung anders definiert. Wenn gefordert ist, dass ein Abhörmonitor ein Frequenzgang ab 40 Hz besitzen soll, dann wäre es genauer zu sagen, dass im Bereich von 40 - 100 Hz der Klirr < 3 % sein sollte; manche sehen 10% im Bassbereich als unkritisch.
5. Verhalten bei Einschwingenvorgängen
Hiermit verstehe ich, dass eine Aussage über das Abklingverhalten des Lautsprechers gefordert wird. Letztendlich soll diese Anforderung im Allgemeinen dafür sorgen, dass der Abhörmonitor geringe Resonanzen aufweisen sollte.
In der hier gestellten Anforderung heißt es nichts anderes als, dass der Schallpegel des Lautsprechers frequenzunabhängig nach 5 Perioden auf ca. -8dB ( 1/e = 0.37 ) abgeklungen sein muss.
Im Einzelnen heißt dies:
100 Hz max. 50ms
1.kHz max. 5 ms
10 kHz max. 0.5 ms
Diese Art der Messung habe ich bis dato nirgendwo gesehen, auch nicht bei Herstellern oder Test, die das Abklingverhalten gut dokumentieren.
6. Zeitverzögerung, Differenz zwischen Stereolautsprechern
Immer wieder wird darauf hingewiesen wie wichtig die Gleichheit zwischen beiden Stereokanälen ist. Oft wird auf die Übereinstimmung der Frequenzgänge der einzelnen Lautsprecher am Hörplatz aufmerksam gemacht, weniger darauf, dass die Signale auch "gleichzeitig" am Hörplatz ankommen.
Manchen mag < 10us als übertrieben gelten, aber im Tonstudio wird oft im Nahfeld gehört und 1 - 1,5 Meter Hörabstand sind nicht unüblich. Eine Zeitdifferenz von 10us pro Kanal entspricht in etwa eine räumliche Verschiebung der beiden Boxen um ca. 3,4 cm.
Steht eine Box näher, verschiebt sich die Stereomitte in die Richtung der näher zum Hörer platzierten Box, was bei Aufnahmen zur räumlichen Verfälschungen führen könnte.
Persönlich sehe ich das nicht als eine Anforderung an den Monitor, sondern auf die Aufstellung der Lautsprecher und die Wahl des Hörplatzes.
6. Dynamikbereich, maximaler Betriebspegel
Auch diese Anforderung finde ich wichtig und sie ist prinzipiell gut beschrieben, in dem man für die Messung z.B. auf das IEC 268-1 Programm Rauschen hinweist. Etwas wage ist allerdings die Aussage von einen "speziellen Mess-Signal". Aus meiner Sicht kann das Vieles bedeuten ...
Die IEC 268-1 Norm ist bekannt und danach ließen sich auch Messungen durchführen, wenngleich sie hier und da zu Diskussionen veranlasst, da einige Tontechniker sie nicht als repräsentatives Musiksignal sehen. Dazu gibt es aus meiner Sicht einen interessanten Artikel von Guido Noselli, der 2001 publiziert wurde:
Persönlich finde ich die Anforderung wichtig, denn sie besagt letztendlich etwas über den Dynamikbereich den ein Lautsprecher zu bewältigen hat. Viele verstehen diesen Parameter falsch, weil er oft nur als Maximalpegel gesehen wird und in Bezug mit lauten Hören gebracht wird. Dies ist falsch, es geht mehr darum kurze Dynamikimpulse best möglich zu bewältigen.
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