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Wer billig kauft, kauft öfters - der Reinfall- und Obsoleszenz-Thread

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    Zitat von Observer Beitrag anzeigen
    ...Ich kenne noch Farbfernsehgeräte in Modultechnik mit Klappchassis. Sowas würde heute ein Fernsehgerät mindestens drei mal teurer machen...
    ​Ein TV ist vielleicht nicht das beste Beispiel, weil es da für den Konsumenten nicht wirklich viel gibt, was er reparieren könnte heutzutage - wenngleich ja Modulbauweise gegeben ist, nur öffne mal die Kiste erst... Und dann wird so ein Modul ausgetsucht, fertig. In der Garantie/Gewährleistung "darstellbar", danach übersteigt es den Wert des TV.

    Ganz anders bei Laptops: Bis ca anno 2010 war es bei einem Business Laptop (in der Windowswelt zumindest) selbstverständlich, daß es eine Serviceklappe gab, z.B. zum Aufrüsten von RAM oder Tausch der Bios Batterie. Nicht selten sogar werkzeuglos. Keine "Stolperfallen" bei weiterem Zerlegen, z.B. um die HDD zu tauschen. Was daran nun teurer sein soll als das heutige verbastelte Gelumpe, sehe ich nicht wirklich.

    Ceterum censeo: Vorsatz. Und der Öko Agitprop hinterher ist Heuchelei.

    Zitat von Observer Beitrag anzeigen
    ...Ja, vieles heute ist nicht mehr auf Reparaturfreundlichkeit hin ausgelegt. Oft einfach, weil wir (vielleicht nicht du oder du, aber eben die Mehrheit) es so wollen. Wir konsumieren uns zu tode, da darf halt nix lange halten. Die Wirtschaft muss brummen, der Rubel rollen und es soll immer mal wieder watt Neues in die Bude. Nachhaltigkeit? Na gut, vielleicht in der Natur oder beim Forstwirt. Aber doch nicht im Kapitalismus. Wachstum, ewiges Wachstum...
    Die Mehrheit fragt ja "vorsichtshalber" keiner, oder "überhört" die Antwort. Da sind alle Ismen gleichwertig.

    Ja in dem Anderen war der Plunder reparabler und hielt oft länger (nicht zuletzt, weil er musste).
    Bei den Glückspilzen oder MMB (Menschen mit Beziehungen), die ihn ergattern konnten
    Geld hatte jeder, zu kaufen gab's dafür nicht viel. Been there, done that...

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      Zitat von respice finem Beitrag anzeigen

      ​Ein TV ist vielleicht nicht das beste Beispiel, weil es da für den Konsumenten nicht wirklich viel gibt, was er reparieren könnte heutzutage - wenngleich ja Modulbauweise gegeben ist, nur öffne mal die Kiste erst... Und dann wird so ein Modul ausgetsucht, fertig. In der Garantie/Gewährleistung "darstellbar", danach übersteigt es den Wert des TV.

      Ganz anders bei Laptops: Bis ca anno 2010 war es bei einem Business Laptop (in der Windowswelt zumindest) selbstverständlich, daß es eine Serviceklappe gab, z.B. zum Aufrüsten von RAM oder Tausch der Bios Batterie. Nicht selten sogar werkzeuglos. Keine "Stolperfallen" bei weiterem Zerlegen, z.B. um die HDD zu tauschen. Was daran nun teurer sein soll als das heutige verbastelte Gelumpe, sehe ich nicht wirklich.

      Eine "Revisionsklappe" hatten auch ältere Apple, z.B. konnte man beim ersten Alu-iMac, so um 2010, hinten eine Klappe öffnen und RAM erweitern bzw. austauschen. Das Glas vorne wurde mit Magneten gehalten und konnte leicht aufgeklappt werden. Festplatten (damals noch rotierend) konnten dann ausgetauscht werden. Heute ist das "Glas", eigentlich der ganze Monitor, verklebt. Lässt sich nur ähnlich einer modernen Autofrontscheibe entfernen, um an die SSD zu kommen. Bei den ersten Mac Books konnte man auch beherzt reingreifen, heuer ist da drin alles gelötet, auch die SSD. Damit das Mac Book Air so flach und leicht sein konnte, musste es wohl so kommen. Ist aber beim MS-Book oder den besseren HP- und Lenovo-books auch nicht mehr anders.
      Moderne TVs sind mitnichten in Module aufgeteilt. Module waren gesteckt, kennt der Audio-Freak sicher auch von Revox noch. Zwar bestehen die Flachmänner heute aus zwei, drei einzelnen Platinen, damit sie Landesspezifisch angepasst werden können (Empfangsteil, Mainboard, Netzteil), aber nicht gesteckt. Eigentlich innen kaum anders als ein Notebook.

      Kosten der Modulgeräte mit Reparaturmöglichkeiten: die extra Klappen müssen einzelnd montiert werden, mehr Manpower, die Modulfassungen sind zusätzlich, mehr Teilekosten, die Module selbst sind einzelne Platinen, anstatt die Teile darauf direkt aufs Mainboard zu montieren (durch Lötroboter), auch da Mehrkosten.
      Also selbst ein Notebook oder ein Smartphone reparaturfreundlich zu gestalten, macht es deutlich teurer. Und all zu oft auch schwerer, dicker und weniger staub- und feuchtigkeitsgeschützt.

      Ich bin zwispältig bezüglich moderner Herstellungsmethoden. Immerhin hat es meinen geliebten Urberuf zunichte gemacht. Aber nur so kann kostengünstig Konsumerware produziert werden. Vor zwanzig Jahren konnten sich die meisten keine Computer ect. leisten. Heute kriegste das alles hinterher geworfen.
      best regards

      Mark von der Waterkant

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        Ziegen, debonoo, sind intelligente, lustige Tiere, die ab und an (scheinbar) physikalische Gesetze missachten können (stehn an senkrechten Wänden ect.). Wenn dein PC ähnlich arbeitet, Respekt .

        Ansonsten ist Ebay und Kleinanzeigen voll von tollen, dabei preiswerten IT-Geräten aller Art. Kannst ja mal bei Tuhlteim (YT-Kanal) rein schauen, der Gute da wird fast überschüttet mit IT, für'n Appel und 'n Ei. Noch 'ne Käsestulle zu und du bist perfekt ausgerüstet.
        best regards

        Mark von der Waterkant

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          Zitat von Observer Beitrag anzeigen
          ...Heute kriegste das alles hinterher geworfen.
          Jaa, aaber, es wäre auch günstig und haltbar möglich, wenn man es denn wollte, nur dann ist man irgendwann pleite als Hersteller... Auch staub- und (spritz)wasserdicht. So mein altes Galaxy S4 (ja ausgerechnet Samsung): Gehäuse kriegte man mit dem mit Fingernagel auf (zwecks Tausch von Speicherkarte, Simkarte, Batterie), blieb auch nach mehrmaligem Öffnen/Schließen dicht. Den "Fehler" haben sie nicht wiederholt. Der jetzige S21 = verklebt, basta. Aber vielleicht ist der Kleber grün /s.

          Modul = Definitionsfrage, was den Formfaktor betrifft, eben eine funktionale Einheit. Beim TV kann man z.B. das Tcon Board als Modul sehen, oder nicht. Egal wie, der User hat im Zweifel heutzutage sowieso die A-Karte, wenn da was "abraucht".

          Bei den Mini PCs ist die "Sollbruchstelle" oft entweder der Lüfter, oder das "auf Kante genähte" Netzteil. Nachkauf nach Gewährleistung meist direkt unmöglich. Ja, man kann ein anderes "adaptieren", aber wie viele wissen das überhaupt?

          Zitat von Observer Beitrag anzeigen
          ...die extra Klappen müssen einzelnd montiert werden, mehr Manpower...
          ​Du würdest Dich wundern (ich habe mich gewundert), was ein moderner Montageroboter heutzutage alles kann. Sogar die Endkontrolle kann ein weiterer Roboter autonom etc. Ich darf nur nicht schreiben, wo ich das bewundern durfte, war, ähm, nicht zivil

          Manpower braucht nur (manchmal) die Maschine selber. Ja es gibt noch einige, die sich im Werk rumtreiben und Arbeiten machen, die vorläufig zu teuer sind, zu robotisieren. Warten auf den Ruhestand, Nachwuchs wird da nicht mehr kommen. Hat einen riesigen Nachteil: Eines Tages produziert man Kram, den im eigenen Werk keiner "in der Tiefe" versteht, weil es schlicht nicht mehr notwendig ist - so lange alles läuft...

          Den sichersten Job hat dort der Werkschutz samt Wuffels.
          Aber auch das ist nicht für immer.
          Zuletzt geändert von respice finem; 25.08.2023, 12:35.

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            oiso bidde
            kapitalismus und markt ist auch eine religion
            da wird man ohne festen glauben nicht selig.

            schlagt die augen in scham nieder, ungläubige!

            ALSregel: besser man kann mehr, als man macht, als man macht mehr, als man kann. (brecht)

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              Die Produkte, die ich z.B. verkaufe sind alle reparaturfreundlich/fähig und auf jahrzehntelangen Gebrauch ausgelegt (für mich selbst kaufe ich auch ausschliesslich solche Produkte), werden aber hier genau von den Leuten, die gerade die Kurzlebigkeit und Reparaturunfähigkeit von Produkten beklagen, als unnötig und überflüssig verurteilt und man wäre mit moderner (kurzlebiger und reparaturunfähiger) Technik besser und günstiger dran.

              Was jetzt nun - billig (und für kurze Zeit gut) und kurzlebig oder teuer (dazu immer gut) und langlebig?

              LG
              E.M.

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                Zitat von respice finem Beitrag anzeigen
                Waschmaschinen Sadomaso
                „Nicht gleich neu kaufen, nur weil es nicht geht!“ Mit dieser Mentalität wuchs unser Autor auf. Dann ging seine Waschmaschine kaputt. Doch beim Versuch, diese selbst zu reparieren, musste er der Realität ins Auge blicken. Szenen einer Kapitulation.

                Irgendwie musste ich, mal wieder, an den "prophetischen" Lem denken:
                https://www.kostenlosonlinelesen.net...hinentragoedie
                Ja, witzig, der gute Stanislaw Lem, ich mag seine Geschichten. Am meisten amüsieren konnte ich mich über die Abenteuer des Weltraumpiloten "Ion Tichy", einfach zum Weglachen. Hatte vor Jahren auch mal die Fernsehfolgen davon gesehen. Dabei ist er wie du schon sagst durchaus prophetisch und stellt satirische Bezüge zur schnöden Gegenwart her.

                Was Obsoleszenz angeht, bin mir sicher das mein gegenwärtiges Notebook wohl kaum reparabel sein wird, da brauch ich gar nicht erst reinschauen, obwohl es gibt noch Gehäuseschrauben. Aber so flach wie das ist dürfte so ziemlich alles incl. Akku verklebt oder verlötet sein.

                Gruß,
                joachim
                Zuletzt geändert von JoachimA; 25.08.2023, 14:15.
                Ein Computer löst all die Probleme, die ich ohne ihn nicht hätte.

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                  Zitat von E.M. Beitrag anzeigen
                  ...teuer (dazu immer gut) und langlebig?
                  Immer? Das ist, in der Pauschalierung, nicht korrekt IMHO. Teures teuer zu nennen, ist auch kein "Beklagen", sondern eine Tatsachenfeststellung. Macht nicht automatisch das Eine schlecht oder das Andere gut. Ich sage eher diminishing returns.

                  Kommentar


                    P.S. Ein frisches Beispiel, daß man für gute Geräte nicht "eine Niere verkaufen" muß:

                    This is a review and detailed measurements of the 2023 edition of Sabaj A20d balanced DAC and headphone amplifier. It was sent to me by the company and costs US $420. As with last generation, the A20 comes in gorgeous packaging that completely sets it aside from its competitors. The display is...

                    Für 420 $ bessere Parameter, als Konkurrenz für... 32.800 $, schlechtere Haltbarkeit nicht zu erwarten, weil die Dinger so gut wie kalt laufen. OK, richtig "billig" ist es nicht, aber eben preiswert.​
                    Die Konkurrenz zu kaufen, ist natürlich keine Sünde, aber ähm, ev. nicht die klügste Kaufentscheidung.
                    Sidebar 3: Measurements I measured the dCS Rossini Apex with my Audio Precision SYS2722 system, repeating some measurements with the higher-performance APx500. I performed the testing with the serial data and USB inputs then repeated some of them with JVS's preferred Network input, using Roon.


                    Für jede Art von kaufbarer Ware gilt diminishing returns, übrigens nichts Neues:


                    Bei Elektronik ist das theoretische Optimum recht schnell erreicht - der Rest ist Optik, Haptik und "habenwollen". Ist auch ein Kaufgrund, klar. Für mich war immer das Haltbarkeitsargument wichtig, nur, da heutzutage sowohl der Aufbau, als auch sogar die Teile "durch die Bank" sehr ähnlich bis gleich sind, relativiert sich das. Ausnahme absolute "Ramschware" (sollte man aus Rücksicht auf die Umwelt nicht kaufen) oder "Sollbruchstellen" bspw. bei Druckern oder Netzteilen. Ich würde schon das Doppelte zahlen, wenn mir bspw. der Hersteller garantieren würde, ev. spätere "Serienfehler" im vernünftigen Zeitraum (10 Jahre?) zu beheben - so ist es bei manchen ATX Netzteilen. Aber nicht das "Zigfache".
                    Zuletzt geändert von respice finem; 26.08.2023, 09:10.

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                      Zitat ("Pudels Kern"): Ab 2025 akzeptiert Microsoft keine neuen Druckertreiber mehr zur Veröffentlichung in Windows Update, allerdings lassen sich bereits vorhandene Treiber aktualisieren. Ab 2026 soll Windows die Windows-IPP-Treiber vor proprietären Treibern bevorzugen. Ab 2027 werden dann auch keine Treiber-Updates mehr erlaubt, mit der Einschränkung, dass Sicherheitsupdates natürlich möglich sind.

                      Mein innerer Zyniker liest zwischen den Zeilen: Sollte der heutige Drucker nicht rechtzeitig krepieren, muß man mit einem "Treiberverbot" nachhelfen, natürlich "für die Sicherheit", wenn der Hersteller kein "Schutzgeld" zahlt. How nice.
                      Zuletzt geändert von respice finem; 09.09.2023, 14:40.

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                        New York hat es in letzter Minute geschafft, das erste zunächst vielversprechende Gesetz, das den Verbrauchern das Recht ver­schaf­fen sollte, ihre Elektronikprodukte auf eigene Faust mit Ori­gi­nal­tei­len zu reparieren, komplett vor die Wand zu fahren.


                        Ein Schelm, der...

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                          Nicht lange her galt Obsoleszenz durch Onlinezwang als VT...
                          Das optionale Andock-Laufwerk der neuen PS5 setzt offenbar eine einmalige Internetverbindung voraus. Darauf lassen geleakte Fotos schließen.

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                            sic transit "Markenware"...
                            Externe SSDs der WD-Tochter Sandisk fallen häufig aus und verärgern Kunden. Der Hersteller sagt nichts – und zerstört so seinen guten Ruf, meint Mark Mantel.

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                              tatsächlich hatte ich vor Jahren einen HDD Ausfall von WD in einem RAID System.

                              nehme seither Seagate.

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                                Es geht weniger um die Ausfälle (passiert bei allen), sondern um den, sagen wir mal diplomatisch, wenig transparenten Umgang damit.

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