Ankündigung

Einklappen
Keine Ankündigung bisher.

Klassik für Einsteiger - Versuch einer Liste

Einklappen
X
 
  • Filter
  • Zeit
  • Anzeigen
Alles löschen
neue Beiträge

    #76
    Zitat von Babak Beitrag anzeigen
    Hallo

    Ich empfehle Beschäftigung mit der Erkenntnistheorie.
    Was hat das mit "Erkenntnistheorie" zu tun ? :Y Es geht hier doch nicht um irgendwelche wissenschaftlichen Erkenntnisse.

    Wenn schon, dann eher mit Musikästhetik.

    Viele Grüße, Bernd

    Kommentar


      #77
      Hallo Titian,

      Zitat von Titian Beitrag anzeigen
      ... Die Technik ist viel wichtiger geworden, wie auch absoluter klare und saubere Klang (das erinnert mich an Hifi- und Musik-Liebhaber zu Hause) oder "alle Note ganz genau treffen". ...
      Interessanter Gedanke.

      Man darf vielleicht nicht vergessen, was sich in den letzten Jahrzehnten auch an der Aufnahmetechnik und den Möglichkeiten des Mastering geändert hat. Ich vermute, bei Studioaufnahmen wird heutigen Tages viel mehr geschnitten, als es früher überhaupt möglich war. Erst so entsteht der Eindruck einer technischen Perfektion, die eigentlich gar nicht da ist. Deshalb ziehe ich z.B. bei den Sonaten den Buchbinder vor, weil es sich hierbei um Live-Aufnahmen handelt, die auch die Natürlichkeit der Spielweise wiederspiegelt.

      Aber allgemein hast du sicher recht: ohne technische Perfektion traut sich heute kein junger Pianiste mehr auf die Bühne. Ein Horowitz oder Rubinstein durften noch damit kokettieren, wie wenig sie geübt haben. Das wäre heute schlicht undenkbar.

      Viele Grüße, Bernd

      Kommentar


        #78
        Hallo..:Z

        meine Favoriten...

        AVE MARIE

        ZAUBERFLÖTE..

        ich mag schöne Frauenstimmen...

        mfG.:E
        Andreas

        Kommentar


          #79
          Zitat von Titian Beitrag anzeigen
          Man muss aber betonen, dass die Grossen ihren Höhepunkt der Interpretation nicht vor 50 hatten. Sie waren sicher bekannt, wie heute die top junge Meister.
          Ich bin fest überzeugt, dass die Grossen von damals nicht mit Mythen zu tun haben. Wer eine Live-Konzert von denen dabei war, erkennt den interpretatorischen Unterschied und wie die Klänge ganz genau im Inneren des Herzen getroffen haben, nicht weil alles so perfekt oder perfekter war als heute.
          Hallo Titian,

          man staunt allerdings immer wieder über die Frühreife von Gilels oder Michelangeli etwa - die konnten Beethoven schon mit 18 Jahren mit einer Dimension interpretieren, das erreichen die allermeisten heute mit 30 oder 40 nicht. Was die technische Perfektion angeht sind heute solche Titanen wie Horowitz, Michelangeli, Gilels und Richter immer noch ein idealer Maßstab, der absolut betrachtet nach wie vor singulär ist, nach wie vor. Was neu ist gegenüber früher - dank besserer Ausbildung - ist die Verbreitung der technischen Perfektion. Früher waren es einige wenige, heute ist das eine fast "normale" Erscheinung. Ich glaube auch, daß Du völlig Recht hast mit der Beobachtung, daß die Erfahrung im Aufnahmestudio das Spiel im Konzert verändert hat. Wenn man sich Schnabel oder Gieseking anhört, dann spielen die im Studio so wie im Konzert, heute ist es genau umgekehrt. Die Großen haben eben beides - Seele und technische Perfektion, auch da sind wir uns völlig einig!

          Beste Grüße
          Holger

          Kommentar


            #80
            Alleine dieser Beitrag bestätigt jeden Punkt meiner These.
            :E

            LG
            Babak
            Grüße
            :S

            Babak

            ------------------------------
            "Alles was wir hören ist eine Meinung, nicht ein Faktum.

            Alles was wir sehen ist eine Perspektive, nicht die Wahrheit!"


            Marcus Aurelius

            Kommentar


              #81
              Zitat von Babak Beitrag anzeigen
              Alleine dieser Beitrag bestätigt jeden Punkt meiner These.
              :E
              So was muß man begründen können. Da ist immer aufschlußreich, was die Pianistenkollegen von heute sagen, die müssen es schließlich wissen. Michael Korstick, der ein bekannter Beethoven-Interpret ist und auch als Musikkritiker arbeitet, sagte über Michelangelis Aufnahme von Beethovens Klaviersonate op. 7., daß sie von einer schier unglaublichen Perfektion sei. Er habe durch Michelangelis Aufnahme diese ansonsten weniger bekannte Sonate erst lieben gelernt und kein Interpret heute dürfe hinter dieses interpretatorische Niveau, was Michelangeli definiert hat, mehr zurückfallen. Mein Klavierlehrer hörte in den 70igern Michelangeli mit der Sonate op. 7 und hat sie selber dann im Konzertexamen gespielt. Für ihn ist das bis heute "die" ideale Interpretation. Es gibt noch mehrere Beispiele. Da werden halt immer Michelangeli, Arrau, Richter, Gilels, Horowitz und wenige andere genannt. Warum wohl? Weil das eben "ideale" Maßstäbe einfach sind.

              Beste Grüße
              Holger

              Kommentar


                #82
                Danke für die nochmalige Bestätigung ...
                Grüße
                :S

                Babak

                ------------------------------
                "Alles was wir hören ist eine Meinung, nicht ein Faktum.

                Alles was wir sehen ist eine Perspektive, nicht die Wahrheit!"


                Marcus Aurelius

                Kommentar


                  #83
                  Zitat von Babak Beitrag anzeigen
                  Danke für die nochmalige Bestätigung ...
                  Du machst es Dir da wirklich zu einfach. Unter Idealisierung versteht man im Alltag so etwas wie eine "beschönigende" Sicht. Das ist bei Korstick aber nicht der Fall. Er findet Michelangelis Tempo im ersten Satz z.B. zu langsam. (Eine Meinung, die ich übrigens nicht teile, und mein verehrter Lehrer auch nicht. Man kann das nämlich durch den 6/8 Takt, also objektiv, begründen. Korsticks eigene Aufnahme der Sonate mit zügigerem Gang überzeugt mich nicht.) Trotzdem ist die Aufnahme für ihn ein idealer Maßstab. Idealisierend im Sinne von "Beschönigungen" sind in den meisten Fällen eher Bewertungen von Musikern als von einzelnen Interpretationen wie etwa: Karajan war der größte Dirigent seiner Epoche oder Anne Sophie Mutter ist die derzeit beste Geigerin der Welt. Generell zu bestreiten, daß es interpretatorisch maßstabsetzende Aufnahmen gibt fände ich hochproblematisch und ebenso, daß es Interpreten gibt, deren Technik das Instrumentalspiel entscheidend verändert und geprägt haben.

                  Beste Grüße
                  Holger

                  Kommentar


                    #84
                    Zitat von B. Albert Beitrag anzeigen
                    Man darf vielleicht nicht vergessen, was sich in den letzten Jahrzehnten auch an der Aufnahmetechnik und den Möglichkeiten des Mastering geändert hat. Ich vermute, bei Studioaufnahmen wird heutigen Tages viel mehr geschnitten, als es früher überhaupt möglich war.
                    In meiner Gedanken spielt das keine Rolle. Wenn ich über Interpretation rede, meine ich das was im Konzertsaal passiert. Ich werde in die Zukunft mehr Kongresse über die Entwicklung des Geigen-Spielens mit Bekannten von mir (Geigerlehrern von Talenten ). Es ist unglaublich wie gut so viele Musiker sind heute. Ohne die "absolute" Perfektion kommt man nicht ein Mal in der nächsten Runde in den Wettbewerben.

                    Deshalb ziehe ich z.B. bei den Sonaten den Buchbinder vor, weil es sich hierbei um Live-Aufnahmen handelt, die auch die Natürlichkeit der Spielweise wiederspiegelt.
                    Ich habe viele Konzerte von Buchbinder gehört, vor 20-25 Jahren die ersten, das letzte vor 2 Jahren?

                    Aber allgemein hast du sicher recht: ohne technische Perfektion traut sich heute kein junger Pianiste mehr auf die Bühne.
                    Das ist nicht eine Sache des Vertrauen sondern von den ersten Schritten im Gehirn rein gestempelt.

                    Das kam zuerst vom Ost-Block (es war vielleicht eher Konkurrenzkampf) dann haben das die Japaner und zuletzt die Chinesen mit grosser Verstärkung übernommen.


                    Gruss :Z

                    Kommentar


                      #85
                      Tach,

                      ich habe gerade gesehen, dass es auch eine Aufnahme der Mondscheinsonate des - noch - jungen Pianisten Freddy Kempf (Jahrgang 1977) gibt; erschienen bei BIS als Hybrid dürfte eine beste Klangqualität garantiert sein. Und Kempf ist ein wirklich guter, auch wenn ich jetzt gerade diese CD nicht kenne:


                      jpc

                      Seine Aufnahme von Mussorgskys "Bilder einer Ausstellung" Ravels "Gaspard de la nuit" und Balakirevs "Islamey" ist legendär gut.

                      Viele Grüße, Bernd

                      Kommentar


                        #86
                        Super, Danke schön.

                        Heute kommt hoffentlich die Schubert CD. Nächste Woche werde ich mich dann an die Mondscheinsonate machen. :F

                        Kommentar


                          #87
                          Zitat von B. Albert Beitrag anzeigen
                          ich habe gerade gesehen, dass es auch eine Aufnahme der Mondscheinsonate des - noch - jungen Pianisten Freddy Kempf (Jahrgang 1977) gibt; erschienen bei BIS als Hybrid dürfte eine beste Klangqualität garantiert sein. Und Kempf ist ein wirklich guter, auch wenn ich jetzt gerade diese CD nicht kenne:


                          jpc

                          Seine Aufnahme von Mussorgskys "Bilder einer Ausstellung" Ravels "Gaspard de la nuit" und Balakirevs "Islamey" ist legendär gut.
                          Hallo Bernd,

                          letztere Aufnahme ist wirklich gut, das kann ich nur bestätigen - der Beethoven mit seinen altmodischen Drückern und Tempoverschleppern dagegen, ich weiß nicht. Den Hörschnipseln nach zu urteilen fehlt mir da einfach die klare klassische Linie. Bei diesen "Schlachtrössern" sollte man, wenn man die Stücke nicht kennt, doch lieber bei den Klaviertitanen bleiben, also Gilels, Horowitz, Rubinstein usw.

                          Beste Grüße
                          Holger

                          Kommentar


                            #88
                            Hallo Holger,

                            Sven1 ging es doch in erster Linie um einen Zugang zu dieser Art von Musik. Da finde ich die CD von Kempf, auf der die drei bekanntesten Sonaten Beethovens - "Pathetique", "Appassionata" und "Moonlight" - in einer nun wirklich nicht schlechten Einspielung versammelt sind und die von einem Label stammt, dass wahrlich nicht für minderwertige Aufnahmequalität bekannt ist, durchaus empfehlenswert. Es mag interpretatorisch bessere geben, gewiss. Aber schlecht ist sie nun wirklich nach meinem ersten Eindruck wirklich nicht. Und jedenfalls besser als die Verbrechen von Lang Lang

                            Ich habe sie schon mal bestellt.

                            Viele Grüße, Bernd
                            Zuletzt geändert von B. Albert; 24.04.2012, 23:18.

                            Kommentar


                              #89
                              Zitat von B. Albert Beitrag anzeigen
                              Sven1 ging es doch in erster Linie um einen Zugang zu dieser Art von Musik. Da finde ich die CD von Kempf, auf der die drei bekanntesten Sonaten Beethovens - "Pathetique", "Appassionata" und "Moonlight" - in einer nun wirklich nicht schlechten Einspielung versammelt sind und die von einem Label stammt, dass wahrlich nicht für minderwertige Aufnahmequalität bekannt ist, durchaus empfehlenswert. Es mag interpretatorisch bessere geben, gewiss. Aber schlecht ist sie nun wirklich nach meinem ersten Eindruck wirklich nicht. Und jedenfalls besser als die Verbrechen von Lang Lang

                              Ich habe sie schon mal bestellt.
                              Hallo Bernd,

                              für Einsteiger denke ich immer: Das Beste ist gerade gut genug. Aufnahmen mit diesem "populären" Beethoven-Programm gibt es natürlich wie Sand am Meer, und die meisten sind gewiß nicht schlecht. Freddy Kempf als nun doch namenloser Beethoven-Interpret, das ist finde ich mehr etwas für uns als Sammler, die wir schon etliche Aufnahmen haben.

                              Ich habe gerade etwas entdeckt, was ich bisher nicht kannte. Den Beethoven mit Claude Frank - ein Schüler von Artur Schnabel, die jüdische Familie emigirierte wegen der N a z i-Verfolgung in die USA. Sagte mir bisher gar nichts - aber die Hörschnipsel sind toll. Eine wunderbar organische Pathetique z.B., das finde ich z.B. auf Anhieb um Klassen besser als Freddy Kempf!

                              Die CD Ludwig van Beethoven: Klaviersonaten Nr.1-32 jetzt probehören und portofrei kaufen. Mehr von Ludwig van Beethoven gibt es im Shop.


                              Beste Grüße
                              Holger

                              Kommentar


                                #90
                                Zitat von paschulke2 Beitrag anzeigen
                                Hallo Zusammen,

                                das warten hat sich gelohnt, habe die CD eben zu einem guten Preis erstehen können. Freue mich schon sehr drauf. Noch einmal vielen Dank für eure Hilfe.

                                Kommentar

                                Lädt...
                                X
                                👍