Die Frage kann man auch umdrehen: Ist eine Klimapanik angemessen?

Ich finde Prävention besser. Bin jetzt 40 muss langsam zur Krebsvorsorge. Denn besser früh erkennen und handeln, bevor es zu spät dafür ist.

Bitte nicht falsch verstehen. Ich will nicht, dass wir wieder in der "Steinzeit" leben. Aber ich möchte auch nicht, dass meine Enkel in der "Steinzeit" leben müssen. Deswegen bin ich der Meinung, dass wir ein wenig auf die Bremse treten sollten. Ob der Klimawandel jetzt durch uns oder durch Zyklen entsteht ist völlig egal. Schaden kann es doch nicht, oder? Wozu braucht man in jedem Zimmer einen Fernseher, wozu (wie ein Kollege von mir) mit über 600 PS, 5 km zur Arbeit fahren? Wozu alle 2, mittlerweile sogar jedes Jahr, ein neues Smartphone?

Schaden kann es der Umwelt nur manchmal, schwächeren Volkswirtschaften schon. Schwächere Länder hätten die Wahl zwischen Aufgabe der Maßnahmen oder (nicht formal aber faktisch) der Souveränität, was werden sie wohl wählen? Schon jetzt wird bspw. in PL "geknurrt", daß sei "neokolonialer Imperialismus", "asozial", "Teuerung und Unfreiheit"... Was passiert bei planwirtschaftlicher Nichterfüllung?

Was das Ganze letztendlich bringt, und wem, ist die andere Frage. Jeder hätte lieber eine bessere Umwelt, als eine Schlechtere. Nur, wenn sich 30% der Menschheit "kasteien", aber dem Rest alles am Dings vorbeigeht, ist wenig erreicht. Wenn sich die Menschheit in der Zeit wieder verdoppelt, dann noch weniger. Ja ich weiß, soll nicht passieren - im "best case".

Plan B für den "second best case" - bisher "Skeptiker, nein, Leugner (früher: Ketzer) sind soundso und müssen weg" ist kein Plan, sondern Hetze.

Ja "die Staatslenker haben beschlossen", wie andere Dinge, die nach Jahrzehnten immer noch nur theoretisch existieren.
Sie werden sich daran halten - genau so lange wie sie meinen, zu profitieren. Wie bei den Würstchen, "jeder denkt an sich, außer ich, ich denke an mich". Man beruft sich gerne auf Solidarität, wenn Kameras in der Nähe sind - die sollen gefälligst andere zu unserem Vorteil üben, umgekehrt nicht... Das ist keine Solidarität, sondern pseudomoralische Erpressung.

Ceterum censeo: Ich habe ein deja vu von einem krachend gescheiterten -Ismus, der sich auch als weltbeherrschend wähnte. Und den kenne ich "wie Falschgeld".

Bissel Askese (https://de.wikipedia.org/wiki/Askese) ist bei mir scho angsagt, wobei i's ned auf den Bereich Genussmittel und Sexualitaet ausdehnen wuerd, ma kanns ja auch uebertreiben....

Ich finde es bedenklich, Anderen "ihr Leben möblieren" zu wollen, sie haben ja dafür gearbeitet und sTEUERn gezahlt. Was sinnvoll ist, steht auf einem anderen Blatt, da hat der Staat sanfte aber wirkungsvolle Lenk-Möglichkeiten, die er nicht nutzt, denn das Wachstum muß wachsen...

Beispiel Handys: 5 Jahre gesetzliche Garantie und 10 Jahre Teile-Verfügbarkeit sowie Software-Support, schon ist der "Spuk" vorbei. Wird nicht passieren, Umsatz, Wachstum, Steuern... Da ist Umwelt plötzlich egal. Auch deswegen ist das Öko-Aposteltum von Staatslenkern unehrlich.

Wären alle plötzlich "frugal" bis asketisch, würde die Wirtschaft zusammenbrechen.

Bei mir auch, ich bin eigentlich ziemlich "grün" (also im Umweltschutz-Sinne). Aber gleichzeitig liberal im ursprünglichen Sinn. Wer meint, er muß jedes Jahr um die halbe Welt in den Urlaub fliegen, soll es machen dürfen, sein Leben, sein Geld. Das wahre "Umweltschwein" ist das System, das so etwas in seinem Wachstumswahn begünstigt.

Kleiner Spaß: Gerade den Agitprop (G7) gesehen: Jet-Parade, Kohlegrill, keine Masken, jeder mit eigenem Flugzeug gekommen. Hat eine ungewollte symbolische Wirkung...

Zwei Dinge "beissen" sich: möglichst Jeder will einen Job und gutes Einkommen, aber gleichzeitig soll es möglichst keinen Luxus geben. Genau der Luxus ist es aber, der sehr vielen Leuten einen (gut bezahlten) Arbeitsplatz ermöglicht. Schon an diesem einfachen Beispiel erkennt man die Hoffnungslosigkeit, dass sich Irgendwas Großartiges in Richtung Umweltschutz verbessern wird lassen. Im Kleinen vielleicht, aber das ändert viel zu wenig.

Wenn man das wieder mal zu Ende denkt, kommt man zwangsläufig immer zum gleichen Schluss: es gibt viel zu viele Menschen auf dieser Welt. Man kann es gar nicht oft genug sagen, weil es so unglaublich ist: noch vor 50 Jahren war die Weltbevölkerung halb so groß!

Nun ja, die acht Milliarden Menschen sind nun mal da. Und wenn nicht plötzlich ein Supervulkan ausbricht oder ein Megameteorit auf uns stürzt, wird es auch noch 'ne Zeitlang so bleiben. Damit müssen wir uns arrangieren. Und da ist es eher gefährlich für die vielen Menschen, die meist noch bescheiden leben, ein Leben in Luxus und überfluss vorzuleben, zu fördern, ja zu fordern (die Wirtschaft muss ja brummen). Ich weiß, wie ich moralisch vor mir selbst bestehen muss. Was Andere machen will ich nicht beeinflussen. Macht watt ihr wollt, ihr macht es sowieso. Und selbst wenn ich jetzt als Asket leben würde die Nachfolgegenerationen würden auch mich anklagen wegen der Vernichtung der Lebensgrundlagen zukünftiger Generationen. Da geb ich mich keiner Illusion hin. Das Argument, für mein luxeriöses Leben habe ich ja jahrzehnte schwer gearbeitet, lasse ich für mich übrigens nicht gelten. In der Zeit habe ich auch gut gelebt. When the game over nehme ich das zur Kenntnis und ziehe mich zurück. Bis dahin gönne ich mir ein vergleichsweise bescheiden luxeriöses Leben solange ich es noch kann. All zu lang ist's ja eh nicht mehr.
Meine Genugtuung ist übrigens, dass all die Trumps, Ortegas, Urbans, Bezos, Musk, Erdogans usw. genau wie ich irgendwann in nicht all zu ferner Zukunft ins Gras beißen. Das ist ja eine gewisse Gerechtigkeit der Natur, gell?

Mark schrieb:

Es ist aber wahrscheinlich, dass die Zahl weiterhin steigt.

An den Supervulkan glaube ich nicht, wenn dann könnte die Pandemie daran etwas ändern. Ich habe das Gefühl, dass das noch lange nicht alles war.

Das ist ja die Krux an der Sache: wenn die denen es besser geht ihren Lebensstandard zurückschrauben, wird es für die denen es nicht so gut geht, noch schlechter.

Man kann Niemanden vorschreiben wie er/sie zu leben hat.

Alle haben wir "beim System" mitgemacht, das hat schon in der Schule begonnen (lern' was, damit aus dir was wird).

Das haben wir auch. Wir haben in unseren besten Jahren viel von der Welt gesehen, wir kamen dabei bis Hawaii und wir waren fast immer in Luxusressorts. Dazu Robinson-Clubs, Aida Kreuzfahrten.....uns ging es immer gut, aber wie gesagt, wir haben beide schwer dafür gearbeitet, geerbt haben wir Null.

Diese Tatsache schmerzt mich auch, aber Niemand kommt dem aus.

Die Natur (das Schicksal) macht da keinen Unterschied, nur der Mensch selbst kann bis zu einem gewissen Grad durch seine Lebensweise mit entscheiden ob er früher oder später "abkratzt".

Ums aufn Punkt zu bringen, Du David und i verbrauchen viel zu viel und sind da ziemlich Blase im Sinn vo "mit Luft gefüllter oder durch ein Gas gebildeter kugeliger Hohlraum in einem festen oder flüssigen Stoff"......

Ich habe bezüglich meines ökologischen Fußabdruckes kein sonderlich schlechtes Gewissen.

Ohne Fehl und Tadel!

Mit der Gerechtigkeit ist das wie mit dem Luxus, alles eine Definitionsfrage...

nur mal grunzipiell
es gibt keine gerechtigkeit, im besten fall eine annäherung
es gibt recht und rechtssicherheit, die der pflege bedarf, ständig, alles andere ist luftleeres gerede kilometer an der wirklichkeit vorbei.