Während sich Deutschland nun endgültig von der Kernenergie verabschiedet hat, ging in Finnland ein neuer Atomreaktor ans Netz – mit 14 Jahren Verspätung. Gemeinsam mit vier anderen Atomkraftwerken kann Olkiluoto 3 mehr als 40 Prozent des Strombedarfs des Landes decken.
Deutschland hat seine letzten Atomkraftwerke abgeschaltet. Kommt jetzt der massive Ausbau von Ökostrom? Um die Klimaziele zu erreichen, dürfte ein früherer Kohleausstieg auch im Osten nötig werden.
Mögen die wirklich großen Kernenergiekatastrophen insgesamt doch wenige sein, die dadurch verursachten Personen- und Materialschäden sind extrem. Und die ach so sicheren deutschen Kernkraftwerke? Nein, die Realität sieht anders aus, wir hatten da in vielen Fällen einfach unglaubliches Glück und eine recht stabile Geologie. Und gerade letzteres macht mir besonders Angst, stehen viele Kernkraftwerke weltweit in Erdbeben- und Vulkangebieten. Prüft es selbst, z.B. Japan oder der St.Andreasgraben California.
Für Kohlestrom sollte es auch irgendwo Statistiken geben. Es gibt wisenschaftliche Erhebungen, wieviele Menschen schon durch Smog und Extremstaubbelastung schwer krank oder frühzeitig verstorben sind. Aber eben nur sehr selten gleichzeitig in großen Massen und auch nicht so, dass die geschädigten Flächen über Jahrhunderte nicht mehr nutzbar wären.
Hiroshima und Nagasaki sind wieder bewohnt? Wieviele tausende Tonnen an radioaktiven Schutt und Boden mussten dafür bewegt werden, um das zu ermöglichen......
Wie auch immer, man kann rechnen und vergleichen. Wirklich sinnvoll erscheint letztendlich nur Energieverbrauch reduzieren und das Nutzen regenerativer Energiequellen. Österreich steht da doch z.Zt. recht gut da mit den vielen Wasserkraftwerken. Ähnlich Norwegen. Nur so können und wollen leider die meisten Staaten nicht am Wettbewerb teilnehmen.....
...Wirklich sinnvoll erscheint letztendlich nur Energieverbrauch reduzieren und das Nutzen regenerativer Energiequellen...
Ja. "Regenerativ" ist zwar Neusprech, aber ich weiß, was Du meinst. Auch wenn alle Formen der Energiegewinnung bzw. Konversion ihre "Umweltkosten" mitbringen - Herstellung, Aufstellung, Entsorgung... Nichts ist "umsonst".
Und, last but not least, bis diese weltweit dominieren, wird es noch einige Dekaden brauchen. Kurz und doch so lang.
Ein Vorteil von Wind und insbesondere solar ist IMHO die "zerstreute Resilienz". Ein AKW ist im Stör- oder Angriffsfall gleich komplett vom Netz, dito riesige Kohlekraftwerke. Aber, wie so oft, wird es nicht das Eine gegen das Andere sein, sondern das Eine neben dem Anderen.
Das mit dem Energieverbrauch weltweit reduzieren ist schwierig, so lange die Bevölkerungszahl steigt.
In der ersten Welt anders, aber auch nicht leicht - z.B. steht der Reduktion von Öl für Treibstoffe ein Anstieg des Strombedarfs für E-Mobilität gegenüber. Alles langfristig lösbar, nur vernünftig und flexibel und nicht "qua Politbüro und Zwang".
Ich halte den Ausstieg aus der Kernenergie für wirtschaftlich und gesellschaftlich für richtig. Allerdings finde ich, man sollte keine Energiequelle abschalten, solange man keine Ersatz dafür hat. Also AKWs weg, Gas ist pfui, Kohle ist pfui, Öl ist pfui. Da bleibt nicht mehr viel, was grundlastfähig und unabhängig von Wetter und Uhrzeit funktioniert. Jedenfalls zu wenig, um den steigenden Strombedarf zu decken. In der Theorie ist es möglich, den Bedarf aus volatilen Quellen wie Wind und Solar zu decken (wenngleich auch wahrscheinlich nicht aus Quellen, die nur in Deutschlang stehen, dazu gibt es hier zu viele Leute und zu viel Industrie). In der Praxis bedarf es hierzu riesiger Anstrengungen, die ich momentan aber bei Weitem auch nur ansatzweise sehe. Man kann auch nicht kurzfristig genug Strom sparen und die Leute dazu "aufzufordern" (hätte beinahe Zwingen gesagt), Wärempumpen anzuschaffen und den Verkehr auf E-Mobilität umzustellen. Das ist zwar klimatechnisch sinnvoll, aber nur dann, wenn man auch genug "regenerativen" Strom hat. Und der Anteil der CO2 freien Stromerzeugung steigt ja nicht mit dem Abschalten von AKWs, solange man nicht den "Gegenwert" in regenerativen Energien aufgebaut hat (was man nicht hat).
Wo wird das hinführen ? Zur Stromverknappung mit künstlich herbeigerufenen Blackouts. Das nächste sind dann Lastabwürfe zur Spitzenvermeidung - damit die neuen Smart-Stromzähler einen Sinn haben ....
Um Stromknappheit zu vermeiden, steuert China mit massivem Kohleausbau gegen. Im vergangenen Jahr wurden laut Bericht im Schnitt zwei Kraftwerke pro Woche genehmigt.
China plant die meisten neuen Atomkraftwerke, die in den nächsten 15 Jahre in Betrieb genommen werden sollen. Auf dem zweiten Platz der Rankings folgt Russland.
Für den Wert eines gebrauchten E-Autos ist der Zustand des Stromspeichers die entscheidende Information. Künftig sollen Fahrer und Werkstätten leichter an diese und andere Daten kommen. Nun gibt es einen deutschen Umsetzungsvorschlag – der Blaupause für andere Produkte werden könnte.
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