Ja Mark, wenn es ganz speziell wird, ist Amazon die falsche Adresse. Und nur da machen aus meiner Sicht noch "richtige Fachhändler" Sinn. Ein gutes Beispiel ist Thomann mit seiner riesigen Angebotspalette. Nubert und Teufel haben sich für den Direktvertrieb entschieden, auch das macht Sinn, hat aber einen ganz anderen Hintergrund.

Bei Amazon bekommt man also auch nicht alles.

Aber fast. Amazon ist immer gut, wenn´s schnell gehen soll. Und bequem ist es auch.

Ich musste neulich mal wieder in China ordern, weil ich ein Ersatzteil sonst nirgends bekommen habe (Aliexpress). Das ging auch nach der Zollumstellung zum 1. Juli ganz problemlos. Zoll wurde schon bei der Bestellung abgezogen, und die Lieferung dauerte knappe zwei Wochen (obwohl 60 Tage angezeigt wurden). Die Welt ist groß, man kann quasi überall bestellen. Wenn es aber geht, gebe ich lieber ein paar Kröten mehr aus und unterstütze Geschäfte vor Ort.

Ja, Paradiser, schön wär's wenn es den Fachhandel am Ort noch so gäbe wie vor zwanzig Jahren. Typische Situation, ich brauche einmal im Jahr Innenraumfilter für meine Fahrzeuge, Pollen und andere biologische Teile, die angesaugt werden, fangen irgendwann an zu stinken (manchmal wie Käse). Damals konnte ich einfach wenige Kilometer zum nächsten Kfz-Teilehandel fahren und die kaufen. Die Teilehandel gibt es nur noch sehr vereinzelt, die Kfz-Schrauber haben sowas auch nicht parat liegen, sie lassen sich selbst täglich mit ETs beliefern. Und davon ab, kostet mich so ein Filter von MANN etwa 30 Euro dort. Amazon kann das Teil, Original, für 10 Euro ohne Versandkosten (an einen Amazonlocker hinterlegt) am nächsten Tag bereitstellen. Und es werden immer mehr solche Artikel, die ich selbst in der Großstadt Hamburg nicht mehr so einfach preiswert bekomme. Stationär kaufe ich jede Woche Lebensmittel bei Aldi, Lidl, Rewe und Co. Und die führen auch so manches Nonfood-Teil. Es gibt sie an jeder dritten Straßenecke, sie haben ausreichend Parkflächen und stets frische Ware. DIE bedrohen den innerstädtischen Fachhandel genauso wie Amazon. Die Konsequenz: einer nach dem anderen Laden schließt für immer. Zu hohe Raum- und Personalkosten, zuwenig faire Kundschaft.

Fair sein muss man sich auch leisten können. Ich kaufe auch bei Lidl und Co, aber ich kaufe auch, und das völlig bewusst, zu höheren Preisen in kleineren Läden, Lebensmittel auch gerne auf dem Wochenmarkt. Aber ich kann es mir auch leisten. Die Pandemie hat auch nicht gerade zur Belebung der Innenstädte beigetragen. Gedankenexperiment für jeden: Amazon verschwindet von heute auf morgen. Fehlt uns dann etwas?


P.S.: Stichwort Pandemie: Dienstleister wie Frisöre sind echt in ihrer Existenz bedroht. Klar, es gibt Corona-Unterstützung, die Praxis zeigt aber, dass bis die ankommt, sind viele schon völlig pleite und machen dicht. Deswegen gebe ich meiner Frisörin nach einem Lockdown einfach das Doppelte von dem was sie verlangt. Herrenschnitt kostet eh nicht viel. Zur Nachahmung empfohlen.

Bitte, jetzt macht doch nicht das Internet bzw. Amazon für diese Entwicklung (alleine) verantwortlich. Der klassische Fachhandel (in den Innenstädten) ist doch schon vor mehr als 20 Jahren weggefegt worden. Im Elektrobereich waren es Media Markt und Co. die die kleinen Fachhändler kaputt gemacht haben und es waren die Baumärkte die die Fachhändler für Heimwerkerartikel kaputt gemacht haben.

Durch das Internet geht es jetzt den großen Fachmärkten an den Kragen. Im Grunde ist das alles eine ganz normale Entwicklung, das Konsumverhalten der Menschen ändert sich eben mit der Zeit.

Gruß

RD

Geplantes Amazon-Verteilzentrum in Graz könnte ohne UVP gebaut werden

begeistert bin ich net...schon so genug Verkehr in Graz...
Ich wohne zwar ganz wo anders in Graz, aber es wird immer mehr zugebaut...wie konnten wir Grazer bis jetzt ohne Amazon leben

zu #1984, Wie du schon vorher richtig bemerkt hast muß man sich so eine "Großzügigkeit" auch leisten können, Paradiser. Ich kann und möchte mir das auch gar nicht leisten. Erstens kann ich für den ganzen Mist der veranstaltet wurde nichts und zweitens sehe ich nicht ein warum ich aus ziemlich an den Haaren herbeigezogen infektionsbasierten Gründen zusätzlich noch Geld fürs Haare waschen rauswerfen soll, wenn ich schon mit gewaschenen Haaren hingehe. Staatliche Konjunkturprogramme solcher Art wodurch mir gut die doppelten Kosten für einen Haarschnitt entstehen unterstütze ich nicht und schneide seitdem meine Haare selbst. Mir tun die Frisöre zwar auch Leid, aber solange die Massnahmen laufen sehen die mich da nicht wieder, da bin ich konsequent. So halte ich es mit anderen Dingen auch wo irgendwelche Massnahmen laufen die mir deutlich die Laune vermiesen. Gruß, Joachim

Bekommen manchmal schon, ist nur nicht immer sinnvoll. Nubert bekommt man genauso via Amazon wie von Nubert (habe es "durch"),
https://www.amazon.de/s?k=Nubert&s=p...rice-desc-rank
Neumann & Co. würde ich trotzdem bei Thomann kaufen, nicht zuletzt wegen der längeren Gewährleistung + Service. Ist auch eher sporadisch dort vertreten
https://www.amazon.de/s?k=Neumann&s=...rice-desc-rank

Meist ist die Location außerhalb der Stadt, vorzugsweise an einer Autobahn. 20km vor Posen, wenige km von meinem Landhaus entfernt, ist so ein "Riesenviech", von dem man wenig merkt, weil 90% nach Deutschland geht. Gute Bus-Anbindung für die MA gibt's als "Bonus".

So unterschiedlich sind die Menschen. Ich habe gerade keine schlechte Laune, wenn ich großzügig bin. Muss ja nicht das Doppelte sein, aber ein wenig mehr darf´s schon sein. Miesepetrigkeit und Geiz ist mein Ding nicht.

da man kann seinen persönlichen Beitrag leisten

soviel man will...

die Rechnung geht nicht auf...

soviel zu Umweltschutz ist das Wichtigste...

jo Graz ist halt nur ca.8KM lang, wenn mal der Plabutschtunnel gesperrt ist, muss alles mitten durch die Stadt...dann eh immer Chaos pur...so ist des halt...
mit dem Center wirds net besser...obwohl natürlich von zusätzlichen Arbeitsplätzen gesprochen wird...aber es geht halt immer mehr Natur flöten...
und die zusätzliche Umweltbelastung mit dem künstich erzeugten Verkehr wird sowieso tot geschwiegen...
alles im Rahmen...Umweltverträglichkeitsprüfung braucht man halt nicht...


genau...nur kurz vor den Wahlen wichtig...

Ja - die Arbeitsplätze...

nicht unwichtig...

Diese Haltung ist so unendlich traurig. Ich will mir gar nicht vorstellen, dass jemand, der laut eigener Aussage Kinder unterrichtete, diesen zu verstehen gab, dass ihr Handeln nur dann von Bedeutung sei, wenn ihr Hebel ausreichend lang wäre.

Den Hebel würde es erst geben, wenn die Welt im Konsens an einem Strang zieht - bisher behauptet sie es.
De facto macht jeder seins, wie immer.