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Für analog Liebhaber interresannter Bericht

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    Für analog Liebhaber interresannter Bericht

    hier mal ein interessanter Bericht von der FAZ bezüglich des Tonbandes...

    Kommt das Tonband wieder?...

    :S

    #2
    AW: Für analog Liebhaber interresannter Bericht

    Wurde hier schon einmal angerissen. Finde es nicht mehr.

    Natürlich wird es solche geben, die das zu zahlen bereit sind. Ich investiere lieber in eine gute Revision und kaufe das Band bei Bluthard für 30€.

    Revox hat es leider schon lange verpasst einen Markt für die Classic Geräte anzubieten. Gebe es nicht ein paar Individualisten, die um das Gut besorgt sind, wäre nur noch Schrott im Handel.

    Für mich ist dieses Angebot etwas Heuchelei.... :P
    Viele Grüsse Leo

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      #3
      AW: Für analog Liebhaber interresannter Bericht

      Das sehe ich genauso, die analoge Bandaufzeichnung ist und bleibt was für gut betuchte Nostalgiker. Alleine die Kosten für das Bandmaterial sind verglichen mit digitalen Massenspeichern exorbitant. Eine voll funktionsfähige 30 bis 40 Jahre alte Bandmaschine von ReVox, Tandberg und anderen hochwertigen Herstellern, natürlich technisch aufwendig überholt, kostet auch nicht gerade wenig. Ersatzteile sind Mangelware.

      Und was die legendäre Klangqualität betrifft, das ist auch ein ziemliches Märchen. Natürlich war diese Technik seinerzeit absolute Spitze. Heute gibt es aber besseres für deutlich weniger Geld, einfacher zu handhaben und viel kleiner.

      Gruß

      RD

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        #4
        AW: Für analog Liebhaber interresannter Bericht

        Zitat von ruedi01 Beitrag anzeigen
        Das sehe ich genauso, die analoge Bandaufzeichnung ist und bleibt was für gut betuchte Nostalgiker. Alleine die Kosten für das Bandmaterial sind verglichen mit digitalen Massenspeichern exorbitant. Eine voll funktionsfähige 30 bis 40 Jahre alte Bandmaschine von ReVox, Tandberg und anderen hochwertigen Herstellern, natürlich technisch aufwendig überholt, kostet auch nicht gerade wenig. Ersatzteile sind Mangelware.

        Und was die legendäre Klangqualität betrifft, das ist auch ein ziemliches Märchen. Natürlich war diese Technik seinerzeit absolute Spitze. Heute gibt es aber besseres für deutlich weniger Geld, einfacher zu handhaben und viel kleiner.

        Gruß RD


        Hallo

        gibts da einen Vergleich zu Vinyl..?!

        mfG.
        Andreas

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          #5
          AW: Für analog Liebhaber interresannter Bericht

          Hallo

          gibts da einen Vergleich zu Vinyl..?!
          Tonband eindeutig besser, weil - bis auf vernachlässigbares Rauschen - keine Störgeräusche und konstante Qualität. Ebenfalls besser die Kanaltrennung. Frequenzumfang ist in etwa gleich, Klirr auch.
          Gruß
          David


          WEBSEITE HiFiAKTIV: Klick mich
          Einen "Audio-Laien" erkennt man daran, dass er sich viel mehr mit Audiokomponenten beschäftigt als mit Raumakustik, LS-Aufstellung und Hörplatzwahl.
          Auch Personen, die noch wenig Wissen auf diesem Gebiet haben, oder solche, die Rat und Hinweise von Erfahrenen suchen, sind hier richtig.
          Meine Auffassung von seriösen Vergleichstests: Klick mich - Die bisherigen Testergebnisse: Klick mich - Private Anlage: Klick mich - Wann gefällt mir ein Musikstück? - Klick mich
          Grundsätzlich: Behauptungen die mir bedenklich erscheinen, glaube ich nur, wenn sie messtechnisch nachvollziehbar sind und wenn sie mir in Form eines verblindeten Vergleichs bewiesen werden konnten.
          Eine Bitte an Alle: nicht ganze (noch dazu große) Beiträge zitieren und darunter einen kurzen Kommentar schreiben! Besser (beispielsweise): "Volle Zustimmung zu Beitrag 37".
          Wichtig: zumindest versuchen, beim Thema bleiben!

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            #6
            AW: Für analog Liebhaber interresannter Bericht

            ...so in etwa sehe ich das auch...

            Bei der Platte kommt das Problem der unterschiedlichen Pressqualität hinzu. Da gibt es erhebliche Schwankungen. Beim Spulentonband sehe ich die umständliche Handhabung als großes Manko. Aber beim Tonbandgerät hat man durch die Wahl der Bandgschwindigkeit die Möglichkeit die Qualität zu variieren. Bei 19 cm/sek ist nach meiner Erfahrung die Qualität deutlich besser als bei der Schallplatte und zwar in jeder Beziehung (Frequenzgang, Klirr, Rauschen/Störgeräusche).

            Der große Vorteil der Platte ist, dass es auch heute noch neue Abspielgeräte zu kaufen gibt. Die Produktion von (Hifi) Spulentonbandgeräten für den Heimgebrauch ist vor mehr als 25 Jahren eingestellt worden. Und Schallplatten sind als Antiquariat teilweise spottbillig zu haben und die Zahl der Neupressungen nimmt von Jahr zu Jahr zu. Neue Tonbänder gibt es heute so viel ich weiß nur noch von einem einzigen Hersteller.

            Gruß

            RD
            Zuletzt geändert von ruedi01; 09.10.2015, 12:14.

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              #7
              AW: Für analog Liebhaber interresannter Bericht

              ...eine weiteres, nicht unerhebliches Problem bei Tonbändern...

              Die Löschdämpfung, besser die mangelhafte Löschdämpfung von Tonbandmaterial. Dabei ist es extrem unterschiedlich, es kommt auf die Qualität des jeweiligen Bandmateriales an. Das kann dazu führen, dass die Höhen schwächer werden, dann klingt es dumpf und muffig. Das wird umso schlimmer, je wärmer die Bänder werden, je höher die Temperaturen, desto stärker tritt dieser Effekt auf, deshalb sollte man Bänder lieber im kühlen Keller - falls der nicht zu feucht ist! - lagern, als auf dem Dachboden, wo im Sommer die Sonne draufbrennt.

              Gruß

              RD

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                #8
                AW: Für analog Liebhaber interresannter Bericht

                Der Kopiereffekt bei längerer Lagerung (Vorecho) war fallweise auch recht lästig. Spezialbänder für verlustarme Langzeitspeicherung lassen sich nach einigen Jahren nicht mehr restlos löschen ....

                LG, dB
                don't
                panic

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                  #9
                  AW: Für analog Liebhaber interresannter Bericht

                  Genau Ruedi, darum sind meine sind im Keller gelagert.

                  Aber auch die Dicke der Bänder ist ein nicht unwichtiger Faktor. Meine Bänder mit einer Länge von 1100 Meter neigen eher zum durchkopieren als ein dickeres Band von nur 761 Meter, bei gleichem Umfang.
                  Viele Grüsse Leo

                  Kommentar


                    #10
                    AW: Für analog Liebhaber interresannter Bericht

                    Zitat von Dezibel Beitrag anzeigen
                    Der Kopiereffekt bei längerer Lagerung (Vorecho) war fallweise auch recht lästig. Spezialbänder für verlustarme Langzeitspeicherung lassen sich nach einigen Jahren nicht mehr restlos löschen ....
                    Stimmt, daran kann ich mich auch noch erinnern. Ich hatte zum Schluss einige Shamrock Bänder gekauft, die 18ner Spule für knapp 6 DEM, der Preis war zu verlockend. Die hatten nicht nur einen verheerenden Bandabrieb, sondern litten auch unter diesem (Durch)Kopiereffekt. Übrigens auch ein Zeichen von schlechter Löschdämpfung.

                    Aber auch die Dicke der Bänder ist ein nicht unwichtiger Faktor. Meine Bänder mit einer Länge von 1100 Meter neigen eher zum durchkopieren als ein dickeres Band von nur 761 Meter, bei gleichem Umfang.
                    Nicht nur das, dünnere Bänder neigen auch eher zum reißen.

                    Gruß

                    RD

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                      #11
                      AW: Für analog Liebhaber interresannter Bericht

                      danke für die antworten....

                      ich weis ehrlich gesagt nicht was ich davon halten soll...

                      ich persönlich glaube jedenfalls nicht an die Wiedergeburt der analogtechnik...also sprich Kassetten , platten und Tonbänder...
                      ja ich besitze den ganzen kram selber und benutze sie auch regelmässig.
                      allerdings nicht so hardcore wie jeder andere.

                      ich spule die Kassetten nicht hin und her , und lagern tun die bei mir ganz normal in der hülle , klar die Tonbänder werden auf eine spule gespult....
                      für mich bleibt das auch alles so erhalten solange ich das Hobby mir leisten kann und es auch betreiben kann.
                      was aber nicht heist das ich die digitale Medien verabscheue , da ich technikfreak bin nutze ich auch alles was am markt verfügbar ist , nur durch solche Aktionen lerne ich dazu und bleibe auf dem laufenden.

                      was die pflege und revision der Geräte anbelangt , das mache ich alles selber , und ich weis wo ich meine Ersatzteile herbekomme , vor allem für die revox geräte , und preislich liegt das alles noch im rahmen.
                      das einzigste was da flöten geht , ist der Faktor zeit , und die nehme ich mir gerne dafür.

                      was das rauschverhalten und den klirr angeht...
                      da muss ich widersprechen.
                      wenn ich ne gute Kassette von maxell nehme (da meine Tapes auf maxell eingesessen sind)...dann hörst du auch dem Revox B215 nichts mehr des Weiteren wirst du staunen was ein Techniks dreher für eine kanaltrennung in Verbindung mit nem shure V95 system hinbringt.

                      also eine cd hat da schon was zu bringen das sie da "deutliche" unterschiede bringt , zumindest ist es bei mir so.
                      vor allem kann man auch technisch noch ein bisschen was ändern damit das rauschverhalten sich ändert , angefangen von Elkos bis hin zum op-verstärker zb...burrBrown.

                      meines Erachtens klingen analoge aufnahmen einfach "Wärmer"...
                      digitale aufnahmen klingen eher "steril"...
                      (kann man das so ausdrücken?)

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                        #12
                        AW: Für analog Liebhaber interresannter Bericht

                        meines Erachtens klingen analoge aufnahmen einfach "Wärmer"...
                        digitale aufnahmen klingen eher "steril"...
                        Das ist eine weit verbreitete Behauptung. Zunächst mal sollte man unterscheiden zwischen der Produktion und dem Tonträger. Beim Tonträger ist es so, dass digitale Tonträger praktisch keine hörbaren Fehler machen, sowas wie Störgeräusche, Rauschen und Klirr gibt es praktisch nicht auch die Kanaltrennung, bei der CD locker 60 dB erreicht bei der Schallplatte unter besten Umständen nicht mehr als 30 dB (in der Praxis eher nur 20 dB), beim Tonbandgerät war sie schon deutlich besser. Das Fehlen dieser negativen Effekte betrachten viele schon als Sterilität, ich für meinen Teil kann gut auf jeglichen Störkram, also alles das was nicht zur Musik gehört gerne verzichten.

                        Dann ist da die Musikproduktion. Mit der digitalen Produktionstechnik haben sich ganz neue Möglichkeiten ergeben. Dubbing, Mixing, Re-Recording usw. wurde durch die digitale Technik revolutioniert, weil es damit erstmals möglich war sowas verlustfrei zu machen. Auch konnte man ohne großen Aufwand nahezu beliebig viele Kanäle aufnehmen und miteinander mixen. Dass Frequenzgang, Klirr und Rauschen praktisch perfekt waren versteht sich von selber.

                        Am Anfang der digitalen Technik hat man aber auch einige Fehler gemacht, besonders frühe Digitalproduktionen klingen...nun ja...durchaus etwas künstlich, vielleicht steril. Stevie Wonders 'Hotter than July' ist eine der ersten voll digitial produzierten Popalben. Hört man da genau hin, kann man so einige Fehler erkennen. Trotzdem gehört dieses Album in jeden gut sortierten Platten-/CD-schrank. Im Klassikbereich ist man zu einer extremen Multimikrophonierung übergegangen, wie gesagt die Anzahl der Spuren ist fast beliebig, was zu einer für meine Ohren merkwürdigen Sezierung der Orchesteraufnahmen geführt hat, man hört nicht mehr ein Orchester, sondern viele einzelne Instrumente. Das ist für meine Ohren unnatürlich und entspricht nicht dem was man hört, wenn man sich Live ein Orchester anhört.

                        Ich kann für mich nur sagen, digital ist nicht 'steril'. Ich habe in den letzten 15 Jahren viele analoge Tonträger (Schallplatten und Kassetten) digitalisiert. Dabei konnte ich festellen, dass die digitale Kopie absolut identisch mit dem analogen Original klingt, zumindest so lange man sie nicht weiter bearbeitet. Für mich ist damit das Reizthema digital vs. analog ad acta gelegt.

                        Wer sich über die Geschichte des Tonbandes informieren will, der findet hier:



                        eine nahezu vollständige Ausführung.

                        Gruß

                        RD

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                          #13
                          AW: Für analog Liebhaber interessanter Bericht

                          Zitat von ruedi01 Beitrag anzeigen
                          ... Auch konnte man ohne großen Aufwand nahezu beliebig viele Kanäle aufnehmen und miteinander mixen....
                          Im Klassikbereich ist man zu einer extremen Multimikrophonierung übergegangen, wie gesagt die Anzahl der Spuren ist fast beliebig, was zu einer für meine Ohren merkwürdigen Sezierung der Orchesteraufnahmen geführt hat, man hört nicht mehr ein Orchester, sondern viele einzelne Instrumente. Das ist für meine Ohren unnatürlich und entspricht nicht dem was man hört, wenn man sich Live ein Orchester anhört.

                          ....
                          ... ich habe eine Blu-ray mit einem 1972 Mix (Remixed and mastered from the original 1972 analogue stereo master) sowie einen 2013 Remix/Master (Remastered from the original 1972 analogue multitrack masters)

                          Beide Versionen hören sich fantastisch an, insbesondere die Multitrack in Dolby Surround.

                          Desweiteren habe ich eine 20-bit-CD, auf der z.B. ein Klavierton wie aus dem Nichts erklingt und dorthin wieder ausklingt, ohne jegliche Rauschfahnen, Laufgeräusche wie von Schallplatte oder gar Knackser.

                          Auch mein Elcassett-System mit doppelter Bandbreite und -geschwindigkeit hat jeden Kassettenrecorder locker übertrumpft.
                          Da konnte auch der Nakamichi Dragon nicht gegenhalten.

                          Ich habe gerade eine 2222+ (kompatibel zu Auro 3D) Blu-ray gehört, und genau das ist es, was die Digitaltechnik ausmacht und ermöglicht.

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                            #14
                            AW: Für analog Liebhaber interresannter Bericht

                            messtechnisch ist vieles machbar , aber ob man das wiederum raushört?
                            klar , eine cd ist ohne rauschen und knacksen usw....
                            aber die frage ist ob es sich dann wirklich besser anhört , weil die band die die Musik aufnimmt steht ja auch nicht im op Saal um die Musik zu produzieren.
                            das in einem musikstudio auch keine umgebungsgeräusche sind , ist auch klar.
                            aber bei einem Konzert?

                            vor allem ist ja das problem das man danach süchtig wird um das Optimum rauszuholen.
                            die meisten hören ja garkein Musik mehr sondern versuchen irgendwelche Fehler rauszuhören und deren Ursache auf den Grund zu gehen , und das jahre lang , dann gibt es wieder welche die bauen ihr musikzimmer so um als wäre es ein studio wo man live aufnehmen kann.
                            das sind genau die typen die nie ein ende finden und immer was besseres finden werden , die kann man einfach nicht zufriedenstellen.

                            genauso wie das stundenlange dasitzen und die ganze Musik überall hin kopieren am besten noch brennen und 5-fach absichern irgendwo in der cloud oder Festplatten usw...
                            klar wenn es einem spass macht , ok...
                            ich nehme auch auf Kassette oder DAT oder Minidisk auf , aber das ist eher sehr selten.

                            ich habe schonmal gesagt das ich niemals behaupten würde das digital schlechter ist wie analog (obwohl ich es in gewässerweise ja doch tue:D) aber für mich hat das auch noch was mit der haptik und Optik sowie mit der Vergangenheit zu tun , wir sind analog aufgewachsen...
                            und es ist einfach geil zu sehen wie sich der Plattenteller dreht oder die spule vom Tonband ...alleine schon das absenken der Nadel und dann Plopp....krrrsch , krrrsch ,knack ,knack...schon spielt die Musik...und wenn man dabei beobachtet wie die grossen basslautsprecher hin und her bewegen , das hat was...und bei zwei mal 30cm pro geht da schon was , und genau so grosse boxen hatte man früher auch , nicht die kleinen scheisserchen wie sie heute mode sind.

                            vor allem man hat was zum anfassen man muss was tun damit die Musik spielt , man hat ne hülle , cover mit Bild usw... in der hand...

                            sorry für die Ausschweifung...

                            das nakamishi Dragon hatte ich auch mal , laut meiner Messung kommt es aber nicht an das revox drann , ich behaupte aber nicht das es schlechter ist.

                            SACD ist ja auch sowas mit mehreren Kanälen...hatte ich auch bis vor kurzem noch , musste aber wieder weg , da ich kein nutzen davon habe.

                            blu-ray , arbeitet ja auch mit mehreren Kanälen und Digital formen der Musik...
                            kann ich mir nur bei live Konzerten gut vorstellen , ansonsten für Musik uninterresannt.
                            selbst beim fernsehen benutze ich kein mehrkanal mehr , alles abgebaut und nur noch stereo , das reicht vollkommen.

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                              #15
                              AW: Für analog Liebhaber interresannter Bericht

                              Zitat von Revox1973

                              ... für mich hat das auch noch was mit der haptik und Optik sowie mit der Vergangenheit zu tun , wir sind analog aufgewachsen...
                              und es ist einfach geil zu sehen wie sich der Plattenteller dreht oder die spule vom Tonband ...alleine schon das absenken der Nadel und dann Plopp....krrrsch , krrrsch ,knack ,knack...schon spielt die Musik...

                              Hallo Revox1973,

                              ich denke Du triffst den Nagel auf den Kopf:

                              Analog ist vor allem eine Gewohnheit.

                              Genauso wie sämtliche Artefakte, die zum Klangerlebnis der analogen Medien gehören.

                              Das Gehirn belohnt Bekanntes mit einem guten Gefühl.

                              Mit der Qualität des Mediums an sich hat das wenig zu tun.

                              Einige dieser Artefakte - von "Rumpeln" über "Rauschen" bis "Übersprechen" (vor allem bei Tonabnehmern im Hochton) - verursachen auch nicht nur per se "schlechte" Effekte, sondern können unter gewissen Umständen auch "angenehme" Effekte bewirken. Daraus kann man jedoch auch nüchtern schließen, daß sich die "Produktionsgewohnheiten" und "klangästhetischen Maßstäße" bei Musikproduktionen in einem gewissen Maß den verfügbaren Medien anpassen müssen.

                              Das sind Prozesse, die oft eine gewisse Zeitspanne in Anspruch nehmen können, und die dauert in manchen Fällen eher Jahrzehnte als Jahre ...


                              Meinen ersten CD Spieler besorgte ich mir etwa 1983:



                              Obwohl die verfügbare Qualität von CDs durchwachsen war (*) - auch Mitte der 80er waren bald gute wie schlechte Produktionen verfügbar - waren die analogen Medien für mich bereits mit dem "Redbook" Standard 16Bit / 44,1Khz sehr bald schon eher auf der "Mitleidsseite" zu finden ...

                              Das heißt, trotz meiner mittlerweile 50 Jahre bin ich, was das Hören käuflicher Medien betrifft, im Leben doch schon eher digital geprägt. Auch wenn frühes Musikerleben sowohl bei Klassik als auch bei "prägenden" Pop-Genres in meiner Jugend oft noch über eigene oder geliehene Schallplatten stattfand:

                              Eine Schallplatte an jemanden zu verleihen - oder geliehen zu bekommen - ist fast schon ein "Freundschaftsbeweis" ... wir wissen warum: Es hat was mit der Empfindlichkeit eines Mediums zu tun, das immer nur schlechter werden kann, je länger man es verwendet.

                              Plattenspieler und Tonbandgeräte haben für mich trotzdem eine Faszination behalten. Ich habe im Lauf der Zeit das ein- oder andere Gerät besessen und auch wieder in Ordnung gebracht bzw. in Ordnung bringen lassen ...

                              Aber der klangliche Aspekt spielte dabei schon sehr früh keine ernste Rolle mehr, auch wenn manche Bandmaschine trotz hohen Alters durchaus "Anerkennung" verdient: Mit "Redbook" hält sie nicht mit.

                              Wer Analog ernsthaft als Distributionsmedium - ich spreche nicht über das "Für und Wider" einzelner Musikproduktionen, welches immer mal kontrovers ausgehen kann - für überlegen hält, der hat m.E. Schwierigkeiten damit, das was er hört von anderen emotionalen Prägungen oder auch von visuellen Reizen (wie von Dir oben schön beschrieben ...) zu trennen und/oder hat womöglich auch keine sehr ausgewogene oder fein auflösende Elektroakustik/Raumakustik zur Verfügung.

                              Anders ist es m.E. nicht zu erklären ...

                              Trotzdem soll man auch "alte Gewohnheiten" gern genießen, wenn man das möchte. Wer sollte das verbieten oder "madig" machen wollen. Bei mir liegt der Fokus eher auf Klangqualität, Haltbarkeit, Praktikabilität: Es geht primär um's Hören.

                              Da liegen die digitalen Distributionsmedien - CD Qualität als Standard angenommen - deutlich vorn.


                              Grüße Oliver

                              _______________________

                              (*) die von LPs jedoch auch ...
                              Zuletzt geändert von dipol-audio; 14.10.2015, 20:32.
                              Grüße aus Reinheim, Oliver Mertineit

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