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Musik zum Genuss und zum Hörtesten

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    Musik zum Genuss und zum Hörtesten

    Hier möchte ich die sehr gute Idee von Klingeling #338 aus dem Gold/Holzohren-Thread

    aufgreifen und den Anfang machen:


    Einer meiner Lieblingskünstler, mit dessen Musik ich auch viel bei Vorführungen arbeite ist Hans Theessink. Ich mag alle seine Produktionen, stelle hier aber die vermutlich bekannteste vor: CALL ME (Minor Music MM 801022).
    Am Besten hört man sich natürlich die ganze Platte (den Begriff Platte benutze ich auch für die CD, nur wenn ich speziell auf eine LP oder CD hinweisen will, nehme ich die Kürzel CD oder LP) in Ruhe an. Hans Theessink ist ein Klangfreak und achtet deshalb auf excellente Produktionen, so sind seine Platten allesamt auch zum Hörtesten geeignet.


    Aus "Call Me" nehme ich bevorzugt zwei Titel


    Die Nr. 6 Ain't Got No Home und die Nr. 8 New Orleans

    Zu Nr. 6
    Ein ruhiges Stück mit akustischer Tücke -von Beginn ist ein tiefer Ton des Gitarrenkorpus vernehmbar, der lästig dröhnend wird bei ungünstigen Raumresonanzen. Dann haben wir das typische Taktstampfen von H.T., nicht vordergründig aufgenommen, sondern passend zur Musik im klanglichen Hintergrund, doch deutlich genug, um herauszuhören, das er auf einen Holzboden stampft.
    Gesang H.T. deutlich mittig im Raum plaziert und als Zweitstimme setzt immer wieder

    Colin Linden ein, der einen Tick nach links und etwas nach hinten versetzt zu hören ist. Das akustische Highlight für mich in diesem Stück ist aber immer wieder der Einsatz des Alt-Saxophons - das erste Mal scheint es in den Raum hineinzuschweben -
    etwas aus der Mitte nach rechts versetzt und hoch plaziert. Da das Stück, wie gesagt, sehr langsam ist, hat man genug Zeit, sich auf die vielen weiteren akustischen Feinheiten einzuhören - das Anreissen der Gitarrensaiten (es spielt H.T. eine akustische Slide-Guitar und C.L. eine normale akustische Gitarre) oder das Klopfgeräusch (wiederkehrender, einzelner hölzener Ton, vermutlich auf den Gitarrenhals/Steg). Hört Euch das einmal an, es gibt viel zu entdecken.


    Zu Nr. 8


    Hier geht, nach einem Klavierintro, so richtig die Post ab - Tempo ist angesagt.
    Das gute Laune Stück schlechthin - wer bei diesem Stück ruhig auf seinem Popes sitzenbleibt ist entweder tot oder hört über Kofferradio.
    Ich benutze das Stück bei Vorführungen zum Testen der möglichen Maximallautstärke und um evtl. gelangweilte / vor sich hindösende (gefälligkeitshalber) mitgekommene
    Begleithörer wachzurütteln. Geht bei offenen Fenstern auch als Mitteilung an die Nachbarschaft, dass man noch am Leben ist :Z.
    Der Drive kommt hier vorallem vom Piano - grosse Klasse.
    Solche Stücke zeigen auch auf, dass grosse LS und kräftige Amps durchaus Sinn haben.


    Viel Spass beim Nachhören.


    Alle H.T. Produktionen gibt es in CD-Qualität z.B. auch bei Qobuz.


    E.M.

    #2
    AW: Musik zum Genuss und zum Hörtesten

    Eine Aufnahme, die ich immer wieder sehr gerne höre ist diese:


    Marilyn Mazur ist seit rund 20 Jahren in der ganzen Welt als einzigartig innovative Perkussionistin bekannt. Diesen Ruf verdankt sie vor allem ihrer Zusammenarbeit mit Miles Davis. Kennengelernt hatten sich die beiden 1985 bei den Aufnahmen für Palle Mikkelborgs Album "Aura". Miles war von der damals 30jährigen Perkussionistin so begeistert, daß er sie in den folgenden drei Jahren immer wieder mit auf Tournee nahm. Dabei entstanden auch gemeinsame Aufnahmen für das erst fünf Jahre nach dem Tod des Trompeters veröffentlichte Album "Live Around The World". Darüber hinaus war Marilyn Mazur 1987 ein Jahr lang mit Wayne Shorter und dessen Band auf Tournee und absolvierte außerdem Auftritte und Aufnahmen mit Gil Evans. Auch in der europäischen Jazz- und Improvisations- szene, in der sie mit zahllosen namhaften Musikern (darunter Jon Balke, Charlie Mariano, Laurent Cugny und Lindsay Cooper) zusammenarbeitete, ist sie bestens bekannt. Marilyn Mazur kam 1955 in New York zur Welt, zog mit ihrem polnischen Vater und ihrer afroamerikanischen Mutter aber nach Dänemark, als sie sechs Jahre alt war. Nachdem sie in ihrer Kindheit zunächst Geigen- und dann Klavierunterricht erhalten hatte, beschloß sie mit 20 Jahren aufs Schlagzeug umzusteigen.

    Wahrend sie am Königlichen Konservatorium in Kopenhagen Musik studierte, wirkte sie als Schlagzeugerin, Perkussionistin und Sängerin an diversen Projekten im Bereich des Rock, der Theatermusik und des Jazz mit. Durch ihre Mitgliedschaft in Pierre Dørges New Jungle Orchestra, die sie 1982 begann und erst 1987 beendete, wurde sie zu einer Spezialistin in Sachen "Weltmusik". Auf ihren zahllosen Reisen und Tourneen durch die gesamte Welt sammelte sie ein immenses Arsenal von Perkussionsinstrumenten aus den unterschiedlichsten Kulturkreisen an. Diese spielt sie heute nicht nur auf traditionelle Weise, sondern sucht auch immer wieder nach innovativen Einsatzmöglichkeiten.

    Miles Davis hatte sie seinerzeit ermuntert, seiner Musik Farbe und Atmosphäre zu verleihen. Marilyn selbst meinte einmal, sie hätte eine "malerische Rolle" innegehabt. Und diese Rolle der Farbgeberin hat sie in ihrer eigenen Musik meisterhaft fortentwickelt. Beispielsweise mit ihrer 1989 gegründeten Band Future Song, mit der sie 1994 für ECM das Album "Small Labyrinths" (ECM 1559) aufnahm, das allerdings erst drei Jahre später veröffentlicht wurde.

    Zum Zuge kommt ihr Gespür für Klangfarben und Atmosphäre aber natürlich auch auf "Elixir", ihrem neuen ECM-Album mit dem Saxophonisten Jan Garbarek. Garbarek hatte Mazur 1990 in seine Band geholt, kurz bevor er mit Rainer Brüninghaus, Bugge Wesseltoft, Eberhard Weber, Manu Katché, Naná Vasconcelos und Ingor Ántte Áilu Gaup ins Studio ging, um "I Took Up The Runes" (ECM 1419) aufzunehmen. Marilyn Mazur begleitete den Saxophonisten auf dessen Alben "Twelve Moons" (1992 / ECM 1500), "Visible World" (1995 / ECM 1585) und "Rites" (1998, ECM 1685).

    Von Garbarek sind folgende Worte über seine musikalische Partnerin überliefert: "Marilyn ist wie der Wind. Ständig in Bewegung, ohne Unterlaß." Über ihre eigene Musik meint die Künstlerin, daß sie keinen Wert darauf lege, diese zu "polieren und ihr den letzten Schliff zu geben". Sie betrachtet sie stattdessen als "einen lebenden Organismus. Sie steht für ein weites dynamisches Spektrum und setzt sich mit vielen Emotionen auseinander." Ein Ausgangspunkt für die Musik von "Elixir" waren die Klänge der Instrumente selbst. Marilyn erforscht Farben und Klangmöglichkeiten, während ihr Garbarek in einer Reihe von intimen Konversationen frei und kreativ antwortet. Mal am Tenor- oder Sopransaxophon, mal an der Flöte ist Garbarek in elf der 21 Stücke dieses Albums zu hören. Bei sieben Nummern stand er der komponierenden Perkussionistin auch als Koautor zur Seite.

    Es gibt nicht wenige, die behaupten, daß Jan Garbarek seine Stärken am besten in solchen "Produktionsprojekten" von ECM zur Geltung bringt. Auf "Elixir" trifft dies ganz sicher zu. Befreit von der Notwendigkeit eine Band zu leiten, kann er seine Aufmerksamkeit ganz auf seine Instrumente konzentrieren. So spielt er hier mit großartigem Einfühlungsvermögen und lyrischer Phantasie.

    Die Aufnahmesession wurde teilweise für die kürzlich vom Dänischen Filminstitut veröffentlichte DVD "Marilyn Mazur: Queen Of Percussion" mitgefilmt. Als diese Ausschnitte vor zwei Monaten im dänischen Fernsehen gezeigt wurden, wurde der Sender hinterher von Anfragen überflutet, ob es noch mehr Aufnahmen von Mazur und Garbarek gäbe. Mit der CD "Elixir" werden diese Wünsche nun wunderbar erfüllt.
    Quelle: http://www.jazzecho.de/aktuell/news/...arbarek-elixir


    Selbst nach Jahren des Hörens - bestimmt schon hundert Mal gehört - entdecke ich doch immer wieder feine Verästelungen und Klänge in der Musik. Ein Album zum intensiven Lauschen. Klangtechnisch typisch ECM: transparent, Töne wie mit einem Kometenschweif ausklingend. Man muß sich allerdings auf diese Klangreise einlassen. Wer den schnellen kick sucht, wird hier nicht fündig.


    Gruß
    Franz

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      #3
      AW: Musik zum Genuss und zum Hörtesten

      Mein ''Immer-Wieder-Hör-Album'' seit 20 Jahren ist von dieser Singer/Songwriterin,
      die scheinbar nur diese eine Pop/Folk/Chanson-Platte gemacht hat.
      Ihre Kompositionen und Arrangements sind fein dosiert und i-wie zeitlos ...



      Lisa Barel ‎– Lisa Barel (FR 2000)
      Provided to YouTube by Warner (France)Les Vagues · Lisa BarelLisa Barel℗ 2000 Tôt ou Tard/Warner Music FranceEngineer, Mixer, Producer: Pascal ColombComposer...


      https://www.discogs.com/Lisa-Barel-L...elease/6851117

      Zuletzt geändert von Wolke7.1; 14.01.2020, 22:50.
      Infektionen & Heilungen & 🎚 WELTWEIT: Coronavirus COVID-19 Global Cases
      Operations Dashboard for ArcGIS

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        #4
        AW: Musik zum Genuss und zum Hörtesten

        #1
        Sehr schön beschrieben:I:E:F
        Kann ich großteils so nachvollziehen.
        Highlight für mich in diesem Stück ist aber immer wieder der Einsatz des Alt-Saxophons - das erste Mal scheint es in den Raum hineinzuschweben -
        Nur das Hineinschweben habe ich nicht so empfunden, man könnte es mit etwas Phantasie aber als ein solches interpretieren. Für mich wechselte es nicht so nennenswert die Position, dass ich es als ein Hineinschweben gedeutet hätte. Eher als ein Auftauchen aus dem Nichts, aber das ist ja irgendwie immer so, wenn man nur hört und der erste Einsatz von einem Instrument erklingt. Er hat es auf jeden fall schön angeblasen und ganz sanft ausklingen lassen.
        Ein ruhiges Stück mit akustischer Tücke -von Beginn ist ein tiefer Ton des Gitarrenkorpus vernehmbar, der lästig dröhnend wird bei ungünstigen Raumresonanzen.
        Hier dröhnt nichts, der ist auch nicht so sehr tief, der Hauptton müsste bei etwa 100Hz liegen, weitere Tonbestandteile reichen zwar noch sehr tief, aber nur mit extrem geringem Pegel.
        Zuletzt geändert von Gast; 15.01.2020, 00:41.

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          #5
          AW: Musik zum Genuss und zum Hörtesten

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          Jacques Brel - Ne Me Quitte Pas (Non Andare Via - Version Italienne) par Musica Nuda

          Kontrabass und Gesang, da zeigt die Anlage was sie kann -- oder auch nicht.

          Sehr gute Aufnahmequalität mit glockenklarer Frauenstimme

          und

          AnnaMaria Jopek---Upojenie (Ecstasy)
          Stück von gleichnahmiger CD mit Pat Metheny an Gitarre u.m.
          wieder außergewöhnlich schöne Frauenstimme der bekannten polnischen Jazzinterpretin in guter Aufnahmequalität, Live und Studio--ein Muß:A
          bei Vorführungen wurde ich oft nach den Interpreten gefragt.
          Zuletzt geändert von Audiokarl; 15.01.2020, 01:16.

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            #6
            AW: Musik zum Genuss und zum Hörtesten

            Ok, da kommt ja schon was zusammen. Für mich wäre es natürlich interessant, wenn es da jeweils ein link zu youtube gäbe (in möglichst guter Qualität natürlich...So wie ich es weiß, hängt das AUCH mit der Auflösung Richtung "hd" zusammen, in den Fällen wird(wurde zumindest ) auch der Klang in besserer Qualität konvertiert (falls das Ausgangsmaterial eben entsprechend gut war natürlich nur).

            Thessink finde ich beide Stücke, die allerding nur für "Premium-Mitglieder" abspielbar sind. Ich habe allerdings keinerlei Abos. Schade, ich hätte das "schwebende Sax" gerne gehört. Nochmal : Ich denke es wäre hilfreich, besonders gelungene Aufnahmen und auch weniger gute auf spezielle "Effekte" hin zu vergleichen, um eben das Vokabular hierfür mal auf "allgemein verständlich" zu eichen (ähnlich diese EBU-Klangbeispiele aus Jakobs link). Es geht eben nicht darum "tolle Musik" vorzustellen, denn das ist ja bekanntermaße Geschmackssache.

            Gabarek mit Mazur finde ich ebenfalls nichts von ESC, kann mir aber vorstellen, dass es "klingt". Diese 3 Kompenente stehen ja dafür, Qualität abzuliefern.

            Wie klingt z.B. diese Aufnahme auf hochwertigen Abspielgeräten? Für mich klingt die Kapelle, aber vor allem das Saxophon extrem gut, der Bass aber vor allem im Solo (vor allem am Anfang) etwas zu undefiniert (unkonturiert?).

            Auf YouTube findest du die angesagtesten Videos und Tracks. Außerdem kannst du eigene Inhalte hochladen und mit Freunden oder gleich der ganzen Welt teilen.


            Das komplette Album, und überhaupt Herr Redman ist für mich generell ganz große Kunst.

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              #7
              AW: Musik zum Genuss und zum Hörtesten

              Ein weiteres Beispiel, scheinbar leichter, unproblematischer Musik:


              Mozart / Divertimento für Violine, Viola und Violoncello Es-Dur KV 563 / Wiener Streichtrio (Pospichal/Klos/Rehm) / CALIG CD CAL 50 497 / aufgenommen in der Musikhochschule München 1982.


              Eine fröhliche flotte Musik, bestens geeignet, um damit den Tag zu beginnen oder zum Sonntagnachmittag Kaffee.


              Aber auch eine Musik, um das tonale Differenzierungsvermögen von Lautsprechern zu testen (und sein eigenes Gehör natürlich auch). Die drei Instrumente sind natürlich leicht (?) zu unterscheiden - solange die Violine in den höchsten Lagen jubiliert und das Cello im Keller grummelt. Wie sieht es dann aber aus im mittleren Tonbereich - auch hier sollten die LS in der Lage sein, die Instrumente klar darzustellen, dass sie unterscheidbar sind. Leider (bzw. um des geschlossenen Klangbildes willen zum Glück) sind die drei Musiker nicht einfach nach links - mitte - rechts abgemischt, sondern in enger Dreisamkeit abgebildet, so dass man nicht tricksen kann durch die Ortung, es muss tonal herausgehört werden. Es ist zu bedenken, dass auch hier eine sehr ungünstige Raumakustik die tonale Wiedergabe negativ beeinflussen kann.


              Wem übrigens Mozart nicht so liegt, kann oben beschriebene Versuche auch mit Beethoven / Serenade op. 8 / gleiches Ensemble, gleicher Aufnahmesaal ( CALIG CD CAL 50835) vornehmen - eine wundervoll romantische Musik auch ein wenig feierlich,
              mehr was für abends.


              E.M.

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                #8
                AW: Musik zum Genuss und zum Hörtesten

                #6


                Beschreibungen, egal wie exakt oder konkret oder auch blumig sie seien, wird man immer interpretieren und an eigenen Hörerfahrungen messen - da sind Fehlinterpretionen nicht ausgeschlossen.


                Richtiger wäre es, dass sich Diskutanten auch persönlich treffen würden zum gemeinsamen Musikhören (ohne jedes HiFi-Geschwafel), dann würden sich die Beschreibungen am schellsten angleichen.


                Na ja, so eben mal von Münster nach Wien oder von Zürich nach Lübeck oder auch nur von Frankfurt/M nach Frankfurt/O zum Musiknachmittag ist ja nicht so einfach.


                Aber es wohnen ja nicht alle hunderte km voneinander entfernt.


                Mich findet man z.B. im nördlichen Schwarzwald (55 km östlich Baden-Baden oder 80 km westlich Stuttgart oder knapp 2 Std. nördlich Zürich oder stark 2 Std. südlich Reinheim, hatte auch schon Besucher aus Graz hier) und ich freue mich immer, wenn jemand zum Musikhören kommt und wir sind echt nette Leute (Probleme gibt's nur mit starken Rauchern und Stehpinklern:Q).


                E.M.

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                  #9
                  AW: Musik zum Genuss und zum Hörtesten

                  Probleme gibt's nur mit starken Rauchern und Stehpinklern
                  Na dann falle ich schon mal durchs Raster...:D

                  Gruß

                  RD

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                    #10
                    AW: Musik zum Genuss und zum Hörtesten

                    Ja, ruedi01, zumal beide "Probleme" stets gemeinsam auftreten.

                    Kommentar


                      #11
                      AW: Musik zum Genuss und zum Hörtesten

                      ...für mich sind das irgendwie keine Probleme...

                      Gruß

                      RD

                      Kommentar


                        #12
                        AW: Musik zum Genuss und zum Hörtesten

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                          #13
                          AW: Musik zum Genuss und zum Hörtesten

                          Zitat von Der Schwarzwälder Beitrag anzeigen
                          #6


                          Beschreibungen, egal wie exakt oder konkret oder auch blumig sie seien, wird man immer interpretieren und an eigenen Hörerfahrungen messen - da sind Fehlinterpretionen nicht ausgeschlossen.


                          Richtiger wäre es, dass sich Diskutanten auch persönlich treffen würden zum gemeinsamen Musikhören (ohne jedes HiFi-Geschwafel), dann würden sich die Beschreibungen am schellsten angleichen.


                          Na ja, so eben mal von Münster nach Wien oder von Zürich nach Lübeck oder auch nur von Frankfurt/M nach Frankfurt/O zum Musiknachmittag ist ja nicht so einfach.


                          Aber es wohnen ja nicht alle hunderte km voneinander entfernt.


                          Mich findet man z.B. im nördlichen Schwarzwald (55 km östlich Baden-Baden oder 80 km westlich Stuttgart oder knapp 2 Std. nördlich Zürich oder stark 2 Std. südlich Reinheim, hatte auch schon Besucher aus Graz hier) und ich freue mich immer, wenn jemand zum Musikhören kommt und wir sind echt nette Leute (Probleme gibt's nur mit starken Rauchern und Stehpinklern:Q).


                          E.M.
                          Eigentlich geht es doch gerade darum, auf verschiedenen Anlagen bestimmte Beschreibungen nachvollziehen zu können. Funktioniert das dann nicht und man rätselt "Hmm, komisch, aber bei mir klingt das nun GAR NICHT so, wie beschrieben, DANN wäre der Hörabgleich vor Ort auf genau dieser Anlage natürlich hilfreich.

                          Ich glaube aber, dass die meisten Dinge, wie z.B. gute Päsenz, gute Transparenz, schnell aufspielender/konturierter Bass, "ausdrucksstarke, natürlich wirkende Klangfarbe USW bis hin sogar zu räumlichen Infos wie Breite, Tiefe (Höhe? Da bin ich immwer etwas irritiert, wie der Unterschied Boden/Decke funktionieren soll) auch auf nicht sonderlich wertigen Anlagen bereits hörbar wird, weil diese Eigenschaften zunächst mal als bewusst beigefügte Eigenschaften auf der Aufnahme vorliegen.

                          Ich habe gehofft, mal ein paar Beispiele und Gegenbeispiele zu den häufig verwendeten Klangbeschreibungen zu bekommen...scheint denn aber doch nicht so einfach zu sein.

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                            #14
                            AW: Musik zum Genuss und zum Hörtesten

                            [quote=KLINGELING;416015]

                            Ich glaube aber, dass die meisten Dinge, wie z.B. gute Päsenz, gute Transparenz, schnell aufspielender/konturierter Bass, "ausdrucksstarke, natürlich wirkende Klangfarbe USW bis hin sogar zu räumlichen Infos wie Breite, Tiefe (Höhe? Da bin ich immwer etwas irritiert, wie der Unterschied Boden/Decke funktionieren soll) auch auf nicht sonderlich wertigen Anlagen bereits hörbar wird, weil diese Eigenschaften zunächst mal als bewusst beigefügte Eigenschaften auf der Aufnahme vorliegen.




                            Hervorhebung im Zitat durch E.M.

                            Auf der ersten oder zweiten Hörtest-CD von Chesky Records zeigt David Chesky mittels eines Testsignals, dass es tontechnisch möglich ist unterschiedliche Räumhöhen darzustellen. Ein Testsignal beginnt im linken Lautsprecher, wandert im Halbkreis bis zu Decke und dann herunter zum rechten LS. Das funktioniert aber nur, wenn der Raum um beide LS völlig symetrisch ist. Ich hatte einmal den Effekt, dass das Signal einen sehr schönen Viertelkreis von links zu Decke beschrieb und dann plötzlich "zu Boden fiel" - eine korrigierte, korrekt symetrische Aufstellung der LS brachte dann das gewünschte Ergebnis des runden Halbkreises.
                            Manche Toningenieure scheinen Trick drauf zu haben, die andere nicht kennen.
                            Der Chefredakteur der Zeitschrift "DAS OHR" Renner, selbst Toningenieur schrieb zu einer CD/Platte von Georgio Panagua (das war nicht La Folia, sondern die Nachfolge Platte, deren Titel mir momentan nicht einfällt) bezüglich einer Aufnahmebesonderheit: "Georgio, wie machst du das?"


                            E.M.

                            Kommentar


                              #15
                              AW: Musik zum Genuss und zum Hörtesten

                              Heute eine Platte, die sich m.E. durch grosse Natürlichkeit auszeichnet, keine Effekte oder Hervorhebungen* - hört man trotzdem besondere Betonungen, liegt es an der Anlage oder am Raum.


                              Dolores Keane / Night Owl / Kirkelig Kulturverksted FXCD 197


                              Eine schöne Musik, die insbesondere von der kräftigen, rauchigen Altstimme von Dolores Keane lebt. Begleitung überwiegend mit akustischen Instrumenten, auch mit selteneren.
                              Stimmungsvoll, wie im irischen Pub.


                              * Es gibt ja im audiophilen Bereich durchaus bekannte Produktionen, die durch geschickt eingesetzte Kompression und Anhebungen bestimmter Instrumente einen leicht wiedererkennbaren Sound haben, wie z.B. bei Stockfish-Records.


                              Eine weitere, sehr bekannte, Platte möchte ich auch noch empfehlen:
                              Antiphone Blues / Arne Domnérus Sax u. Gustaf Sjökvist Orgel
                              Die Aufnahme ist von 1974, hat aber zu Recht ihren Stammplatz in der ewigen Bestenliste. Eine Besonderheit dieser Aufnahme ist, dass man als Zuhörer mit Abstand zur Musik quasi im Kirchenschiff sitzt und die Musik weit vorn spielt mit entsprechend viel Raumhall - ganz toll.




                              Eine weitere Zerpflückung in Teilbereiche, möchte ich bei meinen Beispielen nicht vornehmen, denn es geht ja um die Musik als ganzes und nicht um Teststückchen.


                              E.M.

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