AW: Der Neubau meiner Anlage
Das beschreibt genau die sehr unterschiedlichen Perspektiven, die man als Hörer bei Musik haben kann. Nah am Instrument (auch hier variiert der Klang, je nach Position ERHEBLICH), weiter weg im Publikum (auch hier variiert der Klang je nach Position ERHEBLICH) oder eben über Konservenabspielgerätschaft (auch hier variiert Klang ERHEBLICH).
Selbst wenn nur ein Instrument alleine aufgenommen wird, kommen nach heutigen Standards verschiedene Mikrofone zum Einsatz und diese ROHSPUREN werden am Ende so zusammengeführt und bearbeitet, dass sie "ein natürliches Abbild einer idealen Klangvorstellung" darstellen sollen - eine möglichst gute Illusion eben. Da Mikrofone nicht wie Ohren funktionieren (was besonders bei den Nahaufnahmen deutlich wird...man halte einfach mal seinen Kopf IN den Flügel...) funktioniert das eben keinesfalls so, als dass man durch die nahen Positionen die Präsenz und durch die weiter entfernten Positionen den Raum aufgezeichnet hat und beide nun lediglich auf dem level der Einpegelung gemeinsam abspielt. Hier werden die SIGNALE je nach Situation deutlich unterschiedlich eingepegelt und gleichzeitig noch ERHEBLICH mittels Effekten wie Equalizer und Kompressoren und meistens noch Reverb bearbeitet. Am EQ werden nicht selten ganze Frequenzbereiche KOMPLETT weggeschnitten und einzelne Frequenzbereiche werden im Bereich "mehrere db" angehoben oder abgesenkt. Und das ist eine gängige Beschreibung für EIN akustisches Instrument wie einen Flügel...
Sind weitere Instrumente beteiligt, wird es erheblich komplexer, weil man neben der Verteilung im Raum (künstlich auf einer Matrix von 100% links über 0 = Mitte bis 100% rechts, was z.B aber auch bei einem Solo-Flügel schon passieren kann) zwecks klanglicher Transparenz sehr fein justieren kann und auch darauf achtet, dass sich die einzelnen Frequenzen der unterschiedlichen Instrumente nicht allzu sehr überlagern und "Brei" ergeben. Messtechnisch ist dieser Brei natürlich vorhanden, wenn diese Instrumente bei einer Aufnahme spielen (...oder auch bei einem Konzert, was aber regelmäßig nicht zu stören scheint...)
Das tolle an Konserven ist , dass man heutzutage eine hohe und detailreiche Auflösung der einzelnen Instrumente erhalten kann, die man bei einem (zumindest größeren Konzert) nicht bekommt. (Ähnlich wie im Fußballstadion...da wird man am Fernseher auch wesentlich deutlicher erkennen, ob ein Ball über der Linie war, ob es tatsächlich ein Foul usw.)
Das Tolle an Konzerten ist ( für mich zumindest), die Interaktion der Musikanten zu beobachten. Körpersprache und Mimik sind mir immer sehr hilfreich, Musik und musikalische Ideen nochmal wesentlich besser zu interpretieren und nachvollziehen zu können. Im Gegensatz zu früher(1980-er/1990-er), wo ich mich bei so mancher Fernsehübetragung von vor allem Jazz-Konzerten über "Kameraführung" geärgert hatte (hören die nicht, was da aktuell was am Schlagzeug abgeht...warum ZEIGEN die den Trommler denn jetzt nicht????) hat sich das nach meinem Empfinden verbessert, bzw die Vielfalt an Angeboten ist auch wesentlich größer. Deshalb ist mir heutztutage youtube die PERFEKTE Plattform und vermutlich einer der Hauptgründe, warum ich seit vielen Jahren kein größeres Konzert mehr besucht habe.
Irgendwie ist das natürlich schon dramatisch schade, denn es trägt zusätzlich dazu bei, dass es viele Musiker heutzutage schwerer habe. Yutube und diese ganzen streaming Dienste...derzeit noch alles für'n Appel und 'nen Ei...
Hier mal ein Einblick von Klangproduktion im größeren Jazz-Kontext (Jack deJohnette...). Hier wird im Gegensatz zu "Rock/Popzeugs in üblich" quasi mit chirurgischem Kleinstbesteck gearbeitet.
Zwischen 24.0 und 27.0 gibts einen direkten A/B Vergleich, der wegen der Verzögerung auch noch einen guten Test hinsichtlich KLangedächtnis darstellt...man kan aber mal zwischen beiden parts per Mausklick wechseln....Beachtenswert, dass die bereits vorgenommenen Lautstärke-und Panorama-Pegeleinstellungen aber beibehalten werden, die im Ursprung ja zunächst alle gleich sind und im Verlauf eines solchen Prozesses nach Gehör und Geschmack justiert werden und einen der wichtigsten Eingriffe überhaupt darstellen.
... und nochmal zum Thema "Instrumentenstimmung sei auch ausschließlich über Messgeräte herstellbar". Ich wäre sofort bereit, als "nach Ohr-Stimmer" am Schlagzeug gegen eine unbegrenzte Anzahl an erfahrenen Messtechnikern mit egal welchem Equipment anzutreten...und wäre sehr neugierig auf das Ergebnis. Wie gesagt gibt es ja bereits "Stimmgeräte" für diesen Zweck, aber die können nach meiner Überzeugung maximal ein grobes Stimmen ermöglichen. Und auch die Idee der "Reproduzierbarkeit eines sounds" funktioniert nicht einmal im gleich Raum, wenn ich das Set an einem anderen Platz aufbaue und erst Recht nicht, in anderen Räumlichkeiten...Da würde ich doch glatt "'ne Cola" drauf wetten.
Zitat von Holger Kaletha
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Selbst wenn nur ein Instrument alleine aufgenommen wird, kommen nach heutigen Standards verschiedene Mikrofone zum Einsatz und diese ROHSPUREN werden am Ende so zusammengeführt und bearbeitet, dass sie "ein natürliches Abbild einer idealen Klangvorstellung" darstellen sollen - eine möglichst gute Illusion eben. Da Mikrofone nicht wie Ohren funktionieren (was besonders bei den Nahaufnahmen deutlich wird...man halte einfach mal seinen Kopf IN den Flügel...) funktioniert das eben keinesfalls so, als dass man durch die nahen Positionen die Präsenz und durch die weiter entfernten Positionen den Raum aufgezeichnet hat und beide nun lediglich auf dem level der Einpegelung gemeinsam abspielt. Hier werden die SIGNALE je nach Situation deutlich unterschiedlich eingepegelt und gleichzeitig noch ERHEBLICH mittels Effekten wie Equalizer und Kompressoren und meistens noch Reverb bearbeitet. Am EQ werden nicht selten ganze Frequenzbereiche KOMPLETT weggeschnitten und einzelne Frequenzbereiche werden im Bereich "mehrere db" angehoben oder abgesenkt. Und das ist eine gängige Beschreibung für EIN akustisches Instrument wie einen Flügel...
Sind weitere Instrumente beteiligt, wird es erheblich komplexer, weil man neben der Verteilung im Raum (künstlich auf einer Matrix von 100% links über 0 = Mitte bis 100% rechts, was z.B aber auch bei einem Solo-Flügel schon passieren kann) zwecks klanglicher Transparenz sehr fein justieren kann und auch darauf achtet, dass sich die einzelnen Frequenzen der unterschiedlichen Instrumente nicht allzu sehr überlagern und "Brei" ergeben. Messtechnisch ist dieser Brei natürlich vorhanden, wenn diese Instrumente bei einer Aufnahme spielen (...oder auch bei einem Konzert, was aber regelmäßig nicht zu stören scheint...)
Das tolle an Konserven ist , dass man heutzutage eine hohe und detailreiche Auflösung der einzelnen Instrumente erhalten kann, die man bei einem (zumindest größeren Konzert) nicht bekommt. (Ähnlich wie im Fußballstadion...da wird man am Fernseher auch wesentlich deutlicher erkennen, ob ein Ball über der Linie war, ob es tatsächlich ein Foul usw.)
Das Tolle an Konzerten ist ( für mich zumindest), die Interaktion der Musikanten zu beobachten. Körpersprache und Mimik sind mir immer sehr hilfreich, Musik und musikalische Ideen nochmal wesentlich besser zu interpretieren und nachvollziehen zu können. Im Gegensatz zu früher(1980-er/1990-er), wo ich mich bei so mancher Fernsehübetragung von vor allem Jazz-Konzerten über "Kameraführung" geärgert hatte (hören die nicht, was da aktuell was am Schlagzeug abgeht...warum ZEIGEN die den Trommler denn jetzt nicht????) hat sich das nach meinem Empfinden verbessert, bzw die Vielfalt an Angeboten ist auch wesentlich größer. Deshalb ist mir heutztutage youtube die PERFEKTE Plattform und vermutlich einer der Hauptgründe, warum ich seit vielen Jahren kein größeres Konzert mehr besucht habe.
Irgendwie ist das natürlich schon dramatisch schade, denn es trägt zusätzlich dazu bei, dass es viele Musiker heutzutage schwerer habe. Yutube und diese ganzen streaming Dienste...derzeit noch alles für'n Appel und 'nen Ei...
Hier mal ein Einblick von Klangproduktion im größeren Jazz-Kontext (Jack deJohnette...). Hier wird im Gegensatz zu "Rock/Popzeugs in üblich" quasi mit chirurgischem Kleinstbesteck gearbeitet.
Zwischen 24.0 und 27.0 gibts einen direkten A/B Vergleich, der wegen der Verzögerung auch noch einen guten Test hinsichtlich KLangedächtnis darstellt...man kan aber mal zwischen beiden parts per Mausklick wechseln....Beachtenswert, dass die bereits vorgenommenen Lautstärke-und Panorama-Pegeleinstellungen aber beibehalten werden, die im Ursprung ja zunächst alle gleich sind und im Verlauf eines solchen Prozesses nach Gehör und Geschmack justiert werden und einen der wichtigsten Eingriffe überhaupt darstellen.
... und nochmal zum Thema "Instrumentenstimmung sei auch ausschließlich über Messgeräte herstellbar". Ich wäre sofort bereit, als "nach Ohr-Stimmer" am Schlagzeug gegen eine unbegrenzte Anzahl an erfahrenen Messtechnikern mit egal welchem Equipment anzutreten...und wäre sehr neugierig auf das Ergebnis. Wie gesagt gibt es ja bereits "Stimmgeräte" für diesen Zweck, aber die können nach meiner Überzeugung maximal ein grobes Stimmen ermöglichen. Und auch die Idee der "Reproduzierbarkeit eines sounds" funktioniert nicht einmal im gleich Raum, wenn ich das Set an einem anderen Platz aufbaue und erst Recht nicht, in anderen Räumlichkeiten...Da würde ich doch glatt "'ne Cola" drauf wetten.
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