Wenn sich die Anlage nicht ändert, erscheint es dem Hifi-Hobbyisten vielleicht suspekt, denn er hat keinen Gegenstand mehr, mit dem er sich beschäftigen kann. Aber eigentlich ist das ein gutes Zeichen, denn die Anlage ist schließlich nicht Selbstzweck, sondern Mittel zum Zweck: zum Musikhören. Wenn man die Anlage „vergisst“, dann lebt man eigentlich richtig. Allerdings stimmt das auch wieder nicht so ganz. Wer sein Leben lang in einer primitiven Hütte haust, von der Welt abgeschieden, kann sich gar nicht vorstellen, dass es ein besseres Leben gibt. Wenn er damit schließlich konfrontiert wird, will er in das alte Leben zurück. Die Entbehrung wird als solche auffällig und das neu Erreichte unverzichtbar. Das ist das Dilemma der Perfektibilität, das es natürlich nicht nur in Bezug auf das Thema Hifi gibt (man denke an das Auto mit modernem Navi, das Handy, die Spül- oder Kaffeemaschine).
Bei mir ist der Anlass für die „Bewegung“ in dieser Frage ein äußerer, gewissermaßen „Schicksal“: ein Umzug steht bevor. Da gibt es neue Räume – und das „Gegebene“ ist den veränderten Verhältnissen anzupassen. Dabei muss eines nach dem anderen kommen – alles auf einmal neu geht bei uns Normalsterblichen mit schmächtigen, nur wenig gefüllten Geldsäcklein leider nicht. Also wird die Investition in neue Lautsprecher erst einmal aufgeschoben. Denn Zuwachs bekommt der Elektronikpark schon.
Das Grundproblem ist, dass im neuen Wohnzimmer der Fernseher und dazugehörige Sitzplatz in die „Musikhörecke“ integriert werden muss. Angeschafft wird ein LED-Fernseher, der an der Wand befestigt wird mit dazugehörigem SAT-Receiver inclusive Festplatte zum Aufnehmen und Brenner für Blue-Ray und DVD. Im Moment gibt es bei mir nur einen vorsintflutlicher Videorecorder für solche Zwecke. Der wird in Zukunft nur noch für das Abspielen der Altbestände verwendet bzw. die Bänder auf DVD überspielt. Dass mein altbewährtes Hifi-Möbel nun ausgedient hat, dafür gibt es einen einleuchtenden Grund. Es ist einfach zu hoch – man bekäme auf der Couch Genickstarre beim Fernsehen, wenn die Befestigungshöhe des Bildschirms mindestens 1.10 m Unterkante wäre. Viel Geld für ein neues Rack ausgeben möchte ich aber nicht. Erst hatte ich die „Lack“-Bank von Ikea im Auge. Das sind massive 5 cm MDF-Platten – ich wollte sie mir zurechtsägen. Vor Ort bei Ikea angeschaut stellte sich die Lack-Bank aber als viel zu breit für den kleinen Wohnraum heraus. Also werde ich wohl zwei Bestå-Bänke (1.80 m) kaufen und übereinanderstellen. Die machen ebenfalls einen sehr stabilen Eindruck.
Unschlüssig bin ich mir allerdings noch mit der Ankopplung-Entkopplung. Der Boden ist (echtes) Holz-Parkett. Soll ich da Spikes druntersetzen? Gelesen habe ich: Absorber seien bei Parkett eher angebracht. Oder einfach Gummifüße montieren? Oder gar nichts machen? Für gute Ratschläge wäre ich dankbar!
Das Rack braucht nicht nur Platz für den SAT.-Receiver, sondern auch die alte Anlage, die ich nun benötige, um nicht auf den mickrigen Lautsprecher in diesen modernen Flachbildschirm angewiesen zu sein. Also wird mein „Oldtimer“, der Yamaha AX 930, den ich heute nur zum kurzen Probehören benutze, reaktiviert. Dazu gehören zwei CD-Spieler – der alte Marantz CD 80 und ein uralter Technics Billig-Player, der allerdings sehr solide ist und ganz ordentlich klingt. Ein verstaubter einfacher Technics-Tuner ist auch noch dabei. Für den Fernseher muss neben dem Video-Recorder dann noch der Panasonic DVD-Player angeschlossen werden.
Das heißt aber: Zwei Anlagen müssen alternativ betrieben werden können – mit dem Yamaha als Zentrum oder den nun auch schon betagten AVMs für das „pure“ Musikhören. Das geht eigentlich prima, wenn man nur das Lautsprecherkabel von der einen in die andere Endstufe umstöpselt. Dazu nun sind zwei Neuinvestitutionen nötig. Meine bisherigen Lautsprecherkabel sind für den Betrieb der AVM-Monos sehr kurz gehalten – nun brauche ich halt ein längeres Kabel für das Umstöpseln in den Yamaha AX 930. Da gibt es allerdings eine Komplikation. Yamaha hat für den AX 930 für die damalige Zeit schon große Lautsprecherklemmen auch für dickere Kabel eingebaut – sie enthalten jedoch keine Buchse für Bananenstecker. Die wurden etwa bei der Endstufe M 45 und M 65 verbaut, bei den Vollverstärkern hat man sich das damals aber gespart. Hier sind die Anschlüsse zu sehen:
Heute ist das anders zumindest bei Yamaha, bei anderen Herstellern finden sich durchaus noch diese einfachen Klemmen, wovon ich mich bei Saturn überzeugen konnte. Also habe ich mir von meinem Händler einen Adapter anfertigen lassen – an der einen Seite das Kabel zum Einklemmen und an der anderen Seite die Buchsen für die Bananenstecker. Damit war es mir zugleich möglich, „zwei Fliegen mit einer Klappe“ zu schlagen. Meine Lautsprecher haben wegen der Stoffbespannung die Besonderheit, dass die Anschlüsse an der Unterseite – auf dem Bodendeckel – montiert sind. Deswegen kann ich da nicht direkt Bananenstecker einstöpseln, was aber für den Kabeltest nötig ist.
Drei Kabel habe ich mir zum Testen ausgeliehen, und die Entscheidung ist dann auch ziemlich eindeutig ausgefallen. Das mit Abstand teuerste und das relativ billigste kamen nicht in Frage. Der Preis ist eben nicht das entscheidende Kriterium – nach dem Motto: je teurer, desto besser. Ein hoher Preis garantiert keineswegs, dass es „passt“ bzw. passen muss. Der preisliche Spitzenreiter versetzte das musikalische Geschehen irritierend zwischen den Lautsprecher und den Hörplatz. Für andere größere Räume mit weiterem Abstand zum Hörplatz mag dieses Kabel seine Vorzüge haben, für meine sehr speziellen Verhältnisse – das Hören im Nahfeld – ist so ein Kabel schlicht ungeeignet. Der „billigste“ Kandidat klang leider auch entsprechend: lärmig, unpräzise, unausgewogen (die Mitten wurden aufgedickt). Entschieden habe ich mich für eines, das die Qualität meines Musikhörens noch einmal deutlich gesteigert hat. Die unterschiedlichen Qualitäten der jeweiligen Aufnahmetechnik werden in einer für mich bislang nicht gekannten Realistik wiedergegeben. Die räumliche Abbildung ist verblüffend genau (da liegt dieses neue Kabel in der Richtung des alten, ist nur noch einmal deutlich besser), dazu ist es ungemein homogen und präzise. Für mich ist eine Anlage wirklich dann „Top“, wenn der Raum zu spüren ist. Das ist eines meiner entscheidenden Kriterien und ich bin mit der Wahl zufrieden. Mein Budget habe ich zum Glück auch einhalten können.
Durch den Umbau und die Vereinigung zweier getrennter Anlagen zu einer sind allerdings die JBL Ti5000 der Zweitanlage überflüssig geworden, die sowieso die letzten Jahre kaum gehört wurden und sich von daher in einem guten Zustand befinden. Da ich in der neuen Wohnung keine Möglichkeit mehr habe, sie zu stellen, werde ich sie abgeben. Noch vor dem Umzug Mitte Dezember müssen sie aus dem Haus. Interessenten können sich bei mir per PN melden.
Nun hoffe ich nur, dass beim Umzug alles reibungslos vonstatten geht und der neue Wohnraum mir keine bösen Streiche spielt, was die Akustik angeht.
Schöne Grüße
Holger
Bei mir ist der Anlass für die „Bewegung“ in dieser Frage ein äußerer, gewissermaßen „Schicksal“: ein Umzug steht bevor. Da gibt es neue Räume – und das „Gegebene“ ist den veränderten Verhältnissen anzupassen. Dabei muss eines nach dem anderen kommen – alles auf einmal neu geht bei uns Normalsterblichen mit schmächtigen, nur wenig gefüllten Geldsäcklein leider nicht. Also wird die Investition in neue Lautsprecher erst einmal aufgeschoben. Denn Zuwachs bekommt der Elektronikpark schon.
Das Grundproblem ist, dass im neuen Wohnzimmer der Fernseher und dazugehörige Sitzplatz in die „Musikhörecke“ integriert werden muss. Angeschafft wird ein LED-Fernseher, der an der Wand befestigt wird mit dazugehörigem SAT-Receiver inclusive Festplatte zum Aufnehmen und Brenner für Blue-Ray und DVD. Im Moment gibt es bei mir nur einen vorsintflutlicher Videorecorder für solche Zwecke. Der wird in Zukunft nur noch für das Abspielen der Altbestände verwendet bzw. die Bänder auf DVD überspielt. Dass mein altbewährtes Hifi-Möbel nun ausgedient hat, dafür gibt es einen einleuchtenden Grund. Es ist einfach zu hoch – man bekäme auf der Couch Genickstarre beim Fernsehen, wenn die Befestigungshöhe des Bildschirms mindestens 1.10 m Unterkante wäre. Viel Geld für ein neues Rack ausgeben möchte ich aber nicht. Erst hatte ich die „Lack“-Bank von Ikea im Auge. Das sind massive 5 cm MDF-Platten – ich wollte sie mir zurechtsägen. Vor Ort bei Ikea angeschaut stellte sich die Lack-Bank aber als viel zu breit für den kleinen Wohnraum heraus. Also werde ich wohl zwei Bestå-Bänke (1.80 m) kaufen und übereinanderstellen. Die machen ebenfalls einen sehr stabilen Eindruck.
Unschlüssig bin ich mir allerdings noch mit der Ankopplung-Entkopplung. Der Boden ist (echtes) Holz-Parkett. Soll ich da Spikes druntersetzen? Gelesen habe ich: Absorber seien bei Parkett eher angebracht. Oder einfach Gummifüße montieren? Oder gar nichts machen? Für gute Ratschläge wäre ich dankbar!
Das Rack braucht nicht nur Platz für den SAT.-Receiver, sondern auch die alte Anlage, die ich nun benötige, um nicht auf den mickrigen Lautsprecher in diesen modernen Flachbildschirm angewiesen zu sein. Also wird mein „Oldtimer“, der Yamaha AX 930, den ich heute nur zum kurzen Probehören benutze, reaktiviert. Dazu gehören zwei CD-Spieler – der alte Marantz CD 80 und ein uralter Technics Billig-Player, der allerdings sehr solide ist und ganz ordentlich klingt. Ein verstaubter einfacher Technics-Tuner ist auch noch dabei. Für den Fernseher muss neben dem Video-Recorder dann noch der Panasonic DVD-Player angeschlossen werden.
Das heißt aber: Zwei Anlagen müssen alternativ betrieben werden können – mit dem Yamaha als Zentrum oder den nun auch schon betagten AVMs für das „pure“ Musikhören. Das geht eigentlich prima, wenn man nur das Lautsprecherkabel von der einen in die andere Endstufe umstöpselt. Dazu nun sind zwei Neuinvestitutionen nötig. Meine bisherigen Lautsprecherkabel sind für den Betrieb der AVM-Monos sehr kurz gehalten – nun brauche ich halt ein längeres Kabel für das Umstöpseln in den Yamaha AX 930. Da gibt es allerdings eine Komplikation. Yamaha hat für den AX 930 für die damalige Zeit schon große Lautsprecherklemmen auch für dickere Kabel eingebaut – sie enthalten jedoch keine Buchse für Bananenstecker. Die wurden etwa bei der Endstufe M 45 und M 65 verbaut, bei den Vollverstärkern hat man sich das damals aber gespart. Hier sind die Anschlüsse zu sehen:
Heute ist das anders zumindest bei Yamaha, bei anderen Herstellern finden sich durchaus noch diese einfachen Klemmen, wovon ich mich bei Saturn überzeugen konnte. Also habe ich mir von meinem Händler einen Adapter anfertigen lassen – an der einen Seite das Kabel zum Einklemmen und an der anderen Seite die Buchsen für die Bananenstecker. Damit war es mir zugleich möglich, „zwei Fliegen mit einer Klappe“ zu schlagen. Meine Lautsprecher haben wegen der Stoffbespannung die Besonderheit, dass die Anschlüsse an der Unterseite – auf dem Bodendeckel – montiert sind. Deswegen kann ich da nicht direkt Bananenstecker einstöpseln, was aber für den Kabeltest nötig ist.
Drei Kabel habe ich mir zum Testen ausgeliehen, und die Entscheidung ist dann auch ziemlich eindeutig ausgefallen. Das mit Abstand teuerste und das relativ billigste kamen nicht in Frage. Der Preis ist eben nicht das entscheidende Kriterium – nach dem Motto: je teurer, desto besser. Ein hoher Preis garantiert keineswegs, dass es „passt“ bzw. passen muss. Der preisliche Spitzenreiter versetzte das musikalische Geschehen irritierend zwischen den Lautsprecher und den Hörplatz. Für andere größere Räume mit weiterem Abstand zum Hörplatz mag dieses Kabel seine Vorzüge haben, für meine sehr speziellen Verhältnisse – das Hören im Nahfeld – ist so ein Kabel schlicht ungeeignet. Der „billigste“ Kandidat klang leider auch entsprechend: lärmig, unpräzise, unausgewogen (die Mitten wurden aufgedickt). Entschieden habe ich mich für eines, das die Qualität meines Musikhörens noch einmal deutlich gesteigert hat. Die unterschiedlichen Qualitäten der jeweiligen Aufnahmetechnik werden in einer für mich bislang nicht gekannten Realistik wiedergegeben. Die räumliche Abbildung ist verblüffend genau (da liegt dieses neue Kabel in der Richtung des alten, ist nur noch einmal deutlich besser), dazu ist es ungemein homogen und präzise. Für mich ist eine Anlage wirklich dann „Top“, wenn der Raum zu spüren ist. Das ist eines meiner entscheidenden Kriterien und ich bin mit der Wahl zufrieden. Mein Budget habe ich zum Glück auch einhalten können.
Durch den Umbau und die Vereinigung zweier getrennter Anlagen zu einer sind allerdings die JBL Ti5000 der Zweitanlage überflüssig geworden, die sowieso die letzten Jahre kaum gehört wurden und sich von daher in einem guten Zustand befinden. Da ich in der neuen Wohnung keine Möglichkeit mehr habe, sie zu stellen, werde ich sie abgeben. Noch vor dem Umzug Mitte Dezember müssen sie aus dem Haus. Interessenten können sich bei mir per PN melden.
Nun hoffe ich nur, dass beim Umzug alles reibungslos vonstatten geht und der neue Wohnraum mir keine bösen Streiche spielt, was die Akustik angeht.
Schöne Grüße
Holger
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